Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.339: Georg Heimpoldinger

Der Soldat Georg Heimpoldinger stammte aus der bayerischen Gemeinde Velden (Vils) und war der Sohn eines Sägewerkbesitzers. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 1. Kompanie des 1. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 15.07.1916 fiel er während der Schlacht um Verdun im Alter von 20 Jahren bei den Kämpfen auf Kalter Erde und beim Dorf Fleurydevant-Douaumont im Fosses-Wald durch einen Granatschuss.

Georg Heimpoldinger wurde erst im zuerst begraben im Fosses-Wald (Schreibfehler auf Sterbebild) begraben. Später bettete man ihn auf den Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in ein Massengrab um.

Sterbebild von Georg Heimpoldinger
Rückseite des Sterbebildes von Georg Heimpoldinger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.314: Friedrich Baumgartner

Der Soldat Friedrich Baumgartner wurde am 09.07.1896 in Buchreit geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Perach, und war der Sohn eines Kleinbauern (Gütler). Er war landwirtschaftlicher Arbeiter in Sachsenöd, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Gars am Inn. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 6. Kompanie des 20. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 09.07.1916 fiel er im Alter von 20 Jahren bei Douaumont durch eine Granat-Verletzung am Kopf.

Man begrub Friedrich Baumgartner auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

Sterbebild von Friedrich Baumgartner
Rückseite des Sterbebildes von Friedrich Baumgartner

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.313: Georg Strasser

Der Soldat Georg Strasser (eigentlich „Straßer“) wurde am 24.04.1896 in Thomasbach, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Erlbach, als Sohn eines Landwirts geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 10. Kompanie des 12. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 28.06.1916 (Volksbund: 30.06.1916) fiel er während der Schlacht um Verdun im Alter von 19 Jahren beim Zwischenwerk Thiaumont durch Verschüttung.

Über die Tage des Todes von Georg Strasser berichtet die Regimentsgeschichte des 12. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Die für die nächsten Tage beabsichtigte Stellungsverbesserung nach vorwärts kam nicht zur Ausführung, weil die rechts anschließende 19. preußische Reserve-Division nicht vorkam. Am 28. und 29.06. war das feindliche Artilleriefeuer vorne etwas weniger stark, während die rückwärtigen Stellungen umso ausgiebiger bedacht wurden. In der Nacht jedoch setzte Trommelfeuer gegen die vordersten Stellungen ein, das sich ab 6 Uhr vormittags zum rasenden Orkanfeuer steigerte und bis 10 Uhr vormittags währte. Ein Vorstß einer feindlichen Abteilung, der um 10 Uhr erfolgte, wurde abgewiesen; einzelne Feinde, die in der durch die starken Verluste der 10. Kompanie entstandenen Lücke eindrangen, wurden von der 9. Kompanie niedergeschossen oder gefangen, auch ein feindliches Flugzeug, das das Artilleriefeuer leitete, von der 9. Kompanie abgeschossen. Auf der rückwärtigen Stellung, besonders auf der Ablainschlucht, wo sich der Regimentsstab befand, lag starkes und heftiges Steilfeuer.

Nun kam endlich die Nacht und damit die Ablösung für die beiden vorderen Bataillone durch Garde Ersatz-Regiment 6. Sie ging verhältnismäßig günstig vonstatten. Das Regiment hatte die übernommene Stellung restlos behauptet und konnte sie daher rumbedeckt verlassen.

Gesamtverlust des Regiments beim zweiten Einsatz: 22 Offiziere, 932 Unteroffiziere und Mannschaften, das sind 82 % der gesamten Einsatzstärke.“

Man begrub auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

Sterbebild von Georg Strasser
Rückseite des Sterbebildes von Georg Strasser

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.311: Otto Straßer

Der Soldat Otto Straßer stammte aus Thomasbach, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Erlbach, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 1. Kompanie des 18. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 07.03.1915 fiel er während der erbitterten Gefechte in den Vogesen im Alter von 20 Jahren am Reichsackerkopf, in der Nähe von Münster (Oberelsass) im Münstertal.

Man begrub Otto Straßer auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in einem Massengrab.

Sterbebild von Otto Straßer
Rückseite des Sterbebildes von Otto Straßer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.308: Peter Putz

Der Soldat Peter Putz stammte aus Hochwimm, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Erlbach. Sein Vater war Landwirt. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 1. Kompanie des 24. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 19.02.1916 verstarb er im Alter von 25 Jahren im Feldlazarett Beaumont-Hamel an einem schweren Kopfschuss, den er während der Stellungskämpfe im Artois bei Vimy erhielt.

Man begrub Peter Putz auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in Block 1, Grab 1052.

Sterbebild von Peter Putz
Rückseite des Sterbebildes von Peter Putz

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.299: Joseph Hartl

Der Soldat Joseph Hartl wurde am 15.12.1882 geboren und stammte aus der bayerischen Gemeinde Rattenkirchen und war Schuhmachermeister und Krämereibesitzer. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 9. Kompanie  des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 30.03.1917 fiel er im Alter von 35 Jahren.

Man begrub Joseph Hartl auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in Block 2, Grab 604.

Sterbebild von Joseph Hartl
Rückseite des Sterbebildes von Joseph Hartl

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.298: Georg Sachs

Der Soldat Georg Sachs stammte aus Perlesham, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Oberbergkirchen, und war der Sohn eines Kleinbauern. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 6. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 07.10.1918 fiel er im Alter von 27 Jahren während der Abwehrschlacht in der Champagne und an der Maas bei Orfeuil und Semide durch einen Granatsplitter, der ihn in den Kopf traf.

Die Lage des Grabes von Georg Sachs ist offiziell unbekannt. Ich bin mir jedoch sicher, dass er, sollte sein Leichnam geborgen worden sein, auf dem Soldatenfriedof St.-Étiennes-à-Arnes anonym in einem Massengrab beigesetzt wurde, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im selben Zeitraum fielen, u. a.

  • Infanterist Thomas Faigl, gefallen am 08.10.1918, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Étiennes-à-Arnes in einem Massengrab;
  • Martin Lengmüller, gefallen am 08.10.1918 bei Semide, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Étiennes-à-Arnes in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Georg Sachs
Rückseite des Sterbebildes von Georg Sachs

Georg Sachs

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.293: Ludwig Gross

Der Soldat Ludwig Gross wurde am 11.08.1884 in Tüßling in Niederbayern geboren und arbeitete als Schlossermeister in Neumarkt an der Rott – heute Neumarkt-Sankt Veit. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 4. Kompanie des 2. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment. Am 15.08.1916 wurde er bei Clery-sur-Somme schwer verwundet und starb am 22.08.1916 im Alter von 32 Jahren in einem Kriegslazarett im Westen an dieser Verwundung.

Über den Todestag von Ludwig Gross schreibt die Regimentsgeschichte des 2. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment:

„Am 15.08.1916 früh morgens ist die Ablösung vollzogen. Von Mittag an schweres Einzelfeuer, abends lebhafter.“

Man begrub Ludwig Gross auf dem Soldatenfriedhof St.-Quentin in Block 12, Grab 340.

Seine Heimatgemeinde Neumarkt Sankt Veit gedenkt Ludwig Gross noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/neumarkt_st_veit_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Ludwig Gross
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Gross

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.287: Friedrich Bauer

Der Soldat Friedrich Bauer stammte aus der bayerischen Gemeinde Arnstorf und war der Sohn eines Spediteurs. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 6. Kompanie des 25. bayerischen Infanterie-Regiment. Am 01.10.1916 fiel er während der Schlacht und Verdun im Alter von 33 Jahren bei Fleury-devant-Douaumont.

Man begrub Friedrich Bauer auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

Sterbebild von Friedrich Bauer
Rückseite des Sterbebildes von Friedrich Bauer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.220: Josef Lembeck

Der Soldat Josef Lembeck wurde am 11.12.1893 in Hoppingen geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Stadt Harburg (Schwaben). Er arbeitete als Bahnarbeiter in Gerwang. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 12. Kompanie des 20. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 25.08.1914 fiel er im Alter von 20 Jahren während der ersten Kämpfe in den Vogesen bei Bazien, in der Nähe von Rambervillers.

Über den Todestag und die Todesumstände von Josef Lembeck berichtet die Regimentsgeschichte des 20. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Bazien – Ménil

Der 25.08. – der Namenstag Seiner Majestät des Königs – sollte unserem Regiment die bisher schwerste Aufgabe des Krieges bringen. Niemand ahnte, als man um 8 Uhr in gehobenster Stimmung aus der Gegend südwestlich Glonville nach herrlichem Sonnenaufgang aufbrach, dass an diesem Tage ein Kampf zu führen sei, der mit dem Blute von fast einem Drittel des Regiments bezahlt werden musste.

Die Lage im großen war folgende: Die 7. Armee, der wir unterstanden, hatte den Befehl, am 25.08. in Fortsetzung der Verfolgung nach Süden vorzudringen und den Feind, mit dem man die Fühlung so ziemlich verloren hatte, durch Angriff wieder zu stellen. Auf französischer Seite war geplant, sich im geschlossenen Gegenangriff auf uns zu werfen. General Dubail, der Oberbefehlshaber der französischen 1. Armee, hatte mit der Losung „En avant á tout prix“ (vorwärts um jeden Preis) sein XIII. Korps durch die Waldungen südlich und südwestlich Baccarat auf Glonville und Baccarat angesetzt. So kam es am 25. zum zweiten Zusammenprall der Gegner.

Beim I. bayerischen Armee-Korps sollten zunächst nur gemischte Abteilungen vorgehen. Rechts (von der 2. Division) die 3. Infanterie-Brigade (ohne I./3. Infanterie-Regiment) mit dem 4. Chevauxlegers-Regiment und 4. Feldartillerie-Regiment von Glonville über Bazien auf Nossoncourt. Links (von der 1. Division) das verstärkte 16. Infanterie-Regiment von Baccarat auf Menil. Rechts des I. bayerischen Armee-Korps bedachte das XXI. Armee-Korps über DomptailXaffévillers auf Rambervillers vorzudringen.

Unser II. Bataillon (ohne die mit dem Abschub von Gefangenen beauftragten 8. Kompanie) war mit dem 4. Chev.Rgt. und der 2./1. Pionier-Bataillon Vorhut der unter dem Befehl des Generals Emil Schoch stehenden rechten Kolonne. Am Anfang des Gros marschierte das I. Bataillon, dahinter die I./4. Feldartillerie-Regiment, dann das III. Bataillon mit der Maschinenegewehr-Kompanie. Schon vor dem Eintritt in den großen Wald von Glonville gab es den ersten Aufenthalt. Die Spitzenkompanie (7. unter Hauptmann Hermann) musste schwache feindliche Schützen vertreiben, die den Nordsaum besetzt hatten. Dann ritt das 4. Chev.Regiment zur Aufklärung durch den Wald auf Bazien voraus, sieß aber, noch ehe es den Südausgang erreicht hatte, auf feindliche am Waldrand entlangmarschierende Infanterie, anscheinend die Spitze, dahinter die Vorhut einer feindlichen nach Nordwesten marschierenden Kolonne. Es war das französische Jäger-Bataillon 31. Das Regiment saß in aller Eile zum Gefecht zu Fuß ab und überraschte den Feind durch sein Schnellfeuer. Aber es waren doch nicht viel mehr als ein halbes Hundert Schützen, was das Regiment zum Feuern brachte. Es wurde bald von dem in breiter Front in den Wald eindringenden Feind überflügelt. Da eilte die 7. Kompanie im Laufschritt heran, entwickelte in aller Eile und nahm ebenfalls das Feuer auf. Dann kam auch der Bataillonskommandeur, Major Bram, nach vorne. Er erfasste sofort die Lage, setzte die 5. Kompanie rechts neben der 7. ein und befiehlt den Sturm. Die Hörner blasen, die Tambure schlagen ein, die Fahne wird entfaltet. So stürzt sich – wie im Frieden oft geübt – das Bataillon mit Hurra auf den Feind.

„Ein wütendes Gewehrfeuer empfing uns – berichtete ein Mitkämpfer in der Allgäuer Kriegschronik – Hinter jedem Busch kracht und blitzt es, von den Bäumen herunter, aus dem grünen Moos des Bodens, hinter jeder Bodenwelle lag so eine verdammte Rothose. Aber was kümmerts den Sturmwind, wenn der Berg sich entgegenstellt! Er zaust ihn in den Haaren, er fährt in seine Schluchten und tost durch seine Täler und stürmt über ihn hinweg. Und so auch wir. Rechts und links fielen brave Kameraden, getroffen von dem mörderischen Feuer, aber es gab kein Halten. Die Franzosen wurden in einem ungeheuren Anlauf überrannt und hinausgetrieben auf die freien Höhen vor dem Wald. Hui, und nun hin auf den Boden! Rasch in Deckung! Verfolgungsfeuer! Und während noch die Brust keucht und nach Atem rang, da donnerte es aus hunderten von Zwanziger-Flinten, dass uns das Herz im Leibe lachte. Ja, wie die Kerls den Berg hinaufliefen. Himmel nochmal, das war ein Anblick, und wie unsere Kugeln hineinsetzten in die hüpfenden und springenden Reihen! Wie sie übereinanderpurzelten an den grünen Hängen! Und mit fliegenden Pulsen und jagendem Atem gings wieder hintendrein. Hinauf! Dort hinauf, wo sich jetzt die letzten Rothosen unserem Feuer zu entziehen suchen!“

So gelangte das Bataillon auf die Höhe dicht nördlich Bazien (374) der gegenüber der Feind den Ortsrand besetzt hält. Um die Mittagszeit ist auch der Ort genommen. Die französische Infanterie hatte schwerste Verluste erlitten. Zu Dutzenden lagen die offenbar gänzlich überraschten Rothosen zumeist tot, aber auch verwundet am Waldrande und der freien Fläche davor.

Die Lage, die sich im weiteren Verlauf für das Regiment ergab, war äußerst schwierig: Es musste sich über die breite und deckungslose von Punkt 334 nach Punkt 366 ziehende Hochfläche entwickeln, die unter sich mehr und mehr verstärkendem Artilleriefeuer aus der Waldzone südlich und südwestlich Menil lag. Dann kam noch schräges und flankierendes Maschinengewehrfeuer von der überragenden Höhe bei St. Barbe und mehrere Angriffe der französischen Infanterie aus dieser Richtung. Da das XXI. Korps rechts und die 1. Infanterie-Division links noch weit zurückhingen, konnte sich der Feind mit ganzer Kraft auf das vereinzelte Regiment werfen. Zu alldem war noch bis in den Nachmittag hinein der artilleristische Feuerschutz undzureichend. Zwar erschien schon kurz nach 10.30 Uhr die I./4. Feldartillerie-Regiment mit zwei Batterien auf der Höhe 374 und hat sich dort – dem Feinde weithin sichtbar – sehr tapfer gehalten. Wohl vermochte sie aus ihren Stellungen feindliche Kolonnen im Bellville-Grund westlich Menil zu fassen und ihnen starken Abbruch zu tun. Aber da, wo der Feind aus Südosten und Osten näher an die sich steil abdachenden Hänge ostwärts Bazien herangekommen war, konnten ihn unsere Kanonen mit ihrer flachen Flugbahn nicht erreichen.

Der Schwerpunkt der infanteristischen Kraftentfaltung des Gegners lag bei und nordostwärts Menil. Dorthin musste sich auch ganz natürlich der Angriff der Masse des Regiments richten. Das links des II. Bataillons eingesetzte I. Bataillon – die 3. Kompanie an der Spitze – nahm Richtung gegen die Höhe 366 und das kleine Wäldchen einige hundet Meter westlich davon.

III. Bataillon war im Walde nach links verschoben worden, und ging im wesentlichen ostwärts des Punktes 366 in Richtung Menil vor. Von der schon bald nach Beginn des Gefechts beschleunigt vorgezogenen Maschinengewehrkompanie waren zwei Züge dem II. Bataillon und ein Zug dem I. Bataillon unterstellt worden.

In diese Entwicklung hinein stieß der artilleristisch immer nachdrücklicher gestützte Feind. Er führte in dem bestreben, sich nach Nordwesten Bahn zu schaffen, son Südosten und Osten her etwa um 12 Uhr und 14 Uhr zwei große geschlossene Angriffe gegen die Front und linke Flanke des Regiments. Es waren Stunden schwerster Krise.

Den ersten Anprall hatte das I. Bataillon auszuhalten. Hier hatte 3. Kompanie unter der kraftvollen Führung ihres trotz baldiger Verwundung aus der Kampffront nicht weichenden Chefs – Hauptmann Schemmel – das Wäldchen westlich Punkt 366 genommen und auch auf Punkt 366 Punkt gefasst. Da kam der erste Stoß. Er wird mit Hilfe der rechts und links eingesetzten zum Teil auch eingeschobenen 1. und 4. Kompanie abgewehrt. Der gegnerische Angriff bricht zusammen. Die 2. Kompanie – im Rahmen des Bataillons ursprünglich rechts rückwärts gestaffelt – hatte sich dem Kommandeur des II. Bataillons für die Kämpfe um Bazien unterstellt, vermochte aber trotzdem sich aus einer sehr günstigen Flankenstellung an der Abwehr des gegen das I. Bataillons gerichteten Angriffs zu beteiligen. Das inzwischen vom II. Bataillon mit Bravour genommene Bazien lag unter dem sehr ergiebigen Feuer der französischen Artillerie. Die beabsichtigte Fortsetzung des Angriffes in Richtung Nossoncourt war aber bei dem inzwischen eingetretenen Munitionsmangel nicht möglich. So nahm das Bataillon vom frühen Nachmittag ab an der Abwehr der französischen Angriffe aus der Gegend nördlich und nordostwärts Menil in Stellungen am Südostrand von Bazien teil und schloss sich später dem allgemeinen Angiff auf Menil an.

Beim III. Bataillon waren kaum die 11. und 12. Kompanie im vorderen Treffen aus dem Wald ostwärts 366 herausgetreten, als sie auf nächster Entfernung mit dem eben aus dem Wald südostwärts vorgehenden Feind zusammenstießen. Der Angriff wurde im Gegenstoß abgewiesen, wobei es an einzelnen Stellen zum erbitterten Handgemenge kam.

Über diesen mit seltenem Schwung geführten Gegenstoß schreibt das amtliche Werk des Bayerischen Kriegsarchives über die Schlacht bei Lothringen (Seite 470):

Vor allem traf um die Mittagszeit ein starker französischer Vorstoß aus dem Bois de la Peche die linke Flanke des Regiments, in Sonderheit das III. Bataillon, das die 9., 11. und 12. Kompanie in freiem Gelände ostwärts Bazien im Feuer liegen und nur noch die 10. Kompanie am Südrand des Bois de Glonville verfügbar hatte. Es war dem Feind gelungen, von Bois de la Peche aus unbemerkt ein kleines Waldstück westlich davon, das hart in der linken Flanke des Battaillons lag, zu gewinnen. Schon treten die ersten Franzosen aus seinem Westrand heraus, um den tödlichen Stoß zu führen. Ein französisches Maschinengewehr beginnte bereits von der vollen Flanke her die Reihen abzukämmen. Aber das springen Schützenketten der 11. und 12. Kompanie kurz entschlossen empor und stürzen sich mit Hurra auf den kaum hundert Meter entfernten Feind. Die Franzosen sind ob solch plötzlichen Angriffs völlig verblüfft, gelähmt und von starrer Ratlosigkeit erfasst. Zum Teil rennen sie in das Wäldchen zurück, zum Teil werfen sie sich zu Boden, um sich tot zu stellen. Wer sich aber wehrt, wird niedergemacht. Bald ist das Wäldchen wieder völlig frei und fest in der Hand des 20. Infanterie-Regiments. Auf dem südwärts vorgelagerten Höhenrand scheint nun noch ein Zug der Maschinengewehrkompanie Stellung genommen und durch seine Garben eine Anzahl von geschlossenen feindlichen Abteilungen, die offenbar aus mehr südlicher Richtung vorrückten, zersprengt zu haben.

Auch die Abwehr des zweiten, größeren, aus der gleichen Richtung kommenden französischen Angriffes gelingt unseren schon stark gelichteten Zwanzigern. Eine hervorragende Tat, wenn man bedenkt, dass sie stundenlang im konzentrischen und flankierenden Artillerie- und Maschinengewehrfeuer des Gegners auf der kahlen zum Feind abfallenden Höhenfläche ohne nennenswerten Feuerschutz zu Boden gezwungen waren.

Mit dem Zurückwerfen dieses Angriffes aber ist die Krise überwunden. Der Franzose hat den Entschluss zu weiteren Vorstößen nicht mehr gefunden. Und nun kommt auch von allen Seiten Hilfe. Links zwar nicht das 16. Infanterie-Regiment, das längst sehnlichst an der Straße Baccarat – Menil erwartet, aber in heftigen Kämpfen bei Baccarat hängen geblieben war, sondern das III./3. Infanterie-Regiment, das General Schoch schon am Vormittag zu einer Umgehung durch den Wald von Glonville angesetzt hatte. Dieses Bataillon war in dem dichten Wald aus der Richtung gekommen und vorübergehend ebenfalls gegen Baccarat eingeschwenkt. Daher die große Verspätung. Am rechten Flügel des durch Verluste und Patronenknappheit fast völlig gelähmten Regiments griffen ab 16 Uhr die vordersten Teile der 4. Infanterie-Brigade ins Gefecht ein. Es gelang jetzt auch starke Artillerie, darunter leichte und schwere Haubitzen hinter der Infanterie in Stellung zu bringen. So kam der Angriff wieder in Fluss. Zur Rechten die Zwölfer, links das III./3. Infanterie-Regiment dringt das Regiment in Richtung Menil wieder vorwärts. Als erste bricht die 3. Kompanie 16.30 Uhr in die Gebüsche am Nordhang der Höhe 390 ein. Das III. und ein Teil des II. Bataillons schließen sich dem I. Bataillon an. Bald ist die Höhe 390 dem nördlichn Menil anfangs noch haltend, dann aber rasch abbröckelnden Feind entrissen. Die Artillerie der Division aber fügt dem durch Menil in die Waldungen südlich davon teils noch geordnet zurückgehenden, teils aber auch schon flüchtenden Feind noch empfindliche Verluste zu. Das in Brand geschossene Menil wurde dann bei Einbruch der Dunkelheit von dem durch seinen Regimentskommandeur, unseren erlauchten Regiments-Inhaber, Oberst Prinz Franz (Maria Luitpold von Bayern), noch vorgeworfenen 2. Infanterie-Regiment genommen und für die Nacht besetzt. Unser Regiment sammelte in der Gegend nördlich und nordwestlich Menil, ordnete, soweit es ging, die Verbände und biwakierte.

Leise hatten allmählich die Schleier der Nacht und ein sanfter Regen das Gefechtsfeld umhüllt, das massenhaft mit Toten und Verwundeten bedeckt war und im Schein der ringsum brennenden Dörfer einen schauerlich düsteren Anblick bit (Amtliches Werk des Bayerischen Kriegsarchivs, Seite 477).

Wohl hatte das Regiment schmerzliche Verluste erlitten: 18 Offiziere und 632 Mann bedeckten tot oder verwundet das Gefechtsfeld. Als einer der ersten war Oberleutnant August Leichtle, der schon 3 Jahre in Südwestafrika gegen die Hereros mit Bravour gekämpft hatte – in rücksichtslosem Draufgängertum und Tollkühnheit allen ein Vorbild – von einem feindlichen Maschinengewehr hinweggefegt worden. Ihm folgten vier der jüngsten unserer Offiziere: Die Leutnante Mayer Konrad, Vogel Wilhelm, Krafft Alfred und Mayerhöfer Alfred in den Tot. Jeder ein Held. Gleichen Blutzoll zahlte das Reserveoffizierskorps des Regiments. Die Leutnante der Reserve Donderer Johann, Wehrsig Martin, Heimpel Armin und Neuter Friedrich verbluteten vor Bazien.

Unter den Verwundeten des tages war der umsichtige Kommandeur des III. Bataillons, Major Steichele, Hauptmann Schemmel, der schon im China-Feldzug hervorgetretene Hauptmann Giehrl und der Chef der Maschinengewehrkompanie, Hauptmann Pitrof

Weitaus am stärksten geblutet hatte die 3. Kompanie. Sie hatte allein drei Offiziere und 101 Unteroffiziere und Mannschaften verloren. Keine Kompanie des Regiments hat seitdem auch nur annährend das gleiche Opfer gebracht.

Unser Regiment hat am 25.08. – die Last des Tages lange ganz allein tragend – einen großen Erfolg errungen. Starke Teile des XXI. französischen Korps und noch mehrere Bataillone der 44. Division sind von ihm angezogen, siegreich abgewehrt und zu einem Teil noch geworfen worden. Der Eindurck auf den Feind war niederschmetternd. Ein gebildeter Franzose hatte am Nachmittag kurz vor seiner tödlichen Verwundung in sein Tagebuch geschrieben: Armes Frankreich, Deine Vernichtung zeigt sich an.

Dass die Franzosen das Ziel, das ihnen ihr Oberbefehlshaber, General Dubail gesteckt hatte, nicht erreichte, ist vornehmlich dem Heldenmut unserer Zwanziger zu danken. Die Blüte des Regiments ist nicht umsonst geopfert worden. Der 25.08.1914 ist ein Ehrentag des 20. Infanterie-Regiments“

Offiziell ist für Josef Lembeck keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch sehr stark, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden beerdigt wurden, die beim gleichen Gefecht fielen, u. a. 

  • Infanterist Johann Bergschneider, gefallen am 25.08.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier in Block 1, Grab 299;
  • Infanterist Ludwig Alletsee, gefallen am 28.08.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier in einem Massengrab;
  • Oberleutnant August Leichtle, gefallen am 25.08.1914 bei Bazien, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier in einem Massengrab;
  • Infanterist Ignaz Alletsee, gefallen am 25.08.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier in einem Massengrab.

 

Seine Heimatgemeinde Aitrang gedenkt Josef Lembeck noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/aitrang_wk1u2_bay.htm

 

Sterbebild von Josef Lembeck
Rückseite des Sterbebildes von Josef Lembeck