Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.737: Johann Bauer

Der Soldat Johann Bauer stammte aus Oberpfraundorf, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Beratzhausen, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 6. Kompanie des 21. bayerisches Reserve-Infanterie-Regiments (falsche Angabe auf Sterbebild). Am 20.10.1916 fiel er während der Stellungskämpfe im Artois im Alter von 21 Jahren bei Angres in Nordfrankreich durch Halsschuss.

Über den Todestag und die Todesumstände von Johann Bauer berichtet die Regimentsgeschichte des 21. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„20.10.1916 8 Uhr vormittags Übernahme des Befehls über den Abschnitt Mecklenburg durch das Regiment- Die Stellung, 70 bis 250 Meter von der feindlichen entfernt, ist obwohl aus dem Kreideboden herausgearbeitet, durch die fortgesetzte Beschießung durch den Feind doch sehr zerstört. Sie hatte überdies zum Teil sehr ungünstiges Schussfeld. Schützenauftritte und Hindernis vor der Front müssen zum großen Teil erst wieder geschaffen werden. Auch leidet die Verbindung trotz der zahlreichen Verbindungswege wegen des augenblicklichen Zustandes dieser Wege infolge fehlender Roste. Endlich fehlen zur Zeit alle Beleuchtungsmittel.

Die Besetzung ist folgendermaßen geregelt: Es besetzte jeweils ein Bataillon die vordere Linie, das nächste gibt die Bereitschaften e und f in der dritten Linie, die g-Kompanie im Wellblechdorf und die h-Kompanie im Fabariusriegel; die beiden sind die Reserve des Regimentskommandeurs. Das letzte Bataillon in Sallaumines wird Brigadereserve.“

Man begrub Johann Bauer auf dem Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast in Block 9, Grab 215.

Sterbebild von Johann Bauer
Rückseite des Sterbebildes von Johann Bauer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.728: Martin Larasser

Der Soldat Martin Larasser stammte aus Kolling, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Sankt Wolfgang, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 5. Kompanie des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 21.06.1915 fiel er im Alter von 33 Jahren in der Nähe von St. Laurent bei Arras.

Über den Todeszeitraum von Martin Larasser berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„17.06. – 01.07.1915 Am 17. und 18. wurden noch schwache Angriffe versucht, die durch unser Artillerie-Sperrfeuer und Infanteriefeuer sofort unterdrückt wurden. Das Artilleriefeuer hielt sich noch bis 22. in beträchtlicher Stärke und nahm dann bis 01.07. immer mehr ab. Die Citadelle von Arras und die Fabrik in St. Nikolas wurden am 26. mit gutem Erfolg (Explusion eines Munitionslagers) durch 42. cm-Mörser beschossen.

In der Stellung wurde unter Einsatz aller Kräfte an der Instandsetzung der Gräben und Unterstände gearbeitet, die zahlreichen verschütteten Leichen ausgegraben und zurückgebracht. Am Ende des Monats war der gedeckte Verkehr hergestellt und die ganze Stellung wieder in verteidigungsfähigem Zustand. Am 25.06. ereignete sich ein schwerer Unfall bei einem Versuchsschießen mit behelfsmäßigen Minenwerfern in Fampux.“

Man begrub Martin Larasser auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Sterbebild von Martin Larasser
Rückseite des Sterbebildes von Martin Larasser

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.722: Josef Schwaiger

Der Soldat Josef Schwaiger wurde am 14.04.1890 in Zeilhofen, einem Ortsteil der bayerischen Stadt Dorfen, geboren und war der Sohn eines Kleinbauern (Gütler). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 11. Kompanie des 16. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem Militär-Verdienstkreuz 3. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Am 08.10.1916 (Regimentsgeschichte: 07.10.1916) fiel er im Alter von 25 Jahren während der Schlacht an der Somme bei Warlencourt-Eaucourt.

Man begrub Josef Schwaiger auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Sterbebild von Josef Schwaiger
Rückseite des Sterbebildes von Josef Schwaiger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.709: Georg Setzmüller

Der Soldat Georg Setzmüller stammte aus Agatharied, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Hausham, und war Polizeisoldat. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter der Landwehr in der 4. Kompanie des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 20.12.1914 fiel er im Alter von 32 Jahren bei Neuville-St.Vaast (Arras).

Die Grablage von Georg Setzmüller ist offiziell unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er auf dem nahegelegenen Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast anonym in einem Massengrab beigesetzt wurde.

Sterbebild von Georg Setzmüller
Rückseite des Sterbebildes von Georg Setzmüller

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.702: Johann Schuhbäck

Der Soldat Johann Schuhbäck wurde am 09.05.1889 in Unterhafing, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Palling, geboren. Seit Vater war Landwirt (Ankerlbauer). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Unteroffizier in der 12. Kompanie des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem Militär-Verdienstkreuz 3. Klasse ausgezeichnet. Am 09.04.1917 fiel er nach 28 Monaten Kriegsdienst im Alter von 27 Jahren bei Arras, auf der Höhe von Vimy, westlich von Bailleul. Ihnen gegenüber standen britische Truppen.

Über den Todestag und die Todesumstände von Johann Schuhbäck schreibt die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„Schlacht bei Arras

(09.04. mit 11.04.1917)

Von Mitternacht ab setzte bis in die Morgenstunden dauerndes Gasschießen ein. Der Gegner drang um diese Zeit bereits in die erste Linie des Nachbarregiments, bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment 3, ein. Die zwei Ruhekompanien in Oppy wurden marschbereit gehalten. Wiederholt wurde Sperrfeuer angefordert, das Patrouillen gegen die Stellung vorfühlten. Um 5.20 Uhr vormittags setzte heftigstes Trommelfeuer ein, das sichere Zeichen, dass nunmehr der Angriff begann. 20 Minuten später traten die Engländer an und folgten hinter einer Feuerwand, die abschnittweise vorverlegt wurde. Die schwachen Grabenbesatzungen der vorderen Linie wurden trotz heftiger Gegenwehr durch die vielfache Überlegenheit überwältigt. Die 3. Linie konnte stellenweise noch bis 6.15 Uhr vormittags gehalten werden. Das eigene Artilleriefeuer wurde immer schwächer, da die Batterien im Abschnitt Nachts keine Munition erhalten hatten. So blieb nichts anderes übrig, als das rückwärtige feindliche Gelände mit Gasgranaten zu beschießen. Bei den weiteren Kämpfen des Tages war die größte Schwierigkeit die Deckung der rechten Flanke, da der Gegner beim Reserve-Infanterie-Regiment 3 durchgebrochen war und nun andauernd von Norden her drängte. Im Allgemeinen war um 6.15 Uhr vormittags das III. Bataillon und der Gefechtsstand des Bataillons im Augsburgerhaus bereits außer Gefecht gesetzt. Die vorderen Teile des II. Bataillons hielten sich noch einige Zeit in der 3. Linie und an der Befehlsstelle Wittelsbach. Um 7.15 Uhr vormittags erreichten die Reste des II. Bataillons – beim Zurückgehen stark beschossen – die Zwischenstellung. Hier richtete sich das Bataillon beiderseits des Landwehrweges erneut zur Verteidigung ein. Der nördliche Teil der Zwischenstellung war bereits von rechts umfasst und verloren gegangen. Die Verbindung nach links zum Reserve-Infanterie-Regiment 2 wurde aufgenommen. Vom Regiment wurden nun auch die übrigen zwei Ruhekompanien herangezogen und das I. Bataillon geschlossen in der zweiten Stellung eingesetzt.

Um 9.30 Uhr vormittags drang der Gegner unter dem Schutz eines plötzlich einsetzenden Schneegestöbers frontal gegen die Zwischenstellung vor, ging dicht davor in Stellung und umging dabei den rechten Flügel des II. Bataillons. Zur Abwehr dagegen wurden die Teile des II. Bataillons mehr nach links an die Reste des Reserve-Infanterie-Regiments 2 herangezogen. Allmählig wurde das feindliche Feuer schwächer und das Gefecht kam zum Stehen. Zur Deckung der rechten Flanke wurden vom Regiment noch zwei Maschinengewehre vorgeschickt. Versuche, verloren gegangene Teile der Stellung wieder zu gewinnen, scheiterten. Die 2. Kompanie, welche zur Verbindung mit Reserve-Infanterie-Regiment 3 gegen Thélus vorgeschickt wurde, kam nur wenig vorwärts, da der Gegner schon zu weit vorgedrungen war. Die 3. Kompanie, welche den befehl erhielt, die nordöstliche Hälfte der Zwischenstellung zu gewinnen, kam in schweres Artilleriefeuer und wurde zersprengt. Um 11.15 Uhr vormittags wurde die 1. Kompanie von der Befehlsstelle des Regiments zur rechten Hälfte der Zwischenstellung vorgeschickt. Die Kompanie kam aber nur 200 Meter heran, da der Gegner bereits den nördlichen Teil der Zwischenstellung besetzt hatte, und ging dort im freien Feld in Stellung. 2. Kompanie schob ihren linken Flügel vor, bis der Anschluss hergestellt war.

Inzwischen waren noch Meldungen eingetroffen, dass der Gegner bereits den Bahndamm bei Farbus erreicht habe. Nun bot sich ein merkwüriges Bild dar. Nach dem Schneegestöber war der Himmel plötzlich aufgeklärt. Auf den Höhen von Thélus sah man die Engländer in Massen herumstehen. Man konnte bei wunderbarem Frühlingswetter jede einzelne Bewegung beim gegner beobachten, besonders die der Offiziere, die mit Stöckchen in der Hand untätig vor der Front auf und ab gingen. Da noch dazu auf beiden Seiten die Artillerie völlig schwieg, herrschte eine Ruhe, die im schreiendsten Gegensatz zu dem ungeheuren Lärm der Angriffsvorbereitungen stand. Mit Beginn des Nachmittags schob sich dann der gegner zögernd weiter vor. Eine feindliche Eskadron, die in merkwürdiger Verkennung der Verhältnisse mit anerkennenswerter Tapferkeit sich im Galopp durch das Trichtergelände hindurchmühte, wurde von unseren Maschinengewehren aufgerieben. Einzelnen Reitern gelang es aber, sogar bis Willerval vorzudringen, wo sie gefangen genommen wurden.

Das II. Bataillon, das noch tapfer aushielt, wurde immer mehr umklammert und trat dann um 1 Uhr nachmittags den Rückmarsch an, hielt sich aber noch längere Zeit in Gegend der Regiments-Befehlsstelle. Der Regimentsstab ging um 1.45 Uhr nachmittags zunächst in die 2. Stellung, traf um 2.20 Uhr am Bahndamm ein und bezog die verlassene Artilleriebefehlsstelle, um von dort aus den Widerstand neu zu organisieren. Um 4 Uhr nachmittags trafen die Reste des II. Bataillons in der 2. Stellung ein. Nun setzten bis zum Abend andauernde Bemühungen des Regiments ein, die Verbindung mit dem Reserve-Infanterie-Regiment 3 rechts aufzunehmen. Die 2. Stellung war aber bereits verlassen. Eine Sicherung der rechten Flanke trat aber erst abends ein, als das bayerische Reserve-Infanterie-Regiment 21 gegen den Bahndamm östlich Farbus vorging und rechts des Regiments in Stellung ging. Am Abend war das Regiment folgendermaßen gegliedert: In der 2. Stellung lagen vom rechten Flügel an der Straße Bailleul – Thélus: 4. Kompanie, 1. Reserve-Pionier-Kompanie, 1. Kompanie, 2. Kompanie und Teile des Reserve-Infanterie-Regiments 2. Die ganze Besatzung betrug nur 150 Mann, dagegen waren viele Maschinengewehre eingeschoben. Der Spätnachmittag und Abend verlief im allgemeinen ruhig. Das Feuer richtete sich hauptsächlich gegen das Rückengelände. Während der Nacht, während der nur Bailleul mäßig beschossen wurde, kamen noch einige Versprengte zurück. Damit war das ganze III. Bataillon und Teile des II. Bataillons verloren gegangen, mit ihnen der Rest all der Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften des Ausmarschstandes, die noch die Somme und Ancre überig gelassen hatte.“

Johann Schuhbäck war auch „verloren gegangen“.

Offiziell ist für Johann Schuhbäck keine Grablage bekannt. Ich bin mir jedoch sicher, dass man seine Gebeine, wenn sie bis heute geborgen wurden, anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast begraben wurden, der nur wenige Kilometer von seinem Sterbeort entfernt liegt.

Sterbebild von Johann Schuhbäck
Rückseite des Sterbebildes von Johann Schuhbäck

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.701: Max Gotz

Der Soldat Max Gotz stammte aus der bayerischen Gemeinde Klessing und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er als Ersatz-Reservist in der 6. Kompanie des 12. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 11.10.1915 fiel er im Alter von 24 Jahren bei Vimy bei den Kämpfen um Arras.

Die Lage des Grabes von Max Gotz ist offiziell unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy beigesetzt wurde, wenn seine bis heute Leiche geborgen wurde. Dort begrub man auch seine Regimentskameraden, die am gleichen Tag fielen, u. a.

  • Infanterist Josef Dauner, gefallen am 11.10.1915 bei Neuville, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Infanterist Jakob Nagel, gefallen am 11.10.1915 bei La Folie, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Infanterist Michael Einmüller, gefallen am 11.10.1915 bei La Folie, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Infanterist Xaver Baumeister, gefallen am 11.10.1915 bei La Folie, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Max Gotz
Rückseite des Sterbebildes von Max Gotz

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.691: Georg Schatzeder

Der Soldat Georg Schatzeder wurde am 02.05.1895 in Peterskirchen geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Tacherting, und war der Sohn eines Landwirts (Ruschbauerssohn). Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 11. Kompanie des 17. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 03.05.1917 fiel er nach zwei Jahren Kriegsdienst im Alter von 21 Jahren während der Schlacht bei Gavrelle in der Nähe von Fresnes-lès-Montauban (Arras).

Die Lage des Grabes von Georg Schatzeder ist unbekannt. Vermutlich wurde er auf dem rund 8 Kilometer entfernten Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy anonym in einem Massengrab begraben.

Seine Heimatgemeinde Peterskirchen gedenkt Georg Schatzeder noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/tacherting-peterskirchen_1870-71_wk1u2_bay.htm 

Sterbebild von Georg Schatzeder
Rückseite des Sterbebildes von Georg Schatzeder

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.672: Georg Wieser

Der Soldat Georg Wieser wurde am 28.03.1896 in Niederlehen geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Simbach (Lindau), und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg diente er als Landsturmmann in einem bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 06.04.1918 fiel er nach 2 ½ Jahren Kriegsdienst im Alter von 22 Jahren bei Courcelles-le-Comte durch Granatschuss an der Westfront.

Man begrub Georg Wieser auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Simbach gedenkt Georg Wieser noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2009/simbach_b_landau-haunersdorf_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Georg Wieser
Rückseite des Sterbebildes von Georg Wieser

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.664: Franz Boitswinkler

Der Soldat Franz Boitswinkler stammte aus Igelsbach, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Waging am See, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er als Wehrmann in der 10. Kompanie des 1. bayerisches Reserve-Infanterie-Regiments. Am 27.04.1915 fiel er im Alter von 34 Jahren bei Fampoux Maison Blanche in der Region um Arras.

Die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments berichtet über den Todeszeitruam von Franz Boitswinkler:

„1.4. – 1.5.

Der Feind verhielt sich sehr ruhig; nahezu keine Patrouillentätigkeit. Das Artilleriefeuer war gering. Feindliche Flieger waren bei gutem Wetter dauernd über der Stellung. Am 28. überflog zum erstenmal ein Flieger die Stellung und warf bei Fampoux Bomben ab. Der Ausbau der Stellung ermöglichte nunmehr die Tagablösung. Die Zahl der Unterstände wurde vermehrt und zahlreiche Verbindungswege von 2. zur 1. Linie geschaffen.“

Man begrub Franz Voitswinkler auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Sterbebild von Franz Boitswinkler
Rückseite des Sterbebildes von Franz Boitswinkler

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.635: Johann Rauschhuber

Der Soldat Johann Rauschhuber wurde am 09.02.1887 in Seppenberg geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Schnaitsee, und war Dienstknecht in Obersur. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er von Beginn des Krieges an als Gefreiter in der 3. Kompanie des 12. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem bayerischen Verdienstkreuz 3. Klasse ausgezeichnet. Am 05.04.1918 fiel er im Alter von 31 Jahren während der Großen Schlacht in Frankreich.

Über den Todestag und die Todesumstände von Johann Rauschhuber berichtet die Regimentsgeschichte des 12. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„In der Nacht vom 4./5. wurde die zweite Bereitstellung, zugleich Sturmausgangsstellung eingenommen. Es gelang dies erst nach ungeheuren Mühen. Ununterbrochen regnete es, die Geschosstrichter waren mit Wasser, Gräben, soweit solche vorhanden, mit knietiefem Schlamm gefüllt; die Führer, die das II. Bataillon zu stellen hatte, hatten sich verirrt und kamen überhaupt nicht mehr. Feindliche Feuerüberfälle brachten Verluste und vermehrten die Unordnung. Endlich am 5. morgens gegen 8 Uhr war die Sturmausgangsstellung bezogen:

Rechts: I. Bataillon, Reihenfolge 1., 2., 3., 4. Kompanie. Links: III. Bataillon, Reihenfolge 10., 12. Kompanie; dahinter 9., 11. In 2. Linie: 2. Bataillon, Reihenfolge 8., 7., 5., 6. Kompanie. Die Maschinengewehr-Kompanien waren bei ihren Bataillonen. Rechts Anschluss an Reserve-Infanterie-Regiment 10, links an Infanterie-Regiment 119. Das Reserve-Infanterie-Regiment 7 hatte hinter dem linken Flügel unseres Regiments zu folgen.

Punkt 5 Uhr morgens hatte das Wirkungsschießen unserer Artillerie und unserer Minenwerfer begonnen, die feindliche Artillerie erwiderte nur schwach. Umso lebendiger wurde die feindliche Infanterie, als die Sicht zwischen 7 Uhr und 8 Uhr besser wurde, mit ihren Maschinengewehren, die vom Ortsrand von Hébuterne und von der Höhe nordöstlich Colincamps die Bereitstellungsräume bestrichen, ohne von unserer Artillerie gefasst zu werden. Die dem Regiment zugeteilte Begleit-Batterie, deren Aufgabe es gewesen wäre, die Maschinengewehr-Nester in direktem Schuss zu bekämpfen, konnte nach Meldung ihres Führers wegen der Geländeschwierigkeiten nicht vorgebracht werden. Zwei leichte Minenwerfer des I. Bataillons, sowie 2 Züge Maschinengewehre III. Bataillon taten zwar ihr Möglichstes, konnten aber die schwierige Aufgabe allein nicht lösen.

8.45 Uhr vormittags setzte unser Trommelfeuer ein. Der Kommandeur des III. Bataillons benützte die Gelegenheit, den Abstand zum Feind zu verringern und schob seine Kompanien so nahe als möglich an unser Artilleriefeuer heran. Auch das II. Bataillon folgte seinem Beispiel.

Durch diese Bewegung veranlasst legten etwa 3 feindliche leichte Batterien Sperrfeuer auf und vor unsere erste Linie, das von geringer Wirkung war.

Um 9 Uhr wandert die Feuerwalze nach vorwärts, unsere ganze erste Linie erhebt sich aus Gräben, Löchern, Trichtern wie ein Mann, um dem Feuer zu folgen, kampffreudig mit dem sicheren Gefühl des Erfolges. Da setzte der Feind nach wenigen Sekunden mit gut sitzendem Maschinengewehrfeuer ein aus Richtung Hébuterne, der Höhe nordwestlich davon und von Colincampy her. Empfindliche Verluste treten ein. Ein Teil der Stürmenden wirft sich hin, andere stürzen vorwärts; Trümmer der 1. und 4. Kompanie arbeiten sich bis an das unversehrte Drahthindernis heran. Hier erlahmt ihre Kraft. Es war kein Zweifel mehr, der Angriff war gescheitert. Dies wurde 10.30 Uhr vormittags der Brigade gemeldet.

Dem Reserve-Infanterie-Regiment 10 zu unserer Rechten und dem Infanterie-Regiment 119 zu unserer Linken war es nicht besser ergangen. Letzteres hatte Signy-Ferme erreicht. Der Kommandeur I. Bataillons hatte seine Maschinengewehr-Kompanie in zwei Gruppen eingesetzt, um offen am gegenüberliegenden Hang feuernde Maschinengewehre zu bekämpfen. Dabei wurde der Maschinengewehr-Kompanie Führer, Leutnant Schnabel, tödlich getroffen, während er einen neuen Feuerbefehl gab, der einzige Kompanie-Offizier verwundet, die Maschinengewehr-Kompanie durch Artillerie- und Maschinengewehrfeuer zugedeckt.

Die 8. Kompanie, welche hinter dem rechten Flügel des I. Bataillons gefolgt war, wehrte einen von der Höhe bei Hébuterne herabkommenden Gegenstoß erfolgreich ab.

Um 12.20 Uhr kam von der Brigade telefonischer Befehl:

Den Befehl über die linke Kampfgruppe Reserve-Infanterie-Regiment 7 und 12 übernimmt der Kommandeur Reserve-Infanterie-Regiment 7. Kampfgruppe Aschenauer stellt sich bis 5 Uhr nachmittags zur Fortsetzung und Durchführung des Angriffs bereit.

Die Ausführung dieses Befehls war nur möglich, wenn unsere Artillerie in der Lage war, die Voraussetzung dazu zu schaffen. Was ihr am Morgen mit großem Munitionsaufwand während 4 Stunden nicht möglich war, das konnte ihr am Nachmittag in einem einstündigen schwächlichen Wirkungsschießen erst recht nicht gelingen. Der Angriff unterblieb.

Die Nacht war sehr unruhig, starkes Feuer lag auf unserer 1. und 2. Linie. Es goss in Strömen. Vordringlich war es, Ordnung zu schaffen; die Gliederung, wie sie am Morgen vor dem Sturm bestand, wurde wieder hergestellt.

Die zahlreichen Toten und Verwundeten, die untertags nicht zurückgebracht werden konnten, wurden geborgen. Der Transport eines einzigen Verwundeten zum Regiments-Sanitäts-Unterstand in Serre beanspruchte bei den herrschenden Boden- und Feuerverhältnissen 2 – 3 Stunden. Darnach möge man die Leistung des Sanitäts-Personals würdigen, das diese Transporte mehrmals in der Nacht durchführen musste.“.

Offiziell ist für Johann Rauschhuber keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy begraben wurde, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die am gleichen Tag fielen, u. a.

  • Leutnant Jakob Schöttl, gefallen am 05.04.1918 bei Hebuterne, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Gefreiter Georg Schärfl, gefallen am 05.04.1918 bei Hebuterne, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Infanterist Friedrich Trüdinger, gefallen am 05.04.1918, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Leutnant der Reserve Karl Münnich, gefallen am 05.04.1918 bei Hebuterne, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Johann Rauschhuber
Rückseite des Sterbebildes von Johann Rauschhuber