Der Soldat Stefan Ragginger stammte aus Hub in Bayern. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 2. Maschinengewehr-Kompanie des 17. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 11.11.1916 fiel er im Alter von 19 Jahren während der Stellungskämpfe im Artois in Frankreich bei Fosse II. de Drocourt – Givenchy-en-Gohelle am Fuß der Vimyhöhe.
Über den Zeitraum des Todes von Stefan Ragginger und die Todesumstände berichtet die Regimentsgeschichte des 17. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:
„Der lehmige Boden hatte zwar ermöglicht, die Gräben tief einzuschneiden und auch minierte Unterstände anzulegen; aber durch die ständige Minenbeschießung war die Standfestigkeit des Bodens sehr gelockert worden, er bröckelte ständig ab und bildete mit dem bei nassem Wetter in den Gräben nicht versickernden Wasser eine zähe, breiige Masse, in der man namentlich in den Regentagen Anfangs November bis über die Kniee versank. Schon die Bodenverhältnisse allein erforderten angestrengte Arbeit, um die Stellung verteidigungsfähig zu erhalten; erst als im Januar eine längere Frostperiode eintrat, besserte sich die Stellung in dieser Richtung. Zahlreiche Sprengtrichter von zum Teil beträchtlicher Tiefe und hoch sich über das Umgelände erhebenden Rändern (Idatrichter!), die sich auf dem Höhenrücken zwischen den im Regimentsabschnitt auf nächste Entferung einander gegenüberliegenden beiderseitigen Stellungen befanden, mahnten im Verein mit den Wahrnehmungen unserer Mineure über die unterirdische Weiterarbeit des Feindes an die dauernde Gefahr, durch eine Sprengung verschüttet zu werden. Während der Besetzungsdauer währte der beiderseitige Minenkampf an, indem man sich gegenseitig durch Quetschminen die vorgetriebenen Minengänge einzudrücken suchte. Eine größere Sprengung nahm der Feind am 27.11. am linken Flügel von D3 vor, wobei er durch Auswerfen eines 40 – 60 Meter breiten und 15 Meter tiefen Trichters unsere Stellung auf eine große Strecke verschüttete und uns einen Verlust von 20 Toten – darunter Leutnant Katzenstein, Kompanieführer der 7. Kompanie -, 25 Verwundeten und einem Vermissten zufügte.“
Man begrub Josef Ragginger auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in Block 3, Grab 826.

