Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.246: Jakob Wastlhuber

Jakob Wastlhuber stammte aus Rudlfing, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Kraiburg am Inn, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 8. Kompanie des 15. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 15.07.1918 fiel er im Alter von 22 Jahren bei einem Sturmangriff nach 30 Monaten Kriegsdienst während der Angriffsschlacht in der Champagne und an der Marne bei Souain-Perthes-lès-Hurlus.

Über den Todestag und die Todesumstände von Jakob Wastlhuber schreibt die Regimentsgeschichte des 15. bayerischen Infanterie-Regiments:

Am Morgen des 15.07. gibng von 1.10 Uhr bis 4.50 Uhr unser Trommelfeuer mit ungeheurer Wucht auf die feindlichen Stellungen nieder. Pünktlich um 4.50 Uhr vormittags erfolgte sodann der Einbruch der Infanterie, während die Artillerie eine langsame vor den Sturmtruppen dahinrollende Feuerwalze bildete. Die erste Stellung, die von unserem Feuer gänzlich zerschlagen worden war, hatte der Gegner nur ganz schwach besetzt und was an Lebenden darin angetroffen wurde, ergab sich. Ganz anderes aber ereignete sich vor der 2. Stellung, die etwa 2 1/2 km weiter südlich lag. Sie war von unserem Trommelfeuer fast gar nicht gefasst worden und unsere Sturmtrupps sahen sich dafür plötzlich unversehrten Gräben gegenüber, welche durch breite Hindernisse geschützt waren. Unbedenklich liegen sie dagegen an, aber hier fanden sie den zähesten Widerstand. Unsere Artillerie hatte ihr Massenfeuer bereits eingestellt und so konnte die feindliche Stellungsbesatzung, die sich Kopf an Kopf in den Gräben drängte, ungestört unseren Angriff abwehren. Mit einem Hagel von Geschossen empfing sie die Stürmenden. Zugleich setzte ein planmäßiges Artilleriefeuer ein, das sich bald zum Sperrfeuer einer vollständig zur Abwehr aufgebauten und vorzüglich geleiteten Artillerie verdichtete. Im Nu hatte sie zwei von unseren Tanks kampfunfähig gemacht, nachdem die anderen zwei wegen Motordefekts hatten zurückbleiben müssen. Da auch die übrigen Spezialwaffen, Flammenwerfer und Infanterie-Geschützbatterie, nicht rechtzeitig zur Stelle waren, so trat die Infanterie allein den Kampf um die 2. Stellung an. Die Kompanien des zweiten Treffens sowie I./15. schoben sich in die Kampflinie, sodass sich dort Teile aller Kompanien des Regiments befanden. Den vereinten Anstregungen gelang es auch an einigen Stellen mit ihren Spitzen in die feindlichen Gräben einzudringen. Dort kam es überall zu erbitterten Nahkämpfen. Am rechten Flügel waren 8. und 5. Kompanie vorgestoßen. Die Franzosen machten einen Gegenstoß und im Bajonettkampf fanden hier sämtliche Zugführer der 5. Kompanie den Heldentod. Östlich davon kämpften 6. und 7. Kompanie. Mit größter Tapferkeit hatten sie den Gegner aus einigen Grabenstücken verdrängt, aber während seiner hartnäckigen Gegenwehr fielen fast sämtliche Dienstgrade und ein großer Teil der Mannschaft. Dicht daneben fiel Leutnant der Reserve Heilbronner, der tapfere Führer der 1. Kompanie, mit zwei seiner Zugführer und einer Reihe von wackeren Leuten. Die 10. Kompanie drang in einem Laufgraben vor; auch ihr gelang es nicht in der 2. feindlichen Stellung festen Fuß zu fassen. Ihr Führer, Leutnant der Reserve Weber, ließ mit zehn schneidigen Begleitern sein Leben. Im Laufgraben stießen auch 3., 4. und 11. Kompanie vor. Aber das Feuer mehrere Maschinengewehre versperrte ihnen den Weg und brachte ihnen schwere Verluste.

Den ganzen Vormittag währten diese blutigen Kämpfe. Schließlich zwang die Erkenntnis, dass es unmöglich sei, ohne gründliche Artillerievorbereitung die feindliche Stellung zu stürmen, zum Abbruch des Angriffs. Die Truppen zogen sich zurück und setzten sich einige hundert Meter vom Gegner entfernt fest. Das Ergebnis des Angriffs, der über weite Geländestrecken hätte führen sollen, bestand also lediglich in einem 3 km breiten Streifen, einer Anzahl Waffen und etwas mehr als 100 Gefangenen. Die ganze Erklärung dieses Misserfolges liegt in der Aussage eines dieser Gefangenen, dass der Angriff bestimmt erwartet worden sei. 

Den ganzen Tag über waren Infanterie und Artillerie sehr rege. Ein neuer Angriff, der 8.00 Uhr abends versucht wurde, scheiterte im Beginn daran, dass auch jetzt das feindliche Hindernis unzerstört und der Gegner vollkommen gerüstet war.

Ein sinnloser Tod also.

Offiziell ist für Jakob Wastlhuber keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Souain beigesetzt wurde. Dort wurden seine Regimentskameraden begraben, die im gleichen Zeitraum fielen:

  • Leutnant der Reserve Emil Heilbronner, gefallen am 15.07.1918 bei Souain, begraben auf dem Soldatenfriedhof Souain in einem Massengrab;

Seine Heimatgemeinde Ensdorf gedenkt noch heute Jakob Wastlhuber auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/kraiburg-ensdorf_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Jakob Wastlhuber
Rückseite des Sterbebildes von Jakob Wastlhuber

 

Der theoretische Weg von Jakob Wastlhuber von seinem Geburtsort zu seinem Sterbeort und Grab:

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.244: Georg Fischer

Der Landwehrmann Georg Fischer wurde am 28.04.1886 in Heudorf bei Riedlingen geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 4. Kompanie des 120. Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 12.09.1916 fiel er im Alter von 30 Jahren während der Stellungskämpfe vor Verdun und Schlacht bei Verdun.

Man begrub Georg Fischer auf dem Soldatenfriedhof Menen in Block F, Grab 1065.

Sterbebild von Georg Fischer
Rückseite des Sterbebildes von Georg Fischer

 

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.243: Engelbert Kagerer

Engelbert Kagerer stammte aus Gumattenkirchen, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Mettenheim, lebte in Hochgarten (Mettenheim), und war der Sohn eines Schuhmachers. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 10. Kompanie des 12. bayerischen Infanterie-Regiments als Soldat. Am 30.10.1915 fiel er während des Gefechts bei La Folie im Alter von 20 Jahren in der Nähe von NeuvilleAcheville in Frankreich bei einem Sturmangriff.

Die Grablage von Engelbert Kagerer ist offiziell unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab beigesetzt wurde. Auf diesem Friedhof ruhen seine Kameraden aus der 10. Kompanie des 12. bayerischen Infanterie-Regimentes, die im selben Zeitraum fielen:

  • Leutnant der Reserve Alfons Nagel, gefallen am 30.10.1915 bei Neuville, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Konrad Schiebel, gefallen am 30.10.1915 bei Neuville, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Gefreiter (Krankenträger) Albrecht Erne, gefallen am 30.10.1915 bei Acheville, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Infanterist Peter Stefan, gefallen am 30.10.1915 bei Acheville, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Infanterist Georg Benkhard, gefallen am 30.10.1915 bei Neuville, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Gumattenkirchen gedenkt Engelbert Kagerer noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/mettenheim-gumattenkirchen_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Engelbert Kagerer
Rückseite des Sterbebildes von Engelbert Kagerer

Der theoretische Weg von Engelbert Kagerer von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.242: Lorenz Schön

Der Bauerssohn Lorenz Schön wurde am 17.10.1892 in Ellenberg geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Marktoberdorf. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 13. Kompanie des 3. bayerischen Jäger-Regiments als Soldat. Am 11.08.1916 fiel er im Alter von 23 Jahren  in Rumänien.

Die Lages des Grabes von Lorenz Schön konnte ich leider nicht ermitteln.

Sterbebild von Lorenz Schön
Rückseite des Sterbebildes von Lorenz Schön

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.241: Ignaz Döring

Der Gutsbesitzer Ignaz Döring wurde am 15.11.1885 in Marktleugast in Bayern geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 10. Kompanie des 7. bayerischen Infanterie-Regiments als Reservist. Am 30.09.1914 fiel er im Alter von 28 Jahren bei Apremont während der ersten Kämpfe vor Verdun.

Über den Zeitraum des Todes von Ignaz Döring schreibt die Regimentsgeschichte des 7. bayerischen Infanterie-Regiments:

„28. – 30.09. Das Erdwerk im Bois Brûlé soll genommen werden. In der Frühe rennt III. Bataillon dagegen an, am Abend II. Bataillon, sie kommen aber nicht durch das Drahthindernis. Auch richtet der Franzose wiederholt Gegenstöße gegen unsere Linien, stets begleitet von heftigem Artillerie-Feuer. Besonders die 12. Kompanie (Hauptmann von Berg) hat bei Apremont manchen Stoß auszuhalten.“

Das Schicksal von Ignaz Döring wird nicht einmal erwähnt. Es hatte keine Bedeutung. Fast scheint es, wenn man den Text liest, als habe es keine Toten und Verwundeten gegeben. Euphemismus pur!

Man begrub Ignaz Döring auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Marktleugast gedenkt Ignaz Döring noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2012/marktleugastlk-kulmbach_ofr_bay.html

Sterbebild von Ignaz Döring
Rückseite des Sterbebildes von Ignaz Döring

Der theoretische Weg von Ignaz Döring von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.238: Josef Huber

Josef Huber stammte aus Langensteghamm, heute ein Teil der bayerischen Gemeinde Niederbergkirchen, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 11. Kompanie des 3. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Soldat. Am 15.05.1915 fiel er im Alter von 25 Jahren bei Oppy (Schreibfehler auf Sterbebild) in Nordfrankreich.

Die Grablage von Josef Huber ist offiziell unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab beigesetzt wurde. Dort ruhen auch seine Regimentskameraden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.:

  • Unteroffizier August Scheitle, gefallen am 10.05.1915 bei Thelus, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Ludwig Hirsch, gefallen am 09.05.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Infanterist Georg Meier, gefallen am 16.05.1915 bei Thelus, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Hohann Haugg, gefallen am 12.05.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.
Sterbebild von Josef Huber
Rückseite des Sterbebildes von Josef Huber

Der theoretische Weg von Josef Huber von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem vermutlichen Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.237: Franz Xaver Huber

Franz Xaver Huber stammte aus Breitenloh, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Mettenheim, und war der Sohn eines Kleinbauern. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 12. Kompanie des 12. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Soldat. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem bayerischen Militärverdienstkreuz 3. Klasse ausgezeichnet. Am 04.04.1918 fiel er im Alter von 34 Jahren während der Schlacht bei Bapaume in der Nähe von Avesnes-lès-Bapaume durch einen Kopfschuss.

Man begrub Franz Xaver Huber auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Mettenheim gedenkt Franz Xaver Huber noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/mettenheim-gumattenkirchen_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Franz Xaver Huber
Rückseite des Sterbebildes von Franz Xaver Huber

Der theoretische Weg von Franz Xaver Huber von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.236: Johann Huber

Johann Huber stammte aus Amering – Gumattenkirchen, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Mettenheim, und war der Sohn eines Kleinbauern. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 12. Kompanie des 19. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Soldat. Am 29.07.1918 fiel er bei der französischen Gemeinde Bouleuse im Alter von 19 Jahren durch einen Granattreffer. Er hatte 6 Monate Kriegsdienst geleistet.

Die Lage des Grabes von Johann Huber ist unbekannt.

Noch heute gedenkt seine Heimatgemeinde Gumattenkrichen Johann Huber auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/mettenheim-gumattenkirchen_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Johann Huber
Rückseite des Sterbebildes von Johann Huber

Projekt: Transkribierung „Sieben Monate in den Vogesen, in Flandern und in der Champagne“

Bei Recherchen stieß ich auf das Buch „Sieben Monate in den Vogesen, in Flandern und in der Champagne“. Es wurde 1915 von Anna Kerler herausgegeben, nachdem ihr Sohn, Leutnant Otto Kerler am 07.03.1915 bei Sommepy-Tahure gefallen war. Es enthält die Briefe, die er seiner Mutter von seinem Kriegseinsatz schrieb. Ich möchte das Buch transkribieren und auf meiner Archivseite http://www.hauptarchiv.de veröffentlichen.

Otto Kerler stammte aus der bayerischen Stadt Erlangen, war von Beruf Agrikulturchemiker und diente als Leutnant der Landwehr in der 11. Kompanie des 2. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments.

Über seinen Todestag und die Todesumstände von Otto Kerler berichtet die Regimentsgeschichte des 2. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments:

„In der Abenddämmerung brachen von der rechten Gruppe die 8. und 11. Kompanie vor. Der Sturmlauf der 11. Kompanie wurde von dem feindlichen Infanteriefeuer, das vom rechten Verbindungsgraben her kam, gefasst. Der tapfere Kompanieführer, Hauptmann Ulrich, wurde schwer verwundet. Bald darauf fand Leutnant Kerler den Heldentod.“

Man begrub Otto Kerler auf dem Soldatenfriedhof Souain in einem Massengrab.

Todesanzeige von Otto Kerler

Die Männer des Zweiten Weltkriegs – Teil 1.223: Johann Neuschmid

Der Österreicher Johann Neuschmid stammte aus Erl (Tirol). Er fiel am 29.10.1914 im Alter von 24 Jahren in Karlsburg (rumänisch: Alba Iulia) in Siebenbürgen im heutigen Rumänien.

Wie fast immer bei österreichischen Gefallenen ist die Grablage von Johann Neuschmid unbekannt.

Sterbebild von Johann Neuschid
Rückseite des Sterbebildes von Johann Neuschmid