Sonderbeitrag: Johann Famulla

Der Soldat Johann Famulla wurde am 28.11.1878 in der Ortschaft Polnisch Jamke (seit 1945 polnisch: Stara Jamka) geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Landwehrmann in der 8. Kompanie des 92. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 02.07.1915 (Volksbund und Regimentsgeschichte: 03.07.1915) fiel er in den Vogesen nahe der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter) am Mönchberg. Johann Famulla wurde 36 Jahre alt.

Man begrub Johann Famulla nach einer Umbettung auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in Block 2, Grab 155.

Das ursprüngliche Grab von Johann Famulla

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.725: Leonhard Stein

Der Soldat Leonhard Stein stammte aus Parschalling, einem Ortsteil der bayerischen Stadt Dorfen, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 10. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 27.08.1914 fiel er im Alter von 20 Jahren während des Gefechts bei Ménil-sur-Belvitte in Frankreich.

Über den Todestag und die Todesumstände von Leonhard Stein schreibt die Regimentsgeschichte des 2. bayerischen Infanterie-Regiments:

„27.08.1914 Der Gegner hat uns nun auf ein Gefechtsfeld gezogen, das in der Nähe seiner Sperrfestungslinie gelegen, von ihm wie ein Artillerieschießplatz vorbereitet ist. Die Folge dieses uns ungünstigen Umstandes sollte schon am Morgen unsere Maschinengewehr-Kompanie zu fühlen bekommen. Sie wurde von einem feindlichen Feuerüberfall gepackt, verlor fast die Hälfte ihrer Mannschaften und Pferde und ihren braven Führer, Hauptmann Wegelin, der zu Tode verwundet war. Am Nachmittag dieses Tages erging erneuter Angriffsbefehl zum Vorgehen in südwestlicher Richtung, linker Flügel allgemeine Richtung Anglemont. Das Regiment geht in prächtiger Haltung und in ausgezeichneter Ordnung vor. Die Verluste sind erträglich, leider fällt auch unser braver junger Leutnant Vetter. Am Abend sind die Gefechtsziele erreicht, I. Bataillon ist in Bois de la Conche eingedrungen, in dem sich noch Waldgefechte abspielen. Die Nacht lässt es rätlich erscheinen, die in den Wald gedrungenen Teile des Regiments an dessen Nordrand zurückzunehmen und geschlossen dort zu biwakieren mit Anschluss rechts an das Infanterie-Leib-Regiment, links an das 16. Infanterie-Regiment.“

Die Lages des Grabes von Leonhard Stein ist offiziell unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er bei der Zusammenlegung der vielen Feldfriedhöfe nicht mehr zu identifizieren war und anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier beigesetzt wurde, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Hauptmann Cäsar Wegelin, gefallen am 27.08.1914 bei Menil, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier in einem Massengrab;
  • Leutnant Friedrich Vetter, gefallen am 28.08.1914 bei Menil, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier in einem Massengrab;
  • Infanterist Karl Bartl, gefallen am 27.08.1914 bei Menil, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier in einem Massengrab;
  • Reservist Sebastian Anderl, gefallen am 27.08.1914 bei Menil, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Leonhard Stein
Rückseite des Sterbebildes von Leonhard Stein

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.723: Ignaz Brunninger

Der Soldat Ignaz Brunninger stammte aus der bayerischen Gemeinde Triftern und war Hausbesitzer. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Landwehrmann in der 12. Kompanie des 2. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 20.07.1915 fiel er im Alter von 32 Jahren während der 2. Schlacht von Münster.

Die Regimentsgeschichte des 2. Landwehr-Infanterie-Regiments schreibt über diesen Tag:

Die zweite Schlacht um Münster

Die Gefechte am Lingekopf, Schratzmaennele und Barrenkopf am 20., 22., 26. und 27.7.1915

Der Regiments-Kommandeur ordnete am 19. in Voraussicht des feindlichen Angriffs an, dass die am Bärenstall befindliche Kompanie der Regiments-Reserve (9. Kompanie unter Oberleutnant Voigt) mit 1 Zug den in der Nordwestecke des Barrenkopfes befindlichen, stark erschütterten Zug der 6. Kompanie abzulösen und die 2. Linie am Schratzmaennele und im Sattel zwischen Schratzmaennele und Barrenkopf zu besetzen habe. Eine Kompanie der Brigade-Reserve wurde als Ersatz für die 9. Kompanie am Bärenstall zur Verfügung des rechten Regiments-Abschnitts angefordert. Die 12. Kompanie traf 1.00 Uhr morgens am Bärenstall ein. Für die Divisions-Reserve, II. Landwehr-Infanterie-Regiment 1, war Besichtigung auf dem Exerzierplatz Colmar für den 20. vormittags angesetzt. Der Antrag des Kommandeurs Landwehr-Infanterie-Regiment 2, dass diese ausfallen und das Bataillon zum Heranziehen für den bevorstehenden Kampf bereitgestellt werden möchte, wurde abgewiesen.

Am 20. 5.00 Uhr morgens begann der Feind mit der planmäßigen Zerstörung unserer Stellung vom Schratmaennele bis zum Eichwald einschließlich mit allen Kalibern des Feldkriegs, gegen den Sattel zwischen Schratzmaennele und Barrenkopf auch mit schweren Minen. Auch die Regiments-Reserve-Stelle in Hohrod und die rückwärtigen Straße und Wege wurden stark beschossen.

Der Regiments-Kommandeur forderte beim Landwehr-Feld-Artillerie-Regiment 6 die kräftigste Erwiderung des feindlichen Feuers gegen Großen Hörnleskopf, Combekopf und die feindliche Stellung bei Mittelbühl an, beantragte die Heranziehung der zweiten Kompanie der Brigade-Reserve (11. Kompanie) mit 1 MG-Zug nach dem Bärenstall, setzte von der Regiments-Reserve (10. Kompanie) in Hohrodberg 2/3 nach der Badener Hütte, am Südosthange des Barrenkopfes gelegen, in Marsch und stellte 1 Zug dem linken Unterabschnitt im Eichwald zur Verfügung. Der dringende Antrag, die Besichtigung des II./Land.Inf.Rgts. ausfallen zu lassen, wurde abermals abgelehnt.

Der Regiments-Kommandeur begab sich mit dem Regiments-Stab nach dem entscheidenden Punkte des Kampfes, nach der Badener Hütte am Barrenkopf. Dieser Berg bildete den rechten Stützpunkt für unsere Münstertal-Front. Wenn er fiel und sich die feindliche Angriffsbewegung nach links über den anschließenden Kleinkopf fortsetzte, waren das Münstertal und die südlich dieses Tales gelegene Stellung der 8. bayerischen Reserve-Division auf dem Reichsackerkopf und Hilsenfirst stark gefährdet, wenn nicht unhaltbar.

Die Stellung des Landwehr-Infanterie-Regiments 2 war am 20. morgens folgendermaßen besetzt:

Im rechten Regimentsabschnitt stand in erster Linie das II. Bataillon in der Reihenfolge

5. Kompanie am Schratzmaennele

6. Kompanie im Sattel, an der zerschossenen Nordwestecke des Barrenkopfs 1 Zug der 9. Kompanie

7. Kompanie am Westhange des Barrenkopfs und Kleinkopfs

8. Kompanie im Sattel zwischen Kleinkopf und Eichwald bei Hinterberg und Gebräch;

in zweiter Linie

2/3 9. Kompanie auf dem Schratzmaennele und im Sattel zum Barrenkopf;

in Reserve

11. und 12. Kompanie am Bärenstall östlich Schratzmaennele, 2/3 10. Kompanie bei der Badener Hütte;

Stab II. und III. Bataillon am Bärenstall.

Der linke Regimentsabschnitt war vom I. Bataillon besetzt in der Reihenfolge:

2. Kompanie Westrand des Eichwald,

3. Kompanie Katzensteine,

4. Kompanie Muschlersberg,

  1. Kompanie Rebberg;
    in Reserve

1 Zug der 10. Kompanie am Eichwald, Ostrand

hier auch Stab I. Bataillon

Jedes Bataillon hatte 1 MG-Zug.

Der Schwerpunkt der Verteidigung war also auf den wichtigeren rechten Flügel gelegt.

Das feindliche Zerstörungsfeuer hielt unentwegt, mit wenigen Pausen, an und richtete besonders auf dem Südhange des Schratzmaennele, im Sattel zwischen Schratzmaennele und Barrenkopf und auf diesem selbst starke Verwüstungen an. Unsere erste Linie im Sattel wurde mitsamt ihrer Besatzung verschüttet, auch die zweite Linie schwer beschädigt. Die Barrenkopf-Besatzung in der Nordwestecke wurde derart gelichtet, dass 1 Zug der 10. Kompanie zu ihrer Auffüllung eingesetzt werden musste. Auch Oberleutnant Reck musste die 12. Kompanie zur Besetzung der weiten Lücken, die die zweite Linie im Sattel aufwies, ausgeben. Oberleutnant Roder begab sich im heftigsten Artilleriefeuer zu der kämpfenden Truppe vor, um den Zusammenhang zwischen Schratzmaennele- und Barrenkopf-Besatzung wieder herzustellen.

Um 1.30 Uhr nachmittags gingen starke feindliche Infanterie-Linien aus der Sturmstellung bei Glasborn zum Sturm vor, fluteten aber vor unserem sofort einsetzenden Infanterie- und MG-Feuer in ihre Ausgangsstellung zurück.

Das feindliche Artilleriefeuer setzte mit erhöhter Stärke wieder ein. Um 3.00 Uhr nachmittags wurde es nach rückwärts und besonders stark gegen die Straße Bärenstall-Wahlenstall-Schneiden verlegt. Die Umgebung der Badener Hütte war in dichte Rauchwolken gehüllt. Wiederum trat der Feind in 5 losen Wellen hintereinander zum Sturm an. Wieder prasselten den feindlichen Alpenjägern die Infanterie- und MG-Geschosse der bayerischen Landwehr, die die Hölle des feindlichen Artilleriefeuers überstanden hatte, entgegen.

Am Fuße des Schratzmaennele geriet der Feind überraschend in das Feuer unserer von ihrem kaltblütigen Führer, Hauptmann Pausch, geleiteten 5. Kompanie. Unsere neu angelegte 1. Linie war vom Feinde nicht entdeckt worden und daher von seinem Artilleriefeuer verschont geblieben. Er machte hier gar keine Fortschritte. Wohl aber nahm er rechts der 5. Kompanie Besitz von dem vom Landwehr-Infanterie-Regiment 1 angelegten, aber nicht besetzten Graben am Westhange des Lingekopfes und bedrängte von hier aus stark den rechten Flügel dieser Kompanie und besonders auch die Lingekopf-Besatzung des Landwehr-Infanterie-Regiments 1.

Weiter drang der Feind im Sattel gegen den Südhang des Schratzmaennele vor. Hier wurde er aber durch das falankierende Feuer des auf halbem Hang in Stellung gebrachten MG-Zuges des Offiziers-Stellvertreter Faulstich wirksam gefasst. Dem Feinde wurde durch das Feuer dieser MG die schwersten Verluste zugefügt. Links vorwärts von diesem MG-Zug feuerte Hauptmann Hainer, der unerschrockene Führer der 6. Kompanie durch sein vorbildliches Beispiel die wenigen Leute seiner Kompanie, die das schwere feindliche Feuer überstanden hatten, zu dem hartnäckigsten Widerstande nan. Die tapfere Schar streckte auf nächster Entfernung einen Feind nach dem anderen nieder. Sowie sich der feindliche Infanterie-Angriff aussprach, wurde die 11. Kompanie von Oberstleutnant Reck vom Bärenstall aus zum gegenstoß am Südhange des Schratzmaennele und im Sattel angesetzt. Entschlossen führte Hauptmann Ruidisch seine Kompanie vor. Sie kam gerade noch rechtzeitig an die 2. Linie heran, um gemeinsam mit der hier kämpfenden 12. Kompanie unter ihrem tapferen Führer, Oberleutnant Emminger, den feindlichen Angriff an dieser Stelle restlos abzuschlagen. Durch besondere Tapferkeit tat sich hierbei Unteroffizier Ludwig Pechaigner der 11. Kompanie auf dem Schratzmaennele hervor und spornte durch sein leuchtendes Beispiel als Gruppenführer seine Leute zum Ausharren im schwersten Feuer an. Wehrmann Peter Holzner der 12. Kompanie trug im schwersten Artilleriefeuer fortgesetzt Munition herbei.

An der Südseite des Sattels trat ein noch kampffähig gebliebenes MG in dem zertrümmerten Beton-Blockhaus in Tätigkeit und feuerte so lange, bis die Bedienungsmannschaften durch ein bei Glasborn stehendes feindliches MG außer Gefecht gesetzt waren und die Schießscharte durch eine feindliche Mine verschüttet worden war.

Die Masse der Franzosen blieb vor unserer Front liegen oder flutete zurück. Nur einer gegen die zertrümmerte Nordwestecke der Barrenkopf-Stellung angesetzten feindlichen Sturmabteilung gelang es, hier einzudringen. Leutnant Prähuber warf sich dem übermächtigen Feinde mit einer kleinen Schar der 9. Kompanie heldenmutig entgegen. Der Überzahl gegenüber musste sie im Kampfe erliegen. Den heldenhaft kämpfenden Offizier erreichte auf nächster Entfernung das tödliche Geschoss.

Der Führer der 9. Kompanie, Oberleutnant Voigt, eilte dem feindlichen Sturmangriff mit einem Teil seiner Leute zur Besetzung des an den Barrenkopf anschließenden, südlichsten Teiles der 2. Linie im Sattel entgegen. Er wurde durch eine feindliche schwere Granate verschüttet und am Tage danach tot ausgegraben. Auch Leutnant Hornick dieser Kompanie fand hier den Heldentod. Führerlos wich eine Anzahl der auf dem Barrenkopf kämpfenden Leute der 9. Kompanie dem Feinde aus und riss den zu ihrer Unterstützung eingesetzten Zug der 10. Kompanie nmit sich fort. Der Gegiments-Kommandeur warf sich dem kopflosen Haufen entgegen und führte sie wieder gegen die Höhe des Barrenkopfes vor. Hier gewannen diese Leute Anschluss an eine kleine, mutige Schar, die auf der Höhe des Barrenkopfes dem Feinde das Vorwärtskommen verwehrte. Vizefeldwebel Taubeneder der 9. Kompanie hatte beim Einsetzen des feindlichen Infanterie-Angriffs mit rücksichtsloser Tatkraft die in den Unterständen gegen das überwältigende Artilleriefeuer Schutz suchenden Leute aus den Deckungen herausgeholt und durch das feindliche Artilleriefeuer hindurch auf die Höhe des Barrenkopfes vorgeführt. Im heftigsten feindlichen Infanterie- und eigenem Artilleriefeuer hielt er mit seiner todesmutigen Kampfgruppe, selbst als diese auf 8 Mann zusammengeschmolzen war, stand, bis die durch den Regiments-Kommandeur wieder vorgeführten Leute sich ihm anschlossen und ihn bei der Abwehr unterstützten. Dem Vizefeldwebel Taubeneder gebührt das Verdienst, durch sein entschiedenes, opferfreudiges Handeln dem Feinde die Besitznahme des ganzen Barrenkopfes verwehrt zu haben. Er wurde für seine selbsttätige, entschlossene, tapfere Tat mit der goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Ein Inhaber der goldenen Tapferkeitsmedaille, die er sich in der Champagne erworben hatte, Vizefeldwebel Königer der 10. Kompanie, fand auf dem Barrenkopf, verzweiflungsvoll gegen feindliche Übermacht kämpfend, den Heldentod.

Als der Regiments-Kommandeur die Kuppe des Barrenkopfs in der Hand des Feindes sah, warf er seine letzte Reserve, 1 Zug der 10. Kompanie, auf den Kleinkopf und befahl dem Führer der 10. Kompanie, Oberleutnant Vilbig, zusammen mit Teilen der 7. Kompanie unter Hauptmann Krug gegen den Feind auf dem Barrenkopf links umfassend vorzugehen. Diese beiden Kompanieführer nahmen die Kampfgruppe auf dem Kleinkopf fest in die Hand und drangen mit ihr in dem am Westhange des Barrenkopfes führenden Kampfgraben bis zu der Nordwestecke der Barrenkopf-Stellung vor und verlegten hierdurch der nfeindlichen Schar, die sich auf der Barrenkopf-Kuppe festgesetzt hatte, den Rückzug.

Nun – etwa 4 Uhr nachmittags – traf von der Brigade die Mitteilung ein, dass die Divisionsreserve II./Landwehr-Infanterie-Regiment 1, dem Landwehr-Infanterie-Regiment 2 zur Verfügung gestellt sei. Bataillons-Stab und 3 Kompanien seien nach dem Kuhberg (östlich Schratzmaennele), 1 Kompanie nach Hohrod in Marsch gesetzt worden. Dem immer dringender werdenden Antrag des Kommandeurs Landwehr-Infanterie-Regiment 2, die Besichtigung auf dem Exerzierplatz Colmar abzubrechen, war endlich Folge gegeben worden. Das Bataillon erstieg in der Julihitze die Vogesenhöhen und legte im Eilmarsch die 25 Kilometer Entfernung von Colmar bis zum Bärenstall zurück. Hierher hatte Oberstleutnant Reck 2 Kompanien des Bataillons herangezogen. 1 Kompanie war vom Bataillons-Kommandeur, Oberstleutnant von Grundherr, dem auf dem Lingekopf vom Feinde stark bedrängten Landwehr-Infanterie-Regiment 1 zur Unterstützung gesandt worden. Oberstleutnant Reck erhielt vom Kommandeur Landwehr-Infanterie-Regiment 2 den Befehl, mit den beiden Kompanien den Barrenkopf von dem Rest des Feindes, der sich auf dessen Kuppe noch eingenistet hatte, zu säubern. Die 5. und 7. Kompanie 1. Landwehr-Infanterie-Regiment erstiegen unter Führung des Oberstleutnant Reck den Barrenkopf und schritten unverzüglich zum Sturm. Die Schützen des Landwehr-Infanterie-Regiments 2 schlossen sich ihnen von allen Seiten an. Die Kampfgruppe des Hauptmann Krug und Oberleutnant Vilbig drang von Westen her vor- Die nun völlig eingekreisten Franzosen wurden gefangen genommen. 1 Offizier, 51 unverwundete und 13 verwundete Alpenjäger der Bataillone 22, 28, 70 und 106 fielen in die Hände der bayerischen Landwehr.

Unsere Stellung war wieder restlos in unserem Besitz. Aus eigener Kraft hatte die Infanterie den feindlichen Angriff abgewiesen. Die Artillerie vermochte sie nur ungenügend zu unterstützen, da damals die Verbindung mit ihr, besonders auch durch Leuchtzeichen, für schwere Kampfverhältnisse noch nicht hinreichend organisiert war. Landwehr-Feld-Artillerie-Regiment 6 war wegen seines kurzen Einsatzes mit dem Schießen im Gebirge noch nicht vertraut, schoss infolgedessen mehrfach in die eigene Stellung hinein und fügte unserer Infanterie dadurch Verluste zu.

Gegen den linken Regimentsabschnitt richtete der Feind keinen Angriff, wohl aber lag auch auf ihm, besonders aber auf der Eichwald-Stellung, das schwerste Artilleriefeuer. Hier wirkte das feindliche 28 cm-Kaliber verheerend. Die vordersten Gräben wurden vollständig verschüttet, die Unterstände alle zertrümmert.

Die ganze Regimentsstellung zeigte überhaupt derartige Zerstörungen, vornehmlich auch an den Hindernissen, dass sie ihre Sturmfreiheit eingebüßt hatte und nur wenig Schutz gegen Artilleriefeuer mehr bot.

Der Regiments-Kommandeur zog die von der Brigade nach Hohrod in Marsch gesetzte 8. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 1 nach der Badener Hütte als seine Reserve heran, stellte 2/3 davon aber auf dringende Anforderung des Oberstleutnant von Grundherr dem Landwehr-Infanterie-Regiment 1 für den Lingekopf alsbald zur Verfügung.

Die 6. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 2, die im Sattel zwischen Schratzmaennele und Barrenkopf bis über die Hälfte aufgerieben worden war, wurde an den Bärenstall zurückgenommen und durch die 11. Kompanie ersetzt.

Am Abend unternahmen die Franzosen noch einmal zwei Angriffe gegen den Barrenkopf. Sie wurden beide Male abgewiesen.

In der Nacht vom 20./21. traf das Mecklenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 14 zur Verfügung des Regiments ein.

Durch 2/8 Radfahrer Kompanie der Jäger wurde der rechte Flügel der in der vorgeschobenen Linie am Schratzmaennele-Hang sehr ausgedehnten 5. Kompanie verstärkt. Mit 2 Kompanien hatte das Jäger-Battailion die 7., 9., 10. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 2 und 5. und 7. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 1 auf dem Barrenkopf abzulösen.

Der rechte Regiments-Abschnitt, dessen Führung Oberstleutnant Reck beibehilt, wurde in zwei Unterabschnitte zerlegt. Die Führung im Unterabschnitt A erhielt Oberstleutnant Roder, Kommandeur III./Landwehr-Infanterie-Regiment 2, im Unterabschnitt B Hauptmann von Diepow, der Führer des Jäger-Bataillons 14.“

Man begrub Ignaz Brunninger auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab.

Seine Heimatstadt Triftern gedenkt Ignaz Brunninger noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2009/triftern_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Ignaz Brunninger
Rückseite des Sterbebildes von Ignaz Brunninger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.712: Stefan Moosbauer

Der Soldat Stefan Moosbauer stammte aus Ried, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Großkarolinenfeld, und war der Sohn eines Landwirts (Lamprechtbauer). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Landwehrmann in der 3. Kompanie des 2. bayerischen Landsturm-Infanterie-Bataillons. Am 02.03.1915 verstarb er in Folge einer Erkrankung im Alter von 30 Jahren im Lazarett in Oberhofen (Elsass).

Man begrub Stefan Moosbauer auf dem Soldatenfriedhof Haguenau in Grab 149.

Hinweis vom Soldatenfriedhof Haguenau: http://www.denkmalprojekt.org/2008/haguenau_kgs_wk1_fr.htm

Sterbebild von Stefan Moosbauer
Rückseite des Sterbebildes von Stefan Moosbauer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.696: Anton Gebhart

Der Soldat Anton Gebhart wurde am 20.11.1879 in Enthalb der Ach, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Wertach, geboren. Das Schicksal seines jüngeren Bruder Karl Gebhart stellte ich gestern vor. Er war verheiratet, hatte mit seiner Frau sechs Kinder, und arbeitete als Landwirt. Im Ersten Weltkrieg diente er seit dem 07.08.1914 als Gefreiter in der 8. Kompanie des 3. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 21.06.1915 (Sterbebild) oder 23.06.1915 (Volksbund) fiel er im Alter von 35 Jahren am Hilsenfirst in den Vogesen.

Über den Todeszeitraum und die Todesumstände von Anton Gebhart schreibt die Regimentsgeschichte des 3. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments:

„Am 20.06. lag die Stellung abermals unter schwerstem Feuzer, diesmal blieb der Angriff aus.

Das Feuer wiederholte sich am folgenden Tag von 10 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends. Dreimal setzten sodann die Franzosen zum Angriff an und dreimal mussten sie weichen.

Das Gardejägerbataillon traf am 22.06. ein, um die Jäger 14 und das II. Bataillon in der vordersten Linie abzulösen. Die 5. Kompanie blieb in Stellung Hilsenfirst Nord. Die drei übrigen Kompanien rückten auf den Biwackplatz bei Rieth zurück. Das feindliche Artilleriefeuer hatte wiederum die Morgenstunden ausgefüllt.

Der 23.06. verging über dem Ausheben einer II. Stellung und der folgende Tag rief das Bataillon in die Stellung Hilsenfirst-Süd im Verein mit der 1. und 3. Kompanie der Gardejäger.“.

Man begrub Anton Gebhart auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in Block 6, Grab 15.

Sterbebild von Anton Gebhart

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.682: Karl Hermann Langer

Der Soldat Karl Hermann Langer wurde am 24.12.1883 in Süchteln geboren, einem Stadtteil der Stadt Viersen in Nordrhein-Westfalen. Im Ersten Weltkrieg diente er als Ersatz-Reservist in der 1. Kompanie des Ersatz-Bataillons des 99. Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 11.03.1915 verstarb er nach schwerer Verwundung in den Vogesen im Alter von 30 Jahren im Reserve-Lazarett Wisch (französisch: Wisches).

Man begrub Karl Hermann Langer in seiner Heimat auf dem Friedhof Viersen-Süchteln in Feld I, Grab 5.

Sterbebild von Karl Hermann Langer
Rückseite des Sterbebildes von Karl Hermann Langer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.669: Augustin Rauner („Ranner“)

Der Soldat Augustin Rauner (Schreibfehler auf Sterbebild) stammte aus Willing, einem Ortsteil der bayerischen Stadt Bad Aibling, und war der Sohn eines Mühlbesitzers. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 8. Kompanie des 19. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 22.12.1915 (Volksbund: 21.12.1915) fiel er im Alter von 24 Jahren am Hilsenfirst in den Vogesen durch einen Schrapnelltreffer.

Man begrub Augustin Rauner auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in einem Massengrab.

Sterbebild von Augustin Ranner
Rückseite des Sterbebildes von Augustin Ranner

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.640: Johann Schlittenbauer

Der Soldat Johann Schlittenbauer stammte aus Frabertsham, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Obing, und war Braugehilfe von Beruf. Im Ersten Weltkrieg diente er als Gefreiter der Reserve in der 7. Kompanie des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 07.09.1914 fiel er im Alter von 25 Jahren bei Einville-au-Jard im Bois de Crevic in den Vogesen.

Über den Todestag und die Todesumstände von Johann Schlittenbauer schreibt die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„Am 7. September 7 Uhr vormittags traf der erste Ersatz vom Ersatz-Bataillon Reserve-Infanterie-Regiment 10 ein: 6 Offiziere, 2 Offizier-Aspiranten, 47 Unteroffiziere, 443 Mannschaften. 8.45 Uhr vormittags wurde der Regimentsstab zum Brigades-Stab nach Friscati berufen; für das II. Bataillon in Jolivet wurde Marschbereitschaft angeordnet. Auf die linke Nachbargruppen war ein Angriff erfolgt, der jedoch ohne Hilfe des II. Bataillons abgewiesen wurde. Der Regimentsstab verblieb in Friscati und übernahm den Befehl über alle in vorderer Linie liegenden Truppen der Brigade.“

Man begrub Johann Schlittenbauer auf dem Soldatenfriedhof Gerbéviller in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Obing gedenkt Johann Schlittenbauer noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2011/obing_wk1_wk2_bay.html

Sterbebild von Johann Schlittenbauer
Rückseite des Sterbebildes von Johann Schlittenbauer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.637: Joseph Randlinger

Der Soldat Joseph Randlinger wurde am 21.03.1894 in Blabsreit geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Schnaitsee. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 2. Kompanie des 18. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 14.03.1915 wurde er während der Schlacht bei Münster schwer verwundet und gilt seit diesem Zeitpunkt als vermisst. Er wurde 20 Jahre alt. Er wurde am Reichackerkopf /Klänglesattel getötet.

Über den Todeszeitrum von Joseph Randlinger berichtet die Regimentsgeschichtd es 18. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„In der Frühe des 12. sollte der Feind durch öangsames Vorschieben der Stellung verdrängt werden, um den Befehl der Division, den Feind aus seinen Stellungen am Reichackerkopf, Klänglesattel und Gelände westlich davon zu werfen, gerecht zu werden. Bis auf 80 Meter schiebt sich die 2. Kompanie durch den Astverhau im Klänglesattel heran. Unter Zuhilfenahme von Schutzschilden wird es nach Einbruch der Dunkelheit nochmals versucht; auch hier ist ein weiteres Vordringen infolge des stark flankierenden feindlichen Feuers zur Ohnmacht verdammt. Ein Vorgehen am Klänglesattel wird auch als unmöglkich erkannt, solange der Feind den Reichackerkopf und Köpfle besetzt hält. Am 15. war das Bataillon in Ruhe, aber wegen eines feindlichen Angriffs auf Mönchberg und Reichackerkopf am 19. alarmiert. Leutnant der Reserve Stadelbauer wird bei der Bereitstellung infolge Sturz vom Pferd tödlich verletzt.“

Die Lage des Grabes von Joseph Randlinger ist unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er, wenn seine Gebeine bis heute geborgen wurden, anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach beigesetzt wurde, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitrum fielen, u. a.

  • Infanterist Georg Brindl, gefallen am 13.03.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in Block 2, Grab 40;
  • Infanterist Gregor Göbl, gefallen am 14.03.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in Block 2, Grab 39;
  • Unteroffizier Xaver Heimer, gefallen am 12.03.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Paul Meier, gefallen am 12.03.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in Block 5, Grab 60;
  • Unteroffizier Hans Raum, gefallen am 12.03.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Joseph Randlinger
Rückseite des Sterbebildes von Joseph Randlinger