Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.656: Johann Kirchleitner

Der Soldat Johann Kirchleitner wurde am 29.09.1885 Tyrlaching geboren und  lebte als Hausbesitzer in Schwarzau, einemm Ortsteil der bayerischen Stadt Trostberg. Er verdiente seinen Lebensunterhalt als Arbeiter bei der Riegerschen Pappen-Fabrik in Trostberg. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 6. Kompanie des 26. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 03.06.1918 fiel er im Alter von 32 Jahren nach vier Jahren Kriegsdienst bei Ville-en-Tardenois.

Über den Todestag und die Todesumstände von Johann Kirchleitner berichtet die Regimentsgeschichte des 26. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Stellungskämpfe im Courmontwald und in Boujacourt 14.6. – 14.7.

Der Divisions-Befehl für den 2.6. ordnete Festhalten der erreichten Linie an. Demgemäß setzte die Erkundung und Neugliederung zur Abwehr ein. Gleichzeitig richteten sich die Bataillone mit fieberhafter Tätigkeit in den neuen Stellungen ein. Der Gefechtsstand des Regiments befand sich an der Einmündung des Sträßchens Ville-en-TardenoisBoujacourt in den Courmontwald.

Tagsüber lag äußerst heftiges, andauerndes Artillerie-Feuer, das auch die Nacht hindurch anhielt und erhebliche Verluste verursachte, auf dem Regimentsabschnitt. Ebensi unausgesetzt tätig waren die feindlichen Flieger. Boujacourt, das noch vom Feinde besetzt war, wurde tagsüber mit Mörsern zugedeckt und gegen 8 Uhr abends durch die 3. Kompanie ohne feindliche Gegenwirkung in Besitz genommen.

Am 3. und 4.6. hielt das Regiment die erreichten Linien, die Erkundung wurde fortgesetzt, Verbindung mit den Anschlusstruppen wurde aufgenommen. Das feindliche Artillerie-Feuer dauerte mit unverminderter Heftigkeit an, besonders lästig war die dauernde Flankierung aus dem Bois d` Eglise.

Schwerte Arbeit hatte das Sanitätspersonal zu verrichten, das sich in Kellern in Ville-en-Tardenois eingerichtet hatte. Unermüdlich war auch hier wieder dessen Tätigkeit unter der umsichtigen Leitung des Regiments-Arztes Dr. Fischer. Der Truppenverbandplatz des Regiments lag selbst wiederholt unter heftigstem Artillerie-Feuer. Hierbei wurden mehrere tüchtige Ärzte, so die Feldunterärzte Strasser (Konrad Straßer, aus Nürnberg, Feldunterarzt, gefallen am 01.06.1918, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bligny in einem Massengrab) und Fischer (Max Fischer, aus München, Feldhilfsarzt, gefallen am 01.06.1918, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bligny in in Block 2, Grab 116) mit einigen braven Sanitätern das Opfer der Pflichterfüllung.“

Man begrub Johann Kirchleitner auf dem Soldatenfriedhof Bligny in einem Massengrab.

Sterbebild von Johann Kirchleitner
Rückseite des Sterbebildes von Johann Kirchleitner

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.653: Bernard Klausing

Der Soldat Bernard Klausing wurde am 22.04.1876 geboren und stammte aus Vechta in Niedersachsen. Im Ersten Weltkrieg diente er als Sanitäts-Unteroffizier in der Fuhrpark-Kolonne 5 des X. Armeekorps. Am 06.09.1914 fiel er im Alter von 38 Jahren während der Schlacht an der Marne bei Vernieux (Verneuil ?) durch eine Fliegerbombe.

Die Lage des Grabes von Bernard Klausing ist unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Connantre begraben wurde, wo man sehr viele Gefallene der Schlacht an der Marne (1914) begrub.

Sterbebild von Bernard Klausing
Rückseite des Sterbebildes von Bernard Klausing

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.619: Johann Irlbacher

Der Soldat Johann Irlbacher stammte aus Berg, einer Filialegemeinde von St. Leonhard, und war der Sohn eines Landwirts (Schoberbauer). Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 3. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 15.07.1918 fiel er im Alter von 18 Jahren während der Angriffsschlacht an der Marne und in der Champagne bei Reims in Frankreich.

Johann Irlbacher wurde auf dem Soldatenfriedhof Berru in Block 3, Grab 145 begraben.

Sterbebild von Johann Irlbacher
Rückseite des Sterbebildes von Johann Irlbacher

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.461: Michael Hutterer

Der Soldat Michael Hutterer stammte aus Unterbach, heute ein Teil der bayerischen Gemeinde Neufraunhofen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 4. Kompanie des 25. bayerisches Infanterie-Regiment. Am 29.09.1915 fiel er bei den Kämpfen in der Nähe von Sainte-Marie-à-Py in der franzöischen Champagne im Alter von 22 Jahren.

Die Lage des Grabes von Michael Hutterer ist offiziell unbekannt. Angesichts der Gesamtumstände vermute ich, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Souain beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, die am gleichen Tag fielen, u. a.

  • Leutnant Fritz Bschorr, gefallen am 29.09.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Souain in einem Massengrab;
  • Offiziersstellvertreter Valentin Klein, gefallen am 29.09.1915 bei Sainte-Marie-à-Py, begraben auf dem Soldatenfriedhof Souain in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Theodor Hutzler, gefallen am 28.09.1915 bei Sainte-Marie-à-Py, begraben auf dem Soldatenfriedhof Souain in einem Massengrab;
  • Vizefeldwebel August Huth, gefallen am 29.09.1915 bei Sainte-Marie-à-Py, begraben auf dem Soldatenfriedhof Souain in einem Massengrab.

 

Seine Heimatgemeinde Neufraunhofen gedenkt Michael Hutterer noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2017/neufraunhofen_lk-landshut_wk1_wk2_by.html

Sterbebild von Michael Hutterer
Rückseite des Sterbebildes von Michael Hutterer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.460: Georg Hettenkofer

Der Soldat Georg Hettenkofer stammte aus Velden an der Vils und war Korbmacher. Im Ersten Weltkrieg diente er als Landsturmmann in der 4. Kompanie des 26. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 01.06.1918 verstarb er nach schwerer Verwundung während der Erstürmung des Courmontwaldes an der Aisne im Alter von 38 Jahren in einem Feldlazarett.

Über den Todestag und die Todesumständer berichtet die Regimentsgeschichte des 26. bayerischen Infanterie-Regiments:

„In den Morgenstunden des 01.06. tritt das Regiment befehlsgemäß zum Angriff an. Die vorderen Wellen werden aber alsbald vom völlig unerschütterten Feind durch heftiges Infanterie- und Maschinengewehrfeuer zu Boden gezwungen. Der Regiments-Kommandeur stellt daher zunächst das weitere Vorgehen ein und befiehlt Eingraben in den erreichten Linien. Aus dieser Stellung wird mit Tageanbruch die eingehende Erkundung des Vorgeländes weiter fortgesetzt. Es ergibt sich, dass das rechte Anschluss-Regiment, 27. Infanterie-Regiment, erst den Höhenrücken ostwärts Romigny erreicht hat, dass ferner die linke Anschlussdivision, 232. Reserve-Division, noch nicht vorgekommen ist. Das Regiment erhält aus ostwärtiger Richtung, insbesondere vom Höhenrücken nördlich Cambrecy her, heftiges Flankenfeuer.

Das feindliche Artilleriefeuer, unterstützt durch feindliche Erkundungsflugzeuge, liegt im Laufe des Vormittags des 01.06. mit sich steigernder Heftigkeit auf dem vom Regiment erreichten, fast deckungslosen Gelände. Die Verluste sind erheblich, insbesondere beim linken Flügelbataillon. Die Lage für das Regiment ist wenig beneidenswert und erfordert seitens der Führung besondere Aufmerksamkeit.

Gegen 12 Uhr mittag trifft Divisions-Befehl ein, wonach der Angriff nach 1/2 stündiger Artillerie-Vorbereitung fortzusetzen ist. Die hierzu erforderlichen Befehle sind eben ausgegeben. Da setzt gegen 2 Uhr nachmittag ein das bisherige weit übersteigendes, heftiges Trommelfeuer der feindlichen Artillerie auf unsere Stellung, auf Ville en Tardenois, wo sich der Divisions- und Brigade-Stab inzwischen eingefunden hat, sowie auf das Rückengelände ein. Die hierduch verursachten schweren Verluste scheinen eine Fortsetzung des Angriffs vorerst nicht mehr zu ermöglichen.

Eine Lage schlägt in der Regiments-Befehlsstelle ein, verwundet den Regiments-Kommandeur und den Führer des Reserve-Bataillons, Hauptmann von Kuepach, tötet mehrere Leute des Stabes. Die Lage steht auf des Messers Schneide. Da eilt der Regiments-Kommandeur, noch blutüberströmt und nur mit Notverband versehen in die vordere Linie, ihm schließt sich der 1. Generalstabsoffizier der Division, Hauptmann Pflaumer, an. Das persönliche, unerschrockene Beispiel des hochverehrten Führers wirkt beruhigend und belebend- Zudem beobachtet der Regiments-Kommandeur nunmehr, dass das durch Feuer wenig belästigte 27. Infanterie-Regiment eben zum Angriff ansetzte. Mit raschem Entschluss gibt er jetzt den Angriffsbefehl. I./26 hat sich im Anschluss an das 27. Infanterie-Regiment vorzuarbeiten, links davon geht III./26 anstelle des durch besonders schwere Verluste stark geschwächten II./26 vor. II./26 folgt als Regiments-Reserve hinter dem linken Flügel des Regiments. Die Begleitbatterie ist infolge starker Verluste an Mann und Pferd nicht mehr verwendungsfähig.

Und schon geht das Regiment, vorgerissen durch das hervorragende persönliche Beispiel seines Kommandeurs, in unaufhaltsamem Angriff gegen die sich zäh verteidigenden Senegalneger vor und gewinnt zunächst mit den westlichen Teilen des Regiments den Courmontwald. Bald ist der Feind geworfen und in unerbitterlichem Nachstoß im Kampf gegen zahlreiche versteckte Maschinengewehr-Nester und Baumschützen der Südrand des Waldes erreicht.

Hier ordnet der Regiments-Kommandeur persönlich die im Waldkampf stark durcheinander gekommenen Verbände. I./26 steht mit Front nach Süden und Südosten, anschließend daran übernimmt II. Bataillon ostwärts der Straße Ville en Tardenois – Boujacourt die Sicherung gegen die vom Feind noch stark besetzte Höhe nördlich Boujacourt. III. Bataillon wird als Regiments-Reserve zunächst hinter dem I./26 bereitgestellt. Der Courmontwald wird von feindlicher Artillerie dauernd unter heftigem Artillerie-Feuer gehalten.

Ein blutiger Kampftag geht zur Neige. Das Regiment hat die schwierigen Kampfverhältnisse des westlichen Kriegsschauplatzes gleich beim ersten Einsatz in vollstem Umfange zu kosten bekommen. Die Verluste sind erheblich, namentlich auch die Ausfälle an Führern. Aber es zeigt sich, dass die Ausbildungszeit im Osten nicht vergeblich war. Führer und Mann haben sich den schweren Anforderungen voll gewachsen gezeigt.“

Man begrub Georg Hettenkofer auf dem Soldatenfriedhof Loivre in Block 2, Grab 412.

Sterbebild von Georg Hettenkofer
Rückseite des Sterbebildes von Georg Hettenkofer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.283: Ludwig Zollner

Der Soldat Ludwig Zollner stammte aus Alburg, heute ein Ortsteil der bayerischen Stadt Straubing, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter und Kriegsfreiwilliger in der 299. bayerischen Fußartillerie-Batterie. Er wurde mit dem Verdienstkreuz 3. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Am12.05.1916 fiel er im Alter von 20 Jahren nördlich Berru in Frankreich

Man begrub Ludwig Zollner auf dem Soldatenfriedhof Berru in Block 2, Grab 341.

Sterbebild von Ludwig Zollner
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Zollner

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.258: Anton Schindler

Der Soldat Anton Schindler wurde am 04.04.1893 in Bernlohe geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Brand. Im Ersten Weltkrieg diente er im 23. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment. Am 30.07.1918 fiel er im Alter von 25 Jahren während der beweglichen Abwehrschlacht zwischen Marne und Vesle bei Aubilly und Saint-Euphraise-et-Clairizet. Der auf dem Sterbebild angegebene Ort Prauvilly ist nicht vermutlich Aubilly. Damals wurden französische Worte so geschrieben, wie man sie verstand.

Man begrub Anton Schindler auf dem Soldatenfriedhof Loivre in Block 2, Grab 921.

Sterbebild von Anton Schindler
Rückseite des Sterbebildes von Anton Schindler

Sonderbeitrag: Heinrich Braun, 116. Reserve-Infanterie-Regiment

Der Soldat Heinrich Braun wurde am 15.01.1887 in Daubringen geboren, einem Ortsteil der hessischen Stadt Staufenberg. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Wehrmann und Musketier in der 5. Kompanie des 116. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 24.09.1914 wurde er bei Servon an der Marne schwer verwundet. Am 02.12.1914 verstarb er im Alter von 27 Jahren im 2. Reserve-Lazarett in Trier an seinen Wunden. Die Regimentsgeschichte berichtet irrtümlich, er sei an einer Krankheit gestorben.

Über den Tag und die Umstände seiner schweren Verwundung berichtet die Regimentsgeschichte des 116. Reserve-Infanterie-Regiments:

„24.09.1914 Morgens Befehl zum Erneuern des Angriffs. Reserve-Infanterie-Regiment 116 auch in vorderster Linie. 12 Uhr soll ohne Rücksicht auf die Nachbarn angetreten werden. Sofort setzt heftiges feindliches Artilleriefeuer ein, I. gewinnt Gelände, II. nicht. Abends Befehl, nach Absuchen des Gefechtsfeldes in die alte Stellung zurückzugehen. Verluste: 8 Offiziere und Offizierstellvertreter. Gefallen Offizierstellvertreter Ringen; verwundet Oberleutnant der Reserve Ockel, Oberleutnant der Landwehr Sprengel, Leutnant der Reserve Stimmel, Schemenski, Offizierstellvertreter Handwerk, Schürmann, Anton. Verluste an Unteroffizieren und Mannschaften: 30 tot, 104 verwundet. Die Gefechtsstärke des Regiments beträgt noch 15 Offiziere, 1.094 Unteroffiziere und Mannschaften. Ausgerückt war das Regiment mit 71 Offizieren, 2.852 Unteroffizieren und Mannschaften.“

Man überführte den Leichnam von Heinrich Braun in seinen Heimatort Daubringen und begrub ihn dort auf dem örtlichen Friedhof. Das Grab wurde inzwischen eingeebnet. Seinen Grabstein setzte man vor das Kriegerdenkmal um.

Grabstein von Heinrich Braun

Sonderbeitrag: Paul Riebenstein

Der Soldat Paul Martin Hinrich Riebenstein wurde am 26.07.1878 in der Hansestadt Hamburg geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Unteroffizier in der 4. Kompanie des 85. Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 23.09.1915 fiel er im Alter von 37 Jahren an der Marne in Frankreich.

Man begrub Paul Riebenstein auf dem Soldatenfriedhof Servon-Melzicourt in einem Massengrab.

Todesanzeige für Paul Riebenstein

Sonderbeitrag: Friedrich Johannsmeyer

Der Soldat Friedrich Johannsmeyer stammte aus Bischofshagen, einem Teil der Stadt Löhne im heutigen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Offizierstellvertreter und Wachtmeister in der 7. Batterie des 1. Garde-Feldartillerie-Regiments. Am 30.07.1918 fiel er durch schwere Verwundung während der beweglichen Abwehrschlacht zwischen Marne und Vesle in Frankreich.

Die Lage des Grabes von Friedrich Johannsmeyer ist unbekannt.

Offizierstellvertreter Friedrich Johannsmeyer