Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.107: Georg Heumann

Der Soldat Georg Heumann wurde am 30.03.1898 in Obertiefenbach (Allgäu) als Sohn eines Gastwirts geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Oberstdorf. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 5. Kompanie des 15. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 15.07.1918 fiel er im Alter von 20 Jahren während der Angriffsschlacht an der Marne und in der Champagne bei Souain-Perthes-lès-Hurlus.

Über den Todestag von Georg Heumann berichtet die Regimentsgeschichte des 15. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Am Morgen des 15.07.1918 ging von 1.10 Uhr bis 4.50 Uhr unser Trommelfeuer mit ungeheurer Wucht auf die feindlichen Stellungen nieder. Pünktlich um 4.50 Uhr vormittags erfolgte sodann der Einbruch der Infanterie, während die Artillerie eine langsame vor den Sturmtruppen dahinrollende Feuerwalze bildete. Die erste Stellung, die von unserem Feuer gänzlich zerschlagen worden war, hatte der Gegner nur ganz schwach besetzt und was an Lebenden darin angetroffen wurde, ergab sich. Ganz anderes aber ereignete sich vor der 2. Stellung, die etwa 2 1/2 Kilometer weiter südlich lag. Sie war von unserem Trommelfeuer fast gar nicht gefasst worden und unsere Sturmtrupps sahen sich daher plötzlich unversehrten Gräben gegenüber, welche durch breite Hindernisstreifen geschützt waren. Unbedenklich liefen sie dagegen an, aber hier fanden sie den zähesten Widerstand. Unsere Artillerie hatte ihr Massenfeuer bereits eingestellt und so konnte die feindliche Stellungsbesatzung, die sich Kopf an Kopf in den Gräben drängte, ungestört unseren Angriff abwehren. Mit einem Hagel von Geschossen empfing sie die Stürmenden. Zugleich setzte ein planmäßiges Artilleriefeuer ein, das sich bald zum Sperrfeuer einer vollständig zur Abwehr  aufgebauten und vorzüglich geleiteten Artillerie verdichtete. Im Nu hatte sie zwei von unseren Tanks kampfunfähig gemacht, nachdem die anderen zwei wegen Motordefekts hatten zurückbleiben müssen. Da auch die übrigen Spezialwaffen, Flammenwerfer und Infanterie-Geschützbatterie, nicht rechtzeitig zur Stelle waren, so trat die Infanterie allein den Kampf um die 2. Stellung an. Die Kompanien des zweiten Treffens sowie I./15. schoben sich in die Kampflinie, sodass sich dort Teile aller Kompanien des Regiments befanden. Den vereinten Anstrengungen gelang es auch an einigen Stellen mit ihren Spitzen in die feindlichen Gräben einzudringen. Dort kam es überall zu erbitterten Nahkämpfen. Am rechten Flügel waren 8. und 5. Kompanie vorgestoßen. Die Franzosen machten einen Gegenstoß und im Bajonettkampf fanden hier sämtliche Zugführer der 5. Kompanie den Heldentod. Östlich davon kämpften 6. und 7. Kompanie. Mit größter Tapferkeit hatten sie den Gegner aus einigen Grabenstücken verdrängt, aber während seiner hartnäckigen Gegenwehr fielen fast sämtliche Dienstgrade und ein großer Teil der Mannschaft. Dicht daneben fiel Leutnant der Reserve Heilbronner, der tapfere Führer der 1. Kompanie, mit zwei seiner Zugführer und einer Reihe von wackeren Leuten. Die 10. Kompanie drang in einem Laufgraben vor; auch ihr gelang es nicht in der 2. feindlichen Stellung festen Fuß zu fassen. Ihr Führer, Leutnant der Reserve Weber, ließ mit zehn schneidigen Begleitern sein Leben. Im Laufgraben stießen auch 3., 4. und 11. Kompanie vor. Aber das Feuer mehrerer Maschinengewehre versperrte ihnen den Weg und brachte ihnen schwere Verluste.

Den ganzen Vormittag währten diese blutigen Kämpfe. Schließlich zwang die Erkenntnis, dass es unmöglich sei, ohne gründliche Artillerievorbereitung die feindliche Stellung zu stürmen, zum Abbruch des Angriffs. Die Truppen zogen sich zurück und setzten sich einige hundert Meter vom Gegner entfernt fest.

Das Ergebnis des Angriffs, der über weite Geländestrecken hätte führen sollen, bestand also lediglich in einem 3 Kilometer breiten Streifen, einer Anzahl von Waffen und etwas mehr als 100 Gefangenen. Die ganze Erklärung dieses Misserfolgs liegt in der Aussage eines dieser Gefangenen, dass der Angriff bestimmt erwartet worden sein.

Den ganzen Tag über waren Infanterie und Artillerie sehr rege. Ein neuer Angriff, der 8.00 Uhr abends versucht wurde, scheiterte im Beginn daran, dass auch jetzt das feindliche Hindernis unzerstört und der Gegner vollkommen gerüstet war.“

Man begrub Georg Heumann auf dem Soldatenfriedhof Souain in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Oberstdorf-Tiefenbach gedenkt Georg Heumann noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2008/oberstdorf-tiefenbach_kirche_bay.htm

Sterbebild von Georg Heumann
Rückseite des Sterbebildes von Georg Heumann

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.029: Franz Gruber

Der Soldat Franz Gruber stammte aus Surheim, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Saaldorf-Surheim, und war der Sohn eines Käsers. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 7. Kompanie des 15. bayerischen Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 23.11.1915 fiel er im Alter von 21 Jahren während der Abwehrschlacht und des Stellungskrieges bei Arras in Frankreich bei der Höhe von Vimy in der Nähe von Thelus durch Granatschuss.

Man begrub Franz Gruber auf dem Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast in Block 11, Grab 934.

Sterbebild von Franz Gruber
Rückseite des Sterbebildes von Franz Gruber

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.001: Johann Käser

Der Soldat Johann Käser stammte aus Ottershausen, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Haimhausen, und war der Sohn eines Kleinbauern. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 8. Kompanie des 15. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 30.01.1916 fiel er im Alter von 21 bei Thélus durch einen Granatsplitter.

Man begrub Johann Käser auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Ottershausen gedenkt Johann Käser noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2008/haimhausen-ottershausen_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Johann Käser
Rückseite des Sterbebildes von Johann Käser

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.000: Georg Bauer

Der Soldat Georg Bauer stammte aus Nabburg. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Unteroffizier in der 4. Kompanie des 15. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 17.12.1914 fiel er im Alter von 23 Jahren während des Stellungskrieges an der Somme bei Dompierre-Becquincourt an der Straße nach Herbécourt.

Man begrub Georg Bauer auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab.

Sterbebild von Georg Bauer
Rückseite des Sterbebildes von Georg Bauer

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.998: Johann Eigelstorfer

Der Soldat Johann Eigelstorfer stammte aus Mirskofen, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Essenbach. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der Maschinengewehr-Kompanie des 15. bayerischen Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 23.02.1915 fiel er im Alter von 23 Jahren währen des Stellungskrieges an der Somme in der Nähe von Dompierre-Becquincourt und Flaucourt.

Über die Todesumstände von Johann Eigelstorder berichtet die Regimentsgeschichte des 15. bayerischen Infanterieregiments:

„Eine neue, für uns recht verlustreiche Überraschung glückte den Franzosen durch eine große Sprengung am 23.03.1915 in der sogenannten Friedhofstellung vor Dompierre. Auch hier wurden von uns erst nacträglich die Abwehrstollen begonnen.“

Man begrub Johann Eigelstorfer auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab.

Sterbebild von Johann Eigelstorfer
Rückseite des Sterbebildes von Johann Eigelstorfer

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.963: Sebastian Gaßner

Der Soldat Sebastian Gaßner stammte aus Obermoos, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Teisendorf, und war der Sohn eines Schneidermeisters. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 2. Kompanie des 15. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 18.11.1915 fiel er im Alter von 20 Jahren bei bei Vimy während der Stellungskämpfe im Artois durch Bauchschuss.

Man begrub Sebastian Gaßner auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Sterbebild von Sebastian Gaßner
Rückseite des Sterbebildes von Sebastian Gaßner

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.912: Franz Seefelder

Der Soldat Franz Seefelder stammte aus Denklingen und war Absolvent des Gymnasiums in Dillingen. Er hatte die Absicht, Priester zu werden. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er im 15. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 10.11.1918, nach Kriegsende, verstarb er im Alter von 20 Jahren in der Heimat. Seine Kriegserlebnisse dürften seinen frühen Tod befördert haben. Er wurde sicherlich in seinem Heimatort begraben. Das Grab dürfte nicht mehr existieren.

Sterbebild von Franz Seefelder
Rückseite des Sterbebildes von Franz Seefelder

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.806: Johann Kurz

Der Soldat Johann Kurz stammte aus Hilling, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Pleiskirchen, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 2. Kompanie des 15. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments (Fehler auf Sterbebild). Am 07.07.1915 fiel er im Alter von 24 Jahren durch einen Lungenschuss.

Offiziell ist für Johann Kurz keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel begraben wurde, wo auch seine Regimentskameraden beerdigt wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a. 

  • Infanterist Josef Wieland, geboren am 18.03.1885 in Girching, gefallen am 07.07.1915 im Bois la Vaux Fery, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Reservist Gottfried Schwarz, gefallen am 07.07.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Ersatz-Reservist Martin Görbert, gefallen am 07.07.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Landwehrmann Georg Schneid, gefallen am 07.07.1915 im Bois la Vaux Fery , begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Johann Kurz
Rückseite des Sterbebildes von Johann Kurz

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.793: Philipp Lechner

Der Soldat Philipp Lechner wurde am 23.07.1889 in Gattern geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Bernau. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 1. Kompanie des 15. bayerischen Infanterie-Regiments als Reservist. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 10.04.1917 fiel er nach 32 Monaten Kriegsdienst während der Stellungskrieges bei Sait-Mihiel bei Verdun durch Verschüttung zwischen Menonville und Chauvoncourt, nachdem er rund ein Jahr vorher bereits einmal leicht verwundet worden war..

Sterbebild von Philipp Lechner
Rückseite des Sterbebildes von Philipp Lechner

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.746: Sebastian Mitterreiter

Der Soldat Sebastian Mitterreiter stammte aus Spiegelsberg, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Tacherting, und war der Sohn eines Landwirts. Gestern stellte ich seinen Bruder Josef vor. Im Ersten Weltkrieg kämpfte Sebastian als Reservist in der 12. Kompanie des 15. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 26.08.1914 fiel er im Alter von 26 Jahren bei Doncières in den Vogesen.

Über den Todestag von Sebastian Mitterreiter schreibt die Regimentsgeschichte des 15. bayerischen Infanterie-Regiments:

„26.08.1914 Am Morgen grub sich III./15. auf Höhe 316 ein, I./15. blieb am Südrand des Bois de la Russe, die MG Kompanie im Walde nördlich Chateau de Villers. Während ursprünglich Linie 316 – Chateau de Villers gehalten, keinesfalls aber ein Angriff auf Doncières gemacht werden sollte, kam auf den Hilferuf der Flügeldivision des XXI. Armee Korps, die im Angriff bei Doncières starke Verluste erlitten hatte und sich allein nicht mehr zu halten vermochte, der Befehl der Brigade zur Unterstützung des Infanterie-Regiments 17 die Höhen 320 und 312, westlich und südwestlich Doncières anzugreifen.
I./15. wurde 3.45 Uhr nachmittags angesetzt. Es kam glücklich über den Grund des Belville-Baches und suchte den bedrängten Preußen auf Höhe 320 Hilfe zu bringen, 1. und 2. Kompanie in vorderer Linie, 3. und 4. Kompanie links gestaffelt. Doch das Artilleriefeuer, das diese zu zertrümmern gedroht hatte, legte sich vereint mit heftigem Infanteriefeuer aus dem Nordeck des Bois de la Grande Coinche, beim Ersteigen der Höhe mit solcher Wucht auf das Bataillon, dass es in wenigen Augenblicken die schwersten Verluste erlitt (4 Offiziere tot: Leutnant Konrad, Leyh, Meixner, Leutnant der Reserve Wettstein, 17 Unteroffiziere und Mann tot, 79 verwundet, 10 vermisst) und sich an den Fuß des Steilhangs zum Sammeln zurückziehen musste.
Glücklicher war inzwischen das Vorgehen des (von der Division entlassene) II./15. und des III./15. links davon. Zwar wurden sie gerade beim Überschreiten des Baches vom heftigsten feindlichen Feuer empfangen, doch wurde der Angriff ohne Stocken vorgetragen. Die stürmisch vorgehenden Schützen übersprangen den Bach oder durchwateten ihn und drangen unaufhaltsam den Hang hinauf. Gemeinsam mit den Resten der Preußen stießen sie die bei glühender Sonnenhitze in den Gegner hinein, der den starkbesetzten Waldrand verließ und sich haufenweise zur Flucht wandte.
Auch das I. Bataillon erklomm, nachdem es sich gesammelt, die Höhe wieder, griff in den hartnäckigen Kampf ein und erreichte mit den übrigen Verbänden eine Linie, die weit über die übrige Front vorbuchtete. Hitzige Einzelgefechte hattees namentlich beim Durchstoßen und Säubern des Nordteiles des großen Waldes gegeben. Dem weichenden Gegner brachte die vom Wege Doncières – Badelieu eingesetzte MG-Kompanie/15. starke Verluste bei.
Nach Einbruch der Dunkelheit wurde das Regiment, das seinen Auftrag, dem bedrängten Nachbar Hilfe zu bringen, in glänzender Weise gelöst hatte, in die alte Stellung zurück genommen. Der Brigade-Kommandeur wurde für seinen selbsttätigen Entschluss zum Ritter des Militär-Max-Joseph-Ordens ernannt.
Nachts biwakierte das Regiment bei Punkt 312 südlich Menarmont.“

Man begrub Sebastian Mitterreiter auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier in Block 2, Grab 233.

Seine Heimatgemeinde Tacherting gedenkt Josef Mitterreiter noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/tacherting-peterskirchen_1870-71_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Sebastian und Josef Mitterreiter
Rückseite des Sterbebildes von Sebastian und Josef Mitterreiter