Sonderbeitrag: Hauptmann der Reserve Wilhelm Zernecke

Der Soldat Wilhelm Zernecke stammte aus Neidenburg in Masuren (seit 1945 polnisch: Nidzica). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Hauptmann und Führer des II. Bataillons des 95. Infanterie-Regiments. Am 08.10.1918 fiel er in Frankreich bei Lesdain.

Über den Todestag und die Todesumstände von Wilhelm Zernecke berichtet die Regimentsgeschichte des 95. Infanterie-Regiments:

„Ehe am 08.10. um die gewohnte Zeit die eigene Artillerie das morgentliche Vernichtungsfeuer schießt, werden um 5 Uhr 30 vom Engländer in breiter Front rote Leuchtkugeln abgeschossen, die deshalb verwirren, weil rot bei uns das Zeichen zum Vorverlegen des Feuers ist. Schlagartig setzt feindliches Trommelfeuer ein, das gleichzeitig mit großer Dichte auch auf den rückwärtigen Stellungen und den Batterien liegt. Es ist wieder mit Nebelgranaten untermischt, sodass für geraume Zeit jede einzelne Gruppe in der Abwehr auf sich allein angewiesen ist und nicht beobachten kann, was beim Nachbarn vor sich geht. Im Gegensatz zur bisherigen Taktik tritt der Engländer zugleich mit dem Einsetzen des Trommelfeuers an und folgt unmittelbar der Feuerwalze. Die vor dem Regiment liegenden Bayern sind offenbar überrannt worden. Zusammen mit einzelnen Flüchtlingen erscheint der Engländer in dichten Wellen vor dem rechten Flügel. Die tapfer sich wehrenden 3./95 unter Leutnant der Landwehr Briesen mit dem vielfach bewährten Vizefeldwebel Machalett und Sergant Prein wird im Nahkampf durchbrochen. Die 2./95 unter Leutnant der Reserve Trox kann sich frontal halten, bis sie von beiden Seiten umfasst auch von rückwärts angegriffen wird. Ähnlich geht es der 11./95 unter Leutnant der Reserve Heithecker, der nach vollendeter Umfassung zusammen mit dem verwundet weiter fechtenden Vizefeldwebel Winschuh die Reste der Kompanie in die Artillerieschutzstellung zurückbringen kann. Noch etwas später, erst um 7 Uhr 30, muss die 9./95 unter Leutnant der Reserve Wessels ihre Linie aufgeben, nachdem die Maschinengewehr-Munition verschossen ist. Am Nordflügel hat die nur mit Gewehren ausgerüstete Minenwerfer-Kompanie einen Verzweiflungskampf zu führen, nachdem die daneben eingesetzten 2 Maschinengewehr-Züge des bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment 21 in Gefangenschaft geraten sind. So wird die Minenwerfer-Kompanie umfasst und aufgerollt. Am linken Flügel noch vorwärts Lesdain halten sich 2 Gewehre der 2. Maschinengewehr-Kompanie, bis die Bedienungsmannschaft im Massenangriff aus dem Rücken niedergemacht ist. Ehe noch diese Kämpfe in der Zwischenstellung erledigt sind, ist der Feind unter Umfassung nördlich über Seranvillers und südlich durch Lesdain vor den Flügeln der Artillerieschutzstellung erschienen, wo er unter schweren Verlusten aufgehalten wird, insbesondere durch das Maschinengewehr des Vizefeldwebels Marschall von der 1. Maschinengewehr-Kompanie. Aber auch hier bringt die beiderseitige Umfassung von den rückwärtigen Flanken die Entscheidung.

Der größte Teil des Regiments mit sämtlichen Bataillonsstäben ist in diesen Stunden aufgerieben, tot, verwundet oder gefangen. Nur ganz geringe Trümmer des Regiments können sich auf den Höhen nordöstlich Esnes um den Regimentsstab sammeln und mit den Resten von Infanterie-Regiment 94 dem weiteren englischen Vorstoß Einhalt gebieten. Der Regimentskommandeur Major Freiherr von Wangenheim übernimmt den Befehl über die Infanterie des Divisionsabschnittes, der durch 2 Radfahrerkompanien und eine Maschinengewehr-Kompanie des Jäger-Regiments 9 in den letzten Vormittagsstunden verstärkt wird. Abends werden dann die Trümmer des Regiments herausgezogen und hinter Solesmes gesammelt.“

Die Lage des Grabes von Wilhelm Zernecke ist unbekannt.

Wilhelm Zernicke

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.117: Karl Burkart (eigentlich Karl Burkhardt)

Der Soldat Karl Burkart (Schreibfehler auf Sterbebild – eigentlich: Burkhard) wurde am 20.10.1889 in Asch geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Fuchstal. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Kanonier und Fahrer in der 7. Batterie des 2. bayerischen Reserve-Fußartillerie-Regiments. Am 30.10.1916 fiel er im Alter von 27 Jahren bei Villers-Guislain während der Kämpfe um Cambrai.

Man begrub Karl Burkart auf dem Soldatenfriedhof Cambrai in Block 2, Grab 314.

Sterbebild von Karl Burkart
Rückseite des Sterbebildes von Karl Burkart

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.115: Josef Auer

Der Soldat Josef Auer stammte aus Egglfing, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Köfering, und war Gutsbesitzer. Im Ersten Weltkrieg diente er als Gefreiter in einem Infanterie-Regiment. Er wurde mit dem Verdienstmedaille mit Krone und Schwertern ausgezeichnet. Am 19.02.1918 fiel er nach 3 1/2 Jahre Kriegsdienst im Alter von 34 Jahren bei Cambrai durch ein Artilleriegeschoss.

Man begrub Josef Auer auf dem Soldatenfriedhof Maissemy in Block 3, Grab 1187.

Noch heute gedenkt seine Heimatgemeinde Josef Auer auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2010/koefering_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Josef Auer
Rückseite des Sterbebildes von Josef Auer

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.492: Rupert Brandl

Der Reservist Rupert Brandl stammte aus Brandl, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Unterneukirchen, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 4. Kompanie des 2. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 02.10.1914 wurde er bei Fresnes verwundet. Am 05.10.1914 verstarb er im Alter von 28 Jahren in einem Feldlazarett bei Cambrai.

Man begruf Rupert Brandl auf dem Soldatenfriedhof Cambrai in einem Massengrab.

Sterbebild von Rupert Brandl
Rückseite des Sterbebildes von Rupert Brandl

Der theoretische Weg von Rupert Brandl von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 678: Karl Bielmeier

Der Maschinengehilfe Karl Bielmeier stammte aus dem bayerischen Markt Teisnach. Im Ersten Weltkrieg diente er im Badischen Füsilier-Regiment Nr. 40 als Schütze. Am 30.11.1917 fiel er im Alter von 20 Jahren bei der Angriffsschlacht bei Cambrai in der Nähe von Cambrai.

Eine Grablage ist für Karl Bielmeier nicht bekannt.

Seine Heimatgemeinde Teisnach gedenkt noch heute Karl Bielmeier auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/teisnach_st_margaretha_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Karl Bielmeier
Rückseite des Sterbebildes von Karl Bielmeier