Sonderbeitrag: Der Leutnant der Reserve und Theologiestudent Otto Herzog

Der Soldat Otto Herzog wurde am 28.07.1891 in der Stadt Reutlingen im heutigen Bundesland Baden-Württemberg geboren und war Student der Theologie (cand. theol.). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Reserve (Volksbund, Regimentsgeschichte) bzw. Vizefeldwebel und Offizierstellvertreter in der 10. Kompanie des 120. Infanterie-Regiment. Am 31.08.1914 fiel er im Alter von 23 Jahren bei der Erstürmung der Höhen bei Mont-devant-Sassey.

Über den Todestag und die Todesumstände von Otto Herzof berichtet die Regimentsgeschichte des 120. Infanterie-Regiments:

„Der 31. August sollte einer der schwersten Kampftage des Bewegungskrieges werden. Das XIII. Armee-Korps lag mit seinen Gefechtsstaffeln westlich, mit den Reserven noch östlich der Maas, deren Ufer nur durch die eine Kriegsbrücke hinter dem äußersten linken Flügel bei Sassey miteinander verbunden waren. Man rechnete mit einem von Süden, Westen und Nordwesten erfolgenden umfassenden feindlichen Angriff, der auch tatsächlich um Mittag des 31. August begann, durch die vorzügliche Wirkung unserer Artillerie aufgefangen und im Gegenstoß zuungunsten der Franzosen entschieden wurde. Er galt der Wegnahme der hochgelegenen Wälder von Mont. Nachdem in den Vormittagsstunden die Artillerie dauernd gewirkt hatte, gelang es unter den denkbar schwierigsten Angriffsverhältnissen, Meter um Meter unter schwerem Artilleriefeuer erkämpfend, dem I. und III. Bataillon bis 5 Uhr nachmittags endlich in den Besitz des Waldrandes zu gelangen. Der Wald selbst konnte erst in den späten Abendstunden und, seines dichten Unterholzes wegen, nur auf einigen Schneides durchschritten werden. Mitten im Wald, beim Zusammenlauf von zahlreichen Wegen und Schneisen, kam es nochmals zu äußerst blutigen Nahkämpfen bei den Kompanien des III. Bataillons, wobei die Franzosen 3 Offiziere und etwa 80 Mann an Gefangenen einbüßten. Dieser Zusammenstoß auf nächste Entfernung mit dem vortrefflich eingenisteten Gegner, der mit Maschinengewehren das Dickicht abstreute, brachte den Kompanien, besonders der 10., beträchtliche Verluste. Hier fiel auch der junge allseitig beliebte Leutnant Lamparter.

Nun standen die beiden Bataillone am jenseitigen Waldrand. Ein weiteres Vorgehen war von der Führung zunächst verboten, auch sollte sich die Truppe möglichst der Sicht des Gegners entziehen. An eine Nachtruhe war trotz der Anstrengungen, die der Tag gebracht hatte, nicht zu denken. Jeden Augenblick musste damit gerechnet werden, dass der Gegner versuchen würde, sich wieder des Waldes zu bemächtigen oder dass hinterlistige Trupps sich in dem undurchsichtigen Dickicht regen würden. Mit Gewehr im Arm lagen die Kompanien gefechtsbereit.“

Man begrub Otto Herzog auf dem Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse in einem Massengrab.

Grab Leutnant Lamparter und Offizier-Stellvertreter Otto Herzog im Wald von Monton Leutnant Lamparter und Offizier-Stellvertreter Herzog im Wald von Mont

Sonderbeitrag: Das Grab des Leutnant Otto Herzog

Der Soldat Otto Herzog wurde am 28.07.1891 in Reutlingen im heutigen Bundesland Baden-Württemberg geboren. Er war Student der Theologie (cand. theol.). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Reserve (Volksbund, Regimentsgeschichte) bzw. Vizefeldwebel und Offizierstellvertreter in der 10. Kompanie des 120. Infanterie-Regiment. Am 31.08.1914 fiel er bei Mont-devant-Sassey 46 Kilometer nordwestlich Verdun.

Über den Todestag und die Todesumstände von Otto Herzog berichtet die Regimentsgeschichte des 120. Infanterie-Regiments:

„Der 31. August sollte einer der schwersten Kampftage des Bewegungskrieges werden. Das XIII. Armee-Korps lag mit seinen Gefechtsstaffeln westlich, mit den Reserven noch östlich der Maas, deren Ufer nur durch die eine Kriegsbrücke hinter dem äußersten linken Flügel bei Sassey miteinander verbunden waren. Man rechnete mit einem von Süden, Westen und Nordwesten erfolgenden umfassenden feindlichen Angriff, der auch tatsächlich um Mittag des 31. August begann, durch die vorzügliche Wirkung unserer Artillerie aufgefangen und im Gegenstoß zuungunsten der Franzosen entschieden wurde. Er galt der Wegnahme der hochgelegenen Wälder von Mont. Nachdem in den Vormittagsstunden die Artillerie dauernd gewirkt hatte, gelang es unter den denkbar schwierigsten Angriffsverhältnissen, Meter um Meter unter schwerem Artilleriefeuer erkämpfend, dem I. und III. Bataillon bis 5 Uhr nachmittags endlich in den Besitz des Waldrandes zu gelangen. Der Wald selbst konnte erst in den späten Abendstunden und, seines dichten Unterholzes wegen, nur auf einigen Schneides durchschritten werden. Mitten im Wald, beim Zusammenlauf von zahlreichen Wegen und Schneisen, kam es nochmals zu äußerst blutigen Nahkämpfen bei den Kompanien des III. Bataillons, wobei die Franzosen 3 Offiziere und etwa 80 Mann an Gefangenen einbüßten. Dieser Zusammenstoß auf nächste Entfernung mit dem vortrefflich eingenisteten Gegner, der mit Maschinengewehren das Dickicht abstreute, brachte den Kompanien, besonders der 10., beträchtliche Verluste. Hier fiel auch der junge allseitig beliebte Leutnant Lamparter.

Nun standen die beiden Bataillone am jenseitigen Waldrand. Ein weiteres Vorgehen war von der Führung zunächst verboten, auch sollte sich die Truppe möglichst der Sicht des Gegners entziehen. An eine Nachtruhe war trotz der Anstrengungen, die der Tag gebracht hatte, nicht zu denken. Jeden Augenblick musste damit gerechnet werden, dass der Gegner versuchen würde, sich wieder des Waldes zu bemächtigen oder dass hinterlistige Trupps sich in dem undurchsichtigen Dickicht regen würden. Mit Gewehr im Arm lagen die Kompanien gefechtsbereit.“

Man begrub Otto Herzog auf dem Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse in einem Massengrab.

In seiner Heimatstadt Reutlingen gedenkt man noch heute Otto Herzog auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2010/reutlingen_1870-71_wk1_bw.htm

Grab des Leutnant Lamparter und Offizier-Stellvertreter Herzog im Wald von Monton

Sonderbeitrag: Das Grab des Leutnant Alfred Lamparter

Der Soldat Alfred Lamparter wurde am 22.07.1893 in Dettingen geboren, einem Ortsteil der Stadt Horb am Neckar im heutigen Bundesland Baden-Württemberg, und war von Beruf Schreiner. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant in der 10. Kompanie des 120. Infanterie-Regiment. Am 31.08.1914 fiel er im Alter von 21 Jahren bei Mont-devant-Sassey 46 Kilometer nordwestlich Verdun in Lothringen (Grand Est) (Volksbund: Villers-devant-Dun).

Über den Todestag und die Todesumstände von Alfred Lamparter berichtet die Regimentsgeschichte des 120. Infanterie-Regiments:

„Der 31. August sollte einer der schwersten Kampftage des Bewegungskrieges werden. Das XIII. Armee-Korps lag mit seinen Gefechtsstaffeln westlich, mit den Reserven noch östlich der Maas, deren Ufer nur durch die eine Kriegsbrücke hinter dem äußersten linken Flügel bei Sassey miteinander verbunden waren. Man rechnete mit einem von Süden, Westen und Nordwesten erfolgenden umfassenden feindlichen Angriff, der auch tatsächlich um Mittag des 31. August begann, durch die vorzügliche Wirkung unserer Artillerie aufgefangen und im Gegenstoß zuungunsten der Franzosen entschieden wurde. Er galt der Wegnahme der hochgelegenen Wälder von Mont. Nachdem in den Vormittagsstunden die Artillerie dauernd gewirkt hatte, gelang es unter den denkbar schwierigsten Angriffsverhältnissen, Meter um Meter unter schwerem Artilleriefeuer erkämpfend, dem I. und III. Bataillon bis 5 Uhr nachmittags endlich in den Besitz des Waldrandes zu gelangen. Der Wald selbst konnte erst in den späten Abendstunden und, seines dichten Unterholzes wegen, nur auf einigen Schneides durchschritten werden. Mitten im Wald, beim Zusammenlauf von zahlreichen Wegen und Schneisen, kam es nochmals zu äußerst blutigen Nahkämpfen bei den Kompanien des III. Bataillons, wobei die Franzosen 3 Offiziere und etwa 80 Mann an Gefangenen einbüßten. Dieser Zusammenstoß auf nächste Entfernung mit dem vortrefflich eingenisteten Gegner, der mit Maschinengewehren das Dickicht abstreute, brachte den Kompanien, besonders der 10., beträchtliche Verluste. Hier fiel auch der junge allseitig beliebte Leutnant Lamparter.

Nun standen die beiden Bataillone am jenseitigen Waldrand. Ein weiteres Vorgehen war von der Führung zunächst verboten, auch sollte sich die Truppe möglichst der Sicht des Gegners entziehen. An eine Nachtruhe war trotz der Anstrengungen, die der Tag gebracht hatte, nicht zu denken. Jeden Augenblick musste damit gerechnet werden, dass der Gegner versuchen würde, sich wieder des Waldes zu bemächtigen oder dass hinterlistige Trupps sich in dem undurchsichtigen Dickicht regen würden. Mit Gewehr im Arm lagen die Kompanien gefechtsbereit.“

Man begrub Alfred Lamparter auf dem Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse in einem Massengrab.

Grab Leutnant Lamparter und Offizier-Stellvertreter Herzog im Wald von Monton Leutnant Lamparter und Offizier-Stellvertreter Herzog im Wald von Mont

Sonderbeitrag: Das Grab des Leutnant Walter Eggensperger

Der Soldat Walter Eggensperger wurde am 29.09.1892 in Heilbronn im heutigen Bundesland Baden-Württemberg geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant und Adjutant in der 8. Kompanie des 120. Infanterie-Regiment. Anfang 1915 wurde er schwer verwundet. Am 14.04.1917 fiel er im Alter von 24 Jahren bei Bullecourt und Rumaucourt

Man begrub Walter Eggensperger auf dem Soldatenfriedhof Rumaucourt in Block 1, Grab 289.

Grab von Walter Eggensperger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.122: Josef Seifried

Der Soldat Josef Seifried wurde am 03.05.1889 in Frittlingen geboren, heute eine Gemeinde in Baden-Württemberg, und war Lehrer von Beruf. Im Ersten Weltkrieg diente er als Landsturmmann in der 11. Kompanie des 113. Infanterie-Regiments. Am 19.04.1917 wurde er während der Kämpfe um die Höhen südlich von Moronvilliers schwer verwundet und starb am 23.04.1917 im Alter von 27 Jahren im Feldlazarett La Neuville (Champagne) an seiner schweren Verwundung.

Über die Todesumstände und den Todestag von Josef Seifried berichtet die Regimentsgeschichte des 113. Infanterie-Regiments:

„19.04.1917 9 Uhr vormittags rückt die 5. Infanterie-Division in Schützenlinien zum Gegenangriff an, der in unserem Abschnitt noch in letzter Minute abgesagt, weiter links zur Wiedereroberung des „Luginsland“ führt.“

Man begrub Josef Seifried auf dem Soldatenfriedhof La Neuville-en-Tourne-à-Fuy in Block 4, Grab 73.

Seine Heimatgemeinde Frittlingen gedenkt Josef Seifried noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2010/frittlingen_frdh_kap_wk1u2_bw.htm

Sterbebild von Josef Seifried
Rückseite des Sterbebildes von Josef Seifried

Sonderbeitrag: Major Max Baumann

Der Soldat Max Baumann wurde am 21.09.1868 in der Stadt Crailsheim im heutigen Bundesland Baden-Württemberg geboren und war Furhmann. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Major und Bataillonskommandeur im 246. Reserve-Infanterie-Regiment. Am 21.10.1914 wurde er in Belgien bei Becelaere nahe Ypern schwer verwundet. Am 15.11.1914 verstarb er im Vereins-Lazarett vom Roten Kreuz in Stuttgart an seinen Wunden.

Vermutlich wurde er in Stuttgart auf einem zivilen Friedhof im militärischen Bereich begraben.

Major Max Baumann I. 246., verwundet am 21.10.1914, gestorben am 15.11.1914

Sonderbeitrag: Unteroffizier Max Huber

Der Soldat Max Huber wurde am 20.07.1885 in der Stadt Lahr im heutigen Bundesland Baden-Württemberg geboren und war Kaufmann und Geschäftsführer. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Unteroffizier in Unteroffizier in der 4. Kompanie des 246. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 21.10.1914 fiel er im Alter von 29 Jahren bei Becelaere nahe Ypern in Belgien. Er fiel bei der Eroberung von Reutel.

Über den Todestag und die Todesumstände von Max Huber berichtet die Regimentsgeschichte des 246. Reserve-Infanterie-Regiments:

„Für den 21. Oktober war von 10 Uhr vormittags ab folgende Gefechtsgliederung befohlen: I./246 nördlich des Weges Zwaanhoek mit zugeteilter 9. Kompanie, südlich anschließend II./246, hinter der Mitte am Wegkreuz III./246 ohne 9. Kompanie. Aus dieser Aufstellung heraus war für 3.45 Uhr nachmittags der Angriff auf Reutel befohlen. Der Vorstoß verzögerte sich aber, da die Anschlusstruppen rechts (Reserve-Infanterie-Regiment 244) nicht vorkamen. Um 5 Uhr nachmittags wurde der Angriff durchgeführt. Die Bataillone stürmten den deckungslosen Hang hinunter, durchschritten die Mulde und kamen bis auf die Höhe Ostrand Reutel vor. In dieser Linie angekommen, schlug starkes Flankenfeuer von Norden her in die Reihen und dezimierte die Schützenwelle.Von hinten kam schweres deutsches Artilleriefeuer, da der schweren Artillerie anscheinend keine Meldung über die neu erreichte Stellung zugegangen war. Es war unmöglich hier zu bleiben. Nach Einbruch der Dunkelheit wurden deshalb die Kompanien wieder auf die Ausgangsstellung zurückgenommen. Die Verluste an diesem Tage waren nicht gering. Das I. Bataillon verlor allein drei Kompanieführer (Hauptmann Geyer schwer verwundet). Vom II. Bataillon war der Führer der 8. Kompanie, Oberleutnant Haller, schwer verwundet (gestorben am 26. Oktober 1914). Der Verlust an Unteroffizieren und Mannschaften ließ sich noch gar nicht feststellen. Es kann nicht unerwähnt bleiben, dass die rechte Flanke des Regiments und damit die 54. Reserve-Division am 21. Oktober 1914 bis zum Eintreffen der 53. Reserve-Division sehr bedroht war. Der vordere Teil der 53. Reserve-Division gingen später angriffsweise gegen den nördlichen Flügel von Becelaere vor, anscheinend ohne Kenntnis davon, dass dieser Ortr von deutschen Truppen  bereits besetzt war, denn es hatten Teile des Regiments 246 unter ihrem Feuer zu leiden.“

Seit 19

Man begrub Max Huber auf dem Soldatenfriedhof Menen in Block N, Grab 3.457.

Das Grab von Unteroffizier Max Huber 246. R.I.R. 4. Kompanie und 9 Kameraden in Zwaanhoek

Sonderbeitrag: Karl August von Reinhardt

Der Soldat Karl August von Reinhardt wurde am 16.12.1853 in der württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart geboren und war Flaschner-Werkführer.

Karl August von Reinhardt Quelle: Reinhard, Karl August von, Landesarchiv Baden-Württemberg

Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Generalleutnant a. D. im Brigadestab der 107. Reserve-Infanterie-Brigade, 54. Reserve-Division. Am 22.10.1914 fiel er im Alter von 60 Jahren bei Becelaere im belgischen Flandern.

Über den Todestag und die Todesumstände von Karl August von Reinhardt berichtet die Regimentsgeschichte des 246. Reserve-Infanterie-Regiment:

„Nach einer kampferfüllten Nacht begann in der Morgendämmerung des 22. Oktober die Feldartillerie von neuem ihr Werk, um die feindlichen Stellungen bei Reutel zu erschüttern. Von der Infanterie wurde inzwischen die Stellung des Feindes näher erkundet. Punkt 12 Uhr nachmittags stürmte das Regiment 246 erneut gegen Reutel vor. Es war ein Sturm durch Blut und Tod; doch wurde der Ostrand des Dorfes erreicht. Sechshundert Meter nach vorwärts waren gewonnen. Gegenüber einer neuen verschanzten Stellung des Feindes grub man sich ein. Am 23. Oktober wurden die neuen Stellungen verstärkt und zur Erkundung der feindlichen Linie Patrouillen vorgetrieben.

Die Nacht vom 22. zum 23. Dezember war noch unruhevoller als die vorhergehenden. Durch die mondlose Dunkelheit zuckte der Flammenschein brennender Gehöfte, der Schlachtentod pfiff sein scharfes Lied. Aufrecht stand am Straßenknie Becelaere-Cheluvelt Generalleutnant von Reinhardt. Kaum hundert Meter entfernt stand eine englische Feldwache. Der General wollte das Vorgelände mit eigenen Augen prüfen und dementsprechend seine Befehle für den kommanden Tag erteilen. Er achtete nicht auf die Geschosse, die vor und hinter ihm einschlugen. „Ich kenne die Dinger von 70 her, die sind nicht so gefährlich“ sagte er zu seinen Begleitern. Doch auch nach ihm griff der Tod. Mit durchschossener Stirn brach er lautlos zusammen. Der erste württembergische General war in diesem Krieg gefallen. Oberst von Roschmann trat zunächst an General von Reinhardts Stelle. Der Kampf ging weiter.“

Die Lage des Grabes von Karl August von Reinhardt konnte ich nicht ermitteln. Vermutlich wurde sein Leichnam in die Heimat überführt und dort – vielleicht in Stuttgart – beigesetzt. Sein Garb könnte heute noch existieren.

Generalleutnant Karl August von Reinhardt 22.10.1914

Sonderbeitrag: Friedrich Clausnitzer

Der Soldat Friedrich Clausnitzer wurde am 12.07.1885 geboren, stammte aus Geislingen an der Steige im heutigen Bundesland Baden-Württemberg und war Bergassessor bei der Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Oberleutnant im Stab des I. Bataillon des 125. Infanterie-Regiment. Am 11.09.1914 fiel er im Alter von 29 Jahren in Frankreich bei Sommaisne bei Verdun.

Über den Todestag und die Todesumstände von Friedrich Clausnitzer berichtet die Regimentsgeschichte des 125. Infanterie-Regiment:

„Am 11. September setzte das feindliche Artilleriefeuer wieder mit voller Wucht ein. Die in der Nacht ausgehobenen Deckungen gaben nur geringen Schutz, so dass leider wieder zahlreiche Verluste eintraten. Oberleutnant Clausnizer, der für den gefallenen Oberleutnant Ziegler zum Regimentsadjutanten ernannt worden war, wurde neben seinem Kommandeur durch einen Granatsplitter tödlich getroffen. Weiter fiel der Leutnant der Reserve Hager. An den am 10. bzw. 11. September erhaltenen Wunden starben Hauptmann Romberg (6. Oktober 1914), Leutnant Wagner (11. September 1914) und Leutnant der Reserve Hedinger (17. September 1914).

Am Abend des 11. September wurde die 52. Infanterie-Brigade zur Ablösung der 51. vorgezogen, das Regiment marschierte nach der Vaux Marie Ferme. Während der Ausführung dieser Bewegung traf der Befehl der Obersten Heeresleitung ein, dass noch in der Nacht die Stellungen der gesamten 5. Armee nach Norden zurückzuverlegen seien.“

Man begrub Friedrich Clausnitzer auf dem Soldatenfriedhof Rembercourt-aux-Pots in einem Massengrab.

Todesanzeige der Preußischen Geologischen Landesanstalt für
Dr. Müller Dr. Pietzcker Clausnitzer Dr. Tornau

Sonderbeitrag: Georg Grether

Georg Grether

Am 1. August 1914 begann für das Deutsche Kaiserreich der Erste Weltkrieg. Georg Grether aus Fahrnau, einem Stadtteil der Stadt Schopfheim im heutigen Bundesland Baden-Württemberg, musste am 16. Oktober 1914 zu seiner Wehreinheit nach Raststatt und traf am 1. Januar 1915 im nahen Elsass an der Westfront zum 110. Landwehr-Infanterie-Regiment ein. Das Infanterie-Regiment 110 war ein traditionsreicher Verein des Großherzogtums Baden und wurde 1852 gegründet. Georg Grether wurde 1886 in der Kreisstadt Schopfheim im damaligen Großherzogtum Baden geboren. Er war 28 Jahre alt, erst seit 2 Jahren verheiratet und hatte eine einjährige Tochter. Kurz vor seiner Einberufung hatte er sich eine eigene Malwerkstatt eingerichtet. Er interessierte sich auch sehr für die Kunstmalerei. Meisterhafte Zeichnungen, Ölgemälde und Aquarelle zeugen von seinem Talent. Georg Grether sang auch gerne und war aktives Mitglied im Fahrnauer Gesangsverein. Er mochte es nicht, in den Krieg zu ziehen. Feldpostkarten und Briefwechsel zeigen, wie sehnsuchtsvoll er mit seiner Heimat und seiner Familie in Kontakt blieb. Seine Frau Berta und seine kleine Tochter Martha, die 1913 geboren wurde, konnte er nur kurz von der Front sehen. Nachdem er mit seinem Regiment Nr. 110 in den Jahren 1915 bis 1917 im Stellungskrieg im Oberelsass, in den furchtbaren Kämpfen am Hartmannsweilerkopf und vor Verdun eingesetzt worden war, wurde er im Herbst 1917 in das 66. Reserve-Infanterie-Regiment verlegt.

Nach dem Ende seines letzten Heimaturlaubs im Frühjahr 1918 war er so verzweifelt, dass er nicht mehr an die Front wollte und überlegte, mit Frau und Kind in die nahe Schweiz zu fliehen. Fahnenflucht, ein Verbrechen, das mit dem Tode bestraft wurde, wagte er nicht. Damals war auch nicht sicher, ob nicht auch die Schweiz in den Krieg hineingezogen werden würde. Nach seinem letzten kurzen Fronturlaub 1918 nahm er unter Tränen Abschied von seiner jungen Frau und seiner kleinen Tochter Martha, die nun 4 1/2 Jahre alt war. Am 9. Juni 1918 wurde er als vermisst gemeldet, nachdem er an der Front bei Reims in Frankreich eingesetzt worden war. 1918 nahm er mit seinem Regiment am Stellungskrieg nördlich von Reims und an der Schlacht von Reims teil. Georg Grethers Einheit geriet am 9. Juni 1918 unter heftigen feindlichen Beschuss mit Maschinengewehren, Granaten und Flammenwerfern und löschte sein junges Leben und das Leben fast aller seiner Kameraden aus. Es wurden keine identifizierbaren Überreste von ihm gefunden. Nur ein Soldat seiner Einheit überlebte. Frau. Grether erhielt die niederschmetternde Nachricht vom Schicksal ihres Mannes zu Hause. Der Kriegskamerad, der von seiner Einheit übrig geblieben war, besuchte sie nach Kriegsende und erzählte ihr von den schrecklichen Ereignissen, von Georg Grethers letzten Tagen und Stunden und brachte ihr ein paar persönliche Gegenstände, die übrig geblieben waren. Darunter befand sich ein Portemonnaie mit einem Foto von Georg Grether und seiner Frau, mit seiner kleinen Tochter und seiner Mundharmonika. Es gibt auch überlieferte Bilder und Zeichnungen von ihm, die er im vorderen Bereich gemalt und gezeichnet und auf seinem Kurzurlaub von der Front mit nach Hause gebracht hat. Darunter befinden sich zwei wunderschöne, mit Ölfarben gemalte Bilder, die er mangels Leinwand auf ovale Holzscheiben malte – heute eine historische Rarität. Er sägte die Holzscheiben von einer gefällten Fichte ab. Die Bäume dienten dann als Befestigung und Unterschlupf in den KampfstellungenGräben und Gräben. Die Soldaten waren nicht ständig direkt an der Front im Einsatz und blieben oft lange Zeit unbeeindruckt von Kampfhandlungen. Die Zeichnungen und Bilder sind in dieser Zeit entstanden. Die Bilder auf den Holzscheiben, mit dem Dorf und der Kirche von Carspach im Sundgau (Oberelsass), direkt hinter der Front, in der Nähe der Vogesen, malte er aus der Perspektive eines Schützengrabens. Also schrieb er es in Sütterlin-Schrift auf die Rückseite. Die Veröffentlichung dieser Bilder im Internetarchiv „Europeana 1914-1918“ fand auch im Elsass Resonanz und der Historiker des Ersten Weltkriegs, Jürgen Ehrlich, konnte den genauen Ort an der Front, die Kirche und das Dorf identifizieren. Zu Georg Grethers letzten Werken gehören auch kolorierte Zeichnungen und Bleistiftzeichnungen aus der Frontregion um Colmar, aus den Gemeinden Carspach, Bisel und Wettolsheim, die sich damals unmittelbar hinter der Front in deutscher Hand befanden. Aus Papiermangel zeichnete Georg Grether auch mit neutralen Feldpostkarten. Unter anderem zeichnete er auch seine kleine Tochter Martha. Am 28. April 1918 schrieb er eine letzte Postkarte, sie trägt den Titel „Jugendzeit“ und zeigt das Bild eines Paares, das im Sonnenuntergang spazieren geht. Er schrieb mit Bleistift in den romantisch verfärbten Abendhimmel: „Einmal und jetzt, hoffentlich komme ich bald wieder.“ Georg Grether kehrte nicht zurück, ebenso wenig wie 92 weitere Soldaten, die ebenfalls auf einer 1922 aufgestellten Gedenksäule auf dem Friedhof Schopfheim-Fahrnau stehen, 81 von ihnen tot und 11 vermisst. Weil Georg Grethers Witwe mehr als 3 Jahre nach seinem Tod, am 12. Oktober 1921, wieder heiraten wollte, erklärte ihn das Amtsgericht in Schopfheim offiziell für tot.

Georg Grether mit Frau und Tochter
Georg Grether
Georg Grether
Georg Grether
Rasur im Feld
Kampfeinsatz mit Flammenwerfer

Quelle: Georg Grether – Desertieren oder zurück an die Front? – Europeana 1914-1918, Europe – CC BY-SA.