Der Soldat Josef Saller stammte aus Albersdorf, einem Ortsteil der bayerischen Stadt Vilshofen an der Donau, und war Kandidat der Theologie am Lyzeum und Alumnus des Klerikerseminars zu Passau. Im Ersten Weltkrieg wurde er als Oberjäger am 23.01.1915 zum 1. bayerischen Reserve-Jäger-Bataillon eingezogen, mit dem er am 29.05.1916 in das große Töten zog. Am 29.08.1916 wurde er im Alter von 22 Jahren während der Schlacht um Verdun durch einen Granattreffer getötet.
Josef Staller wurde auf dem Soldatenfriedhof Azannes II. in Block 3, Grab 438 begraben.
Sterbebild von Josef SallerRückseite des Sterbebildes von Josef Saller
Der Soldat Peter Fedlmeier (auch „Fedlmaier“) wurde in Straß geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Geisenhausen geboren. Er war Student (Kandidat) der Theologie. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 7. Kompanie des 19. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 07.03.1915 verstarb er nach schwerer Verwundung während der Schlacht von Münster im Alter von 22 Jahren im Feldlazarett in Münster im Elsass.
Über den Sterbetag von Peter Fedlmeier berichtet die Regimentsgeschichte des 19. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:
„Die ersten Befehle erreichten die zu beiden Teilen des Münstertales herbeieilenden Truppen in Günsbach und Malbach. Danach hatten vom RIR 19 sich sofort 1. und 2. Kompanie Hauptmann Friederizi (II./L. 40) in Stoßweier zur Verfügung zu stellen, während die 4. mit dem Schutz des Westrandes von Münster die 3. nebst MG-Zug Reim bei Fronzell mit dem Schutz der Straße betraut wurde. Die noch in Stellung als Reserve zurückgebliebenen Züge der 6., 7. und 8. Kompanie waren im Augenblick des französischen Angriffs aus eigenem Antrieb der vorderen Linie zu Hilfe geeilt und ihnen und hauptsächlich dem sofortigen kräftigen Eingreifen des MG-Zugs Grau von dem sich besonders das Gewehr Bierl auszeichnete, war es zu danken, dass der französische Einbruch nicht noch tiefer erfolgte. So konnte man sich wenigstens an den Hängen festklammern und, da alsbald auch Bataillon von Falkenhausen (I./R18), II./R. 19, 2./R. 22 und 1 Zug Pioniere zur Verstärkung eintrafen, konnte man einigermaßen beruhigt der Nacht entgegensehen.
Für den 07.03.1915 11 Uhr vormittags war die Wiedergewinnung vom Sattelköpfle beabsichtigt; trotz kräftiger Vorbereitung durch unsere Artillerie und Neueinsatz von I./R. 23 und 3. und 4./R 19 nebst MG kam man nicht vorwärts und war namentlich II./R 19 so erschöpft, dass unbedingt Ablösung erfolgen musste. Diese geschah denn auch im Laufe des 8. und 9.3. durch Teile des preußischen Landwehr-Infanterie-Regiment 25, des bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments 18 und die Hanseaten III./75., so dass am 09.03. die Stellungen unterhalb Reichackerkopf von Gruppe Hauptmann Eggers mit III./75. und 6./R 18 und die um Sättle und Sattelköpfle von Gruppe Veith mit 5. 7. 8./R 18 und 9. L./25 besetzt waren.
Man begrub Peter Fedlmeier auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in einem Massengrab.
Sterbebild von Peter FedlmeierRückseite des Sterbebildes von Peter Fedlmeier
Der Musketier Karl Otto Brummer wurde am 21.07.1895 in Büchenau geboren, heute ein Ortsteil der Stadt Bruchsal Baden-Württemberg. Er war Kandidat (Student) der Theologie. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 2. Kompanie des 114. Infanterie-Regiments. Am 26.09.1916 fiel er im Alter von 21 Jahren bei Bouchavesnes während der Schlacht an der Somme.
Karl Otto Brummer wurde auf dem Soldatenfriedhof Maissemy in Block 5, Grab 1544 begraben.
Sterbebild von Karl Otto BrummerRückseite des Sterbebildes von Karl Otto Brummer
Der Unteroffizier Ernst Mitterer wurde in Buch, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Eggstätt, als Sohn eines Landwirts geboren. Er studierte Theologie und war Kandidat der Theologie. Im Ersten Weltkrieg diente er als Offiziers-Aspirant in der 2. Kompanie des 15. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 04.04.1918 fiel er im Alter von 20 Jahren während der großen Schlacht in Frankreich an der Avre bei Morisel.
Über seinen Todestag berichtet die Regimentsgeschichte des 15. bayerischen Infanterie-Regiments:
„11.30 Uhr abends traf der Divisionsbefehl ein, dass das III. Armee-Korps mit 2. bayerischer Infanterie-Division am rechten Flügel den Gegner am 04.04. morgens anzugreifen habe. Als Angriffsziel der 2. bayerischen Infanterie-Division waren der Senecat-Wald und die Höhe nördlich Rouvrel bestimmt. Das 15. Infanterie-Regiment stellte sich darauf in den ersten Morgenstunden des 04.04. an dem Südhang der kürzlich genommenen Höhe bereit, II./15. links. Diese beiden Bataillone sollten im Vorgehen das in Stellung befindliche I./15 überschreiten, das zunächst als Feuerstaffel auf der Höhe liegen zu bleiben, dann als Regimentsreserve hinter der Mitte zu folgen hatte. II./15. sollte mit linkem Flügel über die Anchin-Ferme vorgehen.
Während des Vorbereitungsfeuers, das unsere Artillerie von 5.15 Uhr vormittags ab uf die feindlichen Stellungen legte, antwortete der Gegner nur schwach. Als dann die Infanterie 8.10 Uhr vormittags zum Sturm antrat, hatte sie die feindlichen Verschanzungen auf der Höhe südwestlich Morisiel rasch genommen und damit den ganzen Rück in Besitz. Freilich erlitt sie schon hier beträchtliche Verluste durch flankierendes MG-Feuer aus Südwesten. Doch hielt sie das keinen Augenblick auf. Unter dem Schutz überhöhend schießender MG stürmten unsere Angriffswellen über den nördlichen Steilhang der Höhe hinab und gingen wie auf dem Übungsplatz auf ihr Ziel zu, unbekümmert um das MG-Feuer, das ihnen besonders aus der linken Flanke entgegenschlug. Zäher jedoch und zäher ging der Angriff vorwärts. Der Gegner hatte eine Menge von MG-Nestern sehr geschickt eingebaut, die aus Waldrändern, Büschen und Gräben ein mörderisches Feuer eröffneten. Und während diese Abwehr noch verstärkt wurde durch Einschläge der feindlichen Artillerie, die sich gegen 10.00 Uhr vormittags immer mehr verdichteten, fehlte unseren Angreifern diese Unterstützung gänzlich. Nach dem Vorbereitungsfeuer war unsere Artillerie verstummt und schoss während des ganzen Tages nicht mehr. Sie hatte ihre ganze Munition schon verausgabt. So konnte der Widerstand der feindlichen MG-Nester nicht so schnell gebrochen werden, als nötig gewesen wäre, und schwere Verluste der stürmenden Infanterie waren die Folge.
Im weiteren Vorgehen kamen Teile des Regiments, dem Druck des linken Nachbarregiments nachgebend, zu weit nach rechts. Es entstanden Lücken, die das I./15. bald ausfüllte. Auch das 12. bayerische Infanterie-Regiment, das scharf nachfolgte, schob frühzeitig in die vordere Linie ein. Bereits um 10.00 Uhr vormittags waren die meisten Verbände untereinander vermischt. So wurden die zwei Waldstücke (1- und B-Wald) westlich Morisel, welche französische Kürassiere mit MG hartnäckig verteidigt hatten, von verschiedenen Teilen der Division genommen. 12.10 Uhr nachmittags war auch die Anchin-Ferme in unserem Besitz. Der Angriff blieb noch etwa 600 Meter darüber hinaus in Fluss, dann aber kam er zum Stehen. Bald schon 6 Stunden lang hatten die feindlichen MG unsere Sturmtruppen aufs schwerste zugesetzt und jetzt schlug den gelichteten Reihen von den Dächern des stark besetzten Rouvrel her ein neuer Geschosshagel entgegen. Die dünne Schützenlinie, die statt der Sturmkolonnen noch übrig war, grub sich daher 3.00 Uhr nachmittags auf freiem Felde ein. 7.00 Uhr abends wies sie einen feindlichen Gegenstoß, der aus Rouvrel und südlich davon erfolgte, restlos ab.“
Man begrub Ernst Mitterer auf dem Soldatenfriedhof Morisel in Block 1, Grab 134.
Sterbebild von Ernst MittererRückseite des Sterbebildes von Ernst Mitterer
Der theoretische Weg von Ernst Mitterer von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:
Der Oberjäger Josef Beyer stammte aus Simbach am Inn und war Kandidat der Theologie. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 4. Kompanie des 1. Jäger-Bataillons. Am 11.07.1916 wurde er bei einem Sturmangriff bei Douaumont schwer verwundet und verstarb im Alter von 21 Jahren.
Eine Grablage ist für Josef Beyer offiziell nicht bekannt. Es könnte jedoch sein, dass seine Gebeine auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab beigesetzt wurde, wo auch andere Kameraden seiner Kompanie begraben wurden, die am selben Tag fielen.
Franz Xaver Hopfner stammte aus Thannhausen in Bayern. Die Verlustlisten vermerken Obernried als letzten Wohnort. Er war Student (Kandidat) der Theologie und Absolvent des bischöflichen Klerikalseminars in Eichstätt. Im Ersten Weltkrieg diente er als Unteroffizier und Offiziersanwärter in der 4. Kompanie des 23. Reserve-Infanterie-Regimentes. Am 08.11.1915 wurde er bei den Kämpfen in den Vogesen im Alter von 23 Jahren getötet. Seine Gebeine ruhen heute auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach, Block 6, Grab 131.
Diese Serie über Teilnehmer des Ersten Weltkriegs soll die Menschen zeigen, die mit ihrem Schicksal für den Ersten Weltkrieg stehen, weil sie für ihr Vaterland litten und starben. Geblieben ist von ihnen allenfalls ein Vermerk auf einem Denkmal und / oder ein Sterbebild. Oftmals nicht einmal dies.
Krieg ist nicht nur ein militärisches, geschichtliches und politisches Ereignis sondern auch ein grausames Schicksal für viele Menschen – auf beiden Seiten! Die Männer, die ich an dieser Stelle vorstellen möchte, sind Beispiele für das Grauen und sollen uns alle mahnen, Krieg zu ächten. Sie sollen nicht vergessen sein!
Georg Mühlberger wurde 1896 in Kienberg als Sohn eines Schuhmachermeisters geboren. Er besuchte das erzbischöfliche Klerikalseminar in Freising, um später einmal Theologe zu werden. Dann brach der Erste Weltkrieg aus und Georg Mühlberger wurde als Unteroffizier bei der 2. Kompanie des 3. bayerischen Infanterie-Regiments eingezogen. Am 22.03.1916 fiel er im 21. Lebensjahr bei den Kämpfen um Verdun bei Avocourt im Bois de Malancourt.
Die sterblichen Überreste Georg Mühlbergers ruhen heute auf dem Soldatenfriedhof in Consenvoye in einem Massengrab.