Sonderbeitrag: Leutnant Dr. Max Unterharnscheidt

Der Soldat Dr. Max Unterharnscheidt stammte aus Werden, einem Ortsteil der Stadt Essen im heutigen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Reserve und Kompanieführer der 1. Kompanie des 209. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 21.10.1915 fiel er bei Ziegelschloss bei Smiske, einem Ortsteil von Ypern.

Man begrub Dr. Max Unterharnscheidt auf dem Soldatenfriedhof Vladslo in Block 3, Grab 242.

Leutnant Dr. Max Unterharnscheidt

Sonderbeitrag: Oberleutnant Hermann Stöve

Der Soldat Hermann Stöve stammte aus Varel im heutigen Bundesland Niedersachsen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Oberleutnant im 95. Infanterie-Regiment, war jedoch abgeordnet in die 12. Kompanie des 233. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 05.04.1916 fiel er belgischen Flandern an der Westfront. Er wurde während der Stellungskämpfe an der Yser getötet.

Man begrub Hermann Stöve auf dem Soldatenfriedhof Langemark in Block B Grab 14069.

In Varel gedenkt man Hermann Stöve noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2024/varel_lkr-friesland_wk1_ns.html

Oberleutnant Hermann Stöve

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.140: Xaver Holzner

Der Soldat Xaver Holzner wurde am 15.11.1893 in Hinzing geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Schönberg, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 8. Kompanie des 9. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 05.06.1917 (Angabe der Regimentsgeschichte) fiel er im Alter von 23 Jahren während der Schlacht bei Wytschaete und Messines nach 28 Monaten Kriegsdienst durch Granatschuss.

Offiziell ist für Xaver Holzner keine Grablage bekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass er, sofern nach dem Granattreffer noch sterbliche Überreste vorhanden waren, diese anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Langemark beigesetzt wurden, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, die im selben Zeitabschnitt fielen, u. a.

  • Rudolf Schütt, geboren am 21.04.1898 in Aschfeld, gefallen am 06.06.1917 bei Warneton, begraben auf dem Soldatenfriedhof Langemark in einem Massengrab;
  • Infanterist Wilhelm Neu, gefallen am 05.06.1917, begraben auf dem Soldatenfriedhof Langemark in einem Massengrab;
  • Vizefeldwebel Richard Fellmann, gefallen am 04.06.1917, begraben auf dem Soldatenfriedhof Langemark in einem Massengrab;
  • Gefreiter Michael Bürger, gefallen am 05.06.1917, begraben auf dem Soldatenfriedhof Langemark in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Xaver Holzner
Rückseite des Sterbebildes von Xaver Holzner

Sonderbeitrag: Unteroffizier Max Huber

Der Soldat Max Huber wurde am 20.07.1885 in der Stadt Lahr im heutigen Bundesland Baden-Württemberg geboren und war Kaufmann und Geschäftsführer. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Unteroffizier in Unteroffizier in der 4. Kompanie des 246. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 21.10.1914 fiel er im Alter von 29 Jahren bei Becelaere nahe Ypern in Belgien. Er fiel bei der Eroberung von Reutel.

Über den Todestag und die Todesumstände von Max Huber berichtet die Regimentsgeschichte des 246. Reserve-Infanterie-Regiments:

„Für den 21. Oktober war von 10 Uhr vormittags ab folgende Gefechtsgliederung befohlen: I./246 nördlich des Weges Zwaanhoek mit zugeteilter 9. Kompanie, südlich anschließend II./246, hinter der Mitte am Wegkreuz III./246 ohne 9. Kompanie. Aus dieser Aufstellung heraus war für 3.45 Uhr nachmittags der Angriff auf Reutel befohlen. Der Vorstoß verzögerte sich aber, da die Anschlusstruppen rechts (Reserve-Infanterie-Regiment 244) nicht vorkamen. Um 5 Uhr nachmittags wurde der Angriff durchgeführt. Die Bataillone stürmten den deckungslosen Hang hinunter, durchschritten die Mulde und kamen bis auf die Höhe Ostrand Reutel vor. In dieser Linie angekommen, schlug starkes Flankenfeuer von Norden her in die Reihen und dezimierte die Schützenwelle.Von hinten kam schweres deutsches Artilleriefeuer, da der schweren Artillerie anscheinend keine Meldung über die neu erreichte Stellung zugegangen war. Es war unmöglich hier zu bleiben. Nach Einbruch der Dunkelheit wurden deshalb die Kompanien wieder auf die Ausgangsstellung zurückgenommen. Die Verluste an diesem Tage waren nicht gering. Das I. Bataillon verlor allein drei Kompanieführer (Hauptmann Geyer schwer verwundet). Vom II. Bataillon war der Führer der 8. Kompanie, Oberleutnant Haller, schwer verwundet (gestorben am 26. Oktober 1914). Der Verlust an Unteroffizieren und Mannschaften ließ sich noch gar nicht feststellen. Es kann nicht unerwähnt bleiben, dass die rechte Flanke des Regiments und damit die 54. Reserve-Division am 21. Oktober 1914 bis zum Eintreffen der 53. Reserve-Division sehr bedroht war. Der vordere Teil der 53. Reserve-Division gingen später angriffsweise gegen den nördlichen Flügel von Becelaere vor, anscheinend ohne Kenntnis davon, dass dieser Ortr von deutschen Truppen  bereits besetzt war, denn es hatten Teile des Regiments 246 unter ihrem Feuer zu leiden.“

Seit 19

Man begrub Max Huber auf dem Soldatenfriedhof Menen in Block N, Grab 3.457.

Das Grab von Unteroffizier Max Huber 246. R.I.R. 4. Kompanie und 9 Kameraden in Zwaanhoek

Sonderbeitrag: Major Ernst Holtzhausen

Der Soldat Ernst Holtzhausen wurde am 17.02.1862 in Zerbst/Anhalt geboren und lebte in der Stadt Ludwigsburg im heutigen Bundesland Baden-Württemberg. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Major z. D. im Stab des III. Bataillons des 246. Reserve-Infanterie-Regiment. Am 24.10.1914 fiel er in Belgien bei Reutel, in der Nähe von Ypern.

Über den Todestag und die Todesumstände von Ernst Holtzhausen berichtet die Regimentsgeschichte des 246. Reserve-Infanterie-Regiments:

„Gegen Abend des 23. Oktober traf von dem Brigadekommandeur der Befehl ein, Regiment 246 habe mit dem Regiment 244 Reutel anzugreifen. Der Angriff wurde aber auf 24. Oktober vor Tagesanbruch verschoben. Der Morgen des 24. Oktober 1914 brach trüb und neblig an. Seit den frühesten Morgenstunden kreuzten sich die Geschosse der beiderseitigen Artillerien über den Gräben. Heute sollte Reutel und die englische Stellung endgültig in deutschen Besitz kommen. Die eigenen Schützengräben wurden auf Befehl des Regiments (Freiherr von Varnbühler) eingeworfen, sodass nur noch eine Brustwehr für liegende Schützen auf dem gewachsenen Boden stehen blieb. Also ein Zurück in die eigenen Gräben gab es nicht.

Ein Regimentsbefehl von damals lautete: Das Regiment greift morgen, rechter Flügel am Wege Reutel-Ypern, den westlichen Teil von Reutel im Anschluss an Regiment 244 (rechts), sowie die Waldstücke südlich von Reutel an und setzt sich in den Besitz des Westrandes dieser Waldstücke, welche von den vordersten Abteilungen zu besetzen sind. Zu dem Angriff tritt das I. Bataillon, welches den Anschluss hat, unter Zuteilung der Pionier-Kompanie 54 um 6 Uhr morgens an. Angriffsziel westlicher Teil von Reutel und dreihundert Meter südlich davon. Links davon greift das II. Bataillon die Waldstücke in drei- bis vierhundert Meter Ausdehnung an. Das III. Bataillon ohne 12. Kompanie wird dem Regiment vom Brigadeführer zur Verfügung gestellt und folgt noch aufgeschlossen hinter der Mitte des Regiments, bereit, beim I. und II. Bataillon einzugreifen.

Zum Angriff sind die Gewehre zu entladen, Seitengewehre sind aufgepflanzt. Anschluss hat der linke Flügel des Regiments. Lautloses Vorgehen zum sorgfältig angesetzten Angriff ist Vorbedingung für sein Gelingen. Beim nächtlichen Durchschreiten der Wälder auf kurze Entfernung hinter der Schützenlinie geschlossene Trupps.

gez. Freiherr von Varnbühler

Bei stockdunkler Nacht erhoben sich die Bataillone auf der Höhe am Westrand von Becelaere und gingen zum dritten Male gegen Reuten und die südlich davon liegenden Waldstücke vor. Entschlossenheit lag auf allen Gesichtern. Heute sollte uns die Siegespalme nicht entrissen werden. Auch die Artillerie war über unser Vorgehen genau unterrichtet. Die feindliche Hauptstellung lag bereits unter schwerem deutschem Feuer. Der Sturm der Gruppe Roschmann begann. Doch auch der Engländer war auf der Hut. „Royal-Scos-Fusiliers“ und das „Yorkshire-Regiment“ verteidigten Flanderns Boden. Beide Regimenter mit alter Tradition und berühmt aus vielen Kolonialkriegen.

Das Vorgehen des Regiments 244, das den Anschluss hatte, hatte sich verzögert. Es war inzwischen heller Tag geworden. Rasendes Feuer empfing das Regiment 246 gleich zu beginn seiner Vorwärtsbewegung. Es lichteten sich die vorderen Reihen. Aber unaufhaltsam ging es vorwärts gegen die feindliche Linie, die von der schwäbischen Sturmwoge überflutet wurde. Das III. Bataillon hatte sich am Wege Zwaanhoek-Reutel entlang gezogen und drang von Norden her mit gefälltem Bajonett und schlagenden Tambours mit gellendem Hörnerklang in die feindliche Stellung ein. Ein blutiges Handgemenge entspann sich. Durch den Angriff des III. Bataillons entlastet, erhoben sich auch das I. und II. Bataillon und stürzten sich nun gemeinsam auf den Feind. Der Gegner, soweit er in seinen engen, tiefen Gräben standhielt, wurde niedergemacht, der Rest gefangen genommen. 540 Mann und 18 Offiziere fielen den 246ern in die Hände, dazu eine stattliche Zahl Gewehre, Munition, Schanzzeug, sowie ein Maschinengewehr. Reutel war in unserer Hand. Der Sieger drang ohne weiteren Widerstand in die südlich und südwestlich des Dorfes liegenden Waldstücke bis an den Reutelbach vor. Das befohlene Ziel war erreicht. Regiment 244 war nördlich der Straße Reutel-Ypern rasch vorwärts gekommen, drang im Anschluss an das Regiment 246 tief in den Polygonwald ein, verließ ihn aber kurz darauf wieder, um auf die Höhe nördlich Reutel zurückzugehen. Die unserem Regiment durch diese Rückwärtsbewegung drohende Gefahr wurde sofort erkannt und deshalb mit allen Mitteln von unserem Regimentskommandeur veranlasst, dass diese zum Stehen gebracht wurde, was dicht am Ostrande des Polygonwaldes gelang. Die Stellung des Regiments war hierdurch ziemlich bedroht. Die Anschlusstruppen rechts und links waren etwa vierhundert Meter zurück, es entstand so eine Lücke von fünfhundert Metern. Da die Verluste in den letzten Tagen außerordentlich groß waren, verfügte das Regiment über keinerlei Reserven mehr, bis zum letzten Mann war alles eingesetzt. Trotzdem erging der strenge Befehl, die Stellung unter allen Umständen zu halten.

Der Feind hatte sich in der Zwischenzeit wieder gefasst, seine Führung übersah die Lage halbwegs. Mit neuen Truppen setzte ein Gegenstoß aus dem gegenüberliegenden Polderhoekpark ein, der kraftvoll vorgetragen wurde. Er zerschellte aber an der deutschen Linie.

Bei Einbruch der Dunkelheit meldete sich Leutnant Kammerer mit dem Radfahrerzug des Reserve-Jäger-Bataillons 26 als Unterstützung. Das Detachement wurde sofort zur Sicherung der rechten Flanke in Stellung gebracht.

Das Jägerbataillon 26 befand sich als Brigade-Reserve am 24. Oktober 1914 bei Terhand. Bei der Führung herrschte kein klares Bild über die Lage. Als daher das Gerücht nach hinten gelangte, dass die feindlichen Gegenangriffe erfolgreich gewesen wären und der Engländer Bedelaere wieder genommen hätte, wurden die Jäger alarmiert und nach Becelaere in Marsch gesetzt. Als sich die Nachrichten als falsch erwiesen, kehrte das Bataillon wieder nach Terhand zurück. Nur der Zug Kammerer blieb beim Regiment. Hier wurde der Anfang gemacht zu einer treuen und aufopfernden Waffenkameradschaft zwischen den Jägern 26 und den 246ern. Die Lücke auf dem rechten Flügel wurde nun gegen Abend ebenfalls geschlossen. Die Brigade setzte dort die Reste des III./247 unter Oberleutnant der Reserve Keller ein. Auf einen anscheinend missverstandenen späteren Brigadebefehl rückte das Bataillon jedoch wieder am hellichten Tage unter großen Verlusten durch feindliches Infanterie-Feuer aus der Stellung ab und sammelte sich in Becelaere.

Die vom Regiment nunmehr zu haltende Stellung am Reutelbach hatte eine Ausdehnung von tausend Metern.

Über den Sturm am 24. Oktober 1914 schreibt ein Angehöriger des III. Bataillons:

„Es war am 23. Oktober 1914 abends. Wir lagen bei Reutel eingeschanzt hinter einem zerschossenen hause, als unser Zugführer die Nachricht brachte: „Morgen früh wird auf der ganzen Front angegriffen.“ Sofort machten wir das Sturmgepäck fertig, fassten noch reichlich Lebensmittel und begaben uns dann zur Ruhe. Am andern Morgen traten wir Punkt 5½ Uhr links der Straße Reutel-Ypern in Gruppenkolonne an und gingen dann im Halbdunkel möglichst gedeckt vor. Wir erhielten sofort lebhaftes Feuer vom Gegner, das sich immer mehr steigerte, je weiter wir vorgingen. Leider fingen jetzt schon einige Leute an, Hurra zu rufen, obwohl wir noch mehr als hundert Meter von der anglischen Stellung entfernt waren. Alles stimmte dann in den Ruf mit ein. Die Folge davon war, dass wir rasendes Infanterie- und Maschinengewehr-Feuer erhielten. Instinktiv suchte jetzt der einzelne nach Deckung hinter den an der Straße liegenden Häusern, und so kam der Angriff auf einige Augenblicke ins Stocken. In dichten Knäueln standen die Mannschaften hinter jeder nur einigermaßen schutzbietenden Deckung, und alle waren davon überzeugt, dass es so unmöglich weitergehen konnte, zumal auch das Artilleriefeuer sehr lebhaft einsetzte. Die Verluste waren bisher schon stark, konnten aber noch nicht abgeschätzt werden, da auch einzelne Mannschaften anderer Kompanien plötzlich unter uns erschienen waren. Der Führer der 10. Kompanie, Hauptmann Schließmann, war auch unerwartet unter uns aufgetaucht und feuerte uns nun unermüdlich an, vorzugehen. Der Knäuel löste sich nach und nach auf, indem die Leute, zum Teil kriechend, über die Landstraße zu den feindlichen Gräben sich heranpirschten, zum Teil sprungartig heranzukommen versuchten. Die Verluste nahmen zu. Überall lagen die Verwundeten. Aber auch die Wut auf den Gegner steigerte sich bis ins Maßlose. Wie eine Erlösung war es dann, als wir unter lautem Hurra am feindlichen Graben angelangt waren und die Engländer fast ausnahmslos die Waffen wegwarfen und die Hände in die Höhe streckten. Sie hatten noch auf uns geschossen, als wir kaum noch fünf Meter vor ihrem Graben entfernt waren. Und das trug viel dazu bei, dass so mancher Engländer schließlich noch sein Leben durch unsere Bajonette lassen musste. Sofort wurde ein Kommando aufgestellt, das die Gefangenen abführte. Noch einen letzten Blick ließen wir über das furchtbare Schlachtfeld gleiten, und keiner von uns wird diesen Anblick je vergessen können. Zu hunderten lagen die Toten und Verwundeten in allen Stellungen auf- und nebeneinander. Es war ein Anblick, der den Härtesten hätte erweichen müssen, auch sah man manchem Kameraden eine Träne im Auge. Nachdem wir einige Verstärkung erhalten hatten, gingen wir weiter vor und kamen bis an den Rand des vor uns liegenden Polygonwaldes. Das Feuer hatte bedeutend nachgelassen, und unsere Verluste waren jetzt viel geringer. Wir wenigen, die das Glück hatten, ohne jede Verletzung soweit vorzustoßen, verteilten uns längs des Waldrandes und gruben uns sofort ein.“

„Heiß war der Tag und blutig die Schlacht!“

17 Offiziere, 18 Offizier-Stellvertreter, 1.800 Mann, also etwa siebzig Prozent der Gefechtsstärke blieben auf dem Schlachtfeld. Unter den Toten befand sich auch der tapfere Kommandeur des III. Bataillons, Major Holzhausen. Nicht achtend der Gefahr, zog er seinem Bataillon voraus zum Sturm, jedem einzelnen ein Beispiel von Mut und Unerschrockenheit gebend.“

Man begrub Ernst Holtzhausen auf dem Waldfriedhof Stuttgart-Degerloch in Block 3 b-31-2562.

Major Ernst Holtzhausen III./246, gefallen am 24.10.1914

Sonderbeitrag: Karl August von Reinhardt

Der Soldat Karl August von Reinhardt wurde am 16.12.1853 in der württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart geboren und war Flaschner-Werkführer.

Karl August von Reinhardt Quelle: Reinhard, Karl August von, Landesarchiv Baden-Württemberg

Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Generalleutnant a. D. im Brigadestab der 107. Reserve-Infanterie-Brigade, 54. Reserve-Division. Am 22.10.1914 fiel er im Alter von 60 Jahren bei Becelaere im belgischen Flandern.

Über den Todestag und die Todesumstände von Karl August von Reinhardt berichtet die Regimentsgeschichte des 246. Reserve-Infanterie-Regiment:

„Nach einer kampferfüllten Nacht begann in der Morgendämmerung des 22. Oktober die Feldartillerie von neuem ihr Werk, um die feindlichen Stellungen bei Reutel zu erschüttern. Von der Infanterie wurde inzwischen die Stellung des Feindes näher erkundet. Punkt 12 Uhr nachmittags stürmte das Regiment 246 erneut gegen Reutel vor. Es war ein Sturm durch Blut und Tod; doch wurde der Ostrand des Dorfes erreicht. Sechshundert Meter nach vorwärts waren gewonnen. Gegenüber einer neuen verschanzten Stellung des Feindes grub man sich ein. Am 23. Oktober wurden die neuen Stellungen verstärkt und zur Erkundung der feindlichen Linie Patrouillen vorgetrieben.

Die Nacht vom 22. zum 23. Dezember war noch unruhevoller als die vorhergehenden. Durch die mondlose Dunkelheit zuckte der Flammenschein brennender Gehöfte, der Schlachtentod pfiff sein scharfes Lied. Aufrecht stand am Straßenknie Becelaere-Cheluvelt Generalleutnant von Reinhardt. Kaum hundert Meter entfernt stand eine englische Feldwache. Der General wollte das Vorgelände mit eigenen Augen prüfen und dementsprechend seine Befehle für den kommanden Tag erteilen. Er achtete nicht auf die Geschosse, die vor und hinter ihm einschlugen. „Ich kenne die Dinger von 70 her, die sind nicht so gefährlich“ sagte er zu seinen Begleitern. Doch auch nach ihm griff der Tod. Mit durchschossener Stirn brach er lautlos zusammen. Der erste württembergische General war in diesem Krieg gefallen. Oberst von Roschmann trat zunächst an General von Reinhardts Stelle. Der Kampf ging weiter.“

Die Lage des Grabes von Karl August von Reinhardt konnte ich nicht ermitteln. Vermutlich wurde sein Leichnam in die Heimat überführt und dort – vielleicht in Stuttgart – beigesetzt. Sein Garb könnte heute noch existieren.

Generalleutnant Karl August von Reinhardt 22.10.1914

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.087: Otto Preisinger

Der Soldat Otto Preisinger stammte aus Frauenwies, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Ergoldsbach, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er als Wehrmann in der 12. Kompanie des 21. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 15.03.1915 fiel er im Alter von 31 Jahren während der Stellungskämpfe in Flandern bei Piétre und La Russie durch schwere Verwundung. Die Angaben auf dem Sterbebild, er sei in den Vogesen gefallen, ist nachweislich falsch.

Man begrub Otto Preisinger auf dem Soldatenfriedhof Courrières in Block 4 Grab 89.

Sterbebild von Otto Preisinger
Rückseite des Sterbebildes von Otto Preisinger

 

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.061: Ferdinand Gruber

Der Soldat Ferdinand Gruber stammte aus Surheim, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Saaldorf-Surheim, und war der Sohn eines Käsers. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 11. Kompanie des  16. bayerischen Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 15.12.1915 fiel er im Alter von 24 Jahren während der Stellungskämpfe in Flandern und Artois durch einen Kopfschuss.

Man begrub Ferdinand Gruber auf dem Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast in Block 12, Grab 763.

Sterbebild von Ferdinand Gruber
Rückseite des Sterbebildes von Ferdinand Gruber

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.059: Josef Petzendorfer

Der Soldat Josef Petzendorfer stammte aus Entau, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Irlbach,und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 12. Kompanie des 21. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Reservist. Am 25.11.1915 fiel er im Alter von 26 Jahren während der Stellungskämpfe in französisch Flandern bei  La Boutillerie und Fromelles.

Den Ort „Donciers“, der auf dem Sterbebild angegeben wurde, kann ich nicht ermitteln. Häufig wurden Ortsangaben so weiter gegeben, wie man sie gehört hat, wodurch Schreibfehler entstanden, die eine Ermittlung unmöglich machen.

Offiziell ist für Josef Petzendorfer keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy anonym in einem Massengrab beigesetzt wurde.

In Pfelling gedenkt man Josef Pentzendorfer noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2017/pfelling_stadt-bogen_lk-straubing-bogen_wk1_wk2.html

Sterbebild von Josef Petzendorfer
Rückseite des Sterbebildes von Josef Petzendorfer

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.048: Xaver Schrettenbrunner

Der Soldat Xaver Schrettenbrunner stammte aus Zeholfing, heute ein Ortsteil der bayerischen Stadt Landau an der Isar, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 6. Kompanie des 10. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 03.08.1916 fiel er im Alter von 35 Jahren während der Stellungskämpfe in Flandern und im Artois in Nordfrankreich bei einem Gasangriff bei Beaurains in der Region Arras.

Offiziell ist keine Grablage bekannt. Ich konnte auch keinen ermitteln und möchte keine Vermutung äußern.

Seine Heimatgemeinde gedenkt Xaver Schrettenbrunner noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2010/landau-zeholfing_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Xaver Schrettenbrunner
Rückseite des Sterbebildes von Xaver Schrettenbrunner