Sonderbeitrag: Friedrich Johannsmeyer

Der Soldat Friedrich Johannsmeyer stammte aus Bischofshagen, einem Teil der Stadt Löhne im heutigen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Offizierstellvertreter und Wachtmeister in der 7. Batterie des 1. Garde-Feldartillerie-Regiments. Am 30.07.1918 fiel er durch schwere Verwundung während der beweglichen Abwehrschlacht zwischen Marne und Vesle in Frankreich.

Die Lage des Grabes von Friedrich Johannsmeyer ist unbekannt.

Offizierstellvertreter Friedrich Johannsmeyer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.107: Georg Heumann

Der Soldat Georg Heumann wurde am 30.03.1898 in Obertiefenbach (Allgäu) als Sohn eines Gastwirts geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Oberstdorf. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 5. Kompanie des 15. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 15.07.1918 fiel er im Alter von 20 Jahren während der Angriffsschlacht an der Marne und in der Champagne bei Souain-Perthes-lès-Hurlus.

Über den Todestag von Georg Heumann berichtet die Regimentsgeschichte des 15. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Am Morgen des 15.07.1918 ging von 1.10 Uhr bis 4.50 Uhr unser Trommelfeuer mit ungeheurer Wucht auf die feindlichen Stellungen nieder. Pünktlich um 4.50 Uhr vormittags erfolgte sodann der Einbruch der Infanterie, während die Artillerie eine langsame vor den Sturmtruppen dahinrollende Feuerwalze bildete. Die erste Stellung, die von unserem Feuer gänzlich zerschlagen worden war, hatte der Gegner nur ganz schwach besetzt und was an Lebenden darin angetroffen wurde, ergab sich. Ganz anderes aber ereignete sich vor der 2. Stellung, die etwa 2 1/2 Kilometer weiter südlich lag. Sie war von unserem Trommelfeuer fast gar nicht gefasst worden und unsere Sturmtrupps sahen sich daher plötzlich unversehrten Gräben gegenüber, welche durch breite Hindernisstreifen geschützt waren. Unbedenklich liefen sie dagegen an, aber hier fanden sie den zähesten Widerstand. Unsere Artillerie hatte ihr Massenfeuer bereits eingestellt und so konnte die feindliche Stellungsbesatzung, die sich Kopf an Kopf in den Gräben drängte, ungestört unseren Angriff abwehren. Mit einem Hagel von Geschossen empfing sie die Stürmenden. Zugleich setzte ein planmäßiges Artilleriefeuer ein, das sich bald zum Sperrfeuer einer vollständig zur Abwehr  aufgebauten und vorzüglich geleiteten Artillerie verdichtete. Im Nu hatte sie zwei von unseren Tanks kampfunfähig gemacht, nachdem die anderen zwei wegen Motordefekts hatten zurückbleiben müssen. Da auch die übrigen Spezialwaffen, Flammenwerfer und Infanterie-Geschützbatterie, nicht rechtzeitig zur Stelle waren, so trat die Infanterie allein den Kampf um die 2. Stellung an. Die Kompanien des zweiten Treffens sowie I./15. schoben sich in die Kampflinie, sodass sich dort Teile aller Kompanien des Regiments befanden. Den vereinten Anstrengungen gelang es auch an einigen Stellen mit ihren Spitzen in die feindlichen Gräben einzudringen. Dort kam es überall zu erbitterten Nahkämpfen. Am rechten Flügel waren 8. und 5. Kompanie vorgestoßen. Die Franzosen machten einen Gegenstoß und im Bajonettkampf fanden hier sämtliche Zugführer der 5. Kompanie den Heldentod. Östlich davon kämpften 6. und 7. Kompanie. Mit größter Tapferkeit hatten sie den Gegner aus einigen Grabenstücken verdrängt, aber während seiner hartnäckigen Gegenwehr fielen fast sämtliche Dienstgrade und ein großer Teil der Mannschaft. Dicht daneben fiel Leutnant der Reserve Heilbronner, der tapfere Führer der 1. Kompanie, mit zwei seiner Zugführer und einer Reihe von wackeren Leuten. Die 10. Kompanie drang in einem Laufgraben vor; auch ihr gelang es nicht in der 2. feindlichen Stellung festen Fuß zu fassen. Ihr Führer, Leutnant der Reserve Weber, ließ mit zehn schneidigen Begleitern sein Leben. Im Laufgraben stießen auch 3., 4. und 11. Kompanie vor. Aber das Feuer mehrerer Maschinengewehre versperrte ihnen den Weg und brachte ihnen schwere Verluste.

Den ganzen Vormittag währten diese blutigen Kämpfe. Schließlich zwang die Erkenntnis, dass es unmöglich sei, ohne gründliche Artillerievorbereitung die feindliche Stellung zu stürmen, zum Abbruch des Angriffs. Die Truppen zogen sich zurück und setzten sich einige hundert Meter vom Gegner entfernt fest.

Das Ergebnis des Angriffs, der über weite Geländestrecken hätte führen sollen, bestand also lediglich in einem 3 Kilometer breiten Streifen, einer Anzahl von Waffen und etwas mehr als 100 Gefangenen. Die ganze Erklärung dieses Misserfolgs liegt in der Aussage eines dieser Gefangenen, dass der Angriff bestimmt erwartet worden sein.

Den ganzen Tag über waren Infanterie und Artillerie sehr rege. Ein neuer Angriff, der 8.00 Uhr abends versucht wurde, scheiterte im Beginn daran, dass auch jetzt das feindliche Hindernis unzerstört und der Gegner vollkommen gerüstet war.“

Man begrub Georg Heumann auf dem Soldatenfriedhof Souain in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Oberstdorf-Tiefenbach gedenkt Georg Heumann noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2008/oberstdorf-tiefenbach_kirche_bay.htm

Sterbebild von Georg Heumann
Rückseite des Sterbebildes von Georg Heumann

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.015: Karl Erhart

Der Soldat Karl Erhart wurde am 19.07.1897 in Angerhof, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Bernbeuren, als Sohn eines Landwirts geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 10. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Bayerischen Militär-Verdienstkreuz 3. Klasse mit Schwertern  ausgezeichnet. Am 20.11.1917 fiel er in der Champagne bei Sommepy-Tahure im Alter von 20 Jahren bei einem Patrouillengang durch einen Schrappnelltreffer.

Man begrub Karl Erhart auf dem Soldatenfriedhof St.-Étiennes-à-Arnes in Block 10, Grab 16.

Sterbebild von Karl Erhart
Rückseite des Sterbebildes von Karl Erhart

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.968: Georg Lex

Der Soldat Georg Lex stammte aus der bayerischen Gemeinde Waging am See. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 5. Kompanie des 1. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem Verdienstkreuz ausgezeichnet. Am 24.09.1917 fiel er im Alter von 29 Jahren während der Stellungskämpfe in der Champagne bei Sainte-Marie-à-Py.

Man begrub Georg Lex auf dem Soldatenfriedhof St.-Étiennes-à-Arnes in Block 7, Grab 23.

Seine Heimatgemeinde Waging am See gedenkt Georg Lex noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/waging_a_see-markt_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Georg Lex
Rückseite des Sterbebildes von Georg Lex

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.967: Engelbert Lirk

Der Soldat Engelbert Lirk stammte aus Kleeham, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Waging am See. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Wehrmann in der 10. Kompanie des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 19.02.1915 wurde er bei Sommepy-Tahure schwer verwundet. Am 21.02.1915 verstarb er an seiner Verwundung im Alter von 36 Jahren.

Offiziell ist die Lage des Grabes von Engelbert Lirk unbekannt. Ich bin mir jedoch gewiss, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Souain beigesetzt wurde, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Wehrmann Paul Hofmeister, gefallen am 19.02.1915 bei Souain, begraben auf dem Soldatenfriedhof Souain in einem Massengrab;
  • Wehrmann Sebastian Hofmann, gefallen am 19.02.1915 bei Souain, begraben auf dem Soldatenfriedhof Souain in einem Massengrab;
  • Infanterist Joseph Reiter, gefallen am 19.02.1915 bei Souain, begraben auf dem Soldatenfriedhof Souain in einem Massengrab;
  • Infanterist Ludwig Steger, gefallen am 19.02.1915 bei Souain, begraben auf dem Soldatenfriedhof Souain in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Engelbert Lirk
Rückseite des Sterbebildes von Engelbert Lirk

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Sonderbeitrag Frankfurter Volkszeitung 24: Alfred Dietz

Der Soldat Alfred Dietz wurde am 20.01.1887 in Frankfurt am Main geboren und arbeitete bei der Schriftgießerei D. Stempel AG. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Reservist in der 5. Kompanie des 81. Infanterie-Regiment. Am 16.09.1914 fiel er im Alter von 27 Jahren bei Courcy während des Rückzugs nach der Schlacht an der Marne in Frankreich.

Über den Todestag und die Todesumstände von Alfred Dietz berichtet die Regimentsgeschichte des 81. Infanterie-Regiment:

„15.09.1914 Am 15.09. führte der Marsch das Regiment von Liry über St. Etienne-Machault-Aussonce nach Menil Lepinois.

Am 16. war Fortsetzung des Marsches nach Westen. 7 Uhr vormittags Abmarsch nach Isle-sur-Suippes, dann BazancourtBoult-sur-Suippe, um 12 Uhr mittags wurde Bourgogne erreicht. .“

Offiziell ist für Alfred Dietz keine Grablage bekannt. Die Gefallenen im Ort Courcy wurden jedoch in der Regel auf dem Soldatenfriedhof St.-Étiennes-à-Arnes begraben, u. a.

  • Unteroffizier Josef Daniel, gefallen am 18.09.1914 bei Courcel, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Étiennes-à-Arnes in Block 5, Grab 737;
  • Unteroffizier Josef Amian, gefallen am 18.09.1914 bei Courcel, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Étiennes-à-Arnes in Block 5, Grab 691;
  • Unteroffizier Friedrich Kleinau, gefallen am 18.09.1914 bei Courcel, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Étiennes-à-Arnes in Block 5, Grab 680;
  • Unteroffizier Dominikus Jachmann, gefallen am 18.09.1914 bei Courcel, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Étiennes-à-Arnes in Block 5, Grab 675.

 

Todesanzeige der Schriftgießerei D. Stempel AG  für August Aubel und Alfred Dietz

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Sonderbeitrag Frankfurter Volkszeitung 21: Ludwig Becker

Der Soldat Ludwig Becker stammte aus Ludwigshafen am Rhein im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Kriegsfreiwilliger in der 12. Kompanie des 80. Reserve-Infanterie-Regiment. Am 02.03.1915 fiel er während der Stellungskämpfe in der Champagne.

Die Lage des Grabes von Ludwig becker ist unbekannt. Mangels gesicherten Daten kann ich keine Vermutung äußern.

Todesanzeige für Ludwig Becker in der Frankfurter Volkszeitung vom 12.03.1915

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Sonderbeitrag Frankfurter Volkszeitung 13: Wilhelm Schmelzeisen

Der Soldat Wilhelm Schmelzeisen stammte aus der hessischen Gemeinde Birstein. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Grenadier in der 6. Kompanie des 3. Garde-Regiment, nicht wie in seiner Todesanzeige angegeben im 3. Grenadier-Regiment zu Fuß. Am 16.03.1915 fiel er während der Winterschlacht in der Champagne. Er während während der Kämpfe an der Höhe 196 bei Minaucourt-le-Mesnil-lès-Hurlus getötet.

Über den Todestag und die Todesumstände von Wilhelm Schmelzeisen berichtet die Regimentsgeschichte des 3. Grenadier-Regiments zu Fuß:

„Schwerster Kampftag

Der heißeste Tag der Kämpfe vor Le Mesnil wurde der 16. März. Bereits um 5.45 Uhr vormittags setzte starkes Infanteriefeuer gegen den rechten Abschnitt A ein. Der Gegner brach auch zum Angriff vor, kam aber nur wenig über die eigenen Gräben hinaus, da ihn unser Feuer fasste. Wahrscheinlich war, wie wir es in Perthes erlebt hatten, auch nur eine Täuschung beabsichtigt, die uns zu einer möglichst engen Grabenbesatzung veranlassen sollte. Systematisch begann der Gegner nun ein verheerendes Minenfeuer auf die rechten Flügelkompanien. Der vorbildlich tapfere Leutnant von Pannwitz fiel, Leutnant der Reserve Albrecht wurde am Halse verwundet, die Verluste häuften sich mehr und mehr, schließlich gelang es starken feindlichen Kräften trotz tapferster Gegenwehr an mehreren Stellen, die vorderste Stellung zu durchbrechen und sich im Rücken der Kompanien des Bataillons Plehwe einzunisten. Trotz dieser verzweifelten Lage hielten sich die Besatzungen.

Da kam von dem Nachbarbataillon des Infanterie-Regiment 68, dem linken Flügelregiment des VIII. Armee-Korps die Meldung, dass es umgangen sei und deshalb noch weiter zurückgehen müsse. Zugleich kam dringend von dem Bataillons-Adjuntant selbst überbracht die Bitte um Hilfe. Das schon stark geschwächte Regiment gab die 2. und 4. Kompanie ab zur Unterstützung der gefährdeten Kameraden in der rechten Flanke. Es war aber unter diesen Umständen unmöglich, die vorderste Stellung zu halten, da sie im Rücken bedroht rechts vollkommen in der Luft hing. Um 5 Uhr nachmittags gab das Regiment den Befehl, die vorderste Stellung zu räumen und auf die alte Artilleriestellung zurückzugehen, die bereits von Teilen des Bataillons Grolman besetzt war. Mit bewundernswerter Tapferkeit schlugen sich die schwachen Kräfte durch den überlegenen Feind hindurch und wurden in der Schlucht von ihrem Kommandeur, Hauptmann von Plehwe, gesammelt. Die Leute waren von den furchtbaren Anstrengungen und den grauenhaften Bildern, die sich ihnen in dem Kampf geboten hatten, vollkommen erschöpft und teilweise so verwirrt, dass nur ein Teil von ihnen gleich wieder in Stellung gehen konnte.

Der zweite Brennpunkt des Kampfes war die Stellung am Sanitätsgraben. Auch hier setzte schon am frühen Morgen starkes Artilleriefeuer ein, das um 11.30 Uhr durch ein verheerendes Minenfeuer verstärkt wurde. Trotz Verschiebungen der Grabenbesatzung konnte auch hier nicht starke Verluste vermieden werden. Nach und nach wurden die 1. und 3. Kompanie von dem Reservebataillon des Abschnitts A eingesetzt, die teilweise am Sanitätsgraben wie z. B. der Zug Reuter = 1. Kompanie bis zur sogenannten Brücke, einer überdeckten Stelle der vordersten Stellung, vorging. Da die Verluste sich immer mehr häuften, ging die Grabenbesatzung allmählich zurück. Inzwischen war aber die alte Artilleriestellung westlich vom Sanitätsweg von der 8. Kompanie des Bataillons Loebell, untermischt mit Mannschaften der 7. und 1. Kompanie, besetzt worden, während der Sanitätsgraben von 2 Zügen der 1. Kompanie gehalten wurde. Die Franzosen – es waren Marokkaner – hatten inzwischen den Graben an der Brücke besetzt und versuchten gegen 5.30 Uhr von Südosten her und den Sanitätsgraben entlang in unsere Stellung einzubrechen. In hellen Scharen kamen sie grinsend mit gefälltem Bajonett schon den Abhang herunter auf die alte Artilleriestellung, als Leutnant der Reserve Muermann, 8. Kompanie, der vorher schon sich die Erlaubnis zum Sturmangriff vom Regiment geholt hatte, und unabhängig davon zu gleicher Zeit der Führer der 1. Kompanie den Befehl zum Gegenstoß gab. Bei dem Anblick der todesmutig vorstürmenden Grenadiere der 8. und 1. Kompanie stutzten die Marokkaner, winkten mit dem Turban, vielleicht, um sich zu ergeben, vielleicht aber auch, um der eigenen Artillerie ein Zeichen zu geben. Dann setzte ein wahnsinniges Sperrfeuer der Franzosen ein, das durch flankierendes Maschinengewehr-Feuer noch verstärkt wurde, und unsere wie ihre eigenen Truppen hinmähte. Leutnant Muermann, vor seiner Kompanie herstürmend, fand den Heldentod. Beide Offiziere der 1. Kompanie wurden schwer verwundet. Wer von den Stürmern nicht rechtzeitig in demn Sanitätsgraben Deckung finden konnte, war verloren.

Die Opfer dieses Gegenstoßes waren sehr schwer, es war aber damit die größte Gefahr abgewendet, denn der Feind war nur noch 150 Meter vom Regimentsgefechtsstand entfernt. Der Gegenstoß war auch die einzige Möglichkeit einer Abwehr, weil die Mannschaften für eine ruhige Verteidigung zu erschöpft, durch das Vorstürmen wieder Frische und Tatkraft bekamen. Die Franzosen ferner mussten so auch zu dem Glauben kommen, dass wir noch über beträchtliche Kräfte verfügten. An dieser Stelle haben sie keinen Angriff mehr gewagt.

Gegen 7 Uhr griff der Gegner den Abschnitt B so heftig an, dass noch der größte Teil der 10. Kompanie eingesetzt werden musste. Aber auch dieser Angriff wurde blutig abgeschlagen.

Noch am Abend trafen zwei Bataillone, III./Landwehr-Infanterie-Regiment 87 und I./Landwehr-Regiment 133 zur Verfügung des Regimentskommandeurs ein.

Die Regimentsstellung wurde nun in drei Unterabschnitte geteilt. Den rechten Teil (A) übernahm Hauptmann von Plehwe (Rest des II./3. Grenadier-Regiment und III./Landwehr 87), die Mitte bei dem Sanitätsgraben Major der Reserve von Grolman (Reste I./3. Grenadier-Regiment, 6./1. Grenadier-Regiment; 9./3. Grenadier-Regiment, 12./Landwehr 87), den linken Abschnitt (B) Hauptmann der Landwehr Zillmer (F. ohne 9. und 10. Kompanie). Das L.-Bataillon war damit wieder aufgelöst, I./Landwehr 133 und 10./3. Grenadier-Regiment (Hauptmann von Loebell) standen zur Verfügung des Regiments in der Küchenschlucht.“

Die Lage des Grabes von Wilhelm Schmelzeisen ist unbekannt.

Auf dem Ehrenhof der Bockenheimer Frauenfriedenskirche gedenkt man Wilhelm Schmelzeisen noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2013/bockenheim-frauenfriedenskirche-ehrenhof_wk1_hs.html

Todesanzeige für Wilhelm Schmelzeisen in der Frankfurter Volkszeitung Mitte März 1915

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Sonderbeitrag Frankfurter Volkszeitung 8: Heinrich Schulz, Karl Bayer und Karl Gutberlett

Die Soldaten Heinrich Schulz, Karl Bayer und Karl Gutberlett waren Mitglieder des Katholischen Männer-Verein Bockenheim, einem Ortsteil der hessischen Stadt Frankfurt.

Heinrich Schulz wurde am 12.10.1887 in Harmuthsachsen, Witzenhausen geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Ersatz-Reservist in der 10. Kompanie des 83. Landwehr-Infanterie-Regiment. Am 07.03.1915 fiel er bei Servon (Marne) in Frankreich an der Westfront.

Man begrub Heinrich Schulz auf dem Soldatenfriedhof Servon-Melzicourt in Block 4, Grab 506.

Zu Karl Bayer und Karl Gutberlett konnte ich nichts ermitteln. Sie fielen im damaligen Russland.

Todesanzeige für Heinrich Schulz, Karl Bayer und Karl Gutberlett in der Frankfurter Volkszeitung vom 17.04.1915

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Sonderbeitrag Frankfurter Volkszeitung 6: Heinrich Stöhr

Der Soldat Heinrich Stöhr wurde am 21.10.1888 in Offenbach am Main im heutigen Bundesland Hessen geboren. Er war von Beruf Bäckermeister Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Reservist und Musketier in der 11. Kompanie des 81. Infanterie-Regiment. Am 09.09.1914 fiel er während der Schlacht an der Marne bei Etrépy.

Skizze der militärischen Lage bei Etrépy-Maurupt vom 06. – 11.09.1914

Über den Todestag und die Todesumstände von Heinrich Stöhr berichtet die Regimentsgeschichte des 81. Infanterie-Regiment:

„Der 9. September brachte keine neue Kampfhandlung, auch der Franzose zeigte keine Lust anzugreifen. Sein Feuer lag auch am 09.09. auf den leichten Gräben des Regiments. Regungslos still, die Nase tief im Boden, lagen die Musketiere und ließen die Granaten über sich hinweg sausen. Für die Stäbe gab es keine Ruhe. Zum Befehlsempfang musste der Regiments-Führer, Major Robert, am Nachmittage zweimal durch das Feuer nach Etrépy hindurch zur Brigade. Das zweite Mal nach vorne zurückgekehrt, erkrankte Major Robert infolge Überanstrengung und musste nachts zurückgebracht werden.

Der 9. September wurde zum Entscheidungstag der Marne-Schlacht, er ward auch der Schicksalstag des deutschen Heeres..“

Man begrub Heinrich Stöhr auf dem Soldatenfriedhof Connantre in einem Massengrab.

Todesanzeige für Heinrich Stöhr in der Frankfurter Volkszeitung vom 19.04.1915