Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.528: Alois Brandlhuber

Der Soldat Alois Brandlhuber wurde am 14.06.1890 in Lichtenhaag geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Gerzen, und war der Sohn eines Tagelöhners (Söldnerssohn). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 10. Kompanie des 9. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 04.09.1916 fiel er im Alter von 26 Jahren bei Flers während der Schlacht an der Somme während eines Sturmangriffs.

Über die Todesumstände von Alois Brandlhuber berichtet die Regimentsgeschichte des 9. bayerischen Infanterie-Regiments:

„In der Nacht vom 2./3. September übernahm die 7. Infanterie-Brigade den Abschnitt des Infanterie-Regiments 88 südwestlich von Flers bis an die Straße Flers – Longueval. Dieser Regiments-Abschnitt des 9. Infanterie-Regiments wurde vom II. Bataillon, der 1. Kompanie und sechs Maschinengewehren besetzt. Den Befehl übernahm Major Etzel. Die 2., 3. und 4. Kompanie verblieben als Brigade-Reserve in der Mulde nordostwärts von Gueudecourt.

Rechts vorwärts vom Abschnitt 9. Infanterie-Regiments lag das dem 5. Infanterie-Regiment unterstellte III./9. Infanterie-Regiment, links schloss das Infanterie-Regiment 118 an. Das Reserve-Infanterie-Regiment 5 lag rechts vom 5. Infanterie-Regiment.

Die Stellungen, in denen die Deutschen schwere Abwehrkämpfe zu führen hatten, waren keine Stellungen mit durchlaufenden Schützen- und Verbindungsgräben und Unterständen, wie sie die Truppen an ruhigeren Fronten in langer Arbeit erbauen konnten. Sie bestanden hauptsächlich aus Granattrichtern, die nur selten miteinander durch seichte Gräben verbunden waren. Kleine Schurzholznester gewährten notdürftigen Schutz gegen Splitter. Jeder Volltreffer vernichtete das Nest und die, die in ihm Schutz gesucht hatten. Ein Ausbau der Gräben war nicht möglich. Feindliches Feuer verhinderte die Arbeit oder zerstörte, was kaum vollendet war. Eine an Munitionsreichtum, geschickter Beobachtung und Feuerleitung der unseren weit überlegene feindliche Artillerie sorgte im Verein mit der feindlichen Fliegertätigkeit schon dafür, dass Arbeiten in der Stellung, Vorbringen von Munition und Verpflegung, überhaupt jede Tätigkeit unserer Truppen unterbunden wurde oder nur unter großen Verlusten stattfinden konnte.

Das feindliche Artilleriefeuer hielt Tag und Nacht an. Die Zeiten, in denen Stellungen und Hintergelände mit unregelmäßigen Pausen abgestreut wurden, galten als ruhige Zeiten! Unter diesen Umständen war es den Engländern möglich, nicht nur immer wieder neue Stellungen vorzutreiben, sondern auch sich in ihnen nahezu unbehelligt zu Angriffen bereitzustellen. Denn gegen die feindliche Feuerüberlegenheit konnte eine Wirkung unserer Maschinengewehre und Gewehre nicht aufkommen.

Das Gelände bestand, soweit das Auge reichte, nur mehr aus Granattrichtern. Ortschaften und Häuser waren dem Erdboden gleichgemacht, die Brunnen verschüttet, nur an niedrigen Baumstümpfen war noch zu erkennen, wo Wälder gestanden hatten.

Warme Verpflegung vorzubringen, war fast unmöglich. Die Träger wurden entweder abgeschossen oder sie stolperten in die Granattrichter und verschütteten oder verloren das Essen. Was an Verpflegung überhaupt noch vorkam, konnte hie und da mit Hartspiritus notdürftig aufgewärmt werden. Sehr gut bewährte sich anfänglich die Bildung eines 4. Zuges bei jeder Kompanie, der nachts Verpflegung, Mineralwasser, Munition und Schurzholzrahmen vortrug. Als im Verlauf der Kämpfe auch das nicht mehr möglich war, nahmen die ablösenden Truppen selbst Verpflegung für mehrere Tage mit und außerdem wurden nahe hinter den Stellungen Niederlagen für Munition, Verpflegung und Mineralwasser eingerichtet. In Flers wurde ein Regimentspark und eine Teeküche angelegt.

Die Ablösung gestaltete sich äußerst schwierig. In dunkler Nacht, in dem aller Anhaltspunkte beraubten Gelände, im Artilleriefeuer zerrissen die Verbände, Tote und Verwundete wurden verschüttet, Meldeläufer und Versprengte verirrten sich und gerieten in die feindliche Stellung.

Stundenlangem Trommelfeuer unter ausgiebiger Verwendung von Gasgranaten folgten Angriffe, die abgeschlagen und wieder erneuert wurden. Aber die Tapferkeit und Ausdauer unserer Truppen hielt unter den schwierigen Verhältnissen dem überlegenen Ansturm stand. Es zeigten sich die Früchte einer harten Friedensschule, in der die älteren Mannschaften zu Männern und Soldaten erzogen worden waren. Aber auch die jungen, erst im Kriege eingezogenen und ausgebildeten Mannschaften taten ihre Pflich, auch wenn im Getöse des Kampfes der Einzelne auf sich selbst gestellt, eine Einwirkung der Zug- und Gruppenführer unmöglich war.

Ganz besonders bewährten sich unsere jungen aktiven und Offiziere des Beurlaubtenstandes. Viele von ihnen waren von der Schulbank weg zu den Fahnen geeilt und im Kriege zu Männern und Führern herangereift. Begeisterung und Tapferkeit musste ersetzen, was ihnen an Lebenserfahrung und militärischer Ausbildung noch fehlte. Es war begreiflich und entschuldbar, dass gar manchem von ihnen, die trotz ihrer Jugend schon eine Kompanie zu führen hatten, die Fähigkeit, sie auszubilden und das Verständnis für die Denkungsart alter Mannschaften und Familienväter fehlte, aber eines verstanden sie alle: Ihren untergebenen ein Vorbild zu sein an Tapferkeit und Pflichttreue bis in den Tod.“

Man begrub Alois Brandlhuber auf dem Soldatenfriedhof Fricourt in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Lichtenhaag gedenkt Alois Brandlhuber noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2010/gerzen-lichtenhaag_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Alois Brandlhuber
Rückseite des Sterbebildes von Alois Brandlhuber

Die Männer des Zweiten Weltkriegs – Teil 2.518: Franz Priewasser

Der Soldat Franz Priewasser wurde am 11.04.1913 geboren und stammte aus Steinrödt einem Ortsteil der österreichischen Gemeinde Helpfau – Uttendorf. Er war der Sohn des Landwirts vom Mertlbauerngut . Er war bis zum Kriegsbeginn  Lehrer in Lochen am See. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Obergefreiter in einem Artillerie-Regiment der Wehrmacht. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 18.12.1944 fiel er nach Klasse 5 Jahre Kriegsdienst im Alter von 32 Jahren im Kessel von Colmar bei Katzenthal an der Westfront.

Man begrub Franz Priewasser auf dem Soldatenfriedhof Bergheim in Block 4, Reihe 6, Grab 296.

Noch heute gedenkt seine Heimatgemeinde Braunau am Inn Franz Priewasser auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2009/braunau_ehem_frdhk_wk1u2_oboe_oe.htm

Sterbebild von Franz Priewasser
Rückseite des Sterbebildes von Franz Priewasser

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.510: Josef Zitzelsberger

Der Soldat Josef Zitzelsberger stammte aus Attenkofen, einem Ortsteil der bayerischen Stadt Landshut, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg diente er als Gefreiter in der Maschinengewehr-Abteilung des 6. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 14.08.1915 verstarb er im Alter von 22 Jahren bei Saint-Mihiel in Folge eines Unglücksfalls.

Man begrub Josef Zitzelsberger auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 11, Grab 176.

Josef Zitzelsberger wurde im Gedenkbuch des Soldatenfriedhofs Troyon verewigt: http://www.denkmalprojekt.org/2008/troyon_kgs_wk1_fr/troyon_kgs_wk1_fr_z.htm

 

Sterbebild von Josef Zitzelsberger
Rückseite des Sterbebildes von Josef Zitzelsberger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.500: Oskar Salffner

Der Soldat Oskar Salffner wurde am 06.03.1884 in Breitsbronn Mittelfranken geboren. Er war königlicher Finanzassessor in Würzburg. Im Ersten Weltkrieg diente er als  Leutnant der Reserve in der 11. Kompanie des 21. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet.

Am 27.09.1914 fiel er im Alter von 30 Jahren bei Loupmont.

Die Burschenschaft Germania Erlangen, der er als Alter Herr angehörte, veröffentlichte diese Todesanzeige. 63 Mitglieder der Burschenschaft fielen im Ersten Weltkrieg oder werden vermisst.

Man begrub Oskar Salffner auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 3, Grab 533.

Todesanzeige von Oskar Salffner

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.498: Max Schleicher

Der Soldat Max Schleicher wurde am 04.08.1896 in Merlach geboren, einem Ortsteil der bayerischen Stadt Seßlach. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 3. Kompanie des 467. Infanterie-Regiment.. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 26.03.1918 fiel er im Alter von 21 Jahren in der Kaiserschlucht hinter dem Dorf Hamelincourt südlich von Arras.

Man begrub ihn zunächst bei dem Dorf Hamelincourt – Moyenneville auf einem Feldfriedhof. Dieser Friedhof wurde nach dem krieg aufgelöst und die Gefallenen auf zentralen Sammelfriedhöfen umgebettet. Gebeine aus Gräbern, die nicht mehr zuordbar waren, wurden anonym in einem Massengrab beigesetzt. Es könnte sein, dass die Gebeinde von Max Schleicher auf den Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast überführt wurden. Dort bettete man viele Soldaten aus Hamelincourt um.

 

Sterbebild von Max Schleicher
Rückseite des Sterbebildes von Max Schleicher

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.485: Xaver Bauer

Der Soldat Xaver Bauer (eigentlich Franz Xaver Bauer) stammte aus Traunstein und war Steinmetz von Beruf. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Unteroffizier in der 5. Kompanie des 1. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem bayerischen Militärverdienstkreuz mit Schwertern ausgezeichnet. Am 17.10.1916 fiel er während der Schlacht an der Somme im Alter von 24 Jahren bei Sailly-Saillisel in Frankreich.

Man begrub Xaver Bauer auf dem Soldatenfriedhof Rancourt in einem Massengrab.

Noch heute gedenkt seine Heimatgemeinde Traunstein Xaver Bauer auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/traunstein_1u2wk_bay.htm

Sterbebild von Xaver Bauer
Rückseite des Sterbebildes von Xaver Bauer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.479: Michael Heinzlmair

Der Soldat Michael Heinzlmair wurde am 26.09.1896 in Eutenhofen geboren, einem Ortsteil der bayerischen Stadt Pfaffenhofen an der Ilm. Sein Vater war Landwirt. Im Ersten Weltkrieg diente er als Pionier und Minenwerfer im 10. bayerischen Infanterie-Regiment. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem bayerischen Verdienstkreuz ausgezeichnet. Am 18.10.1918 verstarb er im Alter von 22 Jahren in einem Feldlazarett, nachdem er zuvor während der Kämpfe vor und in der Hermannstellung schwer verwundet worden war.

Die Lage des Grabes von Michael Heinzlmair ist unbekannt.

Sterbebild von Michael Heinzlmair
Rückseite des Sterbebildes von Michael Heinzlmair

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.471: Ludwig Schmid

Der Soldat Ludwig Schmid stammte aus Emertsham, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Tacherting, und war der Sohn eines Zimmermanns. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 10. Kompanie des 17. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem Verdienstkreuz ausgezeichnet. Am 13.09.1916 fiel er während der Schlacht an der Somme bei Martinpuich in der Nähe von Arras im Alter von 33 Jahren.

Über den Todeszeitraum von Ludwig Schmid berichtet die Regimentsgeschichte des 17. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Schon die dritte Woche befand sich das Regiment ohne Ablösung in Stellung. Die Besatzung der vorderen Gräben hatte am meisten zu leiden. Größtenteils nur in Granattrichtern liegend, war sie Nässe und Kälte schutzlos preisgegeben. Das andauernde Artilleriefeuer schuf empfindliche Verluste und schmolz die Gefechtsstärke zusehends zusammen. Die Verpflegung der vorderen Linie war nur kalt möglich und erfolgte während der Nacht durch besonders ausgeschiedene Trägertrupps. Des öfteren kam es vor, dass sie durch das Artilleriefeuer zersprengt, nur mit Teilen vorne anlangten. Naturgemäß musste unter diesen Verhältnissen die Stimmung und Widerstandsfähigkeit der Truppe leiden. Der Wunsch nach Ablösung wurde immer dringender…

In dichten Schützenlinien, gefolgt von geschlossenen Reserven, ging die englische Infanterie zum Sturm vor. Gleichzeitig legte sich das feindliche Geschützfeuer auf die rückwärtigen Stellungen und die Zufahrtsstraßen und bildete einen eisernen Wall, der jegliche Verbindung mit den rückwärtigen Abteilungen unmöglich machte.

Eine Überraschung gelang dem Feind mit dem Einsatz seiner neuesten Kriegsmaschine, den Tanks. In lichten Zwischenräumen krochen hinter den ersten Wellen diese gepanzerten Ungetüme heran, unaufhaltsam, über Trichter und Gräben hinweg, als gäbe es kein Hindernis. Mit Maschinengewehren und Revolverkanonen bewaffnet, hatten sie ihrer Infanterie den Weg zu ebnen, wo sich noch Widerstand zeigte.

In dichten Geschwadern begleiteten die feindlichen Flieger den Angriff, indem sie bis auf 100 Meter heruntergingen und Grabenbesatzungen und Geschützbedienung unter Maschinengewehr-Feuer nahmen.

Es waren nicht viele, die das Trommelfeuer auf die vorderen Gräben überlebt hatten, aber sie wehrten sich mit dem Mut der Verzeweiflung. Mit bewundernswerter Zähigkeit hielten sich Teile des Regiments bis zum späten Nachmittag am Südrand von Martinpuich und im Rößler-Riegel und verhinderten hier ein Vorwärtsschreiten des feindlichen Angriffs.“

Die Lage des Grabes von Ludwig Schmid ist offiziell unbekannt. Ich vermute jedoch, dass seine sterblichen Überreste, wenn sie geborgen wurden, anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy begraben wurden, wo auch seine Regimentskameraden beigesetzt wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Leutnant Karl Bachmann, gefallen am 15.09.1916 bei Martinpuich, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Leutnant Gustav Maurer, gefallen am 15.09.1916 bei Martinpuich, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Leutnant Xaver Neuberger, gefallen am 15.09.1916 bei Martinpuich, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Leutnant Ludwig Deffner, gefallen am 15.09.1916 bei Martinpuich, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Ludwig Schmid
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Schmid

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.468: Ludwig Metz

Der Soldat Ludwig Metz wurde am 24.01.1880 in Hochstraß geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Offiziersstellvertreter in der 10. Kompanie des 17. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem Verdienstkreuz mit Krone und Schwertern ausgezeichnet. Am 03.02.1917 fiel er bei Souchez während der Stellungskämpfe im Artois im Alter von 37  Jahren bei Arras an der Lorettohöhe.

Über den Todeszeitraum und die Todesumstände von Ludwig Metz berichtet die Regimentsgeschichte des 17. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„Die feindliche Infanterie – Kanadier – war sehr aufmerksam gegenüber unseren Patrouillen und zeitweise im Patrouillengang sehr rege. Häufig wurden bei Nacht und manchmal bei Nebel auch am Tage feindliche Patrouillen durch unser Feuer abgewiesen. Mehrere Male brachen auch nach Artillerie- und Minenfeuer stärkere feindliche Abteilungen – bis zu zwei Kompanien – überraschend in unsere Gräben ein; so in kurzer Folge nacheinander am 29.01., 3. und 4.2. Sie wurden unter Zurücklassung von Toten und Verwundeten im Gegenstoß wieder hinausgeworfen, konnten aber doch Gefangene und Beute – zweimal je ein Maschinengewehr – mitnehmen. Auch unsererseits wurden kleinere Patrouillenunternehmungen durchgeführt; am 26.1. gelangte die Sturmabteilung des Regiments unter Vizefeldwebel Heim nach Artillerie- und Minenvorbereitung bis in den ersten feindlichen Graben, fand ihn aber von der Besatzung geräumt. Ein größeres von einer aus Freiwilligen zusammengesetzten Sturmabteilung am 11.2. durchgeführtes Unternehmen misslang, weil die Artillerie das Feuer um 25 Minuten zu früh eröffnet hatte.“

Man begrub Ludwig Metz auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in Block 1, Grab 204.

Sterbebild von Ludwig Metz
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Metz

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.466: Lorenz Kronseder

Der Soldast Lorenz Kronseder wurde am 18.10.1890 in der bayerischen Gemeinde Taufkirchen geboren und war der Sohn eines Bahnarbeiters. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Kanonier und Fahrer in der 4. Batterie des 9. bayerischen Feld-Artillerie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem bayerischen Militär-Verdienstkreuz 3. Klasse ausgezeichnet. Am 04.04.1918 wurde er bei Moreuil an der Somme schwer verwundet und verstarb am 05.04.1918 nach 44 Monaten Kriegseinsatz im Alter von 27 Jahren im Feldlazarett in Rosières-en-Santerre.

Über den Tag der tödlichen Verwundung von Lorenz Kronseder schreibt die Regimentsgeschichte des 9. bayerischen Feld-Artillerie-Regiments:

„Während des 3. April verstärkte sich sein Artillerie-Streufeuer zusehends und in der Nacht zum 4. April steigerte es sich zu ganz ungewöhnlicher Heftigkeit auch auf die Anmarschstraßen bis tief ins Hintergelände, auf die Ortschaften Mézières, Villers und auf das Gelände zwischen diesen Ortschaften und der Avre. Dadurch erlitten die Truppen bei den Bewegungen für die Bereitsstellung am Morgen des 4. schon Einbußen. Der endgültige Angriffsbefehl kam leider auch erst sehr spät in der Nacht zum Regiment. – Hatte während der letzten beiden Tage die Sonne geschienen, so bewölkte sich der Himmel in dieser Nacht wieder vollends, um seine Schleusen kräftig zu öffnen. Hatte also das Wetter die letzten Tage dem Feind die Beobachtung erleichtert, so erschwerte es nun den Angriff. Schließlich war auch noch der größte Teil der vorgestern genommenen feindlichen Stellung in dieser Nacht vom Feinde wieder in seine Hand gebracht worden.

Am Morgen des 4. war die Lage also keineswegs günstig, Trotzdem und obwohl die Truppen unter Strapazen und misslichen Eindrücken bereits gelitten hatten, auch Mann und Pferd seit Tagen dürftig verpflegt waren, wies das Regiment, wie die ganze 2. bayerische Infanterie-Division einen hohen Grad von Angriffslust und einen vollkommene Siegeszuversicht auf. Es war gewohnt, Starkes zu ertragen.

Der Regiments-Stab war früh von Mezieres aufgebrochen und hatte um 5 Uhr morgens seinen Befehlstand in einem Wäldchen 2,5 Kilometer westlich Mezieres aufgeschlagen. Die zwar zahlreich vorhandene Artillerie war leider ohne ausreichende Munition. Die Munitionsmenge konnte nicht einmal mit den ausgegebenen Feuervorbereitungsbefehlen in Einklang gebracht werden, geschweige denn von einer genügenden Vorratsmenge für die Begleitung des fortschreitenden Angriffes. Die Kommandeure sowie die Batterieführer konnten nur für wenigstens beste Einteilung Sorge tragen. Schließlich stand die Feuervorbereitung an Wichtigkeitr im Vordergrund, um das Ingangbringen des Angriffs überhaupt zu ermöglichen. Um große Reichweiten zu haben, wurden die Batterien in der Nacht hart an den Osthang des Avretales gebracht.

Das verstärkte III. Armee-Korps sollte am 4.4. morgens den gegenüberstehenden Feind mit der 2. bayerischen Infanterie-Division am rechten Flügel (rechts anschließend die 54 Infanterie-Division) und mit einer sächsischen Reservedivision am linken Flügel angreifen und ihn aus seinen teilweise ausgebauten Stellungen werfen. Angriffsziel der 2. bayerischen Infanterie-Division war der Senecat-Wald und die Höhe nördlich Rouvrel.  Gelang es in nordwestlicher Richtung den Noye-Abschnitt bei Dommartin in die Hand zu bekommen, so hatte dies unter allen Umständen zu geschehen. Rechts der 2. bayerischen Infanterie-Division hatte die 54. Infanterie-Division den auf den Westhängen der Höhe 111 südlich Thennes noch stehenden Feind anzugreifen, ihn in die Avre zu werfen und mit linkem Flügel westlich  der Avre über Moreuil, Morisel und Castel-Hailles vorzugehen, sobal der rechte Flügel der 2. bayerischen Infanterie-Division entsprechend vorgeschritten war. Links der 2. bayerischen Infanterie-Division griff die 53. Reserve-Division in Richtung Rouvrel – Mon Idee an. Die Artillerie-Vorbereitung fand in der Zeit von 6 Uhr bis 8.10 Uhr vormittags statt. Zu dieser Zeit begann der Angriff. Die Artillerie-Vorbereitung bei der 2. bayerischen Infanterie-Division gliederte sich in die Bekämpfung der feindlichen Artilleriegruppen Rouvrel und Morisel, der feindlichen Infanteriestellungen und in einen Feuerüberfall sämtlicher Batterien von 7 Uhr 30 bis 7 Uhr 45 auf die feindlichen Batterien. Daneben hatte die Artillerie die rechte Flanke zu schützen, bis der Angriff der 54. Infanterie-Division zur Geltung kam; ferner den Schutz der linken Flanke als wichtige Aufgabe zu betrachten, falls die linke Nachbardivision nicht auf gleicher Höhe blieb. Diese großen Aufgaben konnten mit der vorhandenen Munitionsmenge keinesfalls ganz geleistet werden. So z. B. hatte eine leichte Feldhaubitze Batterie für sämtliche Aufgaben von 6 Uhr bis 8 Uhr 10 vormittags 68 Schuss zur Verfügung! Noch um 5 Uhr morgens waren Änderungen der gegebenen Befehle für den Angriff und wichtige Einzelheiten für die artilleristische Arbeit (Munitionsaufwand, Wetterberichte und deergleichen) gekommen. Der wieder stark einsetzende Regen behinderte die Befehlsausgabe bei Nacht und Nebel im Freien stark. Die Beobachtungsmöglichkeit war lange Zeit nach Sonnenaufgang noch durch starken Nebel über dem Avretal fast ganz ausgeschaltet und da die Infanterie ihre für eine Bereitstellung günstigere Stellung an den Hängen westlich Moreuil verloren hatte, musste sie sich in der Avre-Niederung, teilweise sogar noch auf dem östlichen Ufer zum Angriff bereitstellen. Die vom Gegner erlannten Bereitstellungen wurden von ihm kräftigst unter Feuer genommen. Im übrigen war das feindliche Artilleriefeuer während unseres Vorbereitungsschießens aber schwächer als während der Nacht.

Als dann die Zeit kam, Punkt 8 Uhr 10, wurde der Angriff von der Infanterie mit großer Schneid vorgetragen. Rechts griff das 20. Infanterie-Regiment an, links, wo der taktische Schwerpunkt lag, das 15. Infanterie-Regiment; das 12. Infanterie-Regiment folgte in zweiter Linie. Die Höhe westlich Morisel war bald erstiegen, eine unserer Infanterie gefährliche Hinterhangstellung des Gegners konnte den Angriff nicht zum Stehen bringen, die Straße Morisel – Ailly war bald überschritten. Vor dem Wäldchen östlich der Anchin-Ferme (Wäldchen U) schien der Angriff zu stocken, jedoch die Hatte sich bald gesammelt und nahm dem sich stark wehrenden Gegner den Stützpunkt weg.  (10 Uhr 02 vormittags) Anschließend wurde das nächste kleine Waldstück (Wäldchen B) genommen und um 12 Uhr 10 mittags war auch die Anchin-Ferme in deutschem Besitz. Darüber hinaus blieb der Angriff im linken Teil des Divisionsabschnittes noch etwa 600 Meter in Fluss, kam aber dann zum Stehen. Weiter rechts konnte das 20. Infanterie-Regiment im Verein mit dem Reserve-Infanterie-Regiment 90 der 54. Infanterie-Division noch gegen Abend das Waldstück westlich Castel, den Senecat-Wald, nehmen. Im übrigen gelang es den rechten Nachbartruppen, Castel und die Höhe nordwestlich davon zu nehmen. Ungünstig sah es bei der linken Nachbardivision aus. Mit der Wegnahme von Mailly war der Angriff dort ins Stocken gekommen und er konnte nicht mehr weiter vorgetragen werden. Anschluss nach rechts zum 15. Infanterie-Regiment fehlte infolgedessen. Dadurch hatte das eigene linke Flügelregiment schon bald unter schwerem Flankenfeuer aus feindlichen Maschinengewehehren von der Höhen südlich und nördlich Rouvrel herab zu leiden gehabt. Unbekümmert um das Maschinengewehr-Feuer, das da aus der Flanke den Stürmenden entgegenschlug und unbekümmert um die sehr starken Verluste griff das 15. Infanterie-Regiment mit bewunderungswürdiger Tapferkeit an. Ihm tat es bald das 12. Infanterie-Regiment, das sich frühzeitig in die vorderen Linien eingeschoben hatte, gleich. Viele brave, tapfere Bayern mussten hier ihr Leben lassen. Von 10 Uhr ab lebte auch die feindliche Artillerietätigkeit auf. Die Gegenwirkung der feindlichen, tief gestaffelten Batterien machte sich gleichfalls in einem sehr starken Flankenfeuer geltend. Jeglicher Übergang über die Avre lag bald unter vernichtendem Feuer; den feindlichen Beobachtern in der Gegend Rouvrel, wo die durch das Zurückhängen der linken Nachbardivision hervorgerufene Lücke klaffte, mussten sich die Ziele in offenster Weise darbieten.

Das 9. Feldartillerie-Regiment hatte sich nach der vorbereitenden Feuertätigkeit zum Stellungswechsel gerichtet. Der Regiments-Stab erkundete schon kurz nach Beginn des Angriffs zuerst bei der Genonville-Ferme, dann auf den Höhen westlich Morisel, zuletzt bei den Wäldchen A und B Stellung und verschaffte sich im Benehmen mit der Infanteriebrigade Klarheit über die Lage. Der Ordonanz-Offizier des Stabes, Oberleutnant der Reserve Datterer, wurde bald verwundet.

Das Überschreiten der Avre durch die Batterien hing angesichts der Eigenart des Geländes wesentlich vom Tempo des Angriffsfortschrittes ab. Das Nachteilige war in Rechnung zu stellen, dass ein Angriff, der zwar vorwärts kam, aber sein Tagesziel nicht reslos erreichte, eine zweckmäßige Artillerie-Aufstellung, besonders der Feldartillerie ausschloss, denn östlich der Avre standen dann die Batterien schon reichlich weit ab, westlich der Avre aber, auf den dortigen Höhen, kamen sie so nahe an die vorderste Linie, dass eine wirkungsvolle Unterstützung der Infanterie ausgeschlossen war. In der sumpfigen Avre-Niederung fanden sich keine Feuerstellungen. Selbst bei vollstem Gelingen des Angriffs musste eine Zeitspanne überwunden werden, während welcher für die Feldartillerie ungünstigste Verhältnisse gegeben waren. Dazu kam, dass der Avre-Übergang sehr viel zeitraubender sein musste, als ein gewöhnlicher Stellungswechsel, zumal nicht damit gerechnet werden konnte, dass die feindliche Artillerie in ihrer Masse ausgeschaltet worden war.

Als erste erhielt, nachdem der Angriff flott vorwärts ging, die III. Abteilung um 8 Uhr 10 vormittags den Befehl, zum Stellungswechsel; diese beorderte ihrerseits sofort die 7. Batterie über Moreuil, die 8. und 9. Batterie und die unterstellte 8./27. über La Neuville vor, da der in nächster Nähe liegende Übergang bei der Genonville-Ferme unpassierbar geworden war. Um 10 Uhr begab sich der Abetilungsstab, dieser über Genonville-Ferme, auf die Höhe 86 westlich Morisel. In der Nähe davon begegnete er dem sich auf Erkundung befindenden Regimentskommandeur, der ein Instellunggehen auf jener Höhe als ausgeschlossen bezeichnen musste. Kämpfte die Infanterie doch zu selben Zeit noch um die Anchin-Ferme; die letzten Wellen der Infanterie sah man gerade noch über die Höhe 86 vorgehen. Der Abteilungstab richtete dann seine Befehlstelle südöstlich der Höhe ein, die zunächst ankommende 9. Batterie wurde in der Mulde gegenüber der Genonville-Ferme, demnächst die 8. Batterie in der Mulde südlich Höhe 86 in Stellung gebracht. Inzwischen war das Wetter aufgeklärt und stärkstes Artillerie-Feuer lag auf allen Geländeteilen. Von der 7. Batterie und 8./27 fehlte der Abteilung jede Spur. Die 8./27 fand sich erst am späten Abend auf dem Westufer ein, nachdem sie beim Avre-Übergang bei La Neuville schwere Verluste erlitten hatte und eine große Anzahl Pferde von ihrer Kolonne hatte heranziehen müssen, um die Batterie wieder bewegungsfähig zu machen. Ihr Batterieführer war gefallen. Die 7. Batterie konnte den Übergang über Moreuil nicht ausführen und unterstellte sich zunächst der II. Abteilung. Über ihre Tätigkeit berichtet das Kriegstagebuch der 7. Batterie von F. A. Reindl:

„Um 9 Uhr morgens musste unsere Batterie Stellungswechsel vornehmen und sollte, über Mezieres – Villers vorgehen, auf den Höhen westlich Morisel in Stellung gehen, je nach Lage des Gefechtes. In Morisel tobten noch erbitterte Straßenkämpfe, die Batterie wurde deshalb in offener Formation westlich Villers aux Erables bereit gestellt. Die 10 Kilometer lange Strecke wurde auf den schlechten Straßen im Trab zurückgelegt. Kurz darauf gingen wir in Stellung in Höhe der Straße Moreuil – Villers aux Erables. Die Batterie wurde der Artillerie-Untergruppe von Weckbecker unterstellt und eröffnete das Feuer auf den Senecatwald. Um 4 Uhr nachmittags machte die Untergruppe von Weckbecker Stellungswechsel nach vorwärts über Moreuil; die Batterie schied aus diesem Verbande aus und suchte Verbindung mit Untergruppe Wolf, der sie ursprünglich unterstellt war, aufzunehmen. Um 5 Uhr abends wurde Stellungswechsel befohlen, in Mezieres menagiert und auf der Straße Mezieres – La Neuville – Braches am Bahndamm entlang in die neue Stellung gezogen an den nordöstlichen Ausläufern der Höhe 86 westlich der Avre. Ankunft am 5. April morgens um 7 Uhr. Das Vorwärtskommen wurde so verzögert – der Marsch war 24 Kilometer lang und sauerte 14 Stunden – durch endlose Kolonnen und durch der Frot zustrebende Infanterie- und Artillerie-Verbände. Speziell der einzige, noch dazu unter Artilleriefeuer liegende Avre-Übergang bei Braches – La Neuville war von Truppen so verstopft, dass die Batterie dort allein 6 Stunden warten musste.“

Die II. Abteilung sollte etwa 10 Uhr vormittags ebenfalls den Uferwechsel vornehmen, blieb aber, da zu dieser Zeit das B-Wäldchen noch nicht genommen war, noch auf dem Ostufer, um die dringend notwendige Unterstützung der Infanterie nicht durch zeitraubende Bewegungen aufzuheben. Der Abteilungs-Kommandeur brachte seine Batterien aus der eingeleiteten Bewegung heraus beiderseits der Straße Villers aux Erables – Moreuil, östlich des großen Waldes wieder in Stellung und feuerte dann zunächst auf Mon Idee und C-Wald. Die der Abteilung unterstellten 5. und 6./24 hatten sich bereits verschossen und da auf Munitions-Ergänzung nicht zu rechnen war, wurden sie von der Teilnahme am weitern Vormarsch, zu dem sich  der Abteilungs-Kommandeur um 4 Uhr nachmittags entschloss, ausgenommen. Als die Abteilung bereits in Marsch war, erhielt ihr Kommandeur vom Regimentskommandeur am A-Wäldchen den Befeh, auf dem östlichen Ufer zu bleiben, da die ungeklärte Lage, das Flankenfeuer von links und die Unwahrscheinlichkeit einer baldigen Fortsetzung des Angriffes eine bessere Wirkung der Abteilung vom Ostufer gegenwärtigen ließ. Die Abteilung kehrte daher um, musste aber auf Befeh der Division doch auf das Westufer.  Um 6 Uhr 45 nachmittags trat sie daher erneut den Vormarsch an, diesmal über La Neuville (vorher über Moreuil); aber auch hier waren die Schwierigkeiten so groß, dass die Abteilung erst gegen 7 Uhr vormittags des 5. April mit erschöpften Mannschaften und Pferden am Bereitstellungsplatz (Straßengabel 1.200 Meter südlich Morisel) eintraf.

Die Begleitbatterien hatten nicht die ihnen zugedachte Verwendung bei ihren Infanterieregimentern finden können. Die gleichen Gründe, die dem Tage ihr Gepräge gaben, das Zurückbleiben der linken Nachbardivision gaben den Infanterie-Regimentern keine Möglichkeit, ihre Begleitbatterien als solche einzusetzen. Lange Zeit standen die 1. Batterie und eine Begleitbatterie der 54. Infanterie-Division im stärksten Feuer im Hohlweg südlich Morisel, wo sie Deckung vor den allseits überwältigend einschlagenden Granaten suchten. Sie standen noch dazu mit gegeneinandergekehrter Fahrtrichtung, sodass kaum noch ein Einzelreiter durchkommen konnte. Am Abend schieden die Batterien der I. Abteilung aus dem Befehl der Infanterieregimenter; sie wurden am nächsten Morgen der II. Abteilung taktisch unterstellt.

Trotz aller Schwierigkeiten hatte die 2. bayerische Infanterie-Division im allgemeinen ihr Angriffsziel in hartem Ringen erreicht. Dass der Angriff so verlustreich wurde und keine alsbaldige Fortsetzung folgen konnte, lag sowohl daran, dass sich die artilleristische Kampfkraft mangels Munition und ausreichender Vorbereitung auch nicht annähernd in ihrer Stärke zeigen konnte, wie ferner auch an der misslichen Lage, in welche die Truppen westlich der Avre bei ihrer nordwestlichen Stoßrichtung infolge des geringeren Vorwärtsschreitens der linken  Nachbardivision gekommen war. Vermehrt zur Geltung kamen diese Momente bei der vollkommenen Bereitschaft des Gegners und seiner artilleristischen, wie fliegerischen Stärke.

Aus dem Tagebuch der 7. Batterie von A. F. Reindl entnehmen wir noch über den Tag:

„Über jedes Lob erhaben arbeiteten die Mannschaften des A. B. O. die trotz stärksten feindlichen Maschinengewehr- und Artilleriefeuers die Artillerie-Kommandeure über die Lage unserer mit glänzendem Schwung vorwärts stürmenden Infanterie informierten. U. O. Riedisser der 9./9 fiel um 8 Uhr 30 vormittags samt seinem Pferd bei der Befehlstelle des 20. Infanterie-Regiments in Moreuil durch Granatvolltreffer. Wie glänzend der französische Nachrichtendienst funktionierte, möge folgende Episode beleuchten: Zirka um 8 Uhr erhielt der A. B. O. folgenden von den Funkern des 20. Infanterie-Regiments aufgefangenen Funkspruch: Bon object pour artillerie une batterie sur la route de Mooreuil a l‘ est (gutes Ziel für Artillerie, eine Batterie auf der Straße von Moreuil nach Osten). Eine Infanterie-Begleit-Batterie unseres Regiments war tatsächlich zu dieser Zeit diesen Weg gefahren und bald darauf lag dieser Weg unter schwerstem Feuer.“

Die Lage des Grabes von Lorenz Kronseder ist offiziell unbekannt. Es könnte jedoch sein, dass man ihn anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Montdidier beigesetzt wurde, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Fahrer Max Oberländer, gefallen am 04.04.1918 bei Mezieres, begraben auf dem Soldatenfriedhof Montdidier in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Lorenz Kronseder
Rückseite des Sterbebildes von Lorenz Kronseder