Sonderbeitrag: Oberstleutnant Maximilian Drausnick

Der Oberst Maximilian Drausnick wurde am 07.03.1866 in der bayerischen Stadt Starnberg, Oberbayern geboren. Er absolvierte die Bayerische Kriegsakademie für Höhere Adjutantur, Referatsdienst, Taktik und Militär-Zeichnen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Oberst und Regimentskommandeur im 19. bayerischen Infanterie-Regiment. Am 28.02.1916 fiel er im Alter von 49 Jahren während der Schlacht um Verdun im Wald von Apremont-la-Forêt.

Über den Todestag und die Todesumstände von Maximilian Drausnick berichtet die Regimentsgeschichte des 19. bayerischen Infanterie-Regiment:

„Der Gegner hatte im Laufe des 28. Februar allein in dem Bereich des linken Unterabschnittes etwa 800 Schuss leichten und mittleren Kalibers verfeuert.

Bitteres Weh traf das Regiment am 28. Februar.

An diesem Tage übernahm Oberst Drausnick wieder sein Regiment. Von St. Mihiel kommend, ging er in gewohnter eiserner Pflichterfüllung zuerst die Front ab, seine ihm ans Herz gewachsenen Kameraden begrüßend.

Oberst Drausnick äußerte sich noch dem Hauptmann Kretzner, der damals Führer des Stellungsbataillons war,  gegenüber:

„Ich sag Ihnen, Kretzer, ich bin froh, dass ich wieder bei meinem lieben Regiment bin“ und verabschiedete sich frohgesinnt, nicht ohne dass er von Hauptmann Kretzer auf die häufigen Artillerieüberfälle, die vornehmlich der Louvièrestraße galten, aufmerksam gemacht worden wäre.

Kurze Zeit darauf, 3.15 Uhr nachmittags, kam die erschütternde Mitteilung, dass Oberst Drausnick in der Nähe des Fort Plötz an der Louvièrestraße durch Artilleriefeuer schwer verwundet worden und kurz darauf, dass er seinen Verletzungen erlegen sei.

Ehemaliger Gefreiter Probst, jetzt Schreinermeister in Ansbach, der Oberst Drausnick als Begleitordonnanz zugeteilt war, beschreibt den letzten Gang dieses heldischen Mannes folgendermaßen:

„Als ich mich bei Herrn Oberst gemeldet hatte, gingen wir aus dem Bereitschaftsgraben die Bereitschaftsmulde herunter an den Heldengräbern vorbei, deren Kreuze teilweise vom Franzmann schiefgeschossen waren. Der Oberst blieb stehen und befahl: „Richten.“ Befehlsgemäß richtete ich die nächststehenden Kreuze gerade, dann gings durch die 7er Sappe, das heißt: „Oben drüber“ und dann weiter an den Waldrand, wo die neue Gefechtsstelle für das Regiment gebaut wurde.

Hier drehte sich der Oberst um und blieb stehen, ich dachte mir dabei, so jetzt braucht’s bloß loszugehen und da, schon die Abschüsse eines Wellenfeuers, fünf Meter vor uns schlagen sie ein, die Fetzen haut’s zwischen uns durch und der Oberst bleibt stehen, ja intensiv schaut er in die berstenden Granaten hinein, nicht weicht er, nicht wirft er sich hin, was konnte ich anders tun als auch stehenzubleiben. Dicht hinter uns war vor wenigen Augenblicken noch reges Leben gewesen, 20, ja 30 Mann waren da noch vor Stunden und nun war alles leer, wo waren sie hin?

Wieder kracht’s, und zwar wie besessen; da, eine große Eisenschwarte saust zischend an meinem rechten Arm vorbei, ein Wunder war’s, dass keiner von uns beiden verletzt wurde.  Der Oberst schreitet weiter, der Louvièrestraße zu, was soll ich tun, da kommen wir doch in noch wütenderes Feuer wie vorher? Gestern noch lautete sein eigener Brigadebefehl, dass die Louvièrestraße von keinem Mann bis auf weiteres der großen Feuerüberfälle wegen betreten werden dürfe. Die Schrapnells platzen über unseren Köpfen, die Ladung saust über uns hinweg, einige Meter kürzer, und wir werden durchlöchert wie ein Sieb. Aufschlag- und Brennzünder, Gruppe auf Gruppe, kein Graben in der Nähe, kein Mensch weit und breit. Der Oberst dreht sich um, er spricht etwas, ich verstehe ihn nicht und horche nochmals schärfer hin, er muss schreien, jetzt verstehe ich, er fragt: „Wo stehen meine Pferde?“ Ich weiß es nicht, doch kann ich dies meinem Oberst nicht sagen, darum schreie ich: „Zu befehl, Herr Oberst!“ mache Kehrt und spritze zurück, meine Gedanken suchen nach dem nächsten Fernsprecher, jetzt weiß ich’s, zum 7er Zwischendepot, das kann nicht weit sein, dort kenne ich die Fernsprecher, rase fort und um mich kracht’s und – oh, jetzt bekomme ich Seitenstechen, verfl. – weiter in den Unterstand, sie starren mich an, ich schreie nur den Gefreiten Popp an: “ Wo stehen die Pferde von unserem Oberst?“  „Granatstraße.“ Weiter geht’s wieder zurück zur Louvièrestraße, was wird sein – wird? Es darf nicht sein! Oh, dieses verflixte Seitenstechen, ich komme an das 1., 2., 3., 4. Astverhau, oh, da liegt einer, ein Offizier, Gott sei dank, er ist es nicht. Oder? Mich treibt’s weiter. 5., 6., 7. Astverhau, nicht möglich, vielleicht hatte ich mich doch getäuscht. Umgekehrt, das Feuer wird weniger, es tritt Stille ein, nur ab und zu ein Querschläger von vorne, nun komme ich der Stelle näher, wo der Offizier gelegen, ich betrachte ihn von weitem – „Herr Oberst?“ -, nun wusste ich die traurige Wahrheit, er war es. Ich befühlte ihn und rief ihn an, nichts regte sich mehr. Ich rief in den Wald. Dort, wo der große neue Sanitätsstollen fast fertig gebaut stand, sah ich einen Kameraden, der jedoch verschwand, als er merkte, dass er mir helfen sollte. Da konnte ich nichts weiter tun, als zum nächsten Posten der Sanitätskompanie zu laufen. Dort hielten sie es für verrückt, jetzt hinauszugehen und sich zusammenschießen zu lassen. Schließlich gab aber der Unteroffizier doch meinem Bitten nach und begab sich mit einigen Leuten und einer Fahrbahre nach der von mir bezeichneten Stelle. Ich selbst sprang weiter zum 7er Zwischendepot, wo die 19er Telephonzentrale lag und ließ durch Gefreiten Popp in der vordere Linie melden: „Oberst Drausnick an der Louvièrestraße schwer verwundet.“ Ich brachte es wirklich nicht übers Herz, die volle Wahrheit, diesen wuchtigen Schlag für unser Regiment, sofort mitzuteilen und zudem hoffte ich ja immer, es möchte doch nur eine schwere Bewusstlosigkeit vorliegen.

Hierauf lief ich wieder zur Unglücksstelle. Hier waren die Sanitäter um unseren Oberst bemüht und als sie mich kommen sahen, rief mir der Unteroffizier zu: „Hier war nichts mehr zu helfen, du kannst ruhig vor und Meldung machen.“

„Ruhig vor!“ Noch heute schüttle ich den Kopf darüber. Wie konnte man ruhig vor, wenn man den Auftrag hatte, seinen Regimentskommandeur, welcher noch dazu verehrt und bewundert wurde, wie selten einer, zu begleiten, und nun seinen Tod melden sollte? Wie mit schwerer Schuld belastet, schleppte ich mich in die Stellung vor. Dort angelangt, musste ich mir in der Bereitschaftsmulde, erst einen Weg durch die vielen Kameraden bahnen, die zwar noch nicht das ärgste wussten, aber doch schon von der schweren Verwundung unseres Obersten gehört hatten.

Zuerst ging ich dann zum Bataillonsadjutanten und mit diesem zum Bataillonskommandeur, Hauptmann Kretzer.

Die Herren waren auf das tiefste erschüttert und ich höre noch heute wie damals nur das eine: „Sie Unglücksmensch!“ Das war ich wirklich.

Es ist unmöglich, den Eindruck zu schildern, den der Tod dieses prächtigen, edlen Führers auf alle, die je mit ihm in Verbindung treten durften, hervorgerufen hat. Die Trauer war allgemein und beschränkte sich nicht nur auf sein Regiment, sondern weit darüber hinaus, wie die Aussegnung im Walde von Apremont in Anwesenheit Seiner Exzellenz des Kommandierenden Generals, Freiherr von Gebsattel, Seiner Exzellenz des Divisionskommandeurs, Generalleutnant von Endres, des Brigadekommandeurs, Generals Freiherrn von Godin, sowie vieler anderen Offizieren, und dann die Bestattung im Waldfriedhof zu München erkennen ließen.

Das Regiment hatte seinen besten Kommandeur, die bayerische Armee einen ihrer verdientesten Offizier verloren.“

Die Gebeine von Maximilian Drausnick wurden in seine Heimat Bayern überführt. Man begrub ihn auf dem Münchner Waldfriedhof in Reihe 43, Grab 7.

Trauerfeier für Oberst Drausnick im Wald von Apremont mit General der Kavalerie Freiherr von Gebsattel, Generalleutnant Ritter von Endres und Generalmajor Ritter von Jäger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.088: Anton MüllerSterbebild von Anton Müller

Der Soldat Anton Müller stammte aus Schwarzenberg und lebte in Multerhof, beide Orte sind heute Ortsteile der bayerischen Gemeinde Eschlkam. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 3. Kompanie des 11. bayerischen Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 05.05.1915 fiel er im Alter von 24 Jahren bei Saint-Mihiel, etwa 20 Kilomer südlich Verdun. Er wurde bei einem Angriff im Ailly-Wald bei Apremont-la-Forêt getötet.

Über den Todestag von Anton Müller besichtet die Regimentsgeschichte des 11. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Ein eigener schwerer Angriff am 05.05.1915 brachte die gesamte im April verloren gegangenen Linien wieder restlos in den Besitz des III. bayerischen Armee-Korps. Überraschend, nach kurzem Artillerievorbereitungsfeuer, stürmte das Regiment Carl, beiderseits eingerahmt von je einem Regiment der neu eingesetzten 80. Infanterie-Brigade gegen die französischen Gräben an; in kurzer Zeit waren alle ehemaligen deutschen Linie wiedergewonnen und darüber hinaus noch die frühere vorderste Stellung der Franzosen besetzt. Mit einem Schlag war die Ruhe im Wald von Ailly hergestellt. Leider fiel gleich zu Beginn des Sturms der tapfere Kommandeur des Bataillons 11. Regiments, Major Georg Vogel.“

Offiziell ist für Anton Vogel keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch stark, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel oder in Troyon begraben wurde, wo auch seine Regimentskameraden beigesetzt wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Major Georg Vogel, gefallen am 05.05.1915 im Wald von Ailly, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Wehrmann Johann Danninger, gefallen am 24.04.1915 im Wald von Ailly, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Gefreiter Sebastian Roithmeier, gefallen am 05.05.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Troyon in einem Massengrab;
  • Infanterist Johann Resl, gefallen am 05.05.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 13, Grab 99.

 

Sterbebild von Anton Müller
Rückseite des Sterbebildes von Anton Müller

Sonderbeitrag: Friedrich Clausnitzer

Der Soldat Friedrich Clausnitzer wurde am 12.07.1885 geboren, stammte aus Geislingen an der Steige im heutigen Bundesland Baden-Württemberg und war Bergassessor bei der Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Oberleutnant im Stab des I. Bataillon des 125. Infanterie-Regiment. Am 11.09.1914 fiel er im Alter von 29 Jahren in Frankreich bei Sommaisne bei Verdun.

Über den Todestag und die Todesumstände von Friedrich Clausnitzer berichtet die Regimentsgeschichte des 125. Infanterie-Regiment:

„Am 11. September setzte das feindliche Artilleriefeuer wieder mit voller Wucht ein. Die in der Nacht ausgehobenen Deckungen gaben nur geringen Schutz, so dass leider wieder zahlreiche Verluste eintraten. Oberleutnant Clausnizer, der für den gefallenen Oberleutnant Ziegler zum Regimentsadjutanten ernannt worden war, wurde neben seinem Kommandeur durch einen Granatsplitter tödlich getroffen. Weiter fiel der Leutnant der Reserve Hager. An den am 10. bzw. 11. September erhaltenen Wunden starben Hauptmann Romberg (6. Oktober 1914), Leutnant Wagner (11. September 1914) und Leutnant der Reserve Hedinger (17. September 1914).

Am Abend des 11. September wurde die 52. Infanterie-Brigade zur Ablösung der 51. vorgezogen, das Regiment marschierte nach der Vaux Marie Ferme. Während der Ausführung dieser Bewegung traf der Befehl der Obersten Heeresleitung ein, dass noch in der Nacht die Stellungen der gesamten 5. Armee nach Norden zurückzuverlegen seien.“

Man begrub Friedrich Clausnitzer auf dem Soldatenfriedhof Rembercourt-aux-Pots in einem Massengrab.

Todesanzeige der Preußischen Geologischen Landesanstalt für
Dr. Müller Dr. Pietzcker Clausnitzer Dr. Tornau

Die Männer des Ersten Zweiten – Teil 2.084: Xaver Kindsmüller

Der Soldat Xaver Kindsmüller stammte aus Prinkofen, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Ergoldsbach, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg diente er als Ersatz-Reservist in der 6. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Im September 1914 geriet er in der Region Elsass – Lothringen gleich zu Beginn des Völkerschlachtens in französische Kriegsgefangenschaft. Vermutlich wurde er bei den Gefechten bei Chateau de Villers von französischen Soldaten gefangen genommen. Am 01.08.1917 verstarb er im Alter von 28 Jahren nach 33 Monaten Kriegsgefangenschaft bei Noian. Er war bereits das 2. Opfer der Familie.

Die Lage des Grabes ist unbekannt.

Sterbebild von Xaver Kindsmüller
Rückseite des Sterbebildes von Xaver Kindsmüller
Xaver Kindsmüller

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.062: Markus Huber

Der Soldat Markus Huber stammte aus Waldhaiming, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Obing, und war Kleinbauer in Massing. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 6. Kompanie des 15. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 26.04.1915 fiel er im Alter von 30 Jahren durch Verwundung.

Offiziell ist die Grablage von Markus Huber nicht bekannt. Ich vermute jedoch, dass er bei Saint-Mihiel fiel und auf dem dortigen Friedhof anonym in einem Massengrab beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, u. a.

  • Reservist Jakob Stork, gefallen am 22.04.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Wehrmann Anton Ring, gefallen am 22.04.1915 bei La Vaux Fery, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Leutnant Xaver Büchling, gefallen am 24.04.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 1, Grab 338;
  • Reservist Johann Reichenberg, gefallen am 23.04.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 4, Grab 470;
  • Wehrmann Josef Deisenberg, gefallen am 23.04.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 5, Grab 146;

 

Sterbebild von Markus Huber
Rückseite des Sterbebildes von Markus Huber

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.060: Josef Landersdorfer

Der Soldat Josef Landersdorfer wurde am 22.08.1882 in Volkmannsdorf geboren, lebte in Nandlstadt und arbeitete als Maurerpalier. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 9. Kompanie des 15. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 20.09.1917 fiel er im Alter von 35 Jahren während der Stellungskämpfe in Lothringen.

Die Lage des Grabes von Josef Landersdorfer ist heute unbekannt.

Sterbebild von Josef Landersdorfer
Rückseite des Sterbebildes von Josef Landersdorfer

 

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.043: Karl Schwarzmüller

Der Soldat Karl Schwarzmüller wurde am 16.01.1977 in Sagstetten geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Niederwinkling, und lebte in Ödmühle, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Aiterhofen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Landwehrmann in der 9. Kompanie des 10. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 11.02.1916 fiel er während der Stellungskämpfe in Lothringen in den Vogesen während eines Patroillengangs im Alter von 39  Jahren. Er wurde im Wald zwischen Xures und Parroy getötet. Über die Todesumstände schreibt die Regimentsgeschichte des 10. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments:

„Am 11.02.1916 versuchte eine Offizierspatrouille Leutnant Hänel (7. Kompanie) und 49 Mann mit 6 Pionieren und Artilleriebeobachter mit Minensprengungen in die feindliche Stellung einzudringen, durch starkes Gewehr- und Handgranatenfeuer wird der Erfolg vereitelt. 1 Toter und ein Verwundeter.“

Der Tote ist Karl Schwarzmüller. Gestorben wofür? Warum?

Man begrub Karl Schwarzmüller auf dem Soldatenfriedhof Lagarde in Grab 41.

Sterbebild von Karl Schwarzmüller
Rückseite des Sterbebildes von Karl Schwarzmüller

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.034: Ludwig Hüfner

Der Soldat Ludwig Hüfner stammte aus Werberg, einem ehemaligen Dorf, das heute nicht mehr existiert und sich auf dem heutigen Truppenübungsplatz Wildflecken befand. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 4. Kompanie des 24. bayerischen Infanterie-Regiments als Infanterist. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 13.03.1917 fiel er im Alter von 23 Jahren bei Vigneulles während der Stellungskämpfe im Wald von Apremont und Ailly durch schwere Verwundung.

Über den Zeitraum des Todes von Ludwig Hüfner berichtet die Regimentsgeschichte des 24. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Die vom Regiment besetzte Stellung bei St.-Mihiel lag östlich des Forts „Römerlager“ am sogenannten „Kuhkopf“, der die Denezieresschlucht überhöhte. Der Anmarschweg war durch dichten Waldbestand gegen Sicht geschützt, sodass die Ablösung unterwegs vorgenommen werden konnte. Die Stellung bestand aus einem fast unübersehrbaren Grabengewirr, das bei dem leicht brüchigen Boden, den in dieser Jahreszeit reichlichen Niederschlägen und dem häufig zutage tretenden Grundwasser nur schwer instand gehalten werden konnte. Innerhalb des Grabensystems waren besonders wichtige Stellen zu Stützpunkten ausgebaut. An den Gräben war viel, aber nicht planmäßig gearbeitet.

Die Front galt als ruhig. Wie jede Stellung im Westen ihre Besonderheit hatte, die gewissermaßen historisch zu erklären waren, so trat hier der ausgiebige Gebrauch von Minenwerfern, die zum großen Teil als bodenständig zur Stellung gehörten, in die Erscheinung. Der Gegner lag teilweise nur 40 Meter entfernt, sodass die Verwendung von Artillerie zur Beschießung der vordersten feindlichen Linie nicht mehr möglich war. Gelegentlich war die beiderseitige Minenwerfertätigkeit lebhafter, besonders wenn die feindlichen Minenwerfer die deutschen zu einem „Strafschießen“ herausforderten. Reger Patrouillenbetrieb unterblieb mit Rücksicht auf die Nähe des Gegners. Stärkeres feindliches Artilleriefeuer oder andere Gründe veranlassten manchmal die höhere Führung, die Gefechtsbereitschaft zu verschärfen und die in Ruhe befindlichen Teile des Regiments in die Stellung zu befehlen.

Das Ruhelager des Regiments „Neu-Württemberg“ war solide und geräumig gebaut. Jedes Bataillon hatte seine eigenen Quartiere mit allem Zubehör, wie Badeanstalt, Waschraum für die Wäsche, Marketenderei usw.

In der Stellung waren jeweils vier Kompanien in vorderer Linie. Zwei Kompanien standen in Bereitschaft (je eine Kompanie in der 3. Linie und am „Alten Erdwerk“), zwei Kompanien befanden sich im Lager „Neu-Württemberg“ als Regimentsreserve. Das Ruhebataillon wurde von Zeit zu Zeit zu Ausbildungszwecken nach Haumont und La Chaussée, später nach Chamblay, zurückgezogen. Die Regimentsbefehlsstelle war zuerst im Lager „Blümleinschlucht“, später im Lager „Neu-Württemberg“.

Alle 5 – 6 Tage wurde abgelöst. Am 11.01.1917 wurde das II. Bataillon für 15 Tage dem 1. bayerischen Infanterie-Regiment taktisch unterstellt und rückte nach St.-Mihiel. Während dieser Zeit versahen die beiden anderen Bataillone den Stellungsdienst alleine.

Am 31.01. unternahm das I. Bataillon eine gewaltsame Erkundung. Sie verlief planmäßig und führte zur Einbringung eines Gefangenen.

Nach ausgiebiger Artillerie- und Minenwerfervorbereitung machte der Gegner am 16.02. einen Vorstoß gegen die 1. und 2. Kompanie, ohne etwas zu erreichen.

Am 17.02. blieben dauernd zwei volle Bataillone in Stellung. Ein Bataillon besetzte wie bisher die vordere Linie, von dem zweiten Bataillon, dem Bereitschaftsbataillon, sollte eine Kompanie in die 3. linie, eine Kompanie in die 4. Linie, eine Kompanie in das „König-Karl-Lager“ und die letzte Kompanie in das „Alte Erdlager“ und in den „C-Graben“. Die Durchführung dieser Neugliederung war jedoch von der Schaffung einiger Unterstandsgruppen abhängig.

Am 02.03. drangen Franzosen in den Abschnitt der 8. Kompanie und machten zwei Mann zu Gefangenen. Wenige Tage später, am 15.03., gelang es einer Patrouille des II. Bataillons, den Gegner zu überrumpeln und einen Gefangenen einzubringen.“

Man begrub Ludwig Hüfner auf dem Soldatenfriedhof Thiaucourt-Regniéville in Block 19, Grab 111.

Sterbebild von Ludwig Hüfner
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Hüfner

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.030: Andreas Jungtäubl

Der Soldat Andreas Jungtäubl stammte aus Waidholz, heute ein Ortsteil der bayerischen Stadt Bogen, und war der Sohn eines Schuhmachers.  Im Ersten Weltkrieg diente er in der 4. Kompanie des 10. bayerischen Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 28.07.1916 fiel er im Alter von 20 Jahren während der Schlacht um Verdun in der Region beim Fort Souville im Dorf Fleury-devant-Douaumont. Er wurde während der Kämpfe um Fleury und das Zwischenwerk Thiaumont getötet. Vermutlich wurde er durch Giftgas beim Fort Douamont getötet.

Über den Todestag berichtet die Regimentsgeschichte des 10. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Unsere 4. Kompanie lag seit dem 26.07. im Fort Douaumont als Abschnittsreserve. Gegen dieses Fort richteten die Franzosen am 28.07. 4.30 Uhr früh – nach vorangegangenem Trommelfeuer, wobei auch Gasgranaten zur Verwendung kamen, einen starken Angriff. Die 4. Kompanie schlug ihn ab.

Auch die rückwärtigen Lager wurden lebhaft mit Gasgranaten beschossen – bei den nächtlichen Kämpfen mit Handgranaten verwendeten die Franzosen auch solche mit übelriechender Flüssigkeit.“

Man begrub Andreas Jungtäubl auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye in Block 1, Grab 1632.

Seine Heimatgemeinde Bogen gedent Andreas Jungtäubl noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2017/niederwinkling_lk-straubing-bogen_wk1_wk2.html

Sterbebild von Andreas Jungtäubl
Rückseite des Sterbebildes von Andreas Jungtäubl

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.014: Xaver Degele

Der Soldat Xaver Degele wurde am 26.08.1897 in Echerschwang geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Bernbeuren, und arbeitete als Schreinergehilfe. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 10. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem Bayerischen Verdienstkreuz 3. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Am 20.08.1918 fiel er während der Abwehrschlacht zwischen Oise und Aisne im Alter von 20 Jahren. Die Angabe, er sei bei Reims gefallen, ist nach meiner Ansicht ein Irrtum. Bis zum 24.07.1918 kämpfte sein Regiment bei Reims. Dann rückte es nach Soissons. Auch die Lage seines Grabes bei Champs spricht dafür.

Xaver Degele wurde auf dem Soldatenfriedhof Champs in Block 6, Grab 132 begraben.

Sterbebild von Xaver Degele
Rückseite des Sterbebildes von Xaver Degele