Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.348: Alois Bayer

Der Reservist Alois Bayer (Volksbund: Vorname „Johann“) wurde am 01.12.1887 im bayerischen Burgoberbach geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 1. Kompanie des 23. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 24.07.1916 fiel er im Alter von 28 Jahren bei Estrées in Nordfrankreich während der Schlacht an der Somme.

Man begrub Alois Bayer auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab.

Sterbebild von Alois Bayer
Rückseite des Sterbebildes von Alois Bayer

Sonderbeitrag: Katharina Reichsgräfin von der Schulenburg

Bei Recherchen stieß ich vor einigen Tagen auf die Oberschwester Anna Katharina Adelheid Reichsgräfin von der Schulenburg. Sie wurde am 03.05.1867 in Wolfsburg geboren und entstammte aus dem Wolfsburger Stamm der Schulenburgs ab. 1896 wurde sie Diakonisse und arbeitete als Krankenschwester in der Reichshauptstadt Berlin am St.-Elisabeth-Krankenhaus.

Im August, zu Beginn des Ersten Weltkrieges, meldete sie sich für die Krankenpflege nach Belgien an die Westfront bei der Etappeninspektion der 11. Armee. Während des Ersten Weltkrieges meldeten sich 23.000 Krankenschwestern, Hilfskrankenschwestern und Helferinnen freiwillig zum Sanitätsdienst, erhielten wenig oder kein Geld für ihre Arbeit.

Mehr als ein Drittel der Frauen arbeitete in der Nähe der Frontlinie, wo ihr Leben gefährdet war. Schutzräume, Bahnhöfe und Fahrzeuge, die Truppen transportierten, gerieten oft unter Beschuss von Artillerie oder Flugzeugen. 1918 fielen viele medizinische Mitarbeiter der Spanischen Grippe zum Opfer. Insgesamt sind 18 Frauen im Kriegsgrab im belgischen Vladslo begraben. Die meisten von ihnen arbeiteten als medizinisches Personal.

Am 02.09.1914 verstarb sie im Alter von 47 Jahren im Lazarett Tirlemont. Nach Angaben der Verlustlisten verstarb sie an den Folgen einer Krankheit. Andere Quellen, u. a. die Familienchronik geben an, dass sie in Folgen von Misshandlungen durch Franc-tireurs verstarb. Viel wahrscheinlicher ist es, dass sie bei der Beschießung des Bahnhofes von Tirlemont getötet wurde.

Man begrub Anna Katharina Adelheid Reichsgräfin von der Schulenburg mit militärischen Ehren auf dem Soldatenfriedhof Vladslo in Block 9, Grab 972.

Noch heute gedenkt man Katharina Reichsgräfin von der Schulenburg auf einem Denkmal in Beetzendorf: http://www.denkmalprojekt.org/2018/beetzendorf_altmarkkreis-salzwedel_wk1u2_sa.html

Katharina Reichsgräfin von der Schulenburg

 

Sonderbeitrag: Kriegsgewinnler im Ersten Weltkrieg: Biocitin

Auch im Ersten Weltkrieg gab es, wie in jedem Krieg, sogenannte Kriegsgewinnler, als Menschen, die mit Hilfe und unter Ausnutzung des Leids anderer Menschen im Krieg private Geschäfte machten. Ein solcher Fall kam mir bei Recherchen in alten Tageszeitungen des Jahres 1914 unter. Ich fand in der Berliner Volkszeitung vom 08.11.1914 eine Anzeige für das Stärkungsmittel Biocitin. Man warb damit, dass Soldaten im Feld durch Biocitin bei Strapazen und Entbehrungen Hilfe erhielten.

Hergestellt wurde das Präparat durch die Biocitin-Fabrik GmbH in Berlin. Entwickelt hatte das Präparat Professor Dr. Habermann. Biocitin beinhaltete Lecithin.

Über die Wirkungsweise von Biocitin schreibt der Produzent in einer Werbung aus dem Jahr 1912:

„BIOCITIN-Fabrik, Berlin – Biocitin · das Erneuerungsmaterial für die Nerven. Durch Ueberarbeitung, Aufregung, Sorge, Kummer, aber auch durch Freude und Lust, Vergnügen und Ausschweifung wird Nervenkraft verbraucht, die kostbare Nervensubstanz oft geradezu vergeudet. Soll der Organismus sich seine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit bewahren bzw. sie wiedererlangen, so muss für einen Ersatz der verbrauchten Nervensubstanz, für eine Kräftigung der Nerven und des Körpers Sorge getragen werden. Der lebenswichtige Bestandteil von Nerven, Gehirn und Rückenmark ist das Lecithin, das neuerdings auch direkt Nervensubstanz genannt wird. Diese Nervensubstanz kann dem Körper in genügender Menge durch Biocitin zugeführt werden. Nach dem patentierten Verfahren von Hofrat Prof. Habermann hergestellt, enthält das Biocitin das physiologisch reine Lecithin aus dem Hühnerei, das in seiner Zusammensetzung dem Lecithin des menschlichen Körpers am nächsten steht. BIOCITIN-FABRIK G. m. b. H., Berlin.“

Biocitin

Die Männer des Zweiten Weltkrieges – Teil 1.331: Michael Kilger

Der Gefreite Michael Kilger stammte aus Wieshof und war der Sohn eines Landwirts. Im Zweiten Weltkrieg diente er in einem Artillerie-Regiment. Am 26.08.1943 fiel er im Alter von 24 Jahren bei Isjum (Wikniew) in der heutigen Ukraine.

Man begrub Michael Kilger auf dem Soldatenfriedhof Charkow in der heutigen Ukraine unter den Unbekannten.

Sterbebild von Michael Kilger
Rückseite des Sterbebildes von Michael Kilger

Sonderbeitrag: Die Todesanzeige der der Direction der Disconto-Gesellschaft in der Norddeutschen allgemeinen Zeitung vom 03.07.1915

Die u. a. Todesanzeige der Direction der Disconto-Gesellschaft (heute Teil der Deutschen Bank) fand ich bei Recherchen in der Norddeutschen allgemeinen Zeitung vom 03.07.1915.

  1. Gerhard Janssen
    Beamter der Filiale Bremen
    Gefreiter in der 6. Kompanie des 75. Reserve-Infanterie-Regiments, gefallen am 19.04.1915
  2. Friedrich Dieckhoff
    Beamter der Filiale Bremen
    Kriegsfreiwilliger in der 12. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments 214, gefallen am 24.04.1915
  3. Konrad Riedel
    Beamter im Hauptgeschäft
    Leutnant der Reserve in der 10. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 48, Eisernes Kreuz 2. Klasse, gefallen am 25.04.1915 bei Les Éparges,
    begraben auf dem Soldatenfriedhof in Viéville-sous-les-Côtes (Département Meuse), Block 2, Grab 12
  4. Carl Gronau
    Beamter im Hauptgeschäft
    Kriegsfreiwilliger in der 7. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments 204, Eisernes Kreuz 2. Klasse, gestorben am 30.04.1915 im Reserve-Lazarett 2 in Altona nach schwerer Verwundung bei Dixmuiden am 28.10.1914.
  5. Paul Aderhold
    Beamter im Hauptgeschäft
    Offiziersstellvertreter in der 5. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 46, Eisernes Kreuz 2. Klasse, gefallen am 02.05.1915
  6. Fritz Burchhardt
    Beamter im Hauptgeschäft
    Leutnant der Reserve in der 11. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 154, Eisernes Kreuz 2. Klasse, gefallen am 05.05.1915
  7. Kurt Weiland
    Beamter im Hauptgeschäft, geboren am 07.03.1892
    Kriegsfreiwilliger in der 3. Kompanie des 3. Garde-Regiments zu Fuß, gefallen am 09.05.1915 im Alter von 23 Jahren
    begraben auf dem Friedhof Berlin-Wilmersdorf, Friedhof Wilmersdorf, Deutschland in Block A 4, Reihe 3, Grab 6
  8. Hermann Sax
    Beamter im Hauptgeschäft
    Kriegsfreiwilliger im Feldartillerie-Regiment Nr. 43, gefallen am 21.05.1915
  9. Eduard Reh
    Beamter im Hauptgeschäft
    Unteroffizier in der 12. Kompanie des Garde-Füsilier-Regiments, gefallen am 27.05.1915
  10. Hermann Sieler
    Beamter im Hauptgeschäft
    Füsilier in der 8. Kompanie des Füsilier-Regiments Nr. 35, gefallen am 12.06.1915
  11. Bruno Finke
    Lehrling
    Kriegsfreiwilliger in der 9. Kompanie des Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiments Nr. 4, gestorben am 14.06.1915 nach schwerer Verwundung im Feldlazarett Nr. 8 des Garde-Korps.

 

Todeanzeige der Direction der Disconto-Gesellschaft Norddeutsche allgemeine Zeitung 03.07.1915

Die Männer des Zweiten Weltkrieges – Teil 1.314: Xaver Dietrich

Der Gefreite Xaver Dietrich wurde am 01.07.1920 in Apfeltrang geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Ruderatshofen. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er in einem Infanterie-Regiment. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem Infanterie-Sturmabzeichen ausgezeichnet. Am 26.12.1941 fiel er im Alter von 21 Jahren bei Schatajewo in Russland.

Man begrub Xaver Dietrich irgendwo bei Schatejowo. Ob sein Grab noch erhalten ist, ist unbekannt.

Seine Heimatgemeinde Apfeltrang gedenkt Xaver Dietrich noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2009/ruderatshofen-apfeltrang_kirche_bay.htm

Sterbebild von Xaver Dietrich
Rückseite des Sterbebildes von Xaver Dietrich

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.311: Josef Bücherl

Der Reservist Josef Bücherl stammte aus Kleinschönthal (Schreibfehler auf Sterbebild), heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Schönthal in der Oberpfalz. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 6. Kompanie des 6. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 04.08.1916 fiel er im Alter von 26 Jahren bei Verdun.

Man begrub Josef Bücherl auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Schönthal gedenkt Josef Bücherl noch heute auf einem Denkmal:  http://www.denkmalprojekt.org/2009/schoenthal-hiltersried_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Josef Bücherl
Rückseite des Sterbebildes von Josef Bücherl

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.305: Lorenz Rennschmid

Lorenz Rennschmid stammte aus Starzell, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Hohenpolding. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 1. Kompanie des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments (Fehler auf Sterbebild, laut Verlustlisten) als Soldat. Am 04.09.1916 fiel er im Alter von 34 Jahren während der Schlacht an der Somme bei Cléry-sur-Somme.

Die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments schreibt über den Todestag von Lorenz Rennschmid:

Der 04.09.1916 war für das I. Bataillon außerordentlich schwer. Ständig vom Gegner in der Flanke bedrängt, schmolz durch die andauernde schwere Beschießung das Bataillon auf wenige Leute zusammen, die sich aber tapfer hielten, durch MG Feuer gegen die Flanke des Gegners das weitere Vorgehen verhinderten und den Angriff zum Scheitern brachten. Ohne Wasser mussten die MG mit Urin gekühlt werden. Langsam zog sich mit Einbruch der Dunkelheit das Bataillon dann gegen die östlich Clery liegende „R“-Stellung zurück, nachdem alle Schwerverwundeten zurückgebracht waren. Nach Eintreffen in der R-Stellung wurden die Reste des Bataillons – 3 Offiziere 27 Mann – gesammelt nach Templeux la Fosse geführt und dann nach Premont zurücktransportiert.

Offiziell ist für Lorenz Rennschmid keine Grablage bekannt. Nach meinen Recherchen könnten seine sterblichen Überreste jedoch anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Fricourt begraben worden sein. Dort ruhe die Kameraden der 1. Kompanie des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regimentes, die im gleichen Zeitraum wie er fielen, u. a. :

  • Sanitäts Unteroffizier Alfred Müller, gefallen am 03.09.1916 bei Clery, begraben auf dem Soldatenfriedhof Fricourt in einem Massengrab;
  • Infanterist Eduard Bäurle, gefallen am 01.09.1916 bei Clery, begraben auf dem Soldatenfriedhof Fricourt in einem Massengrab;
  • Landwehrmann Josef Zeitler, gefallen am 03.09.1916 bei Clery, begraben auf dem Soldatenfriedhof Fricourt in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Lorenz Rennschmid
Rückseite des Sterbebildes von Lorenz Rennschmid

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.300: Josef Leitenbacher

Josef Leitenbacher stammte aus Thannhausen, heute ein Ortsteil der bayerischen Stadt Laufen (Salzach), und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Soldat im 1. Eskadron des 1. Schwere-Reiter-Regiments. Am 07.10.1916 fiel er im Alter von 21 Jahren bei Toboly während der Stellungskämpfe am Stochod in der heutigen Ukraine.

Wie meist bei Gefallenen der Ostfront ist für Josef Leitenbacher keine Grablage bekannt und konnte von mir auch nicht recherchiert werden.

Sterbebild von Josef Leitenbacher
Rückseite des Sterbebildes von Josef Leitenbacher