Sonderbeitrag: Sanatogen

Folgende Werbeanzeige für eine Medizin namens Sanatogen fand ich bei meinen Recherchen in der Berliner Volkszeitung vom 04.07.1915:

Werbung für Sanatogen in der Berliner Volkszeitung vom 04.07.1915

Sanatogen war ein Gehirntonikum, das 1898 von der Chemischen Fabrik Bauer erfunden und weltweit verkauft wurde.

In den USA wurde es als „Nervenrevitalisierer“ beworben. Die Medizin wurde 1915 in Australien während des Ersten Weltkriegs verboten und ein in Großbritannien hergestellter Ersatz „Sanagen“ wurde im folgenden Jahr auf dem australischen Markt eingeführt und behauptete, „identisch mit Sanatogen“ zu sein. Das Produkt kam Anfang des 20. Jahrhunderts in China in Mode und gewann die Gunst vieler renommierter Persönlichkeiten.

Die vom Hersteller angegebenen Indikationen oder Verwendungen für dieses Produkt waren: „Lebensmitteltonikum. Ein konzentrierter Nährstoff mit tonischen Eigenschaften… leicht verdaulich und absorbiert und wird als wirksames Mittel zur Stärkung der täglichen Ernährung von anämischen und rekonvaleszenten Patienten empfohlen.

Die Inhaltsstoffe wurden beschrieben als:

reines Milchprotein – 95% (Wirkstoffe)
Natriumglycerophosphat – 5% (Wirkstoffe)

Im Jahr 1913 stand das Produkt im Mittelpunkt eines Falles des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten: Bauer & Cie. v. O’Donnell. Das Produkt war auch Gegenstand von Rechtsstreitigkeiten wegen geistigem Eigentum weltweit.

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.600: Josef Wanninger

Der Schütze Josef Wanninger wurde am 04.10.1898 in Liebhof geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Kollnburg, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 12. Kompanie des 10. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 26.09.1918 starb er im Alter von 20 Jahren an einer schweren Verwundung, die er sich vor Verdun bei Dannevaux zugezogen hatte.

Offiziell ist für Josef Wanninger keine Grablage bekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a. 

  • Infanterist Adam Schilling, gefallen am 26.09.1918 im Wald von Sivry, begraben auf dem Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse in einem Massengrab;
  • Landsturmmann Johann Waldherr, gefallen am 30.09.1918, begraben auf dem Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse in Block 8 Grab 45;
  • Schütze Georg Ellinger, gefallen am 26.09.1918 bei Hiloshes, begraben auf dem Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Josef Wanninger
Rückseite des Sterbebildes von Josef Wanninger