Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.547: Joseph Brandlhuber

Der Soldat Joseph Brandlhuber wurde am 13.04.1889 in Lichtenhaag geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Gerzen. Er war ehemaliger Hausmeister im Klerikerseminar Freising und Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg diente er als Landsturmmann in der 12. Kompanie des 16. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments, dem Regiment, in dem auch Adolf Hitler diente. Während der Schlacht an der Somme wurde er am 09.10.1916 bei Le Barque am Kopf schwer verletzt. Am 11.10.1916 verstarb er an dieser Verwundung im Alter von 27 Jahren in einem Feldlazarett an der Somme.

„Am 9. und 10. Oktober wurde Le Barque wiederum heftig mit Gasgranaten beschossen, wodurch bei der Infanterie-Pionier-Kompanie allein 80 Mann erkrankten.

Das Kennzeichen für diese Tage ist die große Abnahme der körperlichen und seelischen Widerstandskraft der Mannschaft. Volle 8 Tage befanden sich nun die Kompanien in vorderer Linie oder in bereitschaft zwischen der Kampfstellung und Le Barque, die vielfach stärker als der vordere Graben unter schwerem feuer litt. Die Mannschaft krankte infolge der kalten Verpflegung, der Ungunst der Witterung und des Mangels an trockenen Lagerplätzen sehr unter Durchfall, in manchen Kompanien ein Viertel bis ein Drittel der Leute. Der andauernde Mange an Nachtruhe wirkte erschöpfend, das ständige Artilleriefeuer zermübte die Nerven. Die Kompanien verlangten dringend Ablösung. Auf Anträge des Regiments bei der brigade wurde erwidert, die Mannschaften sollten noch kurze Zeit aushalten, die Division würde bestimmt bald ablösen. Der Mann im Graben begann auf Ablösung in der nächsten Nacht zu hoffen, er nahm nochmals alle Kräfte zusammen, um desto schwerere Enttäuschung und Ermattung anheimzufallen, wenn er sich in seinen Erwartungen betrogen sah. Da sich dieser Vorgang zwei- dreimal wiederholte, begann ein vernichtendes Gefühl der Verlassenheit Platz zu greifen. Sonst ruhige und vernünftige Leute wurden gereitzt und begannen, dieser Stimmung in Meldungen und Anträgen Luft zu machen. Der furchtbare Ernst der Lage erhellte aus einer Meldung des I. Bataillons: „In den Nachrichten der letzten Tage häufen sich immer mehr die Meldungen, dass die Kräfte der Truppen sinken. Kranke, Dienstunfähige durch Verschüttung, Durchfall, seelische Depression häufen sich, abgesehen von den direkten Gefechtsverlusten in einer Weise, dass ich es für meine Pflicht halte, darauf aufmerksam zu machen, weil Gefahr besteht, dass weitere feindliche Angriffe nicht mehr den Widerstand finden, der notwendig ist, um die bisherigen schönen Erfolge festzuhalten.“ Es war kein Wunder, dass Verzweiflung tiefe Furchen in die Gesichter grub und sich auch in die Herzen tapferer Männer schlich. Tag für Tag sahen sie rechts und links ihre Kameraden sterben, sie stolperten im Kampf über deren Leiber und konnten an den Fingern beider Hände abzählen, wieviele Tage genügen würden, bis der letzte Mann der Kompanie von Schlacht und Tod verschlungen sei.“

Zwei weitere Brüder waren beim Tod von Joseph Brandlhuber bereits im Krieg gefallen, u. a. sein Bruder Alois, den ich am 21.04.2025 bereits vorgestellt habe.

Man begrub Joseph Brandlhuber auf dem Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast in Block 27, Grab 1.409.

Sterbebild von Joseph Brandlhuber
Rückseite des Sterbebildes von Joseph Brandlhuber

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.531: Stephan Huber

Der Soldat Stephan Huber stammte aus dem bayerischen Dorf Haunersdorf und war Landwirt (Kehlbauer). Im  Ersten Weltkrieg diente er als Reservist in der 4. Kompanie des 16. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 02.10.1914 fiel er im Alter von 30 Jahren im Schlosshof von Chaulnes an der Somme.

Übrigens: Nach der Eroberung Chaulnes im September 1914 wurden die Bewohner Chaulnes nach Deutschland deportiert. Ein Verbrechen zu Beginn des Krieges.

Offiziell ist für Stephan Huber keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch sehr stark, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers beigesetzt wurde, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Leutnant der Reserve Franz Schmid, gefallen am 26.09.1914 bei Chaulnes, begraben auf dem Soldatenfriedhdof Vermandovillers in einem Massengrab;
  • Sergeant Gustav Müller, gefallen am 26.09.1914 bei Chaulnes, begraben auf dem Soldatenfriedhdof Vermandovillers in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Alfred Weckert, gefallen am 02.10.1914 bei Chaulnes, begraben auf dem Soldatenfriedhdof Vermandovillers in einem Massengrab;
  • Infanterist Franz Steinherr, gefallen am 25.09.1914 bei Chaulnes, begraben auf dem Soldatenfriedhdof Vermandovillers in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Stephan Huber
Rückseite des Sterbebildes von Stephan Huber

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.523: Matthäus Dechantsreiter

Der Soldat Matthäus Dechantsreiter stammte aus Reith, einem Ortsteil der bayerischen gemeinde Mengkofen, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 4. Kompanie des 16. bayerischen Infanterie-Regiment. Am 16.06.1916 fiel er im Alter von 25 Jahren bei Roclincourt (Arras)

Man begrub Matthäus Dechantreiter auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Sterbebild von Matthäus Dechantsreiter
Rückseite des Sterbebildes von Matthäus Dechantsreiter

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.521: Georg Brandl

Der Soldat Georg Brandl wurde am 25.02.1890 in Johannesbrunn geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Schalkham, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg diente er als Reservist in der 4. Kompanie des 16. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 05.08.1915 wurde er bei Arras schwer verwundet und verstarb am 09.06.1915 im Alter von 25 Jahren im Lazarett Frankfurt.

Man begrub Georg Brandl auf dem Soldatenfriedhof Hauptfriedhof Frankfurt in Reihe C, Grab 31.

Sterbebild von Georg Brandl
Rückseite des Sterbebildes von Georg Brandl

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.504: Sebastian Folger

Der Soldat Sebastian Folger stammte aus Paindlkofen, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Ergoldsbach, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg diente er im 12. und 16. bayerischen Infanterie-Regiment. Er wurde mit dem Militär-Verdienstkreuz ausgezeichnet. Am 04.02.1921 verstarb er im Alter von 23 Jahren an den Folgen des Krieges.

Sterbebild von Sebastian Folger
Rückseite des Sterbebildes von Sebastian Folger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.452: Lorenz Stanglmair

Der Soldat Lorenz Stanglmair stammte aus Trillhof, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Au in der Hallertau, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 8. Kompanie des 16. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 18.09.1916 fiel er im Alter von 22 Jahren bei Dorna Watra und Kirlibaba im heutigen Rumänien, als seine Einheit den russischen Angriff zum Stehen brachte, durch Kopfschuss.

Die Lages des Grabes von Lorenz Stanglmair ist, wie meist bei Gefallenen des Ersten Weltkrieges an der Istfront, unbekannt.

Morgen stelle ich das Schicksal seines Bruders, Michael Stanglmair, vor

Sterbebild von Lorenz Stanglmair
Rückseite des Sterbebildes von Lorenz Stanglmair

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.443: Ludwig Kremhelmer

Der Soldat Ludwig Kremhelmer stammte aus Hüttenkofen in Bayern und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 4. Kompanie des 16. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Verdienstkreuz mit Schwertern ausgezeichnet. Am 08.07.1916 fiel er im Alter von 22 Jahren während der Schlacht an der Somme bei Montauban-de-Picardie durch einen Granat-Volltreffer in Frankreich.

Die offizielle Grablage von Ludwig Kremhelmer ist unbekannt. Es ist auch sehr fraglich, ob und was von seinem Körper nach dem Volltreffer noch übrig war. Häufig war in solchen Situationen von dem Toten nichts mehr übrig, was man noch beerdigen konnte.

Wenn sterbliche Überreste von Ludwig Kremhelmer übrig blieben und beigesetzt werden konnten, dann wurden Sie nach meinem Dafürhalten anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Fricourt begraben, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Gefreiter Georg Kleder, gefallen am 08.07.1916 bei Montauban, begraben auf dem Soldatenfriedhof Fricourt in einem Massengrab;
  • Infanterist Anton Schäffler, gefallen am 03.07.1916 bei Montauban, begraben auf dem Soldatenfriedhof Fricourt in einem Massengrab;
  • Leutnant Johann Schäfler, gefallen am 02.07.1916 bei Montauban, begraben auf dem Soldatenfriedhof Fricourt in einem Massengrab;
  • Gefreiter Johann Edhofer, gefallen am 05.07.1916 bei Montauban, begraben auf dem Soldatenfriedhof Fricourt in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Ludwig Kremhelmer
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Kremhelmer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.403: Martin Starflinger

Der Soldat Martin Starflinger stammte aus Waitzgraming (Schreibfehler auf Sterbebild), einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Unterneukirchen, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 12. Kompanie des 16. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 25.08.1914 fiel er im Alter von 22 Jahren während der Schlacht vor Nancy-Epinal bei Baccarat in Frankreich.

Die Lages des Grabes von Martin Starflinger ist offiziell unbekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass er anonym auf dem Soldatenfriedhof Reillon in einem Massengrab beigesetzt wurde, wo man auch seine Regimentskameraden von der 12. Kompanie begrub, die am gleichen Tag fielen, u. a.

  • Infanterist Franz Xaver Grünwald, gefallen am 25.08.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Reillon in Block 4, Grab 44;
  • Infanterist Matthias Blumenstingl, gefallen am 25.08.1914 bei Baccarat, begraben auf dem Soldatenfriedhof Reillon in einem Massengrab;
  • Infanterist Andreas Würfl, gefallen am 25.08.1914 bei Baccarat, begraben auf dem Soldatenfriedhof Reillon in einem Massengrab;
  • Gefreiter Otto Wageneder, gefallen am 25.08.1914 bei Baccarat, begraben auf dem Soldatenfriedhof Reillon in einem Massengrab.
Sterbebild von Martin Starflinger
Rückseite des Sterbebildes von Martin Starflinger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.401: Ludwig Wochinger

Der Soldat Ludwig Wochinger stammte aus Woching, einem Ortsteil der bayerischen Stadt Pfarrkirchen, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Reservist in der 8. Kompanie des 16. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 25.08.1914 fiel er während der Gefechte in Lothringen in der Nähe von Blâmont im Alter von 24 Jahren.

Offiziell ist die Lage des Grabes von Ludwig Wochinger unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er auf dem Soldatenfriedhof Reillon anonym in einem Massengrab beigesetzt wurde, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Infanterist Peter Büchlmeier, gefallen am 25.08.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Reillon in einem Massengrab;
  • Infanterist Georg Schmidwenzl, gefallen am 25.08.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Reillon in Block 3, Grab 157.

Seine Heimatgemeinde Pfarrkirchen gedenkt noch heute Ludwig Wochinger auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2009/pfarrkirchen_kriegergedaechtniskapelle_wk1_bay.htm

 

Sterbebild von Ludwig Wochinger
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Wochinger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.348: Johann Gaulinger

Der Soldat Johann Gaulinger stammte aus Münster, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Wurmsham, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 2. Kompanie des 16. bayerischen Infanterie-Regiments – laut Verlustlisten diente er in der 2. Kompanie des 3. bayerischen Jäger-Regiments. Ich bin mir sicher, dass die Angaben der amtlichen Verlustlisten richtig ist. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 12.07.1916 fiel er während der Schlacht an der Somme im Alter von 24 Jahren in einer Stellung vor Montauban-de-Picardie.

Offiziell ist für Johann Gaulinger keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem rund 7 Kilometer entfernten Soldatenfriedhof Fricourt begraben wurde, wo auch seine Regimentskameraden beigesetzt wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

Für fast alle Ihrer gefallenen Kameraden ist keine Grablage bekannt.

 

Sterbebild von Johann Gaulinger
Rückseite des Sterbebildes von Johann Gaulinger