Bei einem Fahrradausflug nach Bettenhausen, einem Ortsteil der hessischen Stadt Lich, stieß ich auf ein Denkmal für den Soldaten Wiehelm Mathes, das sich auf dem Friedhof des Dorfes befindet. Wiehelm Mathes wurde am 01.12.1847 geboren, kämpfte im Deutsch-Französischen-Krieg 1870/1871, und fiel am 18.08.1870 bei Gravelotte.
Das Denkmal für Wiehelm Mathes auf dem Friedhof in BettenhausenDas Denkmal für Wiehelm Mathes auf dem Friedhof in BettenhausenDas Denkmal für Wiehelm Mathes auf dem Friedhof in Bettenhausen
Der Soldat Josef Perseis wurde am 02.09.1883 in der bayerischen Gemeinde Tacherting geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er als Landwehrmann in der 9. Kompanie des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Gleich zu beginn des Krieges fiel er am 20.08.1914 im Alter von 30 Jahren bei St. Johann von Sankt Johann von Bassel (französisch: Saint-Jean-de-Bassel) in Lothringen.
Über den Todestag und die Todesumstände von Josef Perseis berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:
„20.08. In der Nacht wurde die 1. Reserve-Brigade auf der Straße Mittersheim – Finstingen gesammelt. I. Bataillon bildete die Vorhut, das Regiment befand sich am Anfang des Gros. In der Bambachschneuse vormarschierend, überschritt die Spitze um 5 Uhr vormittags die Eisenbahnlinie. Bei Annäherung an das Schleusenwirtshaus am Saarkohlekanal an der Straße St. Johann von Bassel – Bisping (französisch: Belles-Forêts) erhielt die Spitze starkes Feuer. Trotz Einsatzes der 2., 3. und 4. Kompanien nordöstlich und südlich der Straße um 6.30 Uhr vormittags konnte der Kanal nicht überschritten werden. Die auf 30 Meter am Feind liegenden Kompanien litten unter dem Feuer der feindlichen Baumschützen und der Besatzungen in den Häusern, da nur geringe Deckung vorhanden war. Auch der Einsatz der 1. Kompanie am rechten Flügel und der Maschinengewehr-Kompanie südlich der Straße brachte keinen Erfolg. Schon nach 6 Uhr vormittags wurde das ganze Regiment eingesetzt: III. Bataillon nordöstlich des I. Bataillons mit dem Befehl, auf einer der nächsten nordöstlich gelegenen Schleusen überzugehen und den Feind von Norden her anzugreifen, II. Bataillon wurde hinter dem linken Flügel bereitgestellt. 1. Artillerie-Zug nahm das Schleusenwirtshaus unter Feuer.
Um 8 Uhr vormittags lag starkes Feuer auf der Bambachschneuse, 2 Pionier-Sprengwagen gingen in die Luft und verursachten eine Panik unter dem Gefechtstross. Um 9 Uhr vormittags verstummte das Feuer. Vom Reserve-Infanterie-Regiment 2, das als Brigadereserve hinter dem linken Flügel des Regiments stand, wurde noch vier Maschinengewehre eingesetzt. Die Verluste in der Front forderten Auffrischung, so dass um 10.45 Uhr nur mehr die 5. Kompanie und ½ 6. Kompanie als Reserven des Regiments vorhanden waren. So drohte schon der Kampf zum Stehen zu kommen, als es dem III. Bataillon gelang, durch Fällen von Bäumen und Herstellung eines Laufsteges in heftigstem feindlichen Infanteriefeuer den Übergang über den Kanal nordöstlich des Schleusenwirtshauses zu erzwingen und nun mit Teilen der 1. und 4. Kompanie und des Reserve-Infanterie-Regiments 12 um 1 Uhr nachmittags von Norden her den feindlichen Flügel aufzurollen und das Schleusenwirtshaus zu erstürmen. Daraufhin wurde sofort die 5. Kompanie zur Verfolgung angesetzt, der sich Teile des II./Reserve-Infanterie-Regiment 1 und Reserve-Infanterie-Regiment 12 anschlossen. Die übrigen Bataillone wurden gesammelt und konnten wegen der starken Verluste sich noch nicht an der Verfolgung beteiligen. Die Verfolgungskolonne konnte mit dem Feind nicht mehr Fühlung gewinnen. Artillerie war nicht zur Stelle, so dass dem zurückflutenden Gegner nur mehr geringe Verluste beigebracht werden konnten. Um 4 Uhr nachmittags war das Regiment am Westrand des Waldes versammelt, 1 Zug nach Bisping vorgeschoben, um den Ort in Besitz zu nehmen. Bei Einbruch der Dunkelheit bezog das Regiment bei Bisping Biwak, I. Bataillon sicherte in Linie Disselingen(französisch: Desseling) – Freiburg (französisch: Fribourg) – Rodt (französisch: Rhodes).“
Man begrub Josef Perseis auf dem Soldatenfriedhof Gosselming in einem Massengrab.
Sterbebild von Josef PerseisRückseite des Sterbebildes von Josef Perseis
Der Soldat Michael Bachner stammte aus Holzgandl, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Pleiskirchen und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er als Gefreiter in der 11. Kompanie des 16. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 18.06.1915 fiel er im Alter von 23 Jahren in Frankreich bei Vermandovillers an der Somme.
Man begrub Michael Bachner auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab.
Der Soldat Georg Schatzeder wurde am 02.05.1895 in Peterskirchen geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Tacherting, und war der Sohn eines Landwirts (Ruschbauerssohn). Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 11. Kompanie des 17. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 03.05.1917 fiel er nach zwei Jahren Kriegsdienst im Alter von 21 Jahren während der Schlacht bei Gavrelle in der Nähe von Fresnes-lès-Montauban (Arras).
Die Lage des Grabes von Georg Schatzeder ist unbekannt. Vermutlich wurde er auf dem rund 8 Kilometer entfernten Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy anonym in einem Massengrab begraben.
Der Soldat Georg Neumeier (Volksbund: Neumair) wurde am 01.10.1889 in Brandlengdorf geboren, einem Ortsteil der bayerischen gemeidne Lengdorf. Sein Vater war Kleinbauer. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 5. Kompanie des 30. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem Verwundetenabzeichen ausgezeichnet. Am 02.11.1918 fiel er im Alter von 29 Jahren während der Abwehrschlacht in der Champagne und an der Maas laut Sterbebild bei Froidos.
Man begrub Georg Neumeier auf dem Soldatenfriedhof Cheppy in Block 2, Grab 780.
Sterbebild von Georg NeumeierRückseite des Sterbebildes von Georg Neumeier
Der Soldat Konrad Mayerhofer stammte aus Bachleiten, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Pleiskirchen. Sein Vater war Kleinbauer (Gütlerssohn). Er selbst arbeitete als Postzusteller (Postillon) in Pleiskirchen.
Im Ersten Weltkrieg diente er als Reservist in der 2. Kompanie 15. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 21.07.1915 fiel er im Alter von 25 Jahren in bei Saint-Mihiel.
Offiziell ist für Konrad Mayerhofer keine Grablage bekannt. Ich bin mir jedoch sicher, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel beigesetzt wurde. Dort begrub man auch seine Regimentskameraden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.
Landsturmmann Johann Poller, gefallen am 29.07.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 5, Grab 121;
Landsturmmann Januarius Bahmann, gefallen am 21.07.1915 bei La Vaux Fery, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
Gefreiter Georg Schmid, gefallen am 27.07.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 4, Grab 131;
Ersatz-Reservist Georg Niedermeier, gefallen am 25.07.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 5, Grab 130;
Gefreiter Wolfgang Haiss, gefallen am 18.07.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 5, Grab 135.
Sterbebild von Konrad MayerhoferRückseite des Sterbebildes von Konrad Mayerhofer
Über das Schicksal von Josef Kneier konnte ich nichts Neues ermitteln. Er wurde am 22.06.1915 im Alter von 36 Jahren bei Leintrey durch Granatsplitter getötet.
Der Soldat Josef Söll stammte aus Granswang, einem Ortsteil der bayerischen gemeinde Hohenfels, und war Landwirt. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 11. Kompanie des 13. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 13.04.1916 fiel er im Alter von 34 Jahren während der Schlacht um Verdun bei den Kämpfen im Wald von Avocourt („Mort Homme“) durch Granatschuss.
Über den Todeszeitraum des Todes von Josef Söllner und die Todesumstände berichtet die Regimentsgeschichte des 13. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:
„05. – 18.04. Schwere Stellungskämpfe am Wald von Avocourt. Stellung wird in einzelnen Teilen vorgeschoben. Unausgesetztes Artilleriefeuer und schlechte Witterung. Starke Verluste. Die Truppen machen Unsagbares durch.“
Einer der „Verluste“ war Josef Söllner.
Sterbebild von Josef SöllnerRückseite des Sterbebildes von Josef Söllner
Der Soldat Karl Hermann Langer wurde am 24.12.1883 in Süchteln geboren, einem Stadtteil der Stadt Viersen in Nordrhein-Westfalen. Im Ersten Weltkrieg diente er als Ersatz-Reservist in der 1. Kompanie des Ersatz-Bataillons des 99. Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 11.03.1915 verstarb er nach schwerer Verwundung in den Vogesen im Alter von 30 Jahren im Reserve-Lazarett Wisch (französisch: Wisches).
Man begrub Karl Hermann Langer in seiner Heimat auf dem Friedhof Viersen-Süchteln in Feld I, Grab 5.
Sterbebild von Karl Hermann LangerRückseite des Sterbebildes von Karl Hermann Langer
Der Soldat Heinrich Hessen wurde am 27.03.1895 in Lobberich geboren, einem Ortsteil der Stadt Nettetal in Nordrhein-Westfalen.. Im Ersten Weltkrieg diente er als Einjähriger-Gefreiter in der Leibkompanie des 1. Garde-Regiment. Zwischen dem 29.05. und 13.06.1918 fiel er beim Gefecht bei Muret et Crouttes während einer Offensive bis zum Wald von Villers-Cotterêts an der Aisne. Er fiel dabei an der 1. und 2. Pariser Stellung am Qurcq und bei La Ferté-Milon.
Die Lage des Grabes von Heinrich Hessen ist unbekannt.