Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.381: Martin Heiß

Der Soldat Martin (Schreibfehler auf Sterbebild) Heiß stammte aus der bayerischen Gemeinde Dettendorf und war der Sohn eines Schmieds (Bergschmiedssohn). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Ersatz-Reservist in der 6. Kompanie des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 09.05.1915 fiel er im Alter von 31 während der Schlacht bei Arras in der Nähe von Fampoux.

Über die Todesumstände von Martin Heiß berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„09.05.1915 begann um 6 Uhr vormittags die Beschießung von Fampoux, die sich gegen 8 Uhr vormittags beträchtlich steigerte. Da auch andere Unterkünfte beschossen wurden und bedrohliche Nachrichten einliefen, wurde das Regiment alarmiert und die Regiments-Befehlstelle am Bahndamm besetzt. In Stellung befanden sich am rechten Flügel: 6., 7., 8., 5. Kompanie. Zur Verstärkung wurden im Lauf des Vormittags in die 2. Linie vorgeschoben: 9. hinter 6., 11. hinter 7., hinter 8. und 5. die 10. und 12. Kompanie.

Um 11 Uhr vormittags nahm die Stärke des feindlichen Feuers immer mehr zu, auch Sperrfeuer setzte gegen den Bahndamm ein. Durch einen Volltreffer wurden hier 2 Offiziere und 18 Mann getötet. Das I. Bataillon wurde am Bahndamm Reihenfolge 4., 2., 3., 1. Kompanie bereitgesetllt. Von 12 Uhr Mittag ab steigerte sich das Feuer zu größter Heftigkeit. Um 2.45 Uhr nachmittags begann der Angriff in 2 Wellen, der sich gegen die Freifeldstellung des Regiements richtete. Der Angriff wurde abgeschlagen, 200 tote Franzosen lagen vor der Stellung. Ungefähr 40 Franzosen, die sich in einer Sappe am rechten Flügel festgesetzt hatten, wurden daraus durch die 6. Kompanie vertrieben und 16 Mann gefangen genommen. Um 3.05 Uhr nachmittags war die ganze Stellung wieder im Besitz des Regiments. Das Artilleriefeuer lebte später in großer Stärke auf, so dass ein Angriff vermutet werden konnte, der aber nicht erfolgte. Erst 7 Uhr abends trat einige Ruhe ein. Insgesamt wurden 44 Gefangene gemacht.“

Und Martin Heiß war gefallen. Doch von den Verlusten war nicht die Rede. „Im Westen nichts Neues„.

Offiziell ist für Martin Heiß keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass seine Gebeine, wenn sie geborgen werden konnten, anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy begraben wurden, wo auch seine Regimentskameraden beigesetzt wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Unteroffizier Bernhard Faber, gefallen am 09.05.1915 bei Arras, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Infanterist Josef Priller, gefallen am 30.05.1915 bei Arras, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Wehrmann Ludwig Blank, gefallen am 09.05.1915 bei Saint-Laurent (Arras), begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Karl Bornemann, gefallen am 09.05.1915 bei Arras, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in block 1, Grab 520.

 

Sterbebild von Martin Heiß
Rückseite des Sterbebildes von Martin Heiß