Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.119: Thomas Bergmann

Der Soldat Thomas Bergmann stammte aus Kobler am Bach, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Burgkirchen an der Alz, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er im 12. bayerischen Infanterie-Regiment. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem bayerischen Militärverdienstkreuz ausgezeichnet. Am 07.04.1918 fiel er nach drei Jahren Kriegsdienst im Alter von 34 Jahren durch Brustschuss bei Amiens an der Somme.

Man begrub Thomas Bergmann auf dem Soldatenfriedhof Montdidier in einem Massengrab.

Sterbebild von Thomas Bergmann
Rückseite des Sterbebildes von Thomas Bergmann

Die Männer des Zweiten Weltkriegs – Teil 2.118: Michael Westenthanner

Der Soldat Michael Westenthanner wurde am 18.07.1911 in der bayerischen Stadt Neuötting geboren. Am 29.03.1937 wurde er zum Prieser geweiht. Er wurde Kooperator in Reut, Holzkirchen, Hohenau und Sonnen. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Sanitätsgefreiter in einem Infanterie-Regiment der Wehrmacht.  Am 01.09.1941 fiel er im Alter von 30 Jahren bei Koroz in der Ukraine.

Die Lage des Grabes von Michael Westenthanner ist unbekannt.

Sterbebild von Michael Westenthanner
Rückseite des Sterbebildes von Michael Westenthanner

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.117: Karl Burkart (eigentlich Karl Burkhardt)

Der Soldat Karl Burkart (Schreibfehler auf Sterbebild – eigentlich: Burkhard) wurde am 20.10.1889 in Asch geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Fuchstal. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Kanonier und Fahrer in der 7. Batterie des 2. bayerischen Reserve-Fußartillerie-Regiments. Am 30.10.1916 fiel er im Alter von 27 Jahren bei Villers-Guislain während der Kämpfe um Cambrai.

Man begrub Karl Burkart auf dem Soldatenfriedhof Cambrai in Block 2, Grab 314.

Sterbebild von Karl Burkart
Rückseite des Sterbebildes von Karl Burkart

Sonderbeitrag: Rittmeister Karl Deninger

Der Soldat Karl Deninger stammte aus der Stadt Mainz im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Rittmeister der Reserve und Bataillonsführer der IV. Bataillons im 3. bayerischen Jäger-Regiment. Eigentlich gehörte er zum 22. Dragoner-Regiment. Am 15.12.1917 fiel er in Italien am Monte Grappa.

Übersichtsskizze zu den Kämpfen im Monte Grappa-Gebiet im Dezember 1917

Über den Todestag und die Todesumstände von Karl Deninger berichtet die Regimentsgeschichte des 3. bayerischen Jäger-Regiments:

„Abwehr der Gegenangriffe

15. Dezember 1917 bis 13. Januar 1918

15. Dezember. Dieser schwarze Tag begann gleich mit einem harten Verlust: Gegen 5 Uhr vormittags wurde der Leutnant der Reserve und Führer der 11. Kompanie Klein bei Abwehr eines feindlichen Gegenangriffes schwer verwundet. Sein Ausfall bedeutete den Verlust eines hervorragenden bewährten Offiziers und eine schwer fühlbare Einbuße an Gefechtskraft, er war die Seele seiner Kompanie, die gewohnt war, mit ihm grundsätzlich zu siegen. Der Angriff der Italiener wurde im übrigen verlustreich abgeschlagen.

7.45 Uhr vormittags forderte das auf dem Rücken Sternkuppe-Felsenkuppe-1.222 liegende schwere Artilleriefeuer einen harten Tribut vom Jäger-Regiment 3: Im Verlaufe des Angriffs hatten sich die Stäbe des II., III. und IV. Bataillons mit ihren Reserven in die Einbuchtung zwischen der bewaldeten und der kahlen Felsenkuppe eingerichtet. Der Stab des IV. Bataillons lag in einem alten italienischen Unterstand auf der dem Feinde zugekehrten Seite des obersten Kammes. In diesen schlug ein Volltreffer hinein und setzte den ganzen Stab außer Gefecht. Leutnant der Reserve und Bataillons-Adjutant Wohlmacher war sofort tot. Rittmeister der Reserve Deninger war an Beinen und am rechten Arm schwer verwundet, Leutnant der Reserve und Ordonnanzoffizier Müller und der Assistenzarzt Dr. Freudenthal waren ebenfalls schwer verletzt, sie sind sämtlich ihren Verletzungen erlegen. Mit klarem Bewusstsein und fester Stimme gab der todwunde Kommandeur seine letzten Anweisungen. Seine Habe verschenkte er als Andenken unter seine trauernden Getreuen.

Dem ältesten Kompanieführer übergab er das Kommando und empfahl ihm die Sorge für sein Pferd: „Wenn Sie aufsitzen, dann denken Sie auch manchmal an Ihren alten Kommandeur.“ Die Sorgfalt, mit der ihm die Angehörigen seines Stabes zu Tal trugen, hat bei der Schwere seiner Verwundung nichts gefruchtet. Er starb gegen 10 Uhr vormittags auf dem Regiments-Verbandsplatz bei 1.222 und ist auf dem Campo Santo in Feltre bestattet. Deningers Tod war ein unersetzlicher Verlust für das Regiment; seine Bescheidenheit und Zurückhaltung war ebenso groß wie sein Können als Führer und sein Draufgängertum, wo er dem Feinde an die Klinge kam. Sein freundliches, immer gleichbleibendes Wesen sicherten ihm die Liebe der Kameraden, besonders auch des einfachen Jägers. Er bleibt allen 3er Jägern als eine freundliche Gestalt und als eherner Krieger unvergesslich!

Der gleiche Schuss hatte vom III. Bataillon zugleich den stellvertretenden Kommandeur, Hauptmann der Reserve Denzel und Adjutant Leutnant der Reserve Simpfendörfer durch Oberarmschuss und Kopfstreifschuss außer Gefecht gesetzt, während der dabeistehende Kommandeur des II. Bataillons, Hauptmann der Landwehr Scherer, für diesmal noch verschont wurde. Diese Gruppe hatte unweit des Unterstandes des IV. Bataillons auf dem Kamme stehend beobachtet. So war auch das III. Bataillon in empfindlicherweise in der obersten Kommandostelle getroffen. Die Führung des IV. Bataillons übernahm Leutnant der Reserve Schneider, Adjutant Leutnant der Reserve Angerer, die des III. Bataillons übernahm Oberleutnant Schreder, Adjutant Leutnant der Reserve Tietze. Führung der 3. Maschinengewehr-Kompanie erhielt Leutnant der Reserve Barner Wiegand, die der 14. Kompanie Leutnant der Reserve Schott. Der Tag verlief im übrigen an der Sternkuppe in lebhafter Artillerie- und Fliegertätigkeit. Am Abend wurden die Reste des IV. Bataillons soweit sie noch unmittelbar hinter der vordersten Linie lagen, an den Nordoststeilhang der Sternkuppe gegen Felsenkuppe zu den anderen Teilen der Gruppe zurückgenommen. Diese klebten – soweit sie nicht als Trägertrupps, – 5. Kompanie, 13. Kompanie und 1 Zug 14. Kompanie zu Heranschaffung des Nachschubes von der Tragtierkolonne verwendet wurden, an den steilen Hängen, die kaum Platz zum Stehen und Hocken boten. Ein Liegen und Strecken der Glieder war ganz unmöglich. Die Nähe des Feindes und der absolute Mangel von brennbarem Holz machte es unmöglich, auch nur ein kleines Feuerchen zu entzünden, und so liegen die Ärmsten Tag und Nacht in scharfem Froste bei eifrigem Winde auf den nackten Fels gekauert. Schon seit vielen Tagen fehlte ein warmer Trunk, der wenige Tee kommt fast gefroren herauf, im Gelände ist weit und breit kein Tropfen Wasser zu finden, und so bleibt nichts übrig, als eine gar schmale Portion Büchsenfleisch und ein Bissen gefrorenen Brotes. Dazu pfaucht die feindliche Artillerie unablässig auf alle Zugangswege und erfüllt Kamm und Talschlucht mit dem unaufhörlichen Getöse der schweren Granaten und der gefürchteten Zweizentnerminen.

Dabei hört die Arbeit nicht auf, ununterbrochen geht die Umgruppierung im großen wie im kleinen, fortwährend ist irgendetwas heraufzuholen. Ununterbrochen erflehen wimmernde Verwundete den Abtransport zum Verbandplatz, und immer wieder fordert der starre Blick des gefallenen Freundes von dem Überlebenden, dass er der gefrorenen Felserde eine letzte Ruhestätte in harter Arbeit abringt.

Die 9. Kompanie bezog gegen Abend zur Sicherung der linken Flanke eine Feldwachstellung zwischen der Sternkuppe und Felsenkuppe, vier Maschinengewehre der Maschinengewehr-Abteilung 209 werden ihr zugeteilt. Die Kompanie nimmt dadurch Anschluss links an Infanterie-Regiment 52, rechts an das II. Bataillon Jäger-Regiment 3 auf der Sternkuppe, für welches sie zugleich ein Verbindungsglied zum IV. Bataillon und den Stäben darstellt. Die 10. und 11. Kompanie waren noch am alten Platze – alarmbereit – dicht hinter der ersten Linie verblieben. Beim I. Bataillon war die Lage unverändert. Der gesamte Nachschub des Regiments wird von nun ab nicht mehr über 433, sondern über Schievenin geleitet.“

Man begrub Karl Deninger in Quero, einem Ortsteil der italienischen Gemeinde Setteville in einer Gruft.

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.116: Heinrich Niessen

Der Soldat Heinrich Niessen wurde am 27.10.1894 in Fischeln geboren, heute ein Ortsteil der Stadt Krefeld in Nordrhein-Westfalen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Landsturmmann in der 9. Kompanie des 91. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 08.02.1915 wurde er zum Militär eingezogen. Am 28.01.1917 fiel er im Alter von 23 Jahren an der Somme bei Sommécourt.

Offiziell ist für Heinrich Niessen keine Grablage bekannt. Ich bin mir jedoch sicher, dass sein Leichnam, wenn er auf dem Schlachtfeld geborgen wurde, anonym auf dem Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast in einem Massengrab beigesetzt wurde. Dort wurden auch seine Regimentskameraden begraben, die im gleichen Zeitraum bei fielen, u. a.

  • Ersatz-Reservist Bernhard Ahlers, gefallen am 09.06.1916 bei Sommécourt, begraben auf dem Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast in Block 2, Grab 1616;
  • Musketier Mathias Axer, gefallen am 20.11.1916 bei Sommécourt, begraben auf dem Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast in Block 12, Grab 1130;
  • Landsturmmann Friedrich Bähre, gefallen am 0.07.1916 bei Sommécourt, begraben auf dem Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast in Block 12, Grab 1149;
  • Ersatz-Reservist Hermann Drangmeister, gefallen am 19.02.1917 bei Sommécourt, begraben auf dem Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast in Block 21, Grab 233;
  • Ersatz-Reservist Friedrich Engelke, gefallen am 14.03.1917 bei Sommécourt, begraben auf dem Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast in Block 16, Grab 352;

Seine Heimatgemeinde Anrath gedenkt Heinrich Niessen noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2013/anrath_kirches-st-johannes_stadt-willich_kreis-viersen_wk1_nrw.html

 

Sterbebild von Heinrich Niessen
Rückseite des Sterbebildes von Heinrich Niessen

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.115: Josef Auer

Der Soldat Josef Auer stammte aus Egglfing, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Köfering, und war Gutsbesitzer. Im Ersten Weltkrieg diente er als Gefreiter in einem Infanterie-Regiment. Er wurde mit dem Verdienstmedaille mit Krone und Schwertern ausgezeichnet. Am 19.02.1918 fiel er nach 3 1/2 Jahre Kriegsdienst im Alter von 34 Jahren bei Cambrai durch ein Artilleriegeschoss.

Man begrub Josef Auer auf dem Soldatenfriedhof Maissemy in Block 3, Grab 1187.

Noch heute gedenkt seine Heimatgemeinde Josef Auer auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2010/koefering_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Josef Auer
Rückseite des Sterbebildes von Josef Auer

Die Männer des Zweiten Weltkriegs – Teil 2.114: Werner Zang

Der Soldat Werner Zang wurde am 12.04.1923 in Hostenbach geboren, heute ein Ortsteil der saarländischen Stadt Wadgassen. Im Zweiten Weltkrieg diente er in einem Grenadier-Regiment. Am 04.01.1943 verstarb er im Alter von 19 Jahren bei Bol Rossoschka während der Einkesselung bei Stalingrad an einer schweren Verwundung.

Man begrub Werner Zang auf dem Soldatenfriedhof Rossoschka unter den Unbekannten.

Sterbebild von Werner Zang
Rückseite des Sterbebildes von Werner Zang

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.113: Franz Xaver Martin

Der Soldat Franz Xaver Martin wurde am 19.05.1898 in der bayerischen Gemeinde Marktoberdorf geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der Maschinengewehr-Kompanie des 15. Sturmbataillons als Unteroffizier. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit der silbernen Württembergieschen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Am 12.10.1918 verstarb er nach schwerer Verwundung durch einen Unfall im Alter von 20 Jahren im Feldlazarett Weiler bei Schlettstadt.

Man begrub Franz Xaver Martin auf dem Soldatenfriedhof Thanvillé in Block 2, Grab 25.

Sterbebild von Franz Xaver Martin
Rückseite des Sterbebildes von Franz Xaver Martin

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.112: Franz Kastl

Der Soldat Franz Kastl wurde am 24.08.1889 in Illerberg geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Stadt Vöhring (Iller). Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 2. Kompanie des 18. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 24.08.1915 fiel er im Alter von 25 Jahren durch Granatschuss in den Vogesen.

Man begrub Franz Kast auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in Block 4, Grab 142.

Seine Heimatgemeinde Illerberg gedenkt Franz Kast noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2015/illerberg_stadt-voehringen_lk-neu-ulm_wk1_wk2_bay.html

Sterbebild von Franz Kastl
Rückseite des Sterbebildes von Franz Kastl
Franz Kastl in Uniform

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.111: Heinrich Schwaiger

Der Soldat Heinrich Schwaiger – eigentlich Schweiger (Schreibfehler auf dem Sterbebild) – stammte aus Pfaffenhofen in Bayern und war der Sohn eines Freibankmetzgers. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 2. Kompanie des 19. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 20.03.1915 fiel er im Alter von 20 Jahren während der furchtbaren Kämpfe in den Vogesen bei einem Sturm am Reichsackerkopf bei Münster im Elsass.

Über den Todeszeitraum von Heinrich Schwaiger berichtet die Regimentsgeschichte des 19. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„Die Erfolge waren so, dass die Division schon für den 19.03.1915 den allgemeinen Angriff auf den Reichackerkopf beabsichtigte.  Infolge der bei der Befehlsbekanntgabe am 18.03. 1 Uhr nachmittags in Villa Hartmann von Oberstleutnant Jaud geäußerten Bedenken wurde aber der Angriff endgültig auf 20.03. nachmittags verschoben und in der Hauptsache von der Division befohlen, dass die 16. Reserve-Infanterie-Brigade von Generalmajor Jehlin von Norden mit den Hauptkräften gegen den Klänglessattel, mit Nebenkräften gegen die Kuppe des Reichackerskopfs, die 15. Reserve-Infanterie-Brigade Generalmajor Freiherr von Pechmann gleichzeitig von Ost und Süd mit den Hauptkräften gegen diese Kuppe, mit Nebenkräften gegen Klänglessattel und Sattelköpfle vorgehe. Der Angriff war durch leichte und schwere Batterien durch Minen und insbesondere durch je ein Geschütz der Batterien von Grauvogel und Diem aus dem Westrand des Mönchbergwaldes und vom Alpenjägerweg durch direktes Feuer auf den Klanglesattel zu unterstützen. Die Durchführung des Befehls auf der Ost- und Südfront wurde von der Brigade dem Kommandeur Reserve-Infanterie-Regiment 19 übertragen, welcher unter Zuteilung zahlreicher Pioniere der Reserve-Pionier-Kompanie 8 als Sturmtruppen 2. und 3./R. 19 und Maschinengewehrzug Reim gegen das Sattelköpfle ansetzte. Der Plan war, 1.00 Uhr mittags sich am rechten Flügel mit je einem Zug als Sturmkolonne ohne Schuss auf die durchschnittlich nur etwa 20 Meter entfernten feindlichen Gräben am Reichackerkopf zu stürzen und nach erreichtem Erfolg Hand in Hand mit den von Norden kommenden 22ern und 23ern die ganze Linie aufzurollen.

Punkt 1 Uhr nachmittags wurde befehlsgemäß das Artilleriefeuer zurückverlegt, die in der Mulde südöstlich Quelle eingebauten schweren Minenwerfer schwiegen. Die Mannschaften, jeder einzelne außer mit Handgranaten und Gewehr auch mit einem Schutzschild versehen, sprangen aus ihren Gräben und angespannt warteten der Kammandeur Reserve-Infanterie-Regiment 19 mit Major Veith (I./R. 19) bei ihrer von der Kuppe nur etwa 200 Meter südöstlich entfernten Gefechtsstelle auf das das Gelingen des Angriffs verkündende Signal: „Achtung!“ Statt dessen hörte man andauerndes Feuer aus feindlichen Maschinengewehren und 1.30 Uhr nachmittags traf von allen drei Sturmkompanien die niederschmetternde Nachricht ein: „Heftiges Flankenfeuer aus Maschinengewehren; wir kommen nicht weiter vorwärts.“ Das war eine verzweifelungsvolle Lage, zumal auch der Einsatz der am Alpenjägerweg stehenden Reserven 1. und 4./R. 19 und 4./R. 23 unter den gegebenen Verhältnissen nur zu neuen Opfern, aber zu keinem Erfolg führen konnte. Da, noch unentschieden was zu tun, etwa 2 Uhr nachmittags erblickte Gefreiter Heinrich Lutz (3.) plötzlich einige aus dem nahen feindlichen Graben herausragende Hände. Diese als Zeichen der Bitte um Pardon auffassend schrie Lutz laut „Hurra, die ergeben sich“ und gleichzeitig aufspringend nahm alles rechts und links von Lutz begeistert sein Hurra auf und wenige Minuten später war der Reichackerkopf genommen und daran anschließend Klänglesattel und die ganze Gruppe westlich davon. Dieser Augenblick gehörte für alle Teilnehmer mit zu den HJöhepunkten des Feldzugerlebens und als von allen Seiten truppweise die verwegenen, dunkelgebräunten Alpenjägergestalten – mehrere Offiziere und 250 Mann – gesondert von unseren braven Leuten den Hang heruntergebracht wurden, da konnte sich kein Anwesender einer spontanen Regung von Glück und Dankbarkeit erwehren. Leider erlitt diese frohe Stimmung aber schon gegen 4 Uhr nachmittags einen gewaltigen Dämpfer; denn in die sich  beim eifrigen Sammeln und Einbringen feindlicher Waffen und Ausrüstungsstücke allzufrei und unvorsichtig auf der Kuppe Bewegenden schlug plötzlich feindliches Artilleriefeuer und brachte etwa 20 eben noch so Lebensfrohen Tod oder schwere Verwundung, unter ihnen auch den tapferen Zugführern Leutnant Fürst (2./R. 19) und Offiziers-Stellvertreter Lukaseder (Reserve-Infanterie-Regiment 23). Ein Volltreffer ging auch in die Minenwerferstellung des Offiziers-Stellvertreter Schlederer und riss dessen 3 Minenwerfer und 50 kleine Minen in die Luft, wunderbarerweise ohne Schaden für die Bedienung.

Noch am gleichen Tag wurde folgender Divisions-Tagesbefehl ausgegeben:

„Nach vierzehntägigem schweren Ringen ist uns heute der Erfolg beschieden gewesen, der Reichackerkopf ist unser, wir geben ihn nicht mehr her. Dies zu sichern ist jetzt unsere Aufgabe, an deren Erfüllung alles zusammenarbeiten muss.
Ich spreche allen meinen Truppen und ihren Führern, die heute unserer Division ein neues Lorbeerreis errungen, meinen Dank und meine volle Anerkennung aus.
In mustergültigem Zusammenarbeiten haben die tapferen Pioniere meiner braven todesmutigen Infanterie den Weg gebahnt, während die Artillerie ihr in nieversagender Aufmerksamkeit die Artillerie des Feindes vom Leib gehalten und dem Feind den letzten Rest gegeben hat.

Ich bin stolz auf meine Division.

Freiherr vom Stein.“

Man begrub Heinrich Schwaiger auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in einem Massengrab.

Sterbebild von Heinrich Schwaiger
Rückseite des Sterbebildes von Heinrich Schwaiger