Sonderbeitrag: Ernst Stadie

Bei meinen Recherchen in den Todesanzeigen der Berliner Volkszeitung von 1915 stieß ich auf folgende Kleinanzeige der Mutter von Ernst Stadie. Dazu habe ich folgendes recherchiert:

Der Soldat Ernst Stadie stammte aus Wilkendorf (heute polnisch: Wilkowo). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Einjähriger-Kriegsfreiwilliger in der 3. Kompanie des 3. preußischen Garde-Regiments zu Fuß. Seit einem Sturmangriff bei Ypern am 11.11.1914 galt er als vermisst. Vermutlich wurde er beim Sturmangriff bei Koelberg getötet.

Über den vermutlichen Todestag und die Todesumstände von Ernst Stadie berichtet die Regimentsgeschichte des 3. preußischen Garde-Regiments zu Fuß:

„Am nächsten Tage soll das Regiment rechts Anschluss an das Reserve-Infanterie-Regiment 248 und links an das 1. Garde-Regiment an der Erstürmung der feindlichen Stellungen teilnehmen. Als Angriffsziel ist Ypern bestimmt. Das Regiment beabsichtigte, die drei Bataillone in der Reihenfolge I., II., F. einzusetzen. In der Nacht vom 10./11.11. schob das I. Bataillon stärkere Patrouillen vor bis in die verlassene vorgelegene englische Stellung. Die Aufgabe war dadurch erschwert, dass die Engländer vor ihrer Stellung Drähte aufgespannt hatten, die mit Blechbüchsen behangen waren. Doch das hier und da entstandene Geräusch aufmerksam geworden, feuerten kleinere feindliche Abteilungen. Gegen Morgen wurde auch das F. Bataillon vorgezogen. Am Morgen des 11., es war ein nebeliger nasskalter Tag, begann ein sich immer steigerndes Vernichtungsfeuer der deutschen Artillerie bis 10 Uhr vormittags. Leider blieben einige Teile des Vorgeländes, Hecken, in denen die Engländer Maschinengewehre eingebaut hatten, in unserem Abschnitt unbefeuert, und eine Änderung der Feuerrichtung war unmöglich, weil die Verbindungsdrähte zu den Batterien durchschossen waren. Punkt 10 Uhr traten die vordersten Linien, rechts die 2. Kompanie (Oberleutnant von Marck), links daneben die 3. Kompanie (Leutnant der reserve Henderkott) an. Die 1. Kompanie (Hauptmann Freiherr von Marschall) folgte zunächst in 2. Linie, ein Zug unter Feldwebel-Leutnant Renz schob gleich zu Beginn des Sturmes ein. Die 4. Kompanie (Leutnant der Reserve Albrecht I) blieb zur Verfügung des Bataillonskommandeurs. Die ersten Stellungen, in denen sich Cameroon-Highländers befanden, wurden glatt überrannt. Starkes flankierendes Maschinengewehrfeuer hemmte aber weiteres Vordringen, so dass noch die 4. und 5. Kompanie vorgeschickt werden mussten. Am Nachmittag wurde die 6. Kompanie (Leutnant der Reserve Grabowski) bei dem Nachbar-Regiment rechts eingesetzt, und es gelang ihr auch, den Angriff bis nahe an den Rand des Polygonwaldes vorzutragen. Abends traf der Brigadebefehl ein, die erreichte Stellung zu halten. Ein schwacher Gegenangriff der Engländer um 4 Uhr nachmittags war blutig abgewiesen worden.

War auch der volle Erfolg, die Einnahme Yperns, den heißen Kämpfen des 11. Novembers nicht beschieden, die Angriffskraft des Gegners war gebrochen, die deutschen Stellungen nicht unerheblich vorgeschoben und dem Ruhmeskranz des Regiments ein neues Blatt hinzugefügt. Im Harten Kampf Mann gegen Mann war eins der ältesten schottischen Regimenter, das berühmt ist durch seine Treue gegen die Stuarts, von preußischen Gardisten überwunden worden. Zahllose Gefallene in ihren kakibraunen Uniformen und kurzen Schottenröcken lagen auf dem Lehmboden, sie blieben dort liegen, bis der Schnee sie bedeckte. Aber auch unter den Unsrigen hatte der Tod von Flandern blutige Ernte gehalten. Major von Arentschild, Hauptmann der Reserve Freiherr Marschall von Bieberstein, Oberleutnant von Marck, Feldwebel-Leutnant Strelow, Offizierstellvertreter Fahlenberg, 1. Kompanie, Bauerschmidt, 11. Kompanie, sowie 112 brave Unteroffiziere und Mannschaften, vorwiegend vom I. Bataillon, hatten ihr Leben für ihr Vaterland hingegeben oder waren tödlich verwundet, groß war die Zahl der Verwundeten. Die 3. Kompanie hatte mit allein 49 Toten bei einer Gefechtsstärke von 19 Unteroffizieren, 147 Mann am meisten gelitten. 

Ein anschauliches Bild von den Kämpfen gibt ein Auszug aus dem Bericht des damaligen Führers der 3. Kompanie, Leutnant der Reserve Henderkott, der später in Douai als Anerkennung für seine Tapferkeit aus der Hand Seiner Majestät des Kaisers das Eiserne Kreuz 1. Klasse empfangen hat. Er berichtet: „Am Tage hatten wir genügend Einblick in das Vorgelände gewonnen, um gleich die richtigen Entschlüsse fassen zu können. Vor der Front der Kompanie lag zunächst eine vom Gegner einzusehende, nasse Wiese, dahinter einzelne Häuser mit Gärten und auf 150 Meter eine Strohmiete. Die Überschreitung dieser Wiese hätte sicherlich schwere Opfer gekostet, deshalb ließ ich noch in der Nacht einen Laufgraben ausheben, der uns das Überschreiten der Wiese ersparen sollte.

Die Nacht vom 10. zum 11. war sehr dunkel, der Boden sehr lehmig, so dass keine Geräusche entstanden. So wurde der Laufgraben gegen 3 und 4 Uhr nachts fertig. Er ist am 11. und im Laufe des 12. von fast allen vorgehenden Unterstützungen benutzt worden. Mit dem Führer der Leib-Kompanie 1. Garde-Regiment zu Fuß, Hauptmann von Hahnke, verabredete ich morgens gegen 8.30 Uhr während des Artilleriefeuers nach einer Waldecke genau die Richtung des Vorgehens. Um 9.45 Uhr rückte ich mit dem 1. und 2. Zug meiner Kompanie im Schutze des durch die starke Artilleriebeschießung verursachten Pulverdampfes in den Laufgraben ein. Punkt 10 Uhr stieg die 3. Kompanie wie ein Mann aus dem Graben heraus, die Zug- und Gruppenführer vor der Front, fast ausgerichtet legte sie etwa 50 Meter unbeschossen zurück und erhielt erst dann Infanteriefeuer, das allerdings viele Opfer forderte. In die Gartenhecke eingebaute, von uns nicht vermutete Maschinengewehre, die mit grauen Bindfäden umwickelt und mit Lehmboden bestrichen waren, so dass sie kaum sichtbar waren, mähten die Angreifer nieder. Beim Zurückblicken nach meiner Kompanie sah ich, wie die Leute des linken Flügelzuges, vom Maschinengewehrfeuer erfasst, nach vorn niederstürzten. Ich selbst und die Leute hinter mir näherten uns mehr aus der Flanke den Maschinengewehren und konnten wir zwei mit stürmender Hand nehmen. Die Bedienung schoss bis zum letzten Augenblick, und manch Tapfere von uns fiel dem Blei noch zum Opfer, als er die todbringende Waffe nur noch wenige Schritte vor sich sah.

Nur flüchtig erkannte man im Weiterstürmen, dass die gesamten kleinen Hausgärten durch Anlage von Gräben und Schützenständen innerhalb der Hecken in kleine Festungen verwandelt waren. Wir hatten es mit einem zähen Feinde zu tun. Schottländer, von gewaltigem Körperbau, schottische Garde, trotz der späten Jahreszeit in der charakteristischen Uniform mit nackten Knien und Oberschenkeln, so dass meine Gefechtsordonanz mir zurief: „Herr Leutnant, da sind Weiber dabei!“ Sie schlugen sich bis zum letzten Augenblick, lagen aber bald tot oder mit schweren Wunden am Boden. Aber noch war eine hinterste Stellung des Feindes besetzt, und tödliches Blei von dort verlangte noch manches Opfer. Es galt jetzt, die eigenen Leute, die sich hinter Hecken und Bodenwellen einzunisten und festzusetzen begannen, zusammen zu raffen, um das letzte Grabenstück zu säubern. Die Arbeit war nicht so schwierig wie die erste, denn rechts von uns war mein 3. Zug und die 2. Kompanie herangekommen und begannen damit, den Graben von rechts nach links aufzurollen. Wir taten dasselbe von links nach rechts und hatten damit die feindliche Infanterie erledigt. Links von mir sah ich Leute des Brigade-Regiments hinter einer Hecke verschwinden, vor mir lag eine tief und breit in den Wald hineinspringende, freie Ackerfläche. Im Begriff, halblinks den Wald zu gewinnen, um die freie Fläche zu vermeiden, nahm uns die Artillerie unter Feuer und zwang uns, an einer niedrigen Wegeböschung Deckung zu suchen. Ich hatte noch etwa 15 Mann bei mir. Rechts von mir sah ich viele der Unsigen von der 2. Kompanie fallen. Das feindliche Artilleriefeuer fasste uns immer mehr, bald wurden von den wenigen Leuten, die noch bei mir waren, einige von Volltreffern zerrissen, da die Böschung zu niedrig war, um uns genügend zu decken.“

Als das heftig tobende Artilleriefeuer sich etwas legte, suchte ich festzustellen, was rechts und links von mir lag. Hierbei zeichnete sich der Radfahrer Kalisch aus, der als Gefechtsordonnanz den ganzen Tag unerschrocken bei mir ausgehalten hatte und nun im feindlichen Feuer an dem aus einzelnen Teilen bestehenden Graben entlang kroch und feststellte, dass links von mir auf erreichbare Entfernung nichts lag, während er rechts von uns etwa 30 Mann, hauptsächlich der 2. Kompanie feststellte. Ich nahm mit diesen Leuten Verbindung auf und stellte bei allen den unerschütterlichen Entschluss fest, die Stellung in jedem Falle zu halten. Inzwischen versuchte ich vergeblich, durch Ordonannzen nach rückwärts Verbindung zu bekommen. So entschloss ich mich, selbst mit 2 Leuten zurückzukriechen, um Verstärkung heranzubekommen. Es glückte. In dem von mir angelegten Laufgraben fand ich einen Zug der 1. Kompanie. Ich ließ ihn durch Kalisch mit einbrechender Dunkelheit nach vorn führen. Weiterhin traf ich auf die 10. Kompanie und veranlasste den Kompanieführer, einen Zug seiner Kompanie nach vorn zu schicken. Mit dieser Unterstützung wurde dann der ehemals englische Graben gehalten und ausgebaut.

Der Grenadier Frick, 3. Kompanie, der sich wie bei früheren Gelegenheiten, so auch am 11. November beim Sturm ganz hervorragend mutig und umsichtig benahm, fiel durch eine Granate, als er die von der Kompanie eroberten Maschinengewehre holen wollte, da die Gefahr vorlag, dass sie wieder in die Hand des Feindes fielen. Frick war wohl der beste Soldat der 3. Kompanie. Jeder Überlebende hat um ihn getrauert. Neben seiner unerschrockenen Tapferkeit lobten alle seine uneigennützige, große Kamaradschaftlichkeit.“

Die Sturmkompanien blieben, wie der Bericht des Leutnants Henderkott zeigt, zunächst ohne genügende Verbindung mit den rückwärtigen Truppenteilen in den eroberten englischen Stellungen und litten stark unter dem Mangel an Trinkwasser. Einige Leute, die sich verleiten ließen, aus den Pfützen zu trinken, erkrankten an Typhus (Fähnrich von Jastrczembski +). Erst in der Nacht vom 12. zum 13. November konnten die braven Stürmer von dem F. Bataillon abgelöst werden.“

Offiziell ist für Ernst Stadie keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Menen begraben wurde, wo man die Gefallenen der Region Ypern begrub.

Suchanzeige der Mutter von Ernst Stadie

Sonderbeitrag: Dr. Johann Johannsen

Bei meinen Recherchen für zukünftige Beiträge fand ich folgende Todesanzeige samt Schicksal:

Der Soldat Dr. Johann Johannsen wurde am 18.09.1871 geboren und war Journalist. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Hauptmann der Landwehr in der 4. Kompanie des 241. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 17.04.1915 fiel er im Alter von 43 Jahren bei Ypern in Belgien. Er wurde bei Kämpfen um ein Straßenkreuz bei Broodseinde getötet.

Über den Todestag und die Todesumstände von Dr. Johann Johannsen berichtet die Regimentsgeschichte des 241. Reserve-Infanterie-Regiments:

„Am 17. April stürmte die 4. Kompanie. Dieser kühne Angriff wurde aber abgewiesen, und Hauptmann der Landwehr Johannsen, der erst kurze Zeit beim Regiments war, fiel. Die Kompanie ließ aber keine Ruhe. 7.45 Uhr nachmittags gingen 20 Pioniere und 2 Züge Infanterie mit Schutzschilden gegen die feindlichen Gräben vor unter Führung der Leutnants der Reserve Eysen und Groß (4. Kompanie), des Pionierleutnants Patinsky und des Feldwebelleutnants Hentze (1. Kompanie). Langsam, aber sicher, drangen sie in den feindlichen Graben ein und wiesen einen englischen Gegenstoß ab.“

Man begrub Dr. Johann Johannsen auf dem Soldatenfriedhof Langemark in einem Massengrab.

In einer Festschrift des Akademischen Turnbundes wird Dr. Johann Johannsen gedacht: http://www.denkmalprojekt.org/2020/akademischer-turnbund_wk1.html

Todesanzeig für Dr. Johann Johannsen in der Berliner Volkszeitung vom 25.04.1915

Sonderbeitrag: Gefallen mit 17 ½ Jahren – Alfred Gzylewitz (richtig: Szylewicz)

Wie ich bereits schrieb, recherchiere ich im Moment im Rahmen eines Projektes die Todesanzeigen des Ersten Weltkrieges in der Berliner Volkszeitung. Heute bekam ich einen sehr bemerkenswerten Fall auf den Tisch. Es ist die Todesanzeige für Alfred Szylewicz in der Ausgabe vom 29.11.1914. Bemerkenswert ist einerseits die Tatsache, dass der Nachname des Gefallenen falsch angegeben ist, andererseit die Tatsache, dass er erst 17 ½ Jahre alt war. Er stammte aus Kolmar in Posen (heutiges Polen, Chodzież) und hatte sich freiwillig als Soldat gemacht, wozu seine Mutter, die bereits verwitwet war, zugestimmt haben muss. Alfred kämpfte in der 2. Kompanie des 9. Brigade-Ersatz-Bataillons. Am 17.11.1914 fiel er im Gefecht bei Dixmuide und Tervate in Belgien an der Westfront.

Man begrub Alfred Szylewicz auf dem Soldatenfriedhof Vladslo in Block 3, Grab 292.

Todesanzeige für den Kriegsfreiwilligen Alfred Alfred Gzylewitz – gefallen mit 17 ½  Jahren (Berliner Volkszeitung vom 29.11.1914)

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.377: Eduard Osterried

Der Infanterist Eduard Osterried wurde am 30.05.1892 in Schlögelmühle geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Steingaden. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 5. Kompanie des 17. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 12.11.1914 verstarb er im Alter von 21 Jahren beim Transport nach Gent vermutlich an einer Erkrankung.

Man begrub Eduard Osterried auf dem Soldatenfriedhof Vladslo in Block 5, Grab 819.

Sterbebild von Eduard Osterried
Rückseite des Sterbebildes von Eduard Osterried

Der theoretische Weg von Eduard Osterried von seinem Geburtsort zu seinem Grab:

SONDERBEITRAG: Die Todesanzeige für Oberleutnant der Reserve Otto Heckler

Der Soldat Otto Heckler stammte aus Sprendlingen im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz. Er war Mitglied des Vorstands der Julius Berger Tiefbau AG und Regierungsbaumeister a. D.. Dieses Unternehmen ist die Wurzel der heutigen Firma Bilfinger AG (bis vor einigen Jahren hieß es Bilfinger und Berger AG) und wurde von Julius Berger gegründet. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er seiner Firma beraubt, rechtlos gestellt und mit seiner Frau nach Theresienstadt in das dortige Konzentrationslager deportiert. Dort starben Flora und Max Berger an Hunger und Entkräftung – Julius Berger am 13.07.1943 im Alter von 80 Jahren. Eine Schande, begangen von Deutschen und im Namen Deutschlands!

Im Ersten Weltkrieg kämpfte Otto Heckler als Oberleutnant der Reserve in der 11. Kompanie des 115. Leibgarde-Infanterie-Regiments. Am 22.08.1914 fiel er während der Schlacht bei Neufchâteau im Alter von 35 Jahren bei Anloy-Maissin in Belgien an der Westfront.

Man begrub Otto Heckler auf dem Soldatenfriedhof Maissin-National in Grab 313.

Auf dem Alten Friedhof in Darmstadt gedenkt man Otto Heckler noch heute auf einem privaten Gedenkkreuz: http://www.denkmalprojekt.org/2020/darmstadt_alter-frdh-private-grabsteine_70-71_wk1_wk2_he.html

Todesanzeige für Oberleutnant der Reserve Otto Heckler
2. Todesanzeige für Oberleutnant der Reserve Otto Heckler

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.399: Emil Oppel

Der Kriegsfreiwillige Emil Oppel wurde am 04.10.1898 in Rodach (Itz) in Bayern geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 2. Batterie des 19. thüringischen Feld-Artillerie-Regiments als Kanonier. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 17.12.1917 fiel er im Alter von 19 Jahren in einer Feuerstellung bei Oostniewokerke (Schreibfehler auf Sterbebild) bei Diksmuide während der Stellungskämpfe in Flandern im Winter 1917/18.

Man begrub Emil Oppel zunächst auf einem Feldfriedhof bei Beveren in Belgien. Später bettete man ihn um auf den Soldatenfriedhof Menen, Block A, Grab 2048.

Sterbebild von Emil Oppel
Rückseite des Sterbebildes von Emil Oppel

Sonderbeitrag: Katharina Reichsgräfin von der Schulenburg

Bei Recherchen stieß ich vor einigen Tagen auf die Oberschwester Anna Katharina Adelheid Reichsgräfin von der Schulenburg. Sie wurde am 03.05.1867 in Wolfsburg geboren und entstammte aus dem Wolfsburger Stamm der Schulenburgs ab. 1896 wurde sie Diakonisse und arbeitete als Krankenschwester in der Reichshauptstadt Berlin am St.-Elisabeth-Krankenhaus.

Im August, zu Beginn des Ersten Weltkrieges, meldete sie sich für die Krankenpflege nach Belgien an die Westfront bei der Etappeninspektion der 11. Armee. Während des Ersten Weltkrieges meldeten sich 23.000 Krankenschwestern, Hilfskrankenschwestern und Helferinnen freiwillig zum Sanitätsdienst, erhielten wenig oder kein Geld für ihre Arbeit.

Mehr als ein Drittel der Frauen arbeitete in der Nähe der Frontlinie, wo ihr Leben gefährdet war. Schutzräume, Bahnhöfe und Fahrzeuge, die Truppen transportierten, gerieten oft unter Beschuss von Artillerie oder Flugzeugen. 1918 fielen viele medizinische Mitarbeiter der Spanischen Grippe zum Opfer. Insgesamt sind 18 Frauen im Kriegsgrab im belgischen Vladslo begraben. Die meisten von ihnen arbeiteten als medizinisches Personal.

Am 02.09.1914 verstarb sie im Alter von 47 Jahren im Lazarett Tirlemont. Nach Angaben der Verlustlisten verstarb sie an den Folgen einer Krankheit. Andere Quellen, u. a. die Familienchronik geben an, dass sie in Folgen von Misshandlungen durch Franc-tireurs verstarb. Viel wahrscheinlicher ist es, dass sie bei der Beschießung des Bahnhofes von Tirlemont getötet wurde.

Man begrub Anna Katharina Adelheid Reichsgräfin von der Schulenburg mit militärischen Ehren auf dem Soldatenfriedhof Vladslo in Block 9, Grab 972.

Noch heute gedenkt man Katharina Reichsgräfin von der Schulenburg auf einem Denkmal in Beetzendorf: http://www.denkmalprojekt.org/2018/beetzendorf_altmarkkreis-salzwedel_wk1u2_sa.html

Katharina Reichsgräfin von der Schulenburg

 

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.244: Georg Fischer

Der Landwehrmann Georg Fischer wurde am 28.04.1886 in Heudorf bei Riedlingen geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 4. Kompanie des 120. Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 12.09.1916 fiel er im Alter von 30 Jahren während der Stellungskämpfe vor Verdun und Schlacht bei Verdun.

Man begrub Georg Fischer auf dem Soldatenfriedhof Menen in Block F, Grab 1065.

Sterbebild von Georg Fischer
Rückseite des Sterbebildes von Georg Fischer

 

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.168: Franz Huber

Franz Huber wurde am 04.03.1896 in Hofkirchen in Niederbayern geboren,  lebte in Rosenheim, Aisingerlandstraße, und war der Sohn eines Landwirts und Hausbesitzers. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 2. Kompanie des 3. bayerischen Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 13.04.1918 fiel er bei Zwartemolenhoek im Alter von 22 Jahren bei einem Sturmangriff durch einen Maschinengewehrschuss während der Schlacht bei Armentières und der Schlacht um den Kemmel. Er war mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet und hatte 2 1/2 Jahre Kriegsdienst geleistet.

Man begrub Franz Huber auf dem Soldatenfriedhof Langemark in einem Massengrab.

Noch heute gedenkt seine Heimatgemeinde Rosenheim Franz Huber auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2015/aising_stadt-rosenheim_wk1_wk2_bay.html

Sterbebild von Franz und Philipp Huber
Rückseite des Sterbebildes von Franz und Philipp Huber

Der theoretische Weg von Franz Huber von seinem Geburtsort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.166: Georg Brechtl

Der Landsturmmann Georg Brechtl stammte aus Abstorf, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Saaldorf – Surheim, und arbeitete als Tagelöhner in Weißbach. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 3. Kompanie des 15. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments und wurde mit dem Verdienst-Kreuz mit Schwertern ausgezeichnet. Mitte 1916 wird er leicht verwundet. Am 17.09.1917 fiel er im Alter von 34 Jahren.

Man begrub Georg Brechtl auf dem Soldatenfriedhof Langemark in einem Massengrab.

Sterbebild von Georg Prechtl
Rückseite des Sterbebildes von Georg Prechtl

Der theoretische Weg von Georg Brechtl von seinem Geburtsort zu seinem Grab: