Sonderbeitrag: Oberleutnant Karl Pichler

Der Soldat Karl Pichler stammte aus der Gemeinde Adelberg im heutigen Bundesland Baden-Württemberg. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg als Oberleutnant in der 12. Kompanie des 413. Infanterie-Regiments. Er starb am 16.06.1918 infolge schwerer Verwundung während der Schlacht bei Noyon am 13.06.1918.

Über die Todesumstände von Karl Bichler berichtet die Regimentsgeschichte des 413. Infanterie-Regiments:

„… Wir trennten uns daher, aber kaum war ich etwa 100 Meter durch das Sumpfgelände gegangen, als eine einzelne schwere Granate in der Nähe einschlug. Ich sagte mir sofort, dass der Einschlag in der Nähe der Mühle auf der Straße erfolgt sein musste, als ich gleich darauf meinen Namen von Leutnant Wendler rufen hörte. Nichts Gutes ahnend, begab ich mich wieder auf die Straße, auf der mir Leutnant Wendler mit blutüberströmter Hand entgegenkam und mir zurief, dass Oberleutnant Pichler verwundet an der Straßenböschung liege. Nachdem Leutnant Wendler notdürftig verbunden war, bemühten wir uns um Oberleutnant Pichler, der keine sichtbare Verwundung hatte, aber über Schmerzen im Bauch klagte. Als wir die Ursache feststellen wollten, entdeckten wir unterhalb der Magengegend eine ganz kleine Wunde, die nur ein paar Tropfen Blut abgegeben hatte. Es war also eine der gefürchteten und gefährlichen Bauchverletzungen. Nun hieß es den Verwundeten rasch wegschaffen, aber wie? Zum guten Glück entdeckten wir in einigen hundert Metern Entfernung an einem einzelstehenden Bauernhaus die Rotkreuzflagge, es war eine Verwundetensammelstelle. Krankenträger brachten unsern Kameraden Pichler dann sofort zu dieser Sammelstelle; wir veranlassten noch, dass er schnellstens abgeholt wurde und tatsächlich kam auch nach kurzer Zeit ein Sanitätsauto, mit dem er in das Feldlazarett nach Lassigny gebracht und einer sofortigen Operation unterzogen wurde. Trotz dieser raschen ärztlichen Hilfe – von der Verwundung bis zur Operation vergingen kaum zwei Stunden – war das Leben dieses lieben Kameraden nicht mehr zu retten; am 16. Juni starb er den Heldentod.“

Man begrub Karl Pichler auf dem Soldatenfriedhof Nampcel in Block 2, Grab 532.

Oberleutnant Pichler

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.583: Alois Geiger

Der Soldat Alois Geiger stammte aus Dillingen. Er diente als Infanterist in der 6. Kompanie des 2. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 02.09.1914 fiel er im Alter von 32 Jahren bei Evaux / Drei Ähren (französisch: Trois-Épis) während der Gefechte im Münstertal

Über den Todestag und die Todesumstände berichtet die Regimentsgeschichte des 2. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments:

„Gefecht bei Drei Ähren

Am 1.9. gegen 3 Uhr nachmittags traf der Befehl der Landwehr-Division beim Regiment ein, dass das Regiment verstärkt durch 1. Landsturm-Batterie, Landwehr-Fußartillerie-Bataillon 20 (schwere Fuß-Artillerie), 4. Landsturm-Pionier-Kompanie sogleich nach Drei Ähren marschieren sollte, um sich dort für den am 2.9. in Aussicht genommenen Angriff gegen den in der Gegend von Zell vermuteten Feind bereit zu stellen. Zwei Kompanien des II. Bataillons hatten am 1.9. die Kompanien des I. Bataillons in Walbach und Türkheim abgelöst.

Die Truppen wurden alarmiert und bei Ingersheim versammelt, mit Ausnahme der in das Münstertal vorgeschobenen Kompanien des II. Bataillons. Die Kolonne marschierte über Ingersheim, die Kompanien des II. Bataillons über Türkheim nach Drei Ähren. Bim Eintreffen dort war es bereits dunkel.

II. Bataillon wurde zur Sicherung auf die Höhe von Evaux (6., 7., 8. Kompanie) und nach Forsthaus Obschel (5. Kompanie) vorgeschoben. Die übrigen Truppen bezogen Alarmquartiere in Drei Ähren. In der Nacht traf der Divisions-Befehl zum Angriff ein.

Am 2.9. früh morgens wurde der Feind in Stellung auf der Höhe Place (1 km westlich Zell) und Kleinen und Großen Hohnack erkannt. Der Regimentskommandeur stellte durch persönliche Erkundung 5.30 Uhr morgens bei Evaux fest, dass der Feind in etwa 2 km Ausdehnung in befestigter Stellung stand.

Nach dem Divisions-Befehl sollte das verstärkte Landwehr-Infanterie-Regiment 2 den Feind in der Front angreifen, während 2. Landwehr-Brigade rechts von ihr über Grat-Berg (1 km nordwestlich Zell) umfassend vorzugehen hatte. Die württembergische Landwehr-Brigade des General von Frech ging im Münstertal gegen Münster vor.

Bevor sich noch Landwehr-Infanterie-Regiment 2 und die Artillerie zum Angriff bereitstellen konnten, hatte sich der rechte Flügel des II. Bataillons durch die feindliche Stellung anziehen lassen und sich veranlasst gesehen, seine Schützen auf den Höhenkamm, ja sogar auf den gegen den Feind zu abfallenden Hang vorzuschieben. Dies war das Zeichen für den Feind, in seine Schützengräben zu eilen und unsere ungedeckt liegenden, das günstigst Ziel bietenden Schützen mit Infanterie- und Artilleriefeuer zu überschütten. Die am rechten Flügel befindliche 6. Kompanie  versuchte zwar, das Feuer zu erwidern, sie erlitt aber in kürzester Zeit derartig schwere Verluste, dass die Schützen sich in ihre vorgeschobenen Stellung nicht zu behaupten vermochten und, soweit sie überhaupt dazu noch im Stande waren, den Hang nach Rückwärts hinabglitten. Auch der in der Nähe der Straße befindliche linke Teil der Höhenbesatzung, in der Mitte 7., links davon 8. Kompanie, hatte durch das überraschend einsetzende feindliche Feuer starke Verluste. Die Offiziere griffen tatkräftig ein. Der Führer der 6. Kompanie, Hauptmann Huber, vermochte längere Zeit den größeren Teil seiner Leute in Stellung zu halten, dem Leutnant Zech dieser Kompanie gelang es einige Zeit, sich mit dem Rest seiner noch kampffähigen Schützen inmitten der Toten und Verwundeten zu behaupten. Vizefeldwebel (Offiziersstellvertreter) Esterl gab seinen Leuten ein heldenhaftes Beispiel, bis ihn der Tod ereilte. Der Bataillons-Kommandeur, Oberstleutnant Reck, brachte durch seine persönliche Einwirkung die 8. Kompanie in vollster Ordnung an dem an der Straße gelegenen Waldrande in Stellung. (Offiziers-Aspirant) Neu (Wilhelm Neu, Offiziersstellvertreter, geboren am 05.12.1986 in Obermorschel/Pfalz, gefallen am 02.09.1914 bei Drei Ähren, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab) der 8. Kompanie fiel hierbei.

Gegen das durch den feindlichen Feuersturm erschütterte Bataillon erfolgte nun in seiner rechten Flanke aus Richtung Zell der feindliche Angriff. Der rechte Flügel der 6. Kompanie wurde von ihm im Rücken gefasst und umzingelt. Der Kompanieführer, Hauptmann Huber, der bis zum Äußersten mit den bei ihm befindlichen Leuten die Stellung behauptet hatte, geriet mit 16 Mann seiner Kompanie in die Hände der Feinde.

Der Feind besetzte die Höhe von Evaux mit Schützen, Maschinengewehren und zog auch Gebirgsgeschütze dorthin vor.

Trotzdem vermochten einige Tapferen der 6. Kompanie unter Führung des Gefreiten Anton Dellbrunner bis gegen Abend, als die Höhe von unseren Schützen besetzt wurde, dicht am Feinde isch zu behaupten.

Als der Regiments-Kommandeur beim Zurückreiten von seiner Erkundung den feindlichen Feuerüberfall hörte, traf er rasche Anordnung, um ihm zu begegnen. I., III. und Haubitzen-Bataillon befanden sich im Vormarsch von Drei Ähren, in die ihnen vom Regiments-Kommandeur für den Angriff zugewiesenen Bereitstellungen. Die beiden Haubitzen-Batterien hätten im Wiesengrund zwischen Drei Ähren und Evaux in Stellung gehen sollen. Da die Abteilung nur über 1.500 Meter Fernsprechleitung verfügte, war mit Rücksicht auf die von ihr bei Evaux gewählte, also in Betracht kommende Beobachtungsstelle ein so weites Vorziehen der Batterien notwendig. Nun mussten die Batterien, um sie der unmittelbaren feindlichen Infanterie-Einwirkung zu entziehen, in Drei Ähren in Stellung gebracht werden und dazu auf der durch das waldige Bergengnis führenden Straße kehren. Es ging hierdurch wertvolle Zeit verloren, bis endlich das Feuer auf die feindliche Stellung bei Place, und zwar nur nach der Karte ohne Beobachtung aufgenommen werden konnte.

I. Bataillon wurde zum Angriff südlich der nach Place führenden Straße bei Meierhof (1 Kilometer westlich Drei Ähren), III. Bataillon hinter dem II. Bataillon in 2. Linie am Frauenkopf (500 Meter nordwestlich Drei Ähren) bereitgestellt.

Die zurückgegangenen Teile des II. Bataillons schoben sich zwischen III. und I. Bataillon und am linken Flügel des I. Bataillons (5. Kompanie) ein.

Für die 1. Landsturm-Batterie (Feldkanonen) war nur eine Stellung nordöstlich Drei Ähren mit Wirkung gegen den Großen Hohnack zu finden.

Der Angriff konnte erst erfolgen, sobald sich das umfassende Eingreifen der 2. Landwehr-Brigade fühlbar machte. Inzwischen wurde das Feuer der schweren Feldhaubitzen gegen den auf die Höhe von Evaux vorgegangenen Teil des Feindes, insbesondere gegen die hier in Stellung gebrachten Gebirgsgeschütze gelenkt. Diese waren aber schwer zu fassen, da sie mehrfach ihre Stellungen wechselten.

III. Bataillon nahm um die Mittagszeit Fühlung mit dem linken Flügel des Landwehr-Infanterie-Regiment 3 auf, das nordwestlich Zell zum Angriff vorgehen sollte. Hierauf erhielten III. und I. Bataillon den Befehl, die Höhe von Evaux zu nehmen. II./Landwehr-Infanterie-Regiment 1, das von der Brigade für den Angriff zur Verfügung gestellt worden war, hatte in zweiter Linie zu folgen. Der wiederholt gemachte Versuch, die Höhe zu gewinnen, gelang gegenüber dem feindlichen Maschinengewehr- und Gebirgsgeschütz-Feuer nicht. Auch die 2. Landwehr-Brigade kam anscheinend nicht vorwärts. Gegen Abend erst konnten die vom III. und I. Bataillon neuerdings vorgehenden Schützen die inzwischen vom Feinde geräumte Höhe erreichen. Die hereinbrechende Dunkelheit hinderte am weiteren Vorgehen.

Die Gefechtsverluste des Regiments, besonders seines II. Bataillons, waren erheblich. Sie betrugen zwei Offiziere, 80 Mann an Toten, ein Offizier 94 Mann an Verwundeten und ein Offizier und 16 Mann an Gefangenen.“

Man begrub Alois Geiger auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab.

Sterbebild von Alois Geiger
Rückseite des Sterbebildes von Alois Geiger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.581: Johann Baptist Wimmer

Der Soldat Johann Baptist Wimmer stammte aus der bayerischen Stadt Neuötting und war katholischer Theologe. Im Ersten Weltkrieg diente er als Krankenträger in der 1. bayerischn Sanitäts-Kompanie im 1. bayerischen Armee-Korps. Am 25.05.1916 fiel er im Alter von 27 Jahren während der Schlacht um Verdun bei den Kämpfen um die Wabengräben im Thiaumont-Wald und um die Thiaumont-Ferme.

Man begrub Johann Baptist (Anton) Wimmer auf dem Soldatenfriedhof Ville-devant-Chaumont in Block 1, Grab 199.

[Weitere Gefallene bei Thiaumont]

Sterbebild von Johann Baptist Wimmer
Rückseite des Sterbebildes von Johann Baptist Wimmer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.579: Michael Gallenberger

Der Soldat Michael Gallenberger stammte aus Schernau und war Schweizer von Beruf. Im Ersten Weltkrieg diente er im 2. Train-Bataillon des 2. bayerischen Armeekorps. Im März 1915 wurde er schwer verwundet. Am 07.01.1916 verstarb er im Alter von 35 Jahren im Lazarett Dettelbach an seinen Wunden.

Michael Gallenberger dürfte an seinem Heimatort begraben worden sein und sein Grab dürfte heute auch noch existieren.

Sterbebild von Michael Gallenberger
Rückseite des Sterbebildes von Michael Gallenberger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.578: Sebastian Strauß

Der Soldat Sebastian Strauß wurde am 21.05.1882 in Bad Kohlgrub und war Fabrikarbeiter in Schongau. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 5. Kompanie des 15. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Ende 1914 wurde er im Gefecht leicht verwundet. Am 12.09.1915 fiel er dann im Alter von 33 Jahren.

Die Lage des Grabes von Sebastian Strauß ist unbekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass seine Gebeine, wenn sie geborgen wurden, anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel begraben wurden, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Landsturmmann Konrad Deinböck, gefallen am 07.09.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 2, Grab 320;
  • Ersatz-Reservist Wendelin Baur, gefallen am 12.09.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 4, Grab 160;
  • Landsturmmann Franz Assinger, gefallen am 14.09.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Landsturmmann Andreas Völkl, gefallen am 13.09.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 5, Grab 134;
  • Unteroffizier Jakob Hartmann, gefallen am 06.09.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 5, Grab 118.

 

Sterbebild von Sebastian Strauß
Rückseite des Sterbebildes von Sebastian Strauß

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.576: Karl Ringlstetter

Der Soldat Karl Ringlstetter stammte aus der bayerischen Gemeinde Attenhofen und war der Sohn eines Hofbesitzers. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 2. Kompanie (Verlustliste: 3. Kompanie) des 11. bayerischen Infanterie-Regiments als Reservist. Am 05.05.1915 fiel er während eines Angriffs im Wald von Ailly im Alter von 24 Jahren durch Kopfschuss.

Über den Todestag und die Todesumstände von Karl Ringstetter berichtet die Regimentsgeschichte des 11. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Ein eigener schwerer Angriff am 05.05. brachte die gesamte im April verlorengegangenen Linien wieder restlos in den Besitz des III. bayerischen Armee-Korps. Überraschend, nach kurzem Artillerievorbereitungsfeuer, stürmte das Regiment Carl, beiderseits eingerahmt von je einem Regiment der neu aufgesetzten 80. Infanterie-Brigade gegen die französischen Gräben an; in kurzer Zeit waren alle ehemaligen deutschen Linien wiedergewonnen und darüber hinaus noch die frühere vorderste Stellung der Franzosen besetzt. Mit einem Schlag war die Ruhe im Wald von Ailly hergestellt. Leider fiel gleich zu Beginn des Sturms der tapfere Kommandeur des Bataillons 11. Regiment, Major Georg Vogl.“

Offiziell ist für Karl Ringlstetter keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Troyon beigesetzt wurde, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitabschnitt fielen, u. a.

  • Gefreiter Sebastian Roithmeier, gefallen am 05.05.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 13, Grab 134,
  • Leutnant Josef Mandl, gefallen am 05.05.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 12, Grab 20,
  • Reservist Jakob Schrögmeier, gefallen am 06.05.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 12, Grab 87.

 

Sterbebild von Karl Ringlstetter
Rückseite des Sterbebildes von Karl Ringlstetter

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.572: Rupert Zauner

Der Soldat Rupert Zauner stammte aus See, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Wallersdorf, und war ein der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 7. Kompanie des 19. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 16.05.1918 fiel er im Alter von 25 Jahren in Frankreich an der Somme durch einen Brustschuss.

Man begrub Rupert Zauner auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in Block 4, Grab 653.

siehe Bruder Joseph Zauner

Sterbebild von Rupert Zauner
Rückseite des Sterbebildes von Rupert Zauner

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.571: Franz Mayr

Der Soldat Franz Mayr wurde am 27.10.1886 in Arfling, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Tacherting, als Sohn eines Landwirts (Lorisohn) geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 6. Kompanie des 17. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 10.11.1916 verstarb er, nachdem er während der Stellungskämpfe im Artois bei Givenchy-en-Gohelle schwer verwundet worden war, im Alter von 30 Jahren im Marienhospital Essen.

Über die Umstände seiner Verwundung und seiner letzten Lebenstage berichtet die Regimentsgeschichte des 17. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„Der lehmige Boden hatte zwar ermöglicht, die Gräben tief einzuschneiden und auch minierte Unterstände anzulegen; aber durch die ständige Minenbeschießung war die Standfestigkeit des Bodens sehr gelockert worden, er bröckelte ständig ab und bildete mit dem bei nassem Wetter in den Gräben nicht versickernde Wasser eine zähe, breiige Masse, in der man namentlich in den Regentagen Anfangs November bis über die Knie versank. Schon die Bodenverhältnisse allein erforderten angestrengte Arbeit, um die Stellung verteidigungsfähig zu erhalten; erst als im Januar eine längere Frostperiode eintrat, besserte sich die Stellung in dieser Richtung. Zahlreiche Sprengtrichter von zum Teil beträchtlicher Tiefe und hoch sich über das Umgelände erhebenden Rändern (Idatrichter!), die sich auf dem Höhenrücken zwischen den im Regimentsabschnitt auf nächste Entfernung einander gegenüberliegenden beiderseitigen Stellungen befanden, mahnten im Verein mit den Wahrnehmungen unserer Mineure über die unterirdische Weiterarbeit des Feindes an die dauernde Gefahr, durch eine Sprengung verschüttet zu werden.  Während der ganzen Besetzungsdauer währte der beiderseitige Minenkampf an, in dem man sich gegenseitig durch Quetschminen die vorgetriebenen Minengänge einzudrücken suchte. Eine größere Sprengung nahm der Feind am 27.11. am linken Flügel von D3 vor, wobei er durch Auswerfen eines 40 – 60 Meter breiten und 15 Meter tiefen Trichters unsere Stellung auf eine große Strecke verschüttete und uns einen Verlust von 20 Toten – darunter Leutnant Katzenstein, Kompanieführer der 7. Kompanie -, 25 Verwundeten und einem Vermissten zufügte. Der unmittelbar an die Sprengung in 300 Meter Breite anschließende feindliche Angriff wurde abgewiesen. Auch Erkrankungen durch die manchmal erst geraume Zeit nach der Sprengung in die minierten Unterstände eingedrungenen Gase kamen vor. Die den Stellungen zunächst liegenden Trichterränder wurden beiderseits durch Gräben mit den Stellungen verbunden und mit Beobachtungsposten und Maschinengewehren besetzt und bildeten häufig das Ziel für nächtliche Patrouillenunternehmungen.“

Man begrub Franz Mayr auf dem militärischen Teil des Friedhofs Essen-Altenessen-Nordfriedhof in Block 11, Grab 17.

Sterbebild von Franz Mayr
Rückseite des Sterbebildes von Franz Mayr

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.570: Josef Nützl

Der Soldat Josef Nützl wurde am 04.04.1897 Eschlbach, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Schönberg, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er im 18. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment. Man zeichnete Josef Nützl mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse aus. Er geriet in französische Kriegsgefangenschaft und erkrankte an Typhus. Am 16.02.1919 verstarb er im Alter von 22 Jahren in einem Lazarett in Saint-Dizier (Département Haute-Marne) an dieser schweren Krankheit.

Die Lage des Grabes von Josef Nützl ist unbekannt, ich weiß jedoch, dass viele Soldatengräber dieser Region nach dem Krieg auf dem Soldatenfriedhof Connantre zusammengelegt wurden – beispielsweise wurde auch mein Großonkel Johann Steil dorthin überführt und in einem Massengrab beigesetzt – zunächst anonym.

Sterbebild von Josef Mützl
Rückseite des Sterbebildes von Josef Mützl

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.569: Sebastian Mayr

Der Soldat Sebastian Mayr wurde am 19.12.1891 in Altenham geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Tacherting, und war Landwirt (Huber-Gütler). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 5. Kompanie des 3. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 09.04.1917 fiel er im Alter von 35 Jahren während der Stellungskämpfe im Oberelsass. Sein Bataillon wurde vom 03.04.1918 an der 26. württembergischen Landwehr-Division zugeteilt und marschierte nach Ungersheim, Feldkirch und Bunzenheim beordert. Seit dieser Zeit gilt Sebastian Mayr als vermisst. Sein Sterbeort und seine Grablage war nicht zu recherchieren.

Es könnte gut sein, dass Sebastian Mayr auf dem rund 13 Kilometer entfernt von seinem letzten Aufenthaltsort gelegenen Soldatenfriedhof Cernay als unbekannter Soldat begraben wurde.

Sterbebild von Sebastian Mayr
Rückseite des Sterbebildes von Sebastian Mayr