Ernst Conrad Schenck zu Schweinsberck wurde 1459 geboren und starb am 01.03.1497 in Lich. Er war Amtmann zu Lich. Am 19.09.1503, Dienstag nach Exaltacione Crucis (Fest der Kreuzerhöhung), starb seine Frau Elisa Rau zu Holzhausen. Sie sind beide in der Marienstiftskirche in Lich unter der Kanzel beigesetzt.
Grabplatte für Ernst Conrad Schenck zu Schweinsberg und Elisa zu Holzhausen in der Stiftskirche LichGrab für Ernst Conrad Schenck zu Schweinsberg und Elisa zu Holzhausen in der Stiftskirche LichGrab für Ernst Conrad Schenck zu Schweinsberg und Elisa zu Holzhausen in der Stiftskirche Lich
Das Hessendenkmal in Frankfurt wurde 1793 im Frankfurter Nordend errichtet. Es wurde zum Andenken an die Soldaten hessischer Einheiten errichtet, die am 2. Dezember 1792 beim Sturm auf die von der französischen Armee unter der Führung von Adam Philippe de Custine besetzte Stadt fielen. Gestiftet vom preußischen König Friedrich Wilhelm II. wurde es 1793 vor dem Friedberger Tor aufgestellt, wo die meisten der hessischen Soldaten gefallen waren.
Die Inschrift, die sich auf die Gefallenen bezieht, lautet:
Die Westseite trägt die Inschrift: Laborum sociis e Cattorum legionibus trajecto ad Moenum IIII non: Decembr: recepto decora morte occumbentibus poni jussit virtutis constantiae testis mirator Frid: Guil: II Boruss: Rex CDCCLXXXXIII. Darunter steht: Frid. Guil. IV. Rex Boruss. Monumentum ab avo positum restituit MDCCCXLIV.
Die Inschrift auf der Vorderseite (Ostseite) lautet: Friedrich Wilhelm von Preussen, den edlen Hessen, die im Kampf fürs Vaterland hier siegend fielen.
Auf der zur Stadt hin gewandten Südseite steht das Datum MDCCLXXXXII am 2 ten Dec:.
Das Hessendenkmal in FrankfurtDas Hessendenkmal in FrankfurtDas Hessendenkmal in FrankfurtDas Hessendenkmal in Frankfurt
Eine bemerkenswerte Werbeanzeige fand ich bei meinen Recherchen in der Berliner Volkszeitung. Die Firma Willy Fischer, Cöln, warb für Mückenschleier aus ihrer Produktion. Für 1,20 Mark konnte man sie erwerben, wobei sie dann direkt an die Front verschickt wurden. Sie sollten gegen Mückenstiche und ihre Folgen schützen. Leider konnte ich keine Informationen finden, ob sie wirklich genutzt haben. In jedem Fall sieht der abgebildete Soldat recht nett aus, um nicht zu schreiben „lustig“
Hermann Mair wurde am 24.04.1889 in der bayerischen Gemeinde Betzigau geboren. Er leistete in der 4. Kompanie des 12. bayerischen Infanterie-Regiments seine Wehrpflicht ab. Er verstarb am 02.12.1910 im Alter von 21 Jahren im Garnisons-Lazarett Neu-Ulm. Ob sein Grab noch erhalten ist, ist sehr fraglich, da er kein Kriegsopfer war, wodurch sein Grab Bestandsgarantie hätte.
Sterbebild von Hermann MairRückseite des Sterbebildes von Hermann Mair
Bei meiner letzten Reise nach Niederschlesien stieß ich durch Zufall während eines Tagesausflugs nach Hirschberg nahe dem Ort Gräflich Kunzendorf (polnisch: Proszowa) auf einen aufgelassenen deutschen Friedhof. Sein Zustand ist furchtbar. Es existiert keine Einfriedung mehr, die Grabsteine sind alle umgestoßen, die Grabplatten zerschmettert und nur noch wenige Inschriften sind lesbar. Wege sind nicht mehr erkennbar. Gruften sind geöffnet. In einer Gruft kann man in der Tiefe Reste eines Holzsarges zu erkennen. Leider hatte ich die Familie dabei, die im Auto wartete. Daher konnte ich nur wenige Minuten auf dem Friedhof recherchieren und fotografieren.
Ich weiß nicht, was die Verantwortlichen und Eigentümer angesichts der Situation auf dem Friedhof tun sollten. Es scheint kaum noch etwas erhaltenswert zu sein. Zu stark sind die Zerstörungen. Ein Stück deutsche Kultur und ein Stück Geschichte des Dorfes und auch der heutigen (polnischen) Einwohner ist unwiederbringbar verloren. Mich macht so etwas immer betroffen.
Gräflich Kunzendorf ist heute ein Ortsteil der polnischen Stadt Friedeberg / Isergebirge (polnisch: Mirsk).
Hier die Fotos, die die Situation auf dem Friedhof verdeutlichen:
Blick auf den Friedhof von der Straße aus gesehenBlick über den Friedhof von der Seite der Straße ausFast kann man nicht erkennen, dass dies ein Friedhof ist.Ein umgestoßerner Grabstein, dessen Inschrift noch vorhanden ist. Leider kann ich den Nachnamen nicht richtig entziffern. Fritz Gotrivak (?) wurde am 12.11.1913 in Blumendorf geboren und starb am 26.12.1943.Ehemals eine prachtvolle Gruft – heute nur noch eine RuineÜberrest des Grabsteins von Emma MerdonBlick in die Tiefen einer GruftÜber weite Teile des Friedhofs ist inzwischen Gras gewachsen.Grabstein von Gottlieb DresslerBlick über den FriedhofEine weitere geöffnete GruftBlick über den FriedhofGrabstein von Ida Fischer, geborene Scholz, geboren am 01.09.1875, gestorben am 07.02.1927 im Alter von 51 JahrenEine Grabstätte mit zerschmettertem GrabsteinVerwitterter GrabsteinGräbergruppe ohne GrabsteineGrabresteZerstörtes GrabGrabsteinresteOffensichtlich gibt es Gräber, die heute noch besucht werden und an denen man noch heute Grabkerzen aufstellt. Überhaupt fand ich auf dem Friedhof viele Grabkerzen verstreut.Eine wunderbare Säule einer Gruft – verstreut auf dem FriedhofReste eines DoppelgrabesDie Grabinschrift ist leider nicht mehr entzifferbar
Am Wochenende war ich mal wieder im Kloster Arnsburg in Lich (Mittelhessen). Neben dem dort angelegten Soldatenfriedhof mit gefallenen deutschen Soldaten des Zweiten Weltkrieges und ermordeten Zwangsarbeitern aus dem „Dritten Reich“ beeindruckt mich immer wieder die Ruine der alten Klosterkirche. So habe ich während der Besichtigung und meines Spaziergangs reichlich fotografiert und dokumentiert.
Gut wiederhergestellt und unterhalten wird der ehemalige Schlafsaal des Klosters Arnsburg, das Dormitorium.
Das Dormitorium des KlostersDas Dormitorium des Klosters aus der anderen Perspektive
Von der Mauern der ehemaligen Klosterkirche ist noch erstaunlich viel vorhanden und gut konserviert. An einigen Stellen wird sogar ehemals Zerstörtes wieder hergestellt.
Blick in das QuerschiffDas linke SeitenschiffDer Aufgang zum DormitoriumBlick auf die übrigen Klostergebäude, die noch heute bewohnt werden und als Werkstätten für Künstler dienenDer ehemalige AltarraumDas Auditorium – heute findet man hier eine Dauerausstellung zur Geschichte des KlostersDie Ansicht auf die Klosterkirche von der KopfseiteDer rückwärtige Teil des KlostersNoch einmal der Kopfteil der KlosterkircheBlick auf die KlosterruinenDer ehemalige Platz für den TabernakelDie Stirnseite der Kirche von innen betrachtetDas Innere der RuineModerne Kultgegenstände können Geschichte nur andeutenBlick durch das Hauptschiff auf das Ende der KircheDie KirchenbreiteDer ehemalige Mönchsfriedhof des Klosters, wo heute Angehörige des Fürstenhauses Lich begraben werdenDer ehemalige Mönchsfriedhof des Klosters, wo heute Angehörige des Fürstenhauses Lich begraben werdenDer ehemalige Mönchsfriedhof des Klosters, wo heute Angehörige des Fürstenhauses Lich begraben werdenEin inspirierendes EnsambleAlte MauerkunstRudolf Rule – nur wenig ist über diesen Kirchenmann zu recherchierenDer Grabort von Rudolf RuleEin sehr altes Epitaph in der Kirchenruine: Johann von Linden und Guda von Bellersheim, datiert aus 1394 Übersetzung der Inschrift: „Dieser Sarkophag ist der des Ritters Johann von Linden und der Guda von Bellersheim, seiner rechtmäßigen Ehefrau, der Gründer dieses Altares und Stifter der Kapelle. Im Jahr des Herrn 1394, an den 11. Kalenden des Oktober (= 21. September 1394).“
Gedenkplakette am Soldatenfriedhof Kloster ArnsburgDer Soldatenfriedhof Kloster ArnsburgDer Soldatenfriedhof Kloster ArnsburgEin alter Epitaph von Johann von Falkenstein († 1365) im ehemaligen Kapitelsaal des Klosters
In Beselich bei Limburg an der Lahn befindet sich etwas versteckt die Ruine einer alten Kloster Basilika. Vor 1163 vermachte der Priester Gottfried von Beselich dem Kloster Arnstein eine Kapelle und stattete sie mit einem zehntfreien Hof aus. Das bildete die Grundlage für das Kloster, das Gaugraf Ludwig III. von Arnstein zwischen 1163 und 1185 auf dem Beselicher Kopf errichtete, mit Prämonstratenserinnen besetzte und diese dem Abt von Arnstein unterstellte. Der Adel der Umgebung schenkte zahlreiche Güter und Zehnten und machte Beselich zu einem reichen Adelskloster.
In der Folgezeit gab es mehrere Überfälle auf das Kloster. Von einem solchen Ende des 15. Jahrhunderts erholte es sich kaum noch. Die Reformation brachte Ende des 16. Jahrhunderts die Auflösung, weil die Nonnen den neuen Glauben nicht annahmen. Kurze Zeit dienten die Gebäude als Landeshospital. Damals entstand das Beselicher Hofhaus.
1637 übernahmen die Hadamarer Jesuiten die Gebäude und nutzten sie als Steinbruch für ihren Residenzbau. 1665 kamen sie an Nassau – Hadamar und wurden als Erbleihhof genutzt. Um 1660 erfolgte der völlige Abbruch. 1763 baute der Eremit Niederstraßen hier eine Klause mit Kapelle. Sie wurde 1767 auf den Titel „Maria Hilf“ und zu Ehren der 14 Nothelfer benediziert.
Der „Verein zur Erhaltung der Klosterruine Beselich e. V.“ übernahm 1985 die Trägerschaft und führte 1986 umfangreiche Restaurationsarbeiten durch.
Grundriss der Klosterbasilika von Beselich
Nach den Grabungs- und Baufunden zu urteilen muss die Kirche etwa um 1170 errichtet worden sein. Der Grundriss ohne Querschiff ist untypisch für diese Zeit der Hochromatik. Dies mag jedoch daran liegen, dass man die Kirchen der Nonnenklöster im Zisterzienser- und Prämonstratenserorden bewusst einfach gestaltete, da sie nicht als Pfarrkirchen dienten. An den noch teilweise vorhandenen Westbau gliederte sich ein dreischiffiges Langhaus an, das im Chor bzw. Altarraum endete. Der Altarraum und die beiden Nebenschiffe waren durch Halbrundapsiden abgeschlossen. Die Gesamtanlage war 37 Meter lang und 18 Meter breit. Um die Basilika verlief etwa bis zum Westbau ein Außensockel, der teilweise noch sichtbar ist. In der Außenwand waren wohl auf jeder Seite fünf Fenster. Ein zweites Portal befand sich vermutlich an der Nordseite. Es ist anzunehmen, dass das Langhaus wie der Westbau an den Außenwänden Lisenen und Rundbögen aufwies. Das Mittelschiff war durch je fünf Pfeiler von den Seitenschiffen getrennt.
(Quelle: Westerwald-Verein e. V., Verein zur Erhaltung der Klosterruine Beselich e. V.)
Die Klosterbasilika vom heutigen Eingangsbereich aus betrachtet
Seitenansicht der KlosterbasilikaBlick ins Innere der Ruine der KlosterbasilikaDie Rückwand der Ruine
Hier ist eine Lagekarte zur Klosterbasilika von Beselich:
Auf dem Limburger Friedhof befindet sich direkt neben dem Dom das Grab des katholischen Sozialpolitikers und Begründer des Raphaelswerks für Auswanderer und Flüchtlinge, Peter Paul Cahensly.
Die »deutschen Kriegsgreuel« von 1914. Lange galten sie als erfundene Propaganda der Alliierten ebenso lange war man in Deutschland davon überzeugt, dass in Belgien und Nordfrankreich Zivilisten als Vergeltung für »Franktireurangriffe« getötet worden waren. In ihrer preisgekrönten Studie zeichnen John Horne und Alan Kramer den Ablauf der deutschen Invasion präzise nach und belegen die Tötung von mehr als 6000 belgischen und französischen Zivilisten durch deutsche Truppen. Doch nicht nur die Ereignisse von 1914 selbst, sondern auch die Entstehung konträrer Darstellungen, Deutungen und Mythen der Kriegsgegner werden vergleichend rekonstruiert und analysiert. Die Autoren beleuchten auch die Auseinandersetzungen der Kriegskontrahenten um die Deutungshoheit, die damit verknüpften Erinnerungskulturen und deren Einfluss auf die Weltpolitik der Nachkriegszeit. Angesichts der aktuellen Debatten um das Kriegs- und Völkerrecht sind ihre Einschätzungen zu möglichen Kontinuitäten in der deutschen Militärtradition und der nationalsozialistischen Kriegführung im Zweiten Weltkrieg von großer Relevanz.