Der Gefreite Georg Springer stammte aus der bayerischen Gemeinde Halfing. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er in einem Infanterie-Regiment. Am 26.04.1945, also kurz vor Kriegsende, verstarb er im Alter von 21 Jahren in einem russischen Kriegsgefangenenlager.
Wie so oft bei Gefallenen an der Ostfront ist für Georg Springer keine Grablage bekannt.
Der Gefreite Vinzenz Hunklinger wurde am 19.07.1883 in Anger in Bayern geboren und war Postbote in München. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 9. Kompanie des 2. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment. Mitte 1915 wurde er leicht verwundet und mit dem Verdienstkreuz mit Schwertern ausgezeichnet. Im Oktober 1916 wurde Vinzenz Hunklinger vermisst gemeldet. Franzosen hatten ihn am 03.09.1916 während der Stellungskämpfe im Artois gefangen genommen. Im Februar 1917 teilten die Militärbehörden dann mit, dass er in Kriegsgefangenschaft geraten sei. Am 16.05.1918 verstarb er im Alter von 35 Jahren nach 21 Monaten in französischer Kriegsgefangenschaft.
Man begrub Vinzenz Hunklinger auf dem Soldatenfriedhof Saint Nazaire in Block L, Grab 21.
Sterbebild von Vinzenz HucklingerRückseite des Sterbebildes von Vinzenz Hucklinger
Kommandant Rudolf Graf Thun war Hauptmann in der Luftwaffe. Er war bereits im Zweiten Weltkrieg Soldat und kam am 31.07.18946 aus der Kriegsgefangenschaft. Am 24.07.1959 kam er im Alter von 41 Jahren bei einem Flugzeugabsturz des 2/Luft-Transport-Geschwaders 61 ums Leben.
Zur Zeit des tödlichen Flugunfalles lief ein Prozeß gegen Graf von Thun-Hohenstein, in dem er sich gegen den Vorwurf nicht-kameradschaftlichen Verhaltens während seiner kanadischen Kriegsgefangenschaft verantworten sollte. Dort hatten ihn mitgefangene Nazis in einem Femegericht zum Tod verurteilt, weil er angeblich mit dem Feind kooperiert habe. Dieselben Kameraden, nun wieder im Dienst der neuen Luftwaffe, strengten dann ein Verfahren gegen ihn an, nachdem er sich auf dem Dienstweg beschwert hatte, dass er trotz guter Leistungen nicht befördert wurde.
Als Unfallursache wurde offiziell technisches Versagen (Brand eines Triebwerks) der Noratlas Maschine angegeben. Etwa 17 Minuten nach dem Abflug aus Bandirma trat – wie sich aus dem technischen Befund ergab – der mit Brand verbundene Triebwerksausfall ein. Der Flugzeugführer zog das Flugzeug im Einmotorenflug von etwa 1800 Fuß (600m) hoch. In einer enger und steiler werdenden Rechtskurve erhielt das Flugzeug in dem unmittelbar rechts des Flugzeuges liegenden Gebirge Bodenberührung, die die Zerstörungdes Flugzeugs und den Tod der Besatzung herbeiführte.
Mit Graf Thun kamen ums Leben:
Kruppa Werner Leutnant, Co-Pilot
Knop Gerhard Oberfeldwebel, Bordmechaniker
Hartmann Willi Stabsunteroffizier, Bordfunker
Schönauer Werner Gefreiter, 1 Wart
Der Landsturmmann Heinrich Blome wurde am 01.10.1891 in Neuenmarhorst geboren, heute ein Ortsteil der niedersächsischen Stadt Twistringen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 12. Kompanie des 46. Infanterie-Regiments. Seit dem 21.07.1915 wurde er nach einem Gefecht bei Suchodoly während der Schlacht um Krasnostaw vermisst. Dann stellte es sich heruas, dass er verwundet in russische Kriegsgefangenschaft geraten war. Am 15.03.1916 verstarb er im Alter von 24 Jahren in russischer Gefangenschaft in einem Hospital zu Simbirsk an Flecktyphus.
Über den Tag der Gefangennahme berichtet die Regimentsgeschichte des 46. Infanterie-Regiments:
21.07.1915 Der Gegner hatte wohl am Tage vorher die Lücken rechts und links der Abteilung Stockmann erkannt und machte auf diese Stellen unter dem Schutze starken Nebels um 3.00 Uhr früh mit erdrückenden Massen überraschende Angriffe, die uns zwangen, die Stellung zu räumen und kämpfend an und auf den Rücken 231 zurückzugehen, wo die 5. Kompanie zur Aufnahme ausgeschwärmt war.
Die Rückwärtsbewegung geschah natürlich nicht einheitlich; Freund und Feind waren teilweise vermischt, die Verbände zerrissen, Überblick bei der Unsichtigkeit nicht möglich. Tatkräftige Führer: Hauptmann Fliegel, Oberleutnant von Schroetter, Leutnant Reinert, Leutnant Schirmeister, Leutnant der Reserve Burmeister, Leutnant der Reserve Kaiser, Offiziers-Stellvertreter Lüttig (7. Kompanie), die das Kriegstagebuch besonders nennt, Major von Platen vomn I./Reserve 46 u. a. rafften bald kampfkräftige Abteilungen zusammen, so dass es gelang, den russischen Angriff zum Stehen zu bringen, stellenweise auch in Rückzug zu verwandeln. Der Führer des III. Bataillons, Oberleutnant von Schroetter, wurde dabei tödlich verwundet, Leutnant Kaiser fiel.
Teilweise machten unsere Schützen schon auf dem vorderen Hange des Rückens 231 Front und hielten dort. Die 10. Kompanie unter Führung des Leutnants Burmeister blieb an ihrem Platz, grub sich im Halbkreis ein und wurde zunächst noch hinter Kirchbach belassen.
Infanterie-Regiment Kirchbach hatte nur die rechte, I./Reserve 46 und II./79 die linke Hälfte der Stellung besetzt. Der rechte Flügel wurde um den Nordrand von Suchodolny gebogen und bis an den Bach herangeführt.
Pioniere und ein Zug Schützen vom Division Kavallerie Regiment trafen in der Nacht als weitere Unterstützung ein. – Mit beigetriebenem Draht wurden Hindernisse hergestellt. Auch wurde versucht, die Fernsprechleitungen wieder in Gang zu bringen, die durch Nässe gelitten und gerade in der verhängnisvollen Nacht versagt hatten.
Mühe und Aufopferung erforderten auch die Zurückbringung der vor der Front liegenden Verwundeten, dabei taten sich rühmlich die Unterärzte Dr. Rademacher und Jacobi hervor.“
Offiziell ist keine Grablage für Heinrich Blome bekannt. Ich vermute jedoch, dass er von den russischen Behörden auf einem örtlichen Friedhof in Simbirsk begraben wurde. Das Grab besteht wahrscheinlich heute nicht mehr.
Sterbebild von Heinrich BlomeRückseite des Sterbebildes von Heinrich Blome
Der Unteroffizier Alois Hollnaicher stammte aus Kupfmühl, früher ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Weildorf – heute Teisendorf, und war der Sohn eines Müllers. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 9. Batterie des 1. bayerischen Fuß-Artillerie-Regiments. Im Jahr 1917 verstarb er nach drei Jahren Kriegsdienst im Alter von 29 Jahren in Rumänien in Gefangenschaft.
Die Lage des Grabes von Alois Hollnaicher ist unbekannt.
Sterbebild von Alois HollnaicherRückseite des Sterbebildes von Alois Hollnaicher
Der Apotheker Bruno Meder stammte aus Simbach am Inn in Bayern und diente im Ersten Weltkrieg in der 7. Kompanie des 17. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Vizefeldwebel und Offiziersanwärter. Am 27.10.1916 verstarb er im Alter von 27 Jahren, nachdem er schwer verwundet in britischer Kriegsgefangenschaft geraten war.
Man begrub Bruno Meder auf dem Soldatenfriedhof Cannock Chase in Block 17, Reihe 12, Grab 274.
Der Gastwirtssohn Michael Huber wurde in Esbaum, Teil der oberbayerischen Gemeinde Samerberg, geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 10. Kompanie des 3. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 27.10.1916 geriet er bei Rasoviţa in Rumänien in Gefangenschaft. Am 29.01.1917 starb er im Alter von 20 Jahren in einem rumänischen Gefangenenlager bei Șipote an Fieber.
Sterbebild von Michael HuberRückseite des Sterbebildes von Michael Huber
Der theoretische Weg von Michael Huber von seinem Geburtsort über den Ort seiner Gefangennahme zu seinem Sterbeplatz:
Der Bauerssohn Anton Reicheneder wurde am 22.12.1892 in Malchesing, heute ein Ortsteil der Stadt Geiselhöring, in Bayern geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 3. Kompanie des 1. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 03.09.1918 verstarb er im Alter von 25 Jahren in Kriegsgefangenschaft.
Man begrub Anton Reicheneder auf dem Soldatenfriedhof Cernay in Block 1, Grab 333.
Sterbebild von Anton ReichenederRückseite des Sterbebildes von Alois Reicheneder
Der theoretische Weg von Anton Reicheneder von seinem Geburtsort zu seinem Grab:
Johann Ziermeier war der Sohn eines kleinen Landwirts in Wald. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 9. Kompanie des 12. Reserve-Infanterie-Regiments und wurde mit dem Militär-Verdienstkreuz ausgezeichnet. Er geriet in französische Kriegsgefangenschaft und erkrankte an einer Lungenentzündung, von der er sich nicht mehr erholte. Er verstarb am 23.02.1919 in Briançon.
Der Verbleib des Leichnams von Johann Ziermeier ist heute unbekannt. Weder beim Volksbund, noch in den Verlustlisten ist ein Eintrag zu ihm vorhanden.
Ich vermute, er wurde auf einem nicht-militärischen Friedhof in Briançon begraben.
Gottfried Kinast wurde 1894 als Sohn eines Landwirts in Ebelsberg in Österreich geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er 46 Monate als Bormeister in der 4. Batterie des 52. Schweren Feldartillerie-Regimentes. Er wurde mit dem Truppenkreuz und mit der bronzenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Durch Krankheit starb er nach 48 monatigem Kriegsdienst im Epedemie-Spital Trient am 31.12.1918 in italienischer Kriegsgefangenschaft. Er wurde 24 Jahre alt.
Sterbebild von Gottfried KinastRückseite des Sterbebildes von Gottfried Kinast