Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.859: Johann Eichmeier UNFERTIG

Der Soldat Johann Eichmeier stammte aus Gerabach, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Bayerbach bei Ergoldsbach, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 11. Kompanie des 23. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 20.06.1915 fiel er im Alter von 21 Jahren in Galizien während der Schlacht bei Lemberg in der heutigen Ukraine.

Über den Todestag von Johann Eichmeier schreibt die Regimentsgeschichte des 23. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„In der der Nacht erfuhr man, dass weiter südlich der Durchbruch durch die feindliche Hauptstellung gelungen sei, viele Gefangene gemacht und Geschütze erobert seien und dass am 20.06. die Verfolgung in östlicher Richtung fortgesetzt werden solle. Mit Spannung sah man deshalb dem kommenden Tag entgegen.

Die Division erhielt den Befehl, zur Erweiterung der errungenen Erfolge gleichfalls auf der ganzen Front zum Angriff zu schreiten. Hierzu wurde ihr die ganze schwere Artillerie des Korps Stein zur Verfügung gestellt.

Ab 7.00 Uhr vormittags erfolgte das Vorgehen des Regiments. Der Tag sollte zu einem besonderen Ruhmestag für III./R. 23. werden, dessen Kommandeur Major Beckh, für seine hervorragende Leistung bei der Erstürmung des Dorfes Majly mit dem höchsten bayerischen Kriegsorden, dem Militär-Max-Joseph-Orden, ausgezeichnet wurde.

Ohne nennenswerte feindliche Gegenwirkung wurde die freie Fläche zwischen Kupleminy- und Puharywald überschritten, arbeiteten sich die Bataillone durch den mit dichtem Unterholz bewachsenen Puharywald durch und erklommen bei drückender Schwüle den Höhenkamm von Zaluka-Gora, auf dem gewaltige Befestigungsanlagen, Drahthindernisse, gut ausgebaute Schützengräben mit festen Unterständen angetroffen wurden. Kampflos beinahe hatte sie der Russe geräumt.

Hingegen leistete der Feind links vom Regiment, im Buczynawald, durch den Reserve-Infanterie-Regiment 22 vorstieß, hartnäckigen Widerstand und hemmte das Vorgehen dieses Regiments.

Dieser Umstand legte dem Kommandeur III./R. 23, das in 2. Linie zurückgenommen war, den Wunsch nahe, dem schwer ringenden Schwesterregiment zu Hilfe zu eilen und ihm durch einen Stoß in den Buczynawald in südnördlicher Richtung, d. h. in die Flanke des Gegners, Luft zu machen. In diesem Sinne wurde dem Regimentskommandeur Meldung erstattet. Er musste zunächst abwarten, bis er über die Lage vor der Front des eigenen Regiments genügend unterrichtet war. Dann gibt er um 3.00 Uhr nachmittags den Befehl, in das Gefecht des Reserve-Infanterie-Regiments 22 einzugreifen und von Süden her in den Buczynawald hineinzustoßen. Sofort wird das Bataillon in Marsch gesetzt, Leutnant Disque mit dem Auftrag entsandt, den rechten Flügel des Reserve-Infanterie-Regiments 22 festzustellen. Der Bataillonskommandeur selbst erkundet den Weg für das Bataillon, denn es ist mit feindlichem Artilleriefeuer zu rechnen, zumal hier überall im Gelände unsere feuernden Batterien umherstehen. Es gelingt, das Bataillon hintzer unserer Artillerie herum in den tiefen Bahneinschnitt südlich des Buczynawaldes zu führen. Mag sein, dass der Feind unser Heruntersteigen in den Einschnitt doch bemerkt hat, denn bald kommt Schrapnell- und schweres Granatfeuer, das offenbar dem Bataillon gilt, denn wenn es auch noch hinter dem Bataillon einschlägt, so hat es doch haarscharf die Richtung auf diese. Das Bataillon wird deshalb einige 100 Meter nach rechts gerückt und mit Befriedigung sieht man, wie die nächste Lage Granaten mitten in den bisherigen Platz einschlägt.
Leutnant Disque kehrt zurück und meldet, dass das Reserve-Infanterie-Regiment 22 bei seinen wiederholten Angriffen gegen den Westrand des Buczynawaldes so schwer unter flankierendem Artilleriefeuer zu leiden hatte, dass es immer wieder zurück musste. Es stehe nun links von uns an der Bahn, um von Südwesten her nach Nordosten durch den Wald zu stoßen und die Höhen südwestlich Majly zu gewinnen. Die Lage war also nunmehr anders, als sie bei der Erteilung des Befehls zum Eingreifen angenommen worden war. Trotzdem beschloss der Bataillonskommandeur sofort, den Angriff auch unter diesen veränderten Verhältnissen mitzumachen, weil er damit im Sinne der von Reserve-Infanterie-Regiment 23 erteilten Befehle zu handeln glaubte. Mit Major von Braun, der das anschließende II./R. 22 befehligte und der sich über die Absicht, den Angriff mitzumachen, sehr erfreut zeigte, wurde verabredet, dass III./R. 23 im Anschluss an II./R. 22 im allgemeinen mit seiner Mitte längs der den Wald in nordöstlicher Richtung durchschneidend großen Schneise vorgehen sollte. Die Kompanien, auch die rechts rückwärts gestaffelt vorgehende )./R. 23 nahmen Schützenschleier, teils einen Zug, teils einen Halbzug, vor die Front und folgten mit dem geschlossenen Teile in der geöffneten Kompaniekolonne.

Beim Durchschreiten des Waldes kam das II./R. 22 immer weiter nach links, mit ihm auch die 12./R. 23, der Anschluss an II./R. 22 befohlen war. So entstand zwischen der 11./R. 23 und der 12./R. 23 eine Lücke von etwa 300 Meter. Ohne auf Gegner zu stoßen, gelangte das Bataillon bis nahe an den Nordostrand des Waldes.

Da erhält es überfallartig ein rasendes Infanterie- und MG-Feuer; dir vordere Schützenlinien werfen sich sofort nieder; die geschlossenen Züge der 11. und 12./R. 23 entwickeln, schieben ein und verlängern. Die 9./R. 23 bleibt vorerst geschlossen zur Verfügung des Bataillonskommandeurs und erhält nur den Auftrag, einen Halbzug zur Deckung der rechten Flanke an den Ostrand des Waldes zu entsenden. Hauptmann Baumann, der mit vier MG in 2. Linie zu folgen hatte, setzte sie ohne Befehl abzuwarten, selbsttätig ein und verteilte sie persönlich auf die Front des Bataillons. Schnellstens fangen sie an zu rattern an und stellen bald die Feuerüberlegenheit her. Trotz rasenden feindlichen Feuers – die Geschosse pfeifen hageldicht um die Ohren – sind die Verluste bisher erfreulich gering. Die herabfallenden Äste belehren, dass der Feind meist zu hoch schießt. Der Bataillonskommandeur befiehlt den Sturm. Doch der ganze Wald widerhallt von dem tosenden Gewerfeuer und die Stimme dringt nicht durch. Da springt der kriegsfreiwillige, 50jährige Bataillonstambour, Vizefeldwebel Ficht, auf und schmettert das Signal „das Ganze vorwärts“ mächtig in den Wald, die Hornisten nehmen es auf, die Trommeln wirbeln, alles springt auf und wirft den Feind in mächtigem Anlauf aus dem Wald und aus den auf der Höhe unmittelbar vor dem Walde befindlichen Gräben hinaus. Die 9./R. 23 war auf das Sturmsignal sofort in die 1. Linie geeilt und neben der 11./R. 23 eingebrochen. Diese erbeutete ein Maschinengewehr und machte etwa 20 Gefangene. Besonders schön war der Erfolg der 12./R23 unter Führung von Oberleutnant Dehner, der auch zahlreiche Versprengte des Reserve-Infanterie-Regiments 22 um sich sammelte und zur Schützenlinie ordnete. Sie stürmte zwei feindliche Linien, machte viele Gefangene und erbeutete zwei Maschinengewehre. Auch Mannschaften der MG-Kompanie stürmten ein feindliches Maschinengewehr und schossen mit ihm dem fliehenden Feind nach.

Der Auftrag des Bataillons war erfüllt, der Wald genommen und gesäubert, die von der Division als Tagesziel bezeichnete Linie erreicht. In den von den Russen eroberten Gräben auf der Höhe setzte sich die 11. und 9./R. 23 fest. Der Feind war in die im Grunde gelegene Häusergruppe des Dorfes Majly zurückgegangen und hielt sich dort und auf den bastionartig ansteigenden Höhen nördlich davon, sowie in den bei Majly gelegenen Büschen zäh und hartnäckig fest; sein lebhaftes Feuer mit teilweise flankierender Wirkung wurde äußerst unangenehm. Für den sicheren Besitz der gewonnenen Höhe erschien es daher notwendig, den Feind auch noch aus diesem unserer Höhe vorgelagerten Stützpunkte zu vertreiben. So gab denn der Battailonskommandeur den Befehl zur Wegnahme von Dorf und Höhe von Majly. Nur mühsam und unter empfindlichen Verlusten arbeiteten sich Halbzüge und Gruppen die Höhe hinunter; das flankierende Feuer der Maschinengewehre zwingt die fapfer Vorspringenden immer wieder zu Boden. Gar mancher wackere Kamerad bleibt tot am Platze, darunter auch der tapfere, brave Vizefeldwebel Ficht, der allen anderen voran eben erst noch mit seinem Horn zum Angriff gerufen hatte. Der Angriff will nun nicht mehr recht vorwärts gehen. Da – man traut kaum den Augen – fährt auf der Höhe mitten in der Infanterielinie und unbekümmert um das sich jetzt zu rasender Wut steigernde Infanterie- und MG-Feuer, in sausendem Galopp ein Geschützzug auf. Führer ist Oberleutnant Heilingbrunner, der auf die Kunude von des Bataillons Bedrängnis opferfreudig herbeieilt. Das ist echte deutsche Waffenbrüderschaft! Schon sausen die ersten Schrapnells in die Ortschaft hinein, deren Häuser zum Teil in Flammen aufgehen.

Und nun erhebt sich das ganze Bataillon wie ein Mann und stürzt jubelnd die Höhe hinunter. Oberleutnant Hoffmann stürmt mit den vordersten Teilen der 11./R. 23 die Häuser im Grunde und macht dabei etwa 60 Gefangene. Und weiter geht es im Sturme die vom Gegner zäh verteidigte Höhe hinan. Es kommt teilweise zu erbitterten Nahkämpfen, aber aufgehalten wird die 11./R. 23 nicht. Rechts davon stürmen die Züge der 9./R. 23 unter Leutnant Müller und Offiziersstellvertreter Jann die Häusergruppe am östlichen Teil der Höhe. Auch hier heftiger Widerstand: aus den Häusern und den Erdlöchern schießen die Russen noch auf den nächsten Entfernungen heraus. Es ist eine Gardedivision, die sich hier so tapfer wehrt. Um so größer ist der Erfolg; über 500 Gefangene, darunter mehrere Offiziere, vier Maschinengewehre, mehrere 100 Gewehre, eine Unmasse Munition, Bekleidungs- und Ausrüstungsstücke sind dien Siegesbeute des Bataillons.

Freilich teuer erkauft ist der Sieg. 53 brave Tote liegen auf der Walstatt, darunter der frische, stets freundliche, tüchtige Leutnant Disqué. 120 Verwundete mussten zur Verbandplatz geschafft werden. Nachdem noch die Maßnahmen für die nächtliche Sicherung getroffen waren, gingen die Kompanien zur wohlverdienten Ruhe über. Rasch flammten überall Feuer empor, an denen sich die Leute ihren eisernen Bestand kochten, denn die Feldküchen hatten nicht bis hierher folgen können. 

Das kombinierte Bataillon Zenker war mit drei Kompanien der 16. Reserve-Infanterie-Brigade unterstellt und wieder zum Regiment herangezogen worden. Es hatte 7.00 Uhr vormittags Horyniec erreicht, war sodann in den Puharywald verschoben worden und füllte gegen Abend eine Lücke zwischen I. und III./R. 23 aus. Am Morgen des 21.06.1915 wurde es aufgelöst, die Kompanien traten wieder zu ihrem Bataillon zurück, Major Zenker übernahm wieder die Führung des I./R. 23.

II./R. 23 wurde als Regimentsreserve hinter die Zalucka-Gora zurückgezogen, I. und II./R. 23 verblieben in der erreichten Stellung, eine weitere Verfolgung des Feindes unterblieb auf höheren Befehl.

 

Sterbebild von Johann Eichmeier
Rückseite des Sterbebildes von Johann Eichmeier

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.758: Josef Rannertshauser

Der Soldat Josef Rannertshauser stammte aus Weikenhausen, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Schweitenkirchen, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er im 13. Reserve-Infanterie-Regiment. Am 10.07.1915 fiel er im Alter von 29 Jahren während der Verfolgungskämpfe an der galizisch-polnischen Grenze im heutigen Polen während eines Feldgottesdienstes im Park von Modryniec, als eine Granate einschlug. 16 Soldaten wurden dabei getötet.

Die Lage des Grabes von Josef Rannertshauser ist unbekannt.

Sterbebild von Franz und Josef Rannertshauser
Rückseite des Sterbebildes von Franz und Josef Rannertshauser

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.710: Joseph Enzinger

Der Musketier Joseph Enzinger stammte aus Freilassing in Bayern und war der Sohn eines Schreinermeisters. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 3. Kompanie des 166. Infanterie-Regiments. Am 10.03.1915 fiel er im Alter von nur 17 Jahren bei Ogrodniki, 6 Kk östlich Seiny im heutigen Polen.

Die Lage des Grabes ist heute unbekannt, wie meist bei Gefallenen des Ersten Weltkriegs in Polen.

Seine Heimatgemeinde Freilassing gedenkt Joseph Enzinger noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2009/freilassing_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Joseph Enzinger
Rückseite des Sterbebildes von Joseph Enzinger

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.681: Joseph Keseling

Der Unteroffizier Joseph Keseling wurde am 13.11.1893 in Duderstadt in Niedersachsen geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 7. Kompanie des 229. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 10.08.1915 fiel er im Alter von 21 Jahren in Nordpolen während der Schlacht bei Ostrow. Die Lage des Grabes ist heute unbekannt. Es existiert wahrscheinlich nicht mehr.

Sterbebild von Joseph Keseling
Rückseite des Sterbebildes von Joseph Keseling

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.646: Alois Schacherbauer

Der Soldat Alois Schacherbauer stammte aus Ranshofen, einem Ortsteil der österreichischen Stadt Braunau am Inn, aus der der deutsche Diktator Adolf Hitler stammte. Im Ersten Weltkrieg kämpfte der Österreicher im 59. kaiserlich und königlichen Infanterie-Regiment als Infanterist. Am 17.11.1914 fiel er im Alter von 32 Jahren bei Krakau während eines Sturmangriffs.

Die Grablage von Alois Schacherbauer konnte ich nicht ermitteln.

Sterbebild von Alois Schacherbauer
Rückseite des Sterbebildes von Alois Schacherbauer

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.643: Josef Rauscher

Der Österreicher Josef Rauscher stammte aus Wolfsedt, heute ein Ortsteil der Gemeinde Taufkirchen an der Pram. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 4. Kompanie des 2. kaiserlich und königlichen Landesschützen-Regiment. Am 24.10.1914 fiel er im Alter von 25 Jahren bei Tislowize in Galizien.

Seine Grablage konnte ich nicht ermitteln.

Sterbebild von Josef Rauscher
Rückseite des Sterbebildes von Josef Rauscher

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.633: Valentin Leitner

Der österreichische Soldat Valentin Leitner stammte vom Girbengut in Hucking, heute ein Ortsteil der österreichischen Gemeinde Tarsdorf, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er im 2. Landwehr-Infanterie-Regiment. Am 19.10.1914 fiel er im Alter von 27 Jahren bei Risarkowice in Galizien.

Wie meist bei Österreichischen Kriegsopfern konnte ich für Valentin Leitner keine Grablage ermitteln.

Sterbebild von Valentin Leitner
Rückseite des Sterbebildes von Valentin Leitner

Die Männer des Ersten Weltkriegs – SONDERBEITRAG: August Stramm

Bei Recherchen für einen Gefallenen des Ersten Weltkrieges stieß ich gestern auf das Schicksal des folgenden Künstlers:

Der Soldat August Stramm wurde am 29.07.1874 in Münster im heutigen Bundesland Nordrhein-Westfalen geboren. Er war ein Dichter und Dramatiker des deutschen Expressionismus und arbeitete als Postinspektor.

Der Dichter August Stramm

Seine militärische Dienstpflicht hatte er als Einjähriger abgeleistet und sich zum Reserveoffizier qualifiziert. 1913 wurde er zum Hauptmann befördert. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er Kompanieführer des 110. Landwehr-Infanterie-Regiments an der Westfront, u. a. bei Chaulnes (Somme). Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Nach kurzer Zeit wurde er zur 9. Kompanie des 272. Reserve-Infanterie-Regiments und an die Ostfront versetzt, wo er an der Durchbruchsschlacht bei Gorlice teilnahm und des Feldzug in Galizien mitmachte. Er kämpfte in 70 Schlachten und Gefechten mit.

Am 01.09.1915 fiel er im Alter von 41 Jahren bei Horodec östlich Kobryn, heute Belarus. Er wurde bei einem Sturmangriff auf starke russische Linien in den Rokitnosümpfen (auch Prypjatsümpfe genannt) getötet. Er hatte mit seiner Truppe eine schwere Aufgabe zu bewältigen, als sie fast vollständig aufgerieben und vernichtet wurde. Er war der einzig Überlebende, als ihn ein Kopfschuss traf.

Die Regimentsgeschichte des 272. Reserve-Infanterie-Regiments berichtet über den Sterbetag und die Sterbeumstände von August Stramm:

„Nach weiteren erfolgreichen, zum Teil recht schweren Kämpfen am Dnjepr-Bug-Kanal wie bei Horodec am 01. September wurde der Vormarsch auf der Straße Kursuny – Drohiczyn fortgesetzt und westlich Drohiczyn der Feind in starker Stellung am 03. September angegriffen, leider ohne den gewünschten Erfolg zu erzielen.

In den Kämpfen bei Horodec fielen Hauptmann Stramm und Leutnant Axt sowie eine Unzahl tapferer Unteroffiziere und Mannschaften. Abermals hatten todesmutige Offiziere und Mannschaften ihr Leben zur Ehre des Regiments und des Vaterlandes hergegeben.“

Man begrub August Stramm zunächst auf einem Feldfriedhof bei Horodec. Später bettete man ihn auf den Südwestkirchhof Stahnsdorf um. Sein Grab existiert heute noch. Auch sein Sohn wurde dort begraben.

Als Beispiel hier ein Gedicht von August Stramm, welches mir besonders zusagt:

Siede
Meine Schwäche hält sich mühsam
An den eigenen Händen
Mit meinen Kräften
Spielen deine Knöchel
Fangeball!
In deinem Schreiten knistert
Hin
Mein Denken
Und
Dir im Auggrund
Stirbt
Mein letztes Will!
Dein Hauch zerweht mich
Schreivoll in Verlangen
Kühl
Kränzt dein Tändeln
In das Haar
Sich
Lächelnd
Meine Qual!

August Stramm

Die gefallenen Offiziere des 272. Reserve-Infanterie-Regiments
Das erste Grab von August Stramm auf einem Feldfriedhof
Der Dichter August Stramm als Hauptmann
Der Dichter und Hauptmann August Stramm 1915
August Stramm
Hauptmann August Stramm bei der Rasur
August Stramm in getarnter Stellung

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.588: Anton Steinmann

Der Soldat Anton Steinmannstammte aus Großwaging, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Diersbach, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 4. österreichischen Infanterie-Divisions-Sanitäts-Abteilung. Am 23.06.1915 verstarb er im Alter von 23 Jahren im Feldmarodenhaus in Libiaz in Galizien. Dort wurde er auch begraben. Sein Grab existiert vermutlich heute nicht mehr.

Sterbebild von Anton Steinmann
Rückseite des Sterbebildes von Anton Steinmann

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.584: Peter Seiwald

Der Soldat Peter Seiwald stammte aus Seethal, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Saaldorf-Surheim, und war der Sohn eines Fischers. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 3. Kompanie des 18. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Verdienstkreuz mit Schwertern 3. Klasse und mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 13.08.1917 fiel er im Alter von 25 Jahren nach 27 Monaten Kriegsdienst während der Stellungskämpfe nordöstlich Czernowitz in der heutigen Ukraine durch einen Brustschuss.

Die Lages des Grabes von Peter Seiwald ist unbekannt.

 

Sterbebild von Peter Seiwald
Rückseite des Sterbebildes von Peter Seiwald