Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.023: Josef Pusler

Joseph Pußler (Schreibfehler auf Sterbebild) stammte aus Hub, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Reisbach, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 8. Kompanie des 2. Landwehr-Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 05.08.1915 fiel er im Alter von 30 Jahren in den Vogesen durch einen Minenschuss.

Man begrub Josef Pußler letztlich auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Reisbach gedenkt Joseph Pußler noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2009/reisbach-haberskirchen_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Josef Pusler
Rückseite des Sterbebildes von Josef Pusler

Der Krieg am 27.11.1914 – Zeitungslektüre nach 106 Jahren – Teil 3: Der Untergang der „Emden“

Die  München-Augsburger Abendzeitung vom 72.11.1914 berichtete vom Untergang des deutschen Schiffes „Emden“ mit folgender Kopfzeile:

Kapitän von Müller über das letzte Gefecht seiner Emden

Darunter findet sich dann folgende Notiz:

„Von dem Kommandanten Sr. M. S. „Emden“, Fregattenkapitän v. Müller [Karl Friedrich Max von Müller, 1873 – 1923] ist nachstehender telegraphischer Bericht über das Gefecht Sr. M. S. mit dem englischen Kreuzer „Sydney“ bei den Cocos-Inseln eingertoffen: Der englische Kreuzer „Sydney“ näherte sich den Cocos-Inseln mit hoher Fahrt, als dort gerade eine von Sr. M. S. Emden ausgeschiffte Landungsabteilung das Kabel zerstörte. Das Gefecht zwischen den beiden Kreuzern begann sofort. Unser Schießen war zuerst gut, aber binnen kurzem gewann das Feuer der schweren englischen Geschütze die Überlegenheit, wodurch schwere Verluste unter unseren Geschützbedienungen eintraten. Die Munition ging zu Ende und die Geschütze mussten das Feuer einstellen. Trotzdem die Ruderanlage durch das feindliche Feuer beschädigt war, wurde der Versuch gemacht, auf Torpedoschussweite an die „Sydney“ heranzukommen. Dieser Versuch missglückte, da die Schornsteine zerstört waren und infolgedessen die Geschwindigkeit der „Emden“ stark berabgesetzt war. Das Schiff wurde deshalb mit voller Fahrt an der Nord- (Luv-) Seite der Cocos-Inseln auf ein Riff gesetzt. Inzwischen war es der Landungsabteilung gelungen, auf einem Schooner von der Insel zu entkommen. Der englische Kreuzer nahm die Verfolgung auf, kehrte am Nachmittag wieder zurück und feuerte auf das Wrack der „Emden“. Um weiteres Blutvergießen zu vermeiden, kapitulierte ich mit dem Rest der Besatzung. Die Verluste Sr. M. S. „Emden“ betragen 6 Offiziere, 26 Unteroffiziere und 93 Mann gefallen, ein Unteroffizier und 7 Mann schwer verwundet.“ 

 

Die Zeitungsnotiz

Der Krieg am 27.11.1914 – Zeitungslektüre nach 106 Jahren – Teil 2: Der Mapf mit den Serben

In der München-Augsburger Abendzeitung vom 27.11.1914 findet man auf der 2. Seite folgende kleine Notiz:

„Der Kampf mit den Serben

Wien, 26. November. Vom südlichen Kriegsschauplatz wird amtlich unterm 26. November gemeldet: In den Kämpfen an der Kolubara ist seit gestern ein wesentlicher Fortschritt zu verzeichnen. Das Zentrum der feindlichen Front und die starke Stellung bei Lazarevatsch [Lazarevac] wurde von den durch ihren Elan rühmlich bekannten Regimentern Nr. 11, 73 und 102 erstürmt. Hierbei wurden acht Offiziere und 1.200 Mann gefangen und drei Geschütze, vier Munitionswagen und drei Maschinengewehre erbeutet. Auch südlich des Ortes Ljig gelang es, die östlich des gleichnamigen Flusses gelegenen Höhen zu nehmen und dabei 300 Gefangene zu machen. Die von Valjewo südwärts vorgerückten Kolonnen stehen vor Kosjerioi.“

Die Zeitungsmeldung

Die Zeitungsmeldung bezieht sich auf die Schlacht an der Kolubara, die vom 16.11.1914 bis zum 15.12.1914 stattfand. Die Schlacht endete, bei aller Euphorie der Zeitung, mit dem Sieg der Serben. Insgesamt 28.000 Menschen wurden getötet, 120.000 wurden verwundet und rund 77.000 Österreicher wurden gefangengenommen.

Die Lage der Orte, auf die sich der Artikel bezieht:

SONDERBEITRAG: Paul Mauk – der jüngste gefallene deutsche Soldat des Ersten Weltkrieges

Paul Mauk

Der jüngste deutsche Soldat, der im Ersten Weltkrieg fiel, war der Kriegsfreiwillige Paul Mauk. Er wurde am 19.07.1900 in Waldkirch geboren. Er meldete sich mit seinen Brüdern freiwillig und diente in der 4. Kompanie des 113. badischen Infanterie-Regiments. Am 07.06.1915 fiel er mit 14 Jahren bei Hulluch. Die Regimentsgeschichte des 113. badischen Infanterie-Regimentes bericht:

„30.05. –  11.06.1915 Das Regiment verbleibt daselbst und löst sich ab. Die teilweise vollkommen zerstörte Stellung, angefüllt mit hunderten Leichen, wird in mühevoller Arbeit notdürftig hergerichtet. Täglich treten empfindliche Verluste ein. So fiel am 07.06. in vorderer Stellung der jüngste Frontkämpfer des Regiments und einer der jüngsten in der ganzen Armee, der Kriegsfreiwillige Paul Mauk 4./113 im Alter von noch nicht 15 Jahren. In heller Begeisterung war er gleich seinen beiden älteren, ebenfalls bei der 4./113 im Felde stehenden Brüdern hinausgezogen und fand nun mit vielen anderen tapferen Fünfern auf dem Soldatenfriedhof zu Lens sein Grab.“

Paul war am 09.05.1915 bei einem französischen Großangriff verwundet worden, schlich sich aber heimlich aus dem Feldlazarett, wo er behandelt wurde, und kehrte zu seiner Kompanie zurück. Am 06.06.1915 wurde er durch eine Granate schwer am Kopf verwundet und verstarb an seiner Wunde am nächsten Tag.

Man begrub Paul Mauk auf dem Soldatenfriedhof auf dem Soldatenfriedhof Lens-Sallaumines in Block 11, Grab 268.

Der Krieg am 27.11.1914 – Zeitungslektüre nach 106 Jahren – Teil 1: Der Untergang des englischen Linienschiffes „Bulwark“

Die  München-Augsburger Abendzeitung vom 72.11.1914 machte mit zwei großen Schlagzeilen auf:

„Gewaltige Verluste der Russen – Untergang des englischen Linienschiffes Bulwark“

Im darauf folgenden Text folgen dann jedoch nur zwei kleine Abschnitte zu diesem Vorgang, der in sich auch noch redundant ist. Ich finde, das war eine magere Information angesichts einer solch schreienden Schlagzeile.

In diesem Beitrag beschäftige ich mich mit dem Untergang des britischen Schiffes „Bulwark„.

Die Bulwark

Nun aber zu den Fakten. Zunächst das Transskript der beiden Abschnitte:

„Die englische Flotte hat abermals einen Verlust zu verzeichnen. Diesmal ist es in den Themsemündungen bei Sheerness, wo ein Linienschiff, der „Bulwark“ gesunken ist, und zwar durch eine Explusion, deren geheimnisvolle Natur selbst die englische Admiralität nicht ganz verbergen kann. Sie sagt, es sei eine „innere“ gewesen, allein, wenn man daran nicht glaubt, so ist es die englische Regierung selbst, deren grundsätzliche Verlogenheit ihre Glaubwürdigkeit so herabgemindert hat. Es wird wenig Leute geben, die nicht zum mindesten an eine Mine als Ursache dieses neuen Schiffsverlustes denken. Wie dem auch sein mag, der Untergang dieses „Bollwerkes“ wird die englische Eigenliebe aufs neue heftig treffen und die längst vorhandene Nervosität der Engländer über die Lage zur See noch steigern.“

und

„Wieder ein englisches Linienschiff untergegangen
London, 27. November. In der gestrigen Sitzung des Unterhauses teilte Marineminister Churchill mit, dass das Linienschiff „Bulwark“ am 25. morgens in Sheerness in die Luft geflogen ist. Zwischen 700 und 800 Mann sind umgekommen, nur 12 Mann wurden gerettet. Die anwesenden Admirale berichten, sie seien überzeugt, dass die Ursache eine innere Explosion des Magazins war und keine Erschütterung des Wassers erfolgte. Das Schiff sank in drei Minuten und war verschwunden, als sich die dichten Rauchwolken verzogen hatten. Die Explosion war so stark, dass die Gebäude von Sheerness bis auf die Fundamente erzitterten und wurde meilenweit vernommen.

Der „Bulwark“ stammt aus dem Jahre 1899, hatte 15.250 Tonnen Deplazement, 18 – 19 Seemeilen Geschwindigkeit, vier 30,5 und 12 15 Zentimeter-Geschütze und 750 Mann Besatzung.“

Der Ort des Geschehens:

Nach über 100 Jahren kann man mit der ausreichenden Distanz folgendes festhalten:

  1. Die Explosion war das zweitschwerste Explosionsunglück der britischen Geschichte bis heute.
  2. Die Explosion wurde wahrscheinlich durch überhitzte Kordit-Treibladungen ausgelöst, die sich zu nahe am Kesselraum befanden. Darüber hinaus wurde Munition falsch gelagert.

 

Obere Hälfte der München-Augsburger Zeitung vom 27.11.1914
Untere Hälfte der München-Augsburger Zeitung vom 27.11.1914
Der obere Teil des Artikels, der sich auf die Bulwark bezieht
Der untere Teil des Artikels, der sich auf die Bulwark bezieht

Der Krieg am 27.11.1914 – Zeitungslektüre nach 106 Jahren : Projektvorstellung | Kleinprojekt |

Eher zufällig gelangte ich vor wenigen Tagen in den Besitz der ersten beiden Seiten der Ausgabe der München-Augsburger Abendzeitung vom 27.11.1914. Da ich momentan keine Sterbebilder für Recherchen vorliegen habe und bereits tägliche Beiträge bis Ende Juni 2025 erstellt und für die Veröffentlichung eingestellt habe, möchte ich die Gelegenheit nutzen, diese sorgfältig zu lesen und die Ereignisse genauer zu recherchieren und analysieren. Mal sehen, was dabei rauskommt.

Interessant ist es für mich, den Fokus mal auf nur einen Tag zu legen. Was hat die Menschen damals bewegt. Was waren die Hintergründe? Was wurde aus den Beteiligten? Wie sind unsere Erkenntnisse auf diese Ereignisse heute?

Seite 1 der München – Augsburger Abendzeitung vom 27.11.1914
Seite 2 der München – Augsburger Abendzeitung vom 27.11.1914

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.011: Sebastian Franzl

Der Landwehrmann Sebastian Franzl stammte aus Lorenzenberg, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Aßling, und war der Sohn eines Kleinbauern. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 12. Kompanie des 20. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 26.08.1915 fiel er im Alter von 31 Jahren bei Fay bei einer Minensprengung.

Man begrub Sebastian Franzl auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab.

Sterbebild von Sebastian Franzl
Rückseite des Sterbebildes von Sebastian Franzl

Der theoretische Weg von Sebastian Franzl von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.010: Kaspar Veicht

Der Kanonier Kaspar Veicht stammte aus Matzbach, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Lengdorf, und war der Pflegesohn des damaligen Bürgermeisters Hörmann. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 6. Batterie des 2. bayerischen Reserve-Fuß-Artillerie-Regiments. Am 16.05.1918 fiel er im Alter von 18 Jahren in Nordfrankreich.

Das Grab von Kaspar Veicht befindet sich auf dem Soldatenfriedhof Lens-Sallaumines in Block 4, Grab 272.

Sterbebild von Kaspar Veicht
Rückseite des Sterbebildes von Kaspar Veicht

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.009: Johann Kauschinger

Der Infanterist Johann Kauschinger wurde am 01.01.1894 in Pignet, heute ein Ortsteil der bayerischen Stadt Viechtach, geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 4. Kompanie des 18. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Anfang und Mitte 1916 wurde er im Kampf leicht verwundet. Am 26.10.1916 fiel er im Alter von 22 Jahren in Rumänien durch einen Kopfschuss.

Die Lage des Grabes von Johann Kauschinger ist wie so oft bei Gefallenen in Osteuropa unbekannt.

Seine Heimatgemeinde Viechtach gedenkt Johann Kauschinger noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2011/Viechtach_wk1_wk2_bay.html

Sterbebild von Johann Kauschinger
Rückseite des Sterbebildes von Johann Kauschinger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.008: Josef Lohner

Josef Lohner stammte aus Wald, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Polling, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 2. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 28.01.1916 fiel er im Alter von 27 Jahren bei Arras.

Josef Lohner wurde auf dem Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast in Block 1, Grab 227 begraben.

Seine Heimatgemeinde Polling gedenkt Josef Lohner noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/polling-oberflossing_1866_1870-71_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Josef Lohner
Rückseite des Sterbebildes von Josef Lohner