Der Soldat Ernst Grünkorn wurde am 24.01.1891 in Gräfenthal im heutigen Bundesland Thüringen geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Reserve im 95. Infanterie-Regiment. Am 06.11.1916 fiel er während der Schlacht an der Somme im Alter von 25 Jahren. Er wurde bei Grandcourt getötet
Über den Todestag und die Todesumständer von Ernst Grünkorn berichtet die Regimentsgeschichte des 95. Infanterie-Regiments:
„Am Abend des gleichen Tages versuchte der Gegner einen ersten Handstreich auf die vorspringende Barrikade der 11. Kompanie; auch hier wurde er mit blutigen Köpfen heimgeschickt. In der Nacht zum 2. November gewahrten die Posten in der Sandsackbarrikade der 11. Kompanie wiederum eine anschleichende Patrouille; sie wurde im Handgranatenkampf vertrieben. Aber gerade diese Stelle schien es dem Gegner angetan zu haben: am Spätnachmittag des 4. November brach erneut ein starker Trupp gegen die Barrikade vor, ein Offizier mit vorgehaltener Pistole voraus. Leutnant der Reserve Albrecht verteidigte mit seinem Zuge die Barrikade in verbissener Tähigkeit; die Musketenschützen leisteten ihm dabei wirksame Hilfe. Trotzdem der Angriff des Engländers durch heftiges Gewehrfeuer und schließlich noch durch Minenwerfer unterstützt wurde, blieben alle Versuche, an den deutschen Graben heranzukommen, erfolglos. Mit Mühe erreichte der Feind wieder seine Ausgangsstellung. Leutnant Albrecht und 15 Mann der 11. Kompanie wurden im Kampf verwundet, darunter ein Unteroffizier tödlich. Ein letzter Versuch des Feindes, in der Nacht zum 06.11. die Barrikade zu nehmen, wurde ebenfalls im Handgranatenkampf abgewiesen.
Die Vermutung, dass diese Unternehmungen auf einen bevorstehenden Angriff hindeuteten, erschien nur zu begründet. Dazu kam das ständig sich steigernde Artilleriefeuer, mit dem der Feind die deutsche Stellung überschüttete. Tag für Tag, Nacht für Nacht hämmerte Eisenhagel von nie geahnter Raserei auf den Trichtern, Dorftrümmern und Grabenresten, vom scheinbar ziellos flackernden Störungsfeuer lechzend anschwellend zum gespenstisch tobenden Orkan. Dabei war deutlich zu bemerken, wie sich einzelne feindliche Batterien auf die vorspringenden Sappen der deutschen Linie einschossen. Der Meldeverkehr war unter diesen Umständen aufs äußerste erschwert; Fernsprechverbindungen zwischen den Bataillonsgefechtsständen und dem Regiment bestand im Hinblick auf die Abhörapparate des Feindes nicht, sie wäre bei dieser Intensität der Beschießung auch ohnehin illusorisch geworden. Was es hieß, in solchem Feuer die Telefonverbindungen zur Brigade und Division aufrecht zu erhalten, davon konnten die in und um Grandcourt untergebrachten Störungssucher ein Lied singen. Aber auch für die Essen- und Materialträger war es jeweils ein schwerer Gang, ihre Bürde an Ort und Stelle zu bringen.
Die Verluste steigerten sich von Tag zu Tag. Der 3. Maschinengewehr-Kompanie wurde durch Volltreffer ein Gewehr vollkommen verschüttet, wobei Sergant Marr und Musketier Wenderoth fielen; bei der 3. Kompanie durchschlug eine schwere Granate den Eingang eines Unterstandes, wodurch Leutnant der Reserve Grünkorn und drei Mann getötet, vier Mann verwundet wurden. Auch Gasgranaten mischte der Engländer gelegentlich in diese Orgie der Vernichtung… .“
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Man begrub Ernst Grünkorn auf dem Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast in Block 1 Grab 725.