Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.444: Friedrich Hermanns

Der Soldat Friedrich Hermanns wurde am 16.02.1880 in Stammheim geboren. Er lebte zuletzt in Düsseldorf. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Wehrmann in der 6. Kompanie des 39. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 02.11.1914 fiel er im Alter von 34 Jahren bei Braye-en-Laonnois an der Ferme de Metz.

Über den Todestag und die Todesumstände von Friedrich Hermanns berichtet die Regimentsgeschichte des 39. Reserve-Infanterie-Regiments:

„Am 2. November stand das Regiment mit dem 2. Bataillon von der dritten Brücke bis Bergnase, mit dem dritten Bataillon am Südrand des Bois des Grélines, erstes Bataillon als Reserve. Für diesen Tag war das Vorgehen des rechten Nachbar-Korps, jetzt das II. Armeekorps, und die Fortnahme der sogenannten Pappelnase durch das 14. Infanterie-Regiment befohlen. Das zweite Bataillon Reserve 39 sollte dieses zunächst flankierend mit Feuer unterstützen, dann sich dem weiteren Vorgehen anschließen. 9.50 Uhr vormittags begann der Feuerkampf; kurz darauf trat das Flügelbataillon des Infanterie-Regiments 14 zum Sturm an. Dieser gelang, der Feind verließ fluchtartig die Pappelnase. Da die 14er weiter vorgingen, erhielt das zweite Bataillon den Befehl, über den Kanal zu gehen und mit linkem Flügel an diesem, Richtung Ferme de Metz, sich dem Vorgehen anzuschließen. Gleichzeitig sollte Major Redecker mit dem ersten Bataillon (ohne erste Kompanie, welche als Reserve der Brigade zur Verfügung stand) über Braye hinter den Bois des Grélines-Rücken marschieren und sich in Höhe der dritten Brücke bereitstellen Die zwischen dem Schleusenhaus, das zuvor durch das dritte Bataillon nach zähem Widerstand genommen war, und der dritten Brücke liegenden Kähnen wurden zu Übergehen bereitgestellt.

Inzwischen war das Gefecht des zweiten Bataillons unter Führung des Hauptmanns Dinslage gut vorwärts gekommen, der französische Graben zwischen Schleusenhaus und Bovette-Wald wurde besetzt und eingerichtet. Auch das Bataillon Ocker versuchte, sich gegen die Tilleul-Höhe vorzuarbeiten, wurde aber durch Flankenfeuer von Beaulne gehemmt; deshalb erbat es die Mitwirkung der Reserve 13. Als 1 Uhr 45 nachmittags telefonischer Befehl zur Fortnahme der Ferme de Metz eintraf, stürzten sich Teile des zweiten Bataillons und des Infanterie-Regiments 14 trotz heftigen Flankenfeuers von der Tilleul-Höhe her auf die Ferme, nahmen sie und gingen mit Front nach Osten am Kanal in Stellung. Nach Vereinbarung mit dem Regiment 14 besetzte das zweite Bataillon auch den Hang bis zum Bovette-Wald.

4 Uhr nachmittags erhielt das Regiment den Befehl, die Tilleul-Höhe mit erstem und drittem Bataillon anzugreifen, worauf sich das erste Bataillon in den Raum Schleusenhaus-Ferme de Metz schob und zum Angriff bereitstellte, dem sich das dritte Bataillon anzuschließen hatte. Doch musste der Vorstoß unterbleiben, weil das Vorgelände bis 6 Uhr 15 abends unter schwerem, eigenen Feuer lag. Bei Beginn der Dunkelheit besetzte das zweite Bataillon mit sechster Kompanie die Ferme, mit achter Kompanie das Gelände  zwischen Ferme und Kanal, mit siebenter und fünfter Kompanie den Hang bis Bovette-Wald und hatte hier Anschluss an das Regiment 14. Das erste Bataillon grub sich an Ort und Stelle ein.“

Man begrub Friedrich Hermanns auf dem Soldatenfriedhof Cerny-en-Laonnois in einem Massengrab.

Friedrich Hermanns war verheiratet und hatte zwei Kinder.

Sterbebild von Friedrich Hermanns
Rückseite des Sterbebildes von Friedrich Hermanns

Sonderbeitrag: Die britische Soldatenfriedhof in Le Tréport und die drei gefallenen Deutschen

Während meines derzeitigen Sommerurlaubs in Le Tréport in der Normandie stieß ich durch Zufall auf einen britischen Soldatenfriedhof. Interessant ist, dass auf diesem Soldatenfriedhof auch drei deutsche Soldaten des Ersten Weltkrieges begraben liegen. Sie wurden nicht, wie sonst üblich, nach dem Krieg auf einen deutschen Soldatenfriedhof umgebettet. Es handelt sich dabei um folgende Gefallenen:

Der Gefreite Alfred Meyer stammte aus der Stadt Bochum im heutigen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 8. Kompanie des 15. Infanterie-Regiment. Am 05.06.1915 starb er in Gefangenschaft, in die er während der Schlacht bei La Bassee und Arras geraten war. Man begrub ihn in Block 1 Reihe O Grab 4

Grab von Alfred Meyer

Ersatz-Reservist Theodor Schug aus Hörschhausen im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz. Er kämpfte in der 5. Kompanie des 57. Infanterie-Regiment. Er fiel am 27.05.1916 (Regimentsgeschichte: gestorben am 27.05.1915) und wurde in Block 2 Reihe M Grab 7 begraben.

Grab von Theodor Schug

Der Musketier Karl Terner stammte aus der Hauptstadt des heutigen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 3. Kompanie des 57. Infanterie-Regiment. Am 23.05.1916 (Regimentsgeschichte: 23.05.1915) starb er in französischer Kriegsgefangenschaft. Man begrub ihn in Block 2 Reihe M Grab 8.

Grab von Karl Terner
Hier ein paar fotografische Eindrücke des Friedhofs, der ausgesprochen gut gepflegt wird:

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.776: Ludwig Francken

Der Leutnant der Reserve Ludwig Francken wurde am 14.10.1895 in Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen geboren. Nach dem Abitur lernte er den Beruf des Druckers in Würzburg. Im Ersten Weltkrieg diente er im 4. Fuß-Artillerie-Regiment. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 15.04.1917 fiel er im Alter von 21 Jahren vor Reims durch einen Granattreffer.

Die Lage des Grabes von Ludwig Francken ist unbekannt.

Siehe auch: http://www.denkmalprojekt.org/2009/duesseldorf_stadtarchiv_tz_C-F_nrw.htm

Sterbebild von Ludwig Francken
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Francken