Der Soldat Josef Trum stammte aus Strahberg, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Schwarzach, und war Bräugehilfe in einer Münchener Brauerei. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 6. Kompanie des 8. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 18.09.1916 fiel er im Alter von 31 Jahren nach zwei Jahren Kriegsdienst während der Schlacht um Verdun.
Die Lage des Grabes von Josef Trum ist offiziell unbekannt. Ich vermute jedoch, dass man ihn, wenn er geborgen werden konnte, anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville begrub, wo auch seine Regimentskameraden beigesetzt wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.
Unteroffizier Adolf Neumann, gefallen am 20.09.1916 bei Bezonvaux, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
Vizefeldwebel Peter Schweitzer, geboren am 18.07.1880 in St. Ingbert, gefallen am 27.09.1916 bei Verdun, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.
Sterbebild von Josef TrumRückseite des Sterbebildes von Josef Trum
Der Soldat Stefan Thurnhausstatter wurde am 05.04.181894 in Berg geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Ainring, und war der Sohn eines Landwirts (Berghartlsohn). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 1. Kompanie des 3. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 20.03.1916 fiel er während der Schlacht um Verdun im Alter von 21 Jahren durch Kofschuss. Sein Bruder Paul verstarb am 30.03.1917 im Gefangenenlager Sipote in Rumänien, wie ich bereits am 07.07.2020 berichtet habe ⇒ Paul Thurnhausstatter.
Über den Todestag und die Todesumstände von Stefan Thurnhausstetter berichtet die Regimentsgeschichte des 3. bayerischen Infanterie-Regiments:
„So kam der 20.3. heran. Die Befehle besagten, dass nach einer Artillerie- und Minenwerfer-Beschießung von 8 Uhr morgens bis 4 Uhr nachmittags der von unseren Pionieren unterminierte Stützpunkt am Bordostsaum des Waldes vor dem linken Flügel des Regiments und die Bohrsprengung zu den feindlichen Sappen zu zünden seien und dann habe der Sturm loszubrechen und sei in einem Zug über sämtliche feindliche Linien hinweg bis zum Süd- und Ostrand des Bois d‘ Avocourt vorzutragen. Der Waldrand sei dann nur mit Posten zu besetzen. Der feindliche Stützpunkt zweiter Linie vor dem Ostrand des Waldes müsste aber vom Feinde gesäubert und dann mit Unteroffiziersposten besetzt werden. Der Angriffsraum des Regiments war vom „Mittelgeräumt“ bis zum östlichen Waldrand. Zur Wegnahme des unterminierten feindlichen Stützpunktes in der ersten Linie vor dem linken Flügel 3. bayerisches Infanterie-Regiment sollte ein Bataillon Reserve-Infanterie-Regiment 10 mitwirken. Es war der Brigade unterstellt. Nach erneuter Artillerievorbereitung sollte dann am 22.03. seitens des linken Flügels der 11. bayerischen Infanterie-Division im Zusammenwirken mit dem rechten Flügel der 11. Reserve-Division die feindlichen Werke auf dem Höhenzug ostwärts vom Ostrand des Waldes zwischen diesem und der Straße Hautcourt – Esnes gestürmt werden.
Am 19.3. vormittags hatte der Brigandekommandeur selbst die unmittelbare Führung des Abschnittes übernommen und alle Vorbereitungen nachgeprüft, der Regimentskommandeur war in eine Befehlsstelle nahe hinter der Mitte der vorderen Gefechtslinie des Regiments vorgegangen. Am 20.03. eröffneten Schlag 8 Uhr vormittags unsere Artillerie und unsere Minwnwerfer das Wirkungsschießen. Merkwürdigerweise erwiderten die Franzosen sofort das Feuer mit mindestens der gleichen Wucht, so dass die Vermutung entstand, dass sie nicht überrascht waren. Wir waren vielleicht ihren Abhörapparaten gegenüber bei Telefongesprächen damals noch nicht vorsichtig genug gewesen. Am linken Flügel des Regiments (II./3. bayerisches Infanterie-Regiment) war das feindliche Minenfeuer in der zweiten und dritten Linie besonders wirksam. Schweres Sperrfeuer lag auch auf den Laufgräben. Schon gegen Mittag war trotz aller Vorbereitungen und trotz aller Bemühungen der tapferen Leitungspatrouillen keine Fernsprechverkehr mehr möglich. Mühsam, mit wichtigen Meldungen und Befehlen und todesmutig trotz schwerer Verluste arbeiteten sich die Läuferketten durch das von schwersten Kalibern zerwühlte und immer mehr verschlammtende Grabengewirr. Endlich rückt die vierte Nachmittagsstunde heran. Die Bataillone melden 3.45 Uhr nachmittags trotz des nunmehr acht Stunden lang ertragenen Höllenfeuers recht zuversichtlich. Sie halten die Wirkung des eigenen Minenwerfers- und Artilleriefeuers für gut, und sind voll Selbstvertrauen. Punkt 4 Uhr bricht alles los. I./3. bayerisches Infanterie-Regiment rechts, II./3. bayerisches Infanterie-Regiment links in vorderer Linie. In diesen bildete die vordere Welle von rechts nach links 1./3., 3./3., 7./3. und 8./3. bayerisches Infanterie-Regiment. Der linke Flügel (8. und 7. Kompanie) soll die Sprengung des feindlichen Stützpunktes abwaren. Die Sprengung versagt. Drei Minuten warten die beiden Kompanien. Als aber der Leutnant der Pioniere ihnen zuruft, die Sprengung habe endgültig versagt, da werfen sich die beiden Kompanien todesmutig auf den mit Rücksicht auf die vorbereitete Sprengung von den Minenwerfern wenig bearbeiteten, feindlichen Stützpunkt, der sich kräftig wehrt. Viele Blutsopfer, darunter auch den Führer der 8. Kompanie Leutnant der Reserve Henle und den Pionieroffizier kostet dies unglückliche Episode, aber der Siegeswille der tapferen Truppe hält durch. Die anderen Sturmtrupps des Regiments dringen verhältnismäßig rasch in die vorderste Linie des Feindes ein und treten sofort wieder in Richtung auf die zweite in lichterem Hochwald liegende feindliche Stellung an; nur kurze Zeit verzögert das aus dem Kampf um den Stützpunkt von links her streichende Flankenfeuer das Vordringen der Mitte. Der rechte Flügel des Regiments hielt gleichen Schritt mit dem 22. bayerischen Infanterie-Regiment 4.40 konnte das I./3. bayerisches Infanterie-Regiment schon melden, dass es im vollem Kampf um die zweite feindliche Linie liege. Trotz des mörderischen Sperrfeuers rückt die Regimentsreserve (III./3. bayerisches Infanterie-Regiment) in die Sturmstellung nach. 9./3. bayerisches Infanterie-Regiment wird dem II./3. bayerisches Infanterie-Regiment zur Verfügung gestellt. Der Kampf um die zweite feindliche Stellung erfordert besonders überlegte und beherzte Einzeltaten; denn sie ist durch starke, unzerstörte Drahthindernisse geschützt und von mehreren Betonblöcken mit Maschinengewehren flankiert. Durch Lücken im Hindernis und durch Sappen bahnen sich die Stoßtrupps kämpfend den Weg. Mit Handgranaten wird den Blockhäusern zu Leibe gerückt und dadurch ihr Feuer, wenn die sofortige Wegnahme nicht gelinkt, wenigstens solange niedergehalten, bis die Nebentruppen daran vorbeigestürmt sind. Im Negerdorf (wie wir das aus den Fliegeraufnahmen erkennbare Unterstandslager im südöstlichen Teil des Waldes nannten) wurden Stäbe und Reserven überrascht und gefangen genommen. Ein französischer Regimentskommandeur versicherte den eindringenden Dreiern, er habe geglaubt, wir seien noch im Kampf mit seiner vordersten Linie. So wurde gegen 5 Uhr 10 schon von Teilen des I./3. bayerisches Infanterie-Regiment der Südostrand des Waldes erreicht, während das II./3. bayerisches Infanterie-Regiment, das auch in der zweiten Linie heftigeren Widerstand fand, die schwersten Verluste erlitt und langsamer vorwärts kam. Gerade diejenigen Kompanien, die die härteste Arbeit um den Stützpunkt in der feindlichen ersten Linie gehabt hatten, kamen nach dem Durchstoßen der feindlichen zweiten Linie am Ostrand des Waldes wieder an einen feindlichen Stützpunkt heran. Bevor an die Säuberung dieses zweiten Stützpunktes herangegangen werden konnte, fiel bereits die Dämmerung ein. Die zur Feststellung der dortigen verhältnisse entsandte starke Offizierspatrouille geriet in den Nahkampf mit einzelnen, dort eingenisteten, anscheinend versprengten Franzosen, bezeichnete aber im übrigen in seiner Meldung die Befestigungsgruppe als vom Feinde frei. Das Regiment hatte schwer gerungen, es hatte 426 Mann, darunter eine große Anzahl der besten Kompanie- und Zugführer verloren, aber das Angriffsziel war erreicht. Der Wald von Avocourt war genommen, eine feindliche Brigade war aufgerieben. Das 3. bayerische Infanterie-Regiment hatte 9 Offiziere, 1.031 Mannschaften, 3 Geschütze, 10 Maschinengewehre, 1 Minenwerfer an die Division abgeliefert. Der Armeeführer und der kommandeierende General beglückwunschten die Division zu dem Erfolg. Seine Majestät der König von Bayern telegraphierte am folgenden Tage.
Ununterbrochenes schweres Feuer lag auf der müden Truppe, die sich in der nasskalten Märznacht eingrub und, wo es möglich war, in französischen Gräben einnistete. Ein Reservebataillon (III./3. bayerisches Infanterie-Regiment) war die Nacht über tätig der vorderen Linie Munition und Handgranaten sowie Stellungsbaumaterial zuzuführen. Die Verpflegung bildete der eiserne Bestand.
Am Abend hätte dem rechten Flügel des 3. bayerischen Infanterie-Regiments noch 1/2 I./bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment 13 nachgeschoben werden sollen. Es wurde aber wieder zur Brigadereserve zurückbeordert. Da I./3. bayerisches Infanterie-Regiment schon französische Gegenstöße abzuwehren hatte, befahl daher der Regimentskommandeur an III./3. bayerisches Infanterie-Regiment näher an das I./3. bayerisches Infanterie-Regiment heranzurücken, wie auch mit II./3. bayerisches Infanterie-Regiment in Fühlung zu gehen.“
Man begrub Stefan Thurnhausstatter auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye in einem Massengrab.
Sterbebild von Stefan ThurnhausstatterRückseite des Sterbebildes von
Der Soldat Joseph Sedlmayr stammte aus Schwaibach, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Ortenburg, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 2. Kompanie des 15. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 28.02.1916 fiel er während der Schlacht um Verdun im Alter von 27 Jahren im Bois de Manheulles (Schreibfehler auf Sterbebild) bei Verdun.
Offiziell ist für Joseph Sedlmayr keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er, wenn seine Gebeine geborgen werden konnten, diese anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville beigesetzt wurden, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.
Landsturmmann Ludwig Schröck, gefallen am 22.03.1916, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in Block 7, Grab 132;
Infanterist Lorenz Bronner, gefallen am 29.03.1916 im Bois de Manheulles, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
Landsturmmann Adolf Prym, gefallen am 30.03.1916 im Bois de Manheulles, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
Infanterist Friedrich Adrion, gefallen am 21.03.1916, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.
Sterbebild von Joseph SedlmayrRückseite des Sterbebildes von Joseph Sedlmayr
Der Soldat Engelbert Hackner stammte aus Altmühldorf, einem Ortsteil der bayerischen Stadt Mühldorf am Inn, und war der Sohn eines Landwirts (Schnambergerbauerssohn). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 1. Kompanie des 24. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 25.05.1916 fiel er im Alter von 22 Jahren bei einem Sturmangriff während der Schlacht um Verdun.
Über den Todestag und die Todesumstände von Engelbert Hackner berichtet die Regimentsgeschichte des 24. bayerischen Infanterie-Regiments:
„Ein für den 25.06.1916, 6 Uhr vormittags angesetzter Angriff konnte nicht zur Ausführung gebracht werden, weil der Befehl verspätet eintraf. Der Sturm wurde daraufhin auf 6 Uhr nachmittags verlegt.
Im Laufe des Nachmittags versuchten I. und III. Bataillon, sich für den Angriff zu gliedern, und so gut es ging, für den Sturm bereitzustellen.
Um 5.45 Uhr nachmittags traten die 9. und 10. Kompanie von der Albainschlucht aus mit Anschluss rechts an das 6. Garde-Infanterie-Regiment zu Fuß zum Sturm an. Sie vereinigten sich dann nach kurzer Zeit mit der in 1. Linie stehenden 11. und 12. Kompanie zu einer Angriffswelle, überrannten die feindlichen Gräben und arbeiteten sich durch die Thiaumontschlucht vorwärts. Durch starkes Maschinengewehr-Feuer aus Richtung Thiaumontferme, die angeblich in unserem Besitz sein sollte, wurden die Kompanien unter großen Verlusten nach rechts abgedrängt und vermischten sich mit den Gardetruppen. Der Angriff kam schließlich zum Stehen.
Das Bataillon brachte drei Offiziere und etwa 100 Mann als Gefangene ein.
Das I. Bataillon fand noch schwierigere Verhältnisse vor. Als die 1. Kompanie eben den Sturmgraben verlassen hatte, wurde sie mit Feuer überschüttet und musste unter Zurücklassung einer großer Anzahl Toter und Verwundeter nach kurzem Anlauf in die Ausgangsstellung zurück.
Die 3. Kompanie, die sich noch im Abschnitt der 2. bayerischen Infanterie-Division befand, machte dort den Sturm mit.“
Man begrub Engelbert Hackner auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.
Sterbebild von Engelbert HacknerRückseite des Sterbebildes von Engelbert Hackner
Der Soldat Michael Waldinger wurde am 31.12.1879 in Gundelshausen geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Schweitenkirchen, und war der Sohn eines Landwirts. Er lebte zuletzt in Larsbach, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Wolnzach. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Wehrmann in der 12. Kompanie des 7. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments (Fehler auf Sterbebild). Am 01.03.1915 fiel er im Alter von 35 Jahren im Argonnenwald bei Malancourt, nicht weit entfernt von dem Ort, an dem die furchtbare Schlacht um Verdun stattfand.
Über den Todestag von Michael Waldingervermerkt die Regimentsgeschichte des 7. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments lapidar:
„01.03.1915 Der Franzose wütet gegen uns mit Geschütz und baut sich wieder ein.“
Man begrub Michael Waldinger auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye in einem Massengrab.
Sterbebild von Michael WaldingerRückseite des Sterbebildes von Michael Waldinger
Der Soldat Rudolf Engel wurde am 11.03.1881 in Stralsund im heutigen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Oberleutnant der Reserve im Stab des 74. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 24.04.1916 verstarb er im Alter von 33 Jahren im 10. Feldlazarett des XVIII. Armee-Korps, nachdem er zuvor während der Schlacht um Verdun nahe Douaumont schwer verwundet worden war.
Über den Tag und die Umstände der tödlichen Verwundung von Rudolf Engel berichtet die Regimentsgeschichte des 74. Reserve-Infanterie-Regiments:
„Anderthalb Stunden später trifft von Leutnant Schlüter die Trauerbotschaft ein: „Oberleutnant Engel ist um 11 Uhr vormittags in der Stellung des Bataillons schwer verwundet. Granate rechten Teil des Beckens zerschmettert. Ist sofort zurückgebracht worden, hatte starke Schmerzen, ich habe ihn noch gesprochen.“
In seiner gewohnten Selbstbeherrschung und Kaltblütigkeit ist Oberleutnant Engel die Stellung abgegangen, als dicht in seiner Nähe eine schwere Granate einschlug. Obwohl eine gewaltige Zertrümmerungswunde seinen Körper schwächt, will er vorne den Abschnitt nicht verlassen. Die gleiche Granate hat seinem Melder Eilers ein Bein abgeschossen, er stirbt bald darauf. Drei Kameraden, die zum Verbinden heraneilen, werden durch eine neue Granate getötet. Als Oberleutnant Engel durch den starken Blutverlust seine Kräfte schwinden fühlt, lässt er sich mit einem Tragknüppel zur Minze zurückbringen. Tapfer hält er die Schmerzen beim Verbinden aus. Aber es ist zu spät. Er bekommt das Wundfieber dazu und haucht sein Leben aus. Einen der schneidigsten und beliebtesten Offiziere haben wir mit ihm verloren.„
Man begrub Rudolf Engel auf dem Soldatenfriedhof Azannes I. in Block 1, Grab 508.
In Stellung am Reichsackerkopf – Von rechts nach links: Oberleutnant Engel, Leutnant Haase, Fähnrich Butt, Offiziersstellvertreter Eschenbüscher, Landsturmmann Stephan, Gefreiter Riese
Der Soldat Johann Blas stammte aus Unterhöll, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Weiden in der Oberpfalz. Im Ersten Weltkrieg diente er als Landsturmmann in einem bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment. Am 26.10.1917 fiel er im Alter von 19 Jahren bei Saint-Mihiel südlich Verdun.
Man begrub Johann Blas auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 3, Grab 80.
Der Soldat Josef Stöckelhuber wurde am 16.03.1893 in der bayerischen Gemeinde Gnotzheim geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 8. Kompanie des 10. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 10.09.1914 wurde er bei der Serres schwer verwundet. Am 11.09.1914 verstarb er im Alter von 21 Jahren in einem Feldlazarett an seinen Wunden.
Über den Todestag und die Todesumstände von Josef Stöcklhuber berichtet die Regimentsgeschichte des 10. bayerischen Infanterie-Regiments:
„In der Nacht vom 10./11. September, sowie am 11. September selbst mussten gewaltsame feindliche Erkundungsversuche, Angriffe, welche mit starker Artillerievorbereitung bis auf 100 Meter an unsere Stellung vorgetragen wurden, abgewiesen werden. Daran hatte das III. Bataillon rühmlichen Anteil – Leutnant Freiherr von Harsdorf (9. Kompanie) fand den Heldentod. Das II. Bataillon, das zur Hilfe eilte, hatte in deckungslosem Gelände unter starkem feindlichen Artilleriefeuer schwer zu leiden.
Auch unseren wackeren Dreizehnern konnten die Franzosen nicht beikommen. In einem Briefe eines gefallenen Franzosen vom 146. Infanterie-Regiment, der an seine petite Mama gerichtet war, stand u. a.: „…Wir haben unglücklicherweise Bayern gegenüber, das ist schrecklich“. Der Aufenthalt im Ort Bellencourt selbst wurde bald unerträglich – alles eilte in die vorwärts gelegenen Schützengräben, wo man sich in unliebsamer Weise zusammendrängte.
Zu den bereits geschilderten seelischen und körperlichen Anstrenungen kam, dass strömender Regen einsetzte, welcher die Gräben bis Knietiefe unter Wasser und Schlamm setzte und die Waffen verschmutzte.
Brennende Ortschaften überall, grelle Blitze beleuchteten das furchtbar zerwühlte Kampfgelände mit all seinen Schauern des Todes – grausige, unvergessliche Eindrücke!
Einige Beispiele von pflichttreuem Ausharren und tapferem Verhalten sollen hier noch Erwähnung finden.
Der Infanterist der 2. Kompanie Andreas Brummet war am 10. September von seinem Kompanieführer wegen stark geschwollenen Fußes zum Arzt verwiesen worden. Allein er blieb freiwillig bei der Truppe, „weil gerade das Bataillon zur Unterstützung des bedrohten Nachbarregiments alarmiert worden war“.
Ungeachtet seiner Schmerzen hat er sich an diesem und an den folgenden Tagen wiederholt freiwillig zu gefährlichen Beobachtungsposten und Erkundungsgängen gemeldet.
Als am 11. September gegen Abend die Infanterielinie zurück zu verlegen war, kam ein Maschinengewehr in Gefahr, in Feindeshand zu fallen. Nur ein einziger Richtschütze, Ferdinand Gerstl, war noch unverwundet übrig geblieben. Er rief in der Nähe vorrübergehende Infanterie um Beistand an. Johann Neumeyer der 8. Kompanie kroch unaufgefordert sofort zum maschinengewehr heran und half der Gerstl, im heftigsten Infanterie- und Artilleriefeuer, das Maschinengewehr zunächst bis zu einer Artilleriegruppe zurückzubringen. Nach Einbruch der Dunkelheit schleppten sie es weiter in das Gehöft St. Libaire, wo es durch eine Bespannung abgeholt wurde.
Dann rückte Neumeyer wieder bei seiner Kompanie in die Gefechtsstellung ein.
Brummet, Gerstl und Neumeyer erhielten die wohlverdiente Silberne Tapferkeitsmedaille.“
Die Grablage von Josef Stöckelhuber ist offiziell unbekannt. Es könnte sein, dass man ihn anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Gerbéviller begraben hat.
Sterbebild von Josef StöckelhuberRückseite des Sterbebildes von Josef Stöckelhuber
Der Soldat Josef Vordermeier (wahrscheinlich laut Volksbund und Verlustliste Vordermaier) wurde am 20.04.1895 in der bayerischen Gemeinde Aying geboren und war der Sohn eines Landwirts (Schneiderhubersohn) Im Ersten Weltkrieg diente er als Jäger in dem 1. bayerischen Jäger-Bataillon. Am 29.06.1916 starb er nach schwerer Verwundung bei Fleury-devant-Douaumont im Alter von 21 Jahren.
Man begrub Josef Vordermeier auf dem Soldatenfriedhof Romagne-sous-les-Cotes in Block 7, Grab 218.
Sterbebild von Josef VordermeierRückseite des Sterbebildes von Josef Vordermeier
Der Soldat Alois Pöschl stammte aus der bayerischen Gemeinde Nußdorf, wurde am 04.06.1882 geboren und war Besitzer einer Ziegelei. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 5. Kompanie des bayerischen Infanterie-Leib-Regiments. Am 04.07.1916 fiel er während der Schlacht um Verdun bei Fleury-devant-Douaumont im Alter von 33 Jahren durch eine Granatsplitterverletzung.
Offiziell ist für Alois Pöschl keine Grablage bekannt. Die Gefallenen von Felury-devant-Douaumont wurden jedoch in Hautecourt-lès-Broville beigesetzt. Daher vermute ich, dass er dort anonym in einem Massengrab begraben wurde.
Sterbebild von Alois PöschlRückseite des Sterbebildes von Alois Pöschl