Sonderbeitrag: Leutnant Werner Ulrich

Der Sldat Werner Ulbrich stammte aus Schwallungen im heutigen Bundesland Thüringen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als  Leutnant der Reserve und Kompanieführer der 3. Kompanie des 95. Infanterie-Regiments. Am 02.01.1915 fiel er bei  Rawa Mazowiecka in Polen.

Die Lage des Grabes von Werner Ulbrich ist unbekannt. Wahrscheinlich existiert es nicht mehr.

Gräber von Hauptmann Bernhard Ritter und Edler von Fischern (rechts) und Leutnant der Reserve Werner Ulbrich (links) in Rawa

Sonderbeitrag: Leutnant Dr. Max Unterharnscheidt

Der Soldat Dr. Max Unterharnscheidt stammte aus Werden, einem Ortsteil der Stadt Essen im heutigen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Reserve und Kompanieführer der 1. Kompanie des 209. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 21.10.1915 fiel er bei Ziegelschloss bei Smiske, einem Ortsteil von Ypern.

Man begrub Dr. Max Unterharnscheidt auf dem Soldatenfriedhof Vladslo in Block 3, Grab 242.

Leutnant Dr. Max Unterharnscheidt

Sonderbeitrag: Leutnant Gerhard Laakmann

Der Soldat Gerhard Laakmann stammte aus Vörde im heutigen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg als Leutnant und Kompanieführer in der 1. Kompanie des 209. Reserve-Infanterie-Regiment. Am 28.09.1918 fiel er in Frankreich bei SallyRaillencourt, in der Nähe von Cambrai.

Man begrub Gerhard Laakmann auf dem Soldatenfriedhof Cambrai in einem Massengrab.

rechts: Leutnant Gerhard Laakmann

Sonderbeitrag – Teil 2.013: Pater Augustin Rösch

Heute stelle ich wieder einmal ein Opfer des Nationalsozialismus vor: Pater Augustin Rösch

Pater Augustin Rösch wurde am 11.05.1893 in der bayerischen Stadt Schwandorf in der Oberpfalz geboren. Von 1904 bis 1909 besuchte er das Gymnasium in Rosenheim. Von 1909 bis 1912 war er Seminarist in Freising, wo er die Abiturprüfung ablegte. Von 1912 bis 1914 absolvierte er sein Noviziat in der Gesellschaft Jesu (Jesuiten) in Tisis (Voralberg).

Dann kam der große Einschnitt in seinem Leben: Von 1918 bis 1918, also während des gesamten Krieges diente er als Soldat und Kompanieführer. Er wurde zuletzt zum Oberleutnant der Reserve befördert und ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse, dem Bayerischen Militär-Verdienstorden und mit dem Verwundetenabzeichen.

Nach dem Krieg absolvierte er ein Philosophiestudium und anschließend ein Studium der Theologie.

1925 wurde er zum Priester geweiht. 1930 legte er sein ewiges Gelübte ab.

Nach seinem Studium arbeitete er als Studentenseelsorger in Zürich, sowie als Generalpräfekt und Rektor der Stella Matutina in Feldkirchen (Voralberg).

Von 1935 bis 1944 war er Provinzial der Oberdeutschen Provinz der Jesuiten.

Am 11.01.1945 wurde er durch die Geheime Staatspolizei verhaftet und kam in dass Berliner Zellengefängnis Lehrter Straße.

1947 wurde er Direktor der bayerischen Caritas und Mitglied des bayerischen Senats. Er wurde mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und mit dem Bayerischen Verdienstkreuz ausgezeichnet.

Am 07.11.1961 verstarb er im Alter von 68 Jahren.

Sterbebild von Pater Augustin Rösch
Rückseite des Sterbebildes von Pater Augustin Rösch

Sonderbeitrag: Georg Ritter und Edler von Rauscher auf Weeg

Der Soldat Georg Ritter und Edler von Rauscher auf Weeg wurde am 07.05.1892 als Sohn des bayerischen Generalleutnant Edwin von Rauscher auf Weeg in der bayerischen Landeshauptstadt München geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Oberleutnant und Kompanieführer in der 8. Kompanie des bayerischen Infanterie-Leib-Regiment. Am 23.06.1916 fiel er während der Schlacht um Verdun im Alter von 24 Jahren bei Fleury-devant-Douaumont.

Man begrub Georg Ritter und Edler von Rauscher auf Weeg auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

Oberleutnant von Rauscher Führer der 8. Kompanie des bayerischen Infanterie-Leib-Regiment + 23.06.1916

SONDERBEITRAG: Die Suchanzeige der Mutter von Heino Schwoon

Beim Ankauf eines Konvoluts norddeutscher Todesanzeigen des Ersten Weltkriegs erwarb ich auch die nachfolgend abgebildete und recherchierte Anzeige der Mutter des Leutnants und Kompanieführers Heino Schwoon (laut Regimentsgeschichte war er Zugführer in der 4. Kompanie).

Der Soldat Heino (Heinrich) Schwoon wurde am 04.10.1887 in Oldenburg im heutigen Bundesland Niedersachsen geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant und Kompanieführer der 8. Kompanie des 84. Reserve-Infanterie-Regiment. Am 04.08.1916 fiel er, galt jedoch bis Mitte 1917 als vermisst. Er wurde während der Schlacht an der Somme bei den Ortschaften Martinpuich-Pozières getötet.

Über den Todestag und die Todesumstände von Heino Schwoon berichtet die Regimentsgeschichte des 84. Reserve-Infanterie-Regiments:

„Die 11. Kompanie brachte den Kompanien des II. Bataillons Essen und Munition in dieser Nacht nach vorn.

Die Nacht vom 03. zum 04.08.1916 ging zu Ende. Wohl manch einer vom II. Bataillon mag dem kommenden Tag mit Unbehagen entgegengesehen haben. Kommt Tommy endlich heute? Hoffentlich. Denn noch einmal den ganzen Tag wehrlos bei dem heißen Wetter liegen, das ist ja nicht mehr zu ertragen. Das strahlende Morgenrot sollte manchem Kameraden zum letzten Mal leuchten:

Morgenrot, Morgenrot,

leuchtest mir zum frühen Tod!

Schon fing der Eisenhammer wieder an loszuschlagen. Granaten, Schrapnells, Minen, Gewehrgranaten schlugen in kürzester Zeit wieder in Trümmer, was eifrige Hände im Dunkel der Nacht gearbeitet hatten. Gegen Mittag war die ganze Stellung des Regiments ein wüstes Trichterfeld – Verbindung innerhalb der Kompanie, Züge, ja, teilweise zwischen den Gruppen, war nicht vorhanden. Jedweder Verkehr nach hinten und von den Stäben nach vorn war unmöglich.

Das Regiment hatte inzwischen die Ablösung des II. Bataillons durch das III. Bataillon befohlen.

Gleichzeitig sollte am Abend das I. Bataillon wieder nach vorn rücken: 1. Kompanie in der Belowstellung, 2. Kompanie in der Riegelstellung, 3. und 4. Kompanie in der Zwischenstellung.

Auch diese beiden Bataillone dachten mit Schrecken an die kommenden Tage, gingen doch manche ihrer Leute – es waren allerdings nicht mehr viele – zum dritten Mal in jene Hölle! Aber was hilft das alles: Befehl ist Befehl. Und dass trotz allem die Stimmung, wenn auch ernst, so doch ungebrochen war, wird am besten durch das tapfere Verhalten des Unteroffizier Mattfeld und Musketier Hubert und Suhr von der 11. Kompanie bewiesen. Als diese mittags hörten, dass ihre Kompanie am Abend die 8. Kompanie vorn ablösen sollte, da erboten sich diese drei unerschrockenen Männer freiwillig, gleich in den ersten Nachmittagsstunden nach vorn zur 8. Kompanie zu gehen, um deren Stellung zu übernehmen. Und was unmöglich schien, sie brachten es fertig, gelangten heil nach vorn. Nachdem sie sich vorn die Löcher, die den Graben darstellten, angesehen hatten, hasteten und jagten sie wieder durch das Artilleriefeuer zurück zu ihrer Kompanie, wo sie zur Freude ihrer Kameraden, wenn auch erschöpft, so doch heil und unversehrt wieder anlangten.

Als sich der Abend über diesen 04.08. herniedergesenkt hatte, traten die Kompanien des III. Bataillons zur Ablösung an. Wegen des immer noch starken Artilleriefeuers marschierten die einzelnen Züge mit 100 Schritt Abstand nach vorn.

Vorn beim II. Bataillon aber atmeten die Leute auf: „Ablösung!“ Weißt du noch, Kamerad, was uns dies Wort bedeutete, wenn wir Großkampftag hinter uns hatten? Nun bloß noch Stunden, dann noch einmal durchs Feuer durch. Und dann, wenn wir dann in den grauenden Morgen hineinmarschierten, der Sonne entgegen, waren wir da nicht andere Menschen geworden? Herrgott! Wir waren nicht feige, wir waren niemals mutlos! Aber wenn wir so tagelang dort vorn gelegen hatten, ausgehungert, halb verdurstet, wenn wir das Wimmern und Stöhnen unserer verwundeten Kameraden den ganzen Tag über mit anhören mussten, wenn wir den gefallenen Freund, mit dem wir noch vor wenigen Minuten sprachen, über den Rand unseres Granatlochs behutsam hinüberschoben, weil wir es einfach nicht über uns bringen konnten, dauernd in sein gebrochenes Auge zu sehen, wenn uns dann manchmal – sprechen wir ruhig im Frontdeutsch – die Scheoße bis oben ran stand – nun, wir waren eben auch nur Menschen!

So mochten wohl auch vorn die Leute vom II. Bataillon denken, als die Dunkelheit hereingebrochen war. Gott, an die Schießerei hatte man sich langsam ja gewöhnt. Laß Tommy ruhig auch mit Minen schießen, wie er es macht. Hat er die letzten drei Tage nicht angegriffen, dann kann er auch noch warten bis morgen. Warum sollen es schließlich die anderen besser haben als wir. „Marsch! Es ist schon ½ 11 Uhr! Die können nun auch bald kommen, uns abzulösen!“ – „Junge, Junge, wenn ich erst heute Nacht hinten bin, aber dann – schlafen, schlafen und nochmals schlafen!“

Manch einer der Kameraden vom II. Bataillon sollte nicht zu warten brauchen, bis er hinten war, um schlafen zu können. Er sollte nur zu bald zum Schlaf sich hinlegen, allerdings für immer!

Kurz nach 10.30 Uhr abends stieß der Engländer gegen die Front des II. Bataillons in 8 Sturmwellen vor. Die Reste der 5., 6. und 7. Kompanie, von denen über die Hälfte tot, verwundet oder verschüttet ist, setzen sich tapfer zur Wehr. Infanterie- und Maschinengewehrfeuer mäht in die dichten Reihen der Angreifer. Kein Befehl ist nötig, kann auch nicht durchgegeben werden, hier 2 Mann, dort 3, hier 5, dort einer allein – sie sind alle deutsche Soldaten, die beim Angriff des Feindes allein wissen, was sie zu tun haben: schießen, schießen und nochmals schießen. Da braust ein Hurra durch das Tosen der Schlacht: der Angriff stockt, zuviel sind beim Engländer gefallen, er weicht.

Kennst du noch das Gefühl, Kamerad, das uns beseelte, wenn der Feind zurückwich, jenes Gefühl des Stolzes, des Sieges, der Überlegenheit über den Feind, jenes Gefühl, das schier die Brust vor Freude sprengen wollte?! Lass ihn noch einmal kommen, den Feind! Dann soll er uns abermals kennen lernen!

Keine Viertelstunde war vergangen, als der Engländer zum zweiten Angriff vorbrach. Inzwischen war im Abschnitt der 5. Kompanie – ein leuchtendes Zeichen bester, treuester Frontkameradschaft . die zu ihrer Ablösung bestimmte 12. Kompanie eingetroffen.

Gemeinsam nahmen die Kompanien wieder die Abwehr auf. Die in Sappe 3 am linken Flügel – wo am 29.07. Hauptmann Schlettwein fiel – eingedrungenen Engländer wurden im kurz darauf einsetzenden Gegenstoß wieder hinausgeworfen. Kann sich die 5. Kompanie des Feindes erwehren, so gelingt es diesem, trotz aller Anstrengungen der 6. und 7. Kompanie in deren Graben einzudringen.

Der Kampf verebbt. So schnell wie möglich eilen die anderen Kompanien des III. Bataillons nach vorn, um ihren Kameraden vorn zu helfen in ihrer Bedrängnis. Sie gehen querbeet durch das Gelände in Richtung auf die ungefähre Lage der Stellung der abzulösenden Kompanien los, um ja keine Zeit zu versäumen.

Die 9. Kompanie, die sich an der großen Straße entlangtastet, erkennt schon rechts die Baumstümpfe des Weges Courcelette-Pozieres. Jetzt muss sie ja dicht am Graben der 8. Kompanie sein. Eben hat sie den Pozieres-Riegel überschritten, da schlägt ihr auf einmal ein verheerendes Gewehr- und Maschinengewehr-Feuer entgegen aus der Stellung der 8. Kompanie. Kein Zweifel! Die Stellung der 8. Kompanie ist vom Feind besetzt. „Stellung!“ schreit Oberleutnant Engel seiner Kompanie zu. Die bringen sofort ihre Gewehre vor, legen Handgranaten bereit. Und es war höchste Zeit. Denn schon drängt Tommy wieder beiderseits der Straße vor, um seinen Erfolg zu erweitern und womöglich durchzubrechen. An der heldenmutigen 9. Kompanie aber zerschellt sein Angriff!

In der Mitte des Regimentsabschnittes liegt die 6. Kompanie. Sie soll durch die 10. Kompanie abgelöst werden. Auch diese Kompanie hastet querbeet nach vorn. Mit keuchendem Atem kommt die Kompanie vorn an. Tak – tak – tak – tak – tak —-jagt Maschinengewehr-Feuer, krachen Handgranaten ihr entgegen. Auch hier sitzt Tommy in der deutschen Stellung. „Drauf!“ schreit Leutnant Lassen, der Kompanieführer, und stürmt seinen ihm ohne Bedenken folgenden Leuten voran. Vergeblich. Die susgepumpten Leute kommen nicht so schnell im Trichtergelände vorwärts. Inzwischen aber speien die englischen Maschinengewehre und Handgranaten Tod und Verderben zwischen die Reihen der stürmenden 10. Kompanie und halten grausige Ernte. Leutnant Lassen fällt, mit ihm viele brave Musketiere. Von der Kompanie selbst bleiben nur noch Trümmer übrig..“

Die Lage des Grabes von Heino Schwoon ist unbekannt.

Suchanzeige der Mutter von Heino Schwoon

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Sonderbeitrag: Kurt Thimm

Der Soldat Kurt Thimm stammte aus Ottlotschin (seit 1945 polnisch: Otłoczyn) im ehemaligen Landkreis Thorn. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Landwehr als Kompanieführer in der 5. Kompanie des 93. Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 26.09.1915 fiel er während der Herbstschlacht bei La Bassée und Arras (25.09. – 13.10.1915) bei Loos-en-Gohelle.

Über den Todestag und die Todesumstände von Kurt Thimm berichtet die Regimentsgeschichte des 93. Infanterie-Regiments:

„Nachdem die Bataillone kurze Zeit geruht hatten, traten sie gegen 2 Uhr vormittags zu dem befohlenen Angriff an. II./93 in der Reihenfolge 7, 5, 6, 8, mit 100 Metern Abstand von Zug zu Zug, marschierte zunächst auf der Chaussee nach La Bassée vor, bis der Anfang den Fußpunkt der Höhe 70 erreicht hatte. Dort angekommen, entwickelte sich das Bataillon zu beiden Seiten der tief eingeschnittenen Straße, 7 und 5/93 in vorderer, 6 und 8/93 in zweiter Linie. 5/93 hatte Anschluss an das I. Bataillon zu nehmen. Rechts war Anschluss an das Infanterie-Regiment 153. Das I. Bataillon, auf dem aus Cite St. Laurent auf Loos führenden Wege vormarschierend, erreichte 2.30 Uhr vormittags den Schnittpunkt mit der Eisenbahn und entwickelte sich von hier mit der 2. und 4. Kompanie in vorderer, der 1. und 3. Kompanie in zweiter Linie. 2/93 hatte Anschluss an das II. Bataillon zu nehmen, 4/93 längs des Weges vorzugehen. 4.30 Uhr vormittags treten die Bataillone, nachdem überall die Anschlüsse hergestellt sind, zum Angriff an. Nachdem die von Teilen der Regimenter 26, 27, 22 und 178 besetzte vorderste Linie überschritten ist, schlägt den Bataillonen heftiges Infanterie- und Maschinengewehr-Feuer entgegen. Sprungweise gehen die vorderen Kompanien jetzt weiter vor, die hinteren Kompanien folgen zugweise mit großen Zwischenräumen. Die Verluste mehren sich ständig. Etwa 150 Meter nach Überschreiten der vorderen Linie kommt der Angriff zum Stehen, trotzdem die Bataillone die Kompanien der zweiten Linie auch restlos eingesetzt haben. Ein weiteres Vorwärtskommen ist ohne gründliche Artillerievorbereitung vollkommen unmöglich, die Bataillone sind gezwungen, sich einzugraben. Allmählich fängt es an zu dämmern, aber dichter Nebel begünstigt zunächst noch das Halten der gewonnenen Linie. Sowie sich jedoch dieser verzogen hat, setzt auf das Gelände hinter dem rechten Flügel des Regiments und die Höhe 70 überwältigendes Artilleriefeuer ein und die Engländer, die Verstärkungen erhalten haben, gehen auf der ganzen Linie zum Angriff vor. Hier wurde der Kommandeur des II. Bataillons, Hauptmann Ribbentropp, schwer verwundet, während sein Adjutant, Leutnant der Landwehr König, fiel. Im Allgemeinen wird der Angriff abgeschlagen, nur auf dem linken Flügel gelingt es einer Sturmabteilung, in unsere Linie einzubrechen. Die 11. und 12. Kompanie waren inzwischen vom Regiment zur Unterstützung des Angriffs vorgezogen worden, und zwar folgte die 11. Kompanie und ein Zug der 12. dem II., zwei Züge der 12. Kompanie dem I. Bataillon. Diese beiden Züge unter Leutnant der Landwehr Krause waren gerade rechtzeitig eingetroffen, um den beim I. Bataillon eingedrungenen Feind durch forschen Gegenangriff wieder zurückzuwerfen. Bis 2 Uhr nachmittags erfährt die Lage keine Veränderung, der Feind wagt keinen zweiten Angriff. Da versuchen Teile des Regiments 153 nördlich von Höhe 70 zum Angriff vorzugehen, dem sich der rechte Flügel des Regiments anschließt. In dem mörderischen feindlichen Abwehrfeuer wird die Bewegung jedoch bald zum Stillstand gebracht, die vollkommen durcheinandergeratenen Verbände werden in die Ausgangsstellungen zurückgenommen und soweit wie möglich neu geordnet. Die gesamte Linie des Regiments wird in zwei Abschnitte eingeteilt: den rechten Teil übernimmt Hauptmann von Thümen (II und Teile des III/93), den linken Rittmeister der Reserve Hoffmann (I und Teile des III/93). Im Abschnitt Hauptmann von Thümen hatte die Infanterie-Pionier-Kompanie im Anschluss an Infanterie-Regiment 153 die Höhe 70 besetzt, die allmählich zu einem beherrschenden Stützpunkt ausgebaut wurde. Daran anschließend lag eine Kompanie des Infanterie-Regiments 106, dann Kompanie Steinberg, Kitzinger, Courtois und Vizefeldwebel Meister. Der Abschnitt Hoffmann schloss mit der Kompanie Krause hieran an, es folgte die 1. und 2. Kompanie unter Leutnant der Reserve Gebser, 11/27, 4/93 unter Leutnant der Reserve Sannemann und 3/93 unter Oberleutnant von Monteton, der tagsüber mit etwa 30 Mann seiner Kompanie dicht vor der feindlichen Stellung gelegen hatte und erst mit Einbruch der Dunkelheit in die Höhe der anderen Kompanien zurückgehen konnte. An seine Kompanie, die mit dem linken Flügel an dem Wege St. Eduard-Loos lag, schloss das Infanterie-Regiment 27 an. Die Nacht verlief ruhig, auf beiden Seiten entwickelte sich eifrige Schanztätigkeit.“

Die Lage des Grabes von Kurt Thimm ist unbekannt.

Todesanzeige der Commerz- und Disconto-Bank für Kurt Thimm

Sonderbeitrag: Ernst Lüders

Die Todesanzeige von Ernst Lüders fand ich in der Norddeutschen allgemeinen Zeitung vom 03.01.1915. Er wurde am 02.09.1873 in Sankt Ottilien geboren, heute ein Ortsteil der hessischen Gemeinde Helsa. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Oberleutnant der Reserve und Kompanieführer der 3. Kompanie des 78. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 04.12.1914 fiel er gleich im ersten Kriegsjahr im Alter von 41 Jahren bei Reims.

Man begrub Ernst Lüders auf dem Soldatenfriedhof Berru in Block 1 Grab 140.

Todesanzeige für Ernst Lüders in der Norddeutschen allgemeinen Zeitung vom 03.01.1915

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.396: Ludwig Hierl

Der Hauptmann Ludwig Hierl wurde am 25.08.1877 in Wolfratshausen in Bayern geboren. Er war Realschullehrer in Ansbach. Im Ersten Weltkrieg diente er als Kompanieführer in der 10. Kompanie des 15. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse, mit dem Militär-Verdienstorden 4. Klasse mit Schwertern, mit dem Ritterkreuz 2. Klasse mit Schwertern zum sächsischen Albrechtsorden, der Prinzregenten-Jubiläums-Medaille und mit der Landwehr-Dienst-Auszeichnung 2. Klasse ausgezeichnet. Am 25.05.1916 fiel er im Alter von 38 Jahren bei Verdun während eines Sturmangriffs nach  22 Monate Kriegsdienst.

Man begrub Ludwig Hierl auf dem Soldatenfriedhof Mangiennes in Block 2, Grab 566.

Sterbebild von Ludwig Hierl
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Hierl

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 176: Johann Kapfhammer

Johann Kapfhammer war der Sohn eines Landwirts, studierte Theologie und stammte aus Stampfing. Als Leutnant der Reserve diente er im 21. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment. Er war Kompanieführer der 3. Kompanie. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse ausgezeichnet, ebenso mit dem bayerischen Militär-Verdienst-Kreuz 4. Klasse mit Schwertern.

Am 21.12.1917 wurde er nach 32 monatigem Kriegsdienst getötet. Er wurde 25 Jahre alt.

Die Gebeine von Johann Kapfhammer ruhen auf dem Soldatenfriedhof Rumaucourt, Block 2 Grab 2.