Der Soldat Jakob Schütz stammte aus Eitenzell, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Rettenbach. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er im 11. bayerischen Infanterie-Regiment. Am 04.04.1918 fiel er während der Großen Schlacht von Frankreich im Alter von 21 Jahren bei Marcelcave, östlich Amiens, durch einen Bauchschuss mittels Granate.
Über den Sterbetag von Jakob Schütz schreibt die Regimentsgeschichte des 11. bayerischen Infanterie-Regiments:
„Die äußerst rege feindliche Gefechtstätigkeit hielt weiter an; am 03. und 04.04. unternahmen die Engländer nächtliche Vorstöße gegen Ayette und Ablainzevelle, die jedoch abgewiesen wurden; am 05.04. griff der Feind die linke Nachbardivision an und entriss ihr Bucquon wieder.“
Man begrub Jakob Schütz auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab.
Sterbebild von Jakob SchützRückseite des Sterbebildes von Jakob Schütz
Der Gefreite Johann Hofbauer stammte aus Schnapping, heute ein Ortsteil der bayerischen Stadt Laufen, und war der Pflegesohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 6. Kompanie des 1. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Verdienstkreuz mit Schwertern ausgezeichnet. Am 13.06.1916 fiel er im Alter von 23 Jahren während der Schlacht um Verdun bei Douaumont durch Verschüttung durch eine Granate.
Über den Todestag von Johann Hofbauer berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Infanterie-Regiments:
13.06.1916 Im Laufe der Nacht vom 12./13.06. erfolgt die Ablösung der vorderen Teile des Regiments durch II./Infanterie-Regiment 78. Das gesamte Regiment sammelte dann in der Chaffour-Schlucht, wo es mittags durch 2. bayerisches Infanterie-Regiment abgelöst wurde, worauf es nach Lager Romagne merschierte.
Unter vielen anderen waren auch die beiden tapferen Eroberer des J-Werkes gefallen: Oberleutnant Eder traf die tödliche Granate noch im Abmarsch aus der Chaffour-Schlucht, Leutnant der Reserve Lang fiel kurz vorher.
Zum zweiten Mal kehrten die Bataillone erfolgsgekrönt nach Romagne zurück. Aber eine frohe Siegesstimmung kam nicht auf, zu groß waren die Anforderungen gewesen, die an Körper und Nerven gestellt worden und zu schwer die Verluste.
Nur mit einer so vorzüglichen Truppe, wie sie zu dieser Zeit das 1. Infanterie-Regiment König bildete, fest in sich gefügt und diszipliniert, seinen Führern unbedingt ergeben und voll berechtigten Vertrauens in sie, war es möglich, solche Erfolge zu erzielen.“
Man begrub Johann Hofbauer auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.
Sterbebild von Johann HofbauerRückseite des Sterbebildes von Johann Hofbauer
Der Gefreite Franz Steininger wurde am 19.07.1887 in Stadleck als Sohn eines Schmiedemeisters geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Kirchdorf am Inn. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 11. Kompanie des 2. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Mitte 1915 erlitt er eine leichte Verwundung. Anfang 1916 galt er als vermisst. Am 03.09.1916 wurde er im Alter von 29 Jahren bei den Kämpfen an der Aisne an der Somme durch eine Granate verschüttet.
Man begrub Franz Steininger auf dem Soldatenfriedhof Rancourt in einem Massengrab.
Sterbebild von Franz SteiningerRückseite des Sterbebildes von Franz Steininger
Der theoretische Weg von Franz Steininger von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:
Anton Lechner wurde am 21.04.1884 in Sulzberg, heute ein Ortsteil der Gemeinde Zeilarn, geboren und war Landwirt. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 7. Kompanie des 2. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Infanterist. Er wurde im August 1916 vermisst gemeldet. Dann erlangt man Gewissheit: Am 26.08.1916 fiel er im Alter von 32 Jahren, nachdem er durch eine Granate verschüttet worden war.
Eine Grablage ist für Anton Lechner nicht bekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass er auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy anonym in einem Massengrab beigesetzt wurde. Ich begründe diese Annahme mit dem Schicksal seiner gefallenen Kameraden aus der gleichen Kompanie:
Infanterist Adolf Wirsing, gefallen am 25.08.1916 an der Somme, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blang in einem Massengrab;
Infanterist Anton Riegg, gefallen am 25.08.1916 an der Somme, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blang in einem Massengrab;
Landsturmmann Ludwig Brummer, gefallen am 24.08.1916 an der Somme, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blang in einem Massengrab.
Sterbebild von Anton LechnerRückseite des Sterbebildes von Anton Lechner
Der theoretische Weg von Anton Lechner von seinem Geburtsort zu seinem Grab:
Der Schuhmachermeister Peter Brindl aus Angerbach (Ortsteil von Gangkofen) diente im Ersten Weltkrieg in der 11. Kompanie des 2. Infanterie-Regiments als Landwehrmann und Gefreiter. Am 22.07.1915 fällt er im Alter von 38 Jahren bei einer Verschüttung durch eine Granate.
Peter Brindl wurde auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab begraben.
Der theoretische Weg von Peter Brindl von seinem Heimatort zu seinem Grab:
Diese Serie über Teilnehmer des Ersten Weltkriegs soll die Menschen zeigen, die mit ihrem Schicksal für den Ersten Weltkrieg stehen, weil sie für ihr Vaterland litten und starben. Geblieben ist von ihnen allenfalls ein Vermerk auf einem Denkmal und / oder ein Sterbebild. Oftmals nicht einmal dies.
Krieg ist nicht nur ein militärisches, geschichtliches und politisches Ereignis sondern auch ein grausames Schicksal für viele Menschen – auf beiden Seiten! Die Männer, die ich an dieser Stelle vorstellen möchte, sind Beispiele für das Grauen und sollen uns alle mahnen, Krieg zu ächten. Sie sollen nicht vergessen sein!
Isidor Dick wurde am 05.10.1880 geboren und war von Beruf Forstwirt. Er lebte in Lindberg in Bayern. Im Ersten Weltkrieg diente er als Gefreiter beim bayerischen Landsturm-Fußartillerie-Regiment. Am 22.06.1917 wurde er bei Verdun durch eine Granate getötet.
Seine Gebeine ruhen heute auf dem Soldatenfriedhof von St. Mihiel im Block 3, Grab 114.