Der Soldat Julius Götz wurde am 28.01.1894 in Siegelau geboren, heute ein Ortsteil der Gemeinde Gutach im Breisgau in Baden-Württemberg, und war angehender Lehrer (Schulkandidat). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Grenadier in der 6. Kompanie des 1. badischen Leib-Grenadier-Regiments Nr. 109. Am 09.05.1915 fiel er während der Lorettoschlacht im Alter von 21 Jahren bei Carency an der Lorettohöhe.
in franz. Kriegsgefangenschaft“.
Die Lage des Grabes von Julius Götz ist unbekannt. Ich konnte keine Grablage für auch nur einen seiner mehreren hundert Kameraden recherchieren, die im selben Zeitraum fielen. Die meisten gelten als vermisst. Offensichtlich wurden die Gräber während der heftigen und unmenschlichen Kämpfe um die Lorettohöhe immer wieder zerstört, die Gebeine immer mehr und weiter eingegraben, so dass am Ende des Krieges nichts mehr beizusetzen war. So ruhen die Gebeine von Julius Götz noch in der Erde bei Carency, gemeinsam mit seinen hunderttausend Kameraden in anderen Regimentern auf deutscher und französischer Seite.
Der Soldat Jakob Gras wurde am 11.11.1887 in Bad Salzig geboren, heute ein Ortsteil der Stadt Boppard im heutigen Bundeland Rheinland-Pfalz. Er war Lehrer seit 1907 in Gehlweiler bei Gemünden im Hunsrück. 1916 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und diente als Leutnant im 60. Infanterie-Regiment. Am 11.08.1918 wurde er bei einem Tankangriff schwer verwundet und verstarb an dieser Verwundung am 14.08.1918 im Alter von 30 Jahren während der Schlacht um Roye und Lassigny bei Damery und Goyencourt an der Somme.
Über die Umstände der Verwundung von Jakob Gras berichtet die Regimentsgeschichte de s60. Infanterie-Regiments:
„Im Regimentsabschnitt verliefen die Nacht und der Vormittag des 11. August ruhig. Um 12:30 Uhr mittags aber griff der Feind unter Einsatz von 5 Tanks überraschend die Stellung des II. Bataillons an. Die Tanks waren von kleiner Bauart und mit Revolverkanonen und Maschinengewehren armiert. Zuerst kam ein Tank allein gegen die Mitte der rechten Flügelkompanie (5.) angefahren. Der ungewohnte Anblick wirkte auf einen Teil der Leute derart verblüffend, dass sie in das Dorf davonliefen. Die Mehrzahl jedoch, angefeuert durch das Beispiel ihres tapferen und kaltblütigen Führers, Feldwebelleutnants Drevers, eröffnete ein lebhaftes Feuer auf diesen und einen alsbald folgenden zweiten Tank. Leider fehlte es an der für Tankbekämpfung eingeführetn Schwere-Maschinengewehr-Munition, so dass das Feuer erfolglos blieb, wenn es auch gelang, die hinter den Tanks folgende englische Infanterie in Schach zu halten. Die 5. Kompanie erlitt jedoch erhabliche Verluste, sobald die Tanks nahe herngekommen waren und flankierend feuerten. Feldwebelleutnant Drevers nahm daher seine Kompanie bis an den Westrand des Dorfes zurück.
Ein kurz darauf gegen den südlichen Teil des westlichen Dorfrandes vorbrechender dritter Tank wandte sich, gefolgt von starker Infanterie, gegen die 6. Kompanie, die sich auf den Bataillonsgefechtsstand zurückzog. Von dort aus nahm der Maschinengewehr-Zug des Vizefeldwebels Schennecke von der 2. Maschinengewehr-Kompanie den Tank unter Feuer und zwang ihn zum Abbiegen. Dieser Tank wurde später am Westrande des Dorfes verlassen vorgefunden; er hatte durch die Schwere-Maschinengewehr-Kompanie-Treffer seine Bewegungsfähigkeit eingebüßt. Auch einer der beiden ersten Tanks wurde in einem Graben liegend erbeutet.
Zwei weitere Tanks versuchten südlich der Straße Andechy – Damery – Roye in einem Abstand von etwa 500 Metern hinter den vorderen vorzustoßen. Sie wurden vom Bataillonsgefechtsstand aus in aller Ruhe bereits auf 1.200 – 1.500 Meter mit Maschinengewehren beschossen. Trotzdem diese Tanks von großem Typ und mit Kanonen bestückt waren, wirkte das Feuer der Maschinengewehre und einer vorgezogenen Tankabwehrbatterie so durchschlagend, dass überhaupt nur einer der beiden Kampfwagen dazu kam, einige Artillerieschüsse abzugeben; dann aber wendeten beide um und verschwanden.
Inzwischen hatte der Kampftaktische Kommandant sein Bataillon, verstärkt durch die 9. und 10. Kompanie, zum Gegenstoß angesetzt. In flottem Draufgehen wurden die Engländer wieder aus den Gräben der 5. und 6. Kompanie herausgeworfen. Darüber hinaus gelang es ein Vorfeld von 500 Meter Tiefe frei zu machen, zu dessen Sicherung Unteroffiziersposten vor der Hauptwiderstandslinie belassen wurden.
Aus den erbeuteten beiden Tanks konnten 3 Hotchkiß- und ein Lewis-Maschinengewehr von der Truppe in Gebrauch genommen werden, für die sich genügend Munition in den Wagen vorfand.
…
Die Verluste an diesem Tage betrugen 11 Tote und 35 Verwundete, darunter an Offizieren 3 tot und 3 verwundet.“
Jakob Gras wurde am 16.08.1918 zunächst auf einem Friedhof in Rekouvillers begraben. Später bettete man ihn auf den Soldatenfriedhof Roye-St.Gilles in Block 2, Grab 143 um.
Der Soldat Joseph Barthel stammte aus Niederorschel in Thüringen und war Lehrer von Beruf. Im Ersten Weltkrieg diente er als Offiziersstellvertreter in der 8. Kompanie des 71. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 16.09.1914 fiel er im Alter von 27 Jahren bei Nouvron-Vingré an der Aisne.
Man begrub Joseph Barthel auf dem Soldatenfriedhof Nampcel in Block 6, Grab 263.
Der Soldat Thomas Streitberger stammte aus Lindau am Bodensee und war Lehrer von Beruf. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Unteroffizier und Offizier-Aspirant in der 9. Kompanie des 13. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 29.03.1916 fiel er wöhrend der Schlacht um Verdun bei Malancourt im Wald von Avocourt.
Man begrub Thomas Streitberger auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye in ienem Massengrab.
Heute stelle ich keinen Soldaten vor, sondern einen zivilen Militärbediensteten und nur indirekt am Ersten Weltkrieg beteiligt:
Anton Henn wurde am 06.06.1866 geboren und war Lehrer an der Königlichen Unteroffizier-Vorschule in Sigmaringen im heutigen Baden-Württemberg. Er verstarb am 25.02.1915 im Alter von 49 Jahren.
Die mit diesem Beitrag startende Serie „Sonderbeiträge Frankfurter Volkszeitung“ basieren auf alten Ausgaben der Frankfurter Volkszeitung, die ich antiquarisch erwerben konnte.
Die Frankfurter Volkszeitung erschien vom 01.10.1872 bis zum 31.03.1913 als Frankfurter Volksblatt. Dann wurde sie in Frankfurter Volkszeitung umbenannt. 1923 wurde sie in Rhein-Mainische Volkszeitung umbenannt. Unter diesem Titel erschien die Zeitung bis zum 30.09.1943.
Der Soldat Ernst Schneider stammte aus Frankfurt und war von Beruf Lehrer. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Einjährig-Kriegsfreiwilliger Musketier in der 3. Kompanie des 223. Reserve-Infanterie-Regiment. Im April 1916 fiel er während der Stellungskämpfe an der Strypa zwischen Wosuszka und Sereth in der heutigen Ukraine im Alter von 19 Jahren.
Die Lage des Grabes von Ernst Schneider ist unbekannt. Wahrscheinlich existiert es nicht mehr.
Der Unteroffizier Karl Weiß war im Zivilberuf Hilfslehrer und stammte aus Landshut. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 20. bayerischen Pionier-Kompanie. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 10.10.1915 fiel er im Alter von 23 Jahren bei Givenchy-en-Gohelle in der französischen Region Arras.
Offiziell ist keine Grablage für Karl Weiß bekannt. Er könnte anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy oder Lens-Sallaumines begraben worden sein. Gefallene seiner Kompanie, die in dem gleichen Zeitraum fielen, wurden entweder auf dem einen oder dem anderen Friedhof beerdigt, u. a.
Vizefeldwebel Willy Wagenbrenner, gefallen am 12.10.1915 bei Givenchy-en-Gohelle, begraben auf dem Soldatenfriedhof Lens-Sallaumines in einem Massengrab;
Pionier Franz Köstler, gefallen am 10.10.1915 bei Givenchy-en-Gohelle, begraben auf dem Soldatenfriedhof Lens-Sallaumines in block 9, Grab 6;
Gefreiter Johann Dauerlein, gefallen am 12.10.1915 bei Givenchy-en-Gohelle, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
Der Soldat Christian Kopp stammte aus Niederhornbach in Niederbayern, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Pfeffenhausen, und arbeitete als Lehrer an einer Präparandenschule. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Oberjäger in der 2. Kompanie des 3. Jäger-Regiments im bayerischen Alpenkorps. Er wurde mit dem Militär-Verdienstkreuz mit Schwertern ausgezeichnet. Am 21.06.1916 fiel er im Alter von 32 Jahren während der Schlacht um Verdun am Fuminrücken.
Man begrub Christian Kopp auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.
Der Lehrer Adolf Kolbeck stammte aus Weilenberg und lebte zuletzt in Hohenwart in Oberbayern. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Unteroffizier in der 2. Kompanie des 13. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 05.10.1914 fiel er im Alter von 26 Jahren bei Vimy.
Offiziell ist keine Grablage für Adolf Kolbeck bekannt. Ich vermute jedoch, dass er, wie seine im gleichen Zeitrum gefallenen Kameraden des 13. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy begraben wurde, vermutlich anonym in einem Massengrab. Dort ruhen u. a.
Oberleutnant Willhelm Gollwitzer, gefallen am 05.10.1914 bei Vimy, begraben auf dem Soldatenfriedhog St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
Wehrmann Josef Bachschmidt, gefallen am 10.10.1914 , begraben auf dem Soldatenfriedhog St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
Wehrmann Johann Geyer, gefallen am 08.10.1914 , begraben auf dem Soldatenfriedhog St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
Landwehrmann Anton Ruhland, gefallen am 05.10.1914 bei Vimy, begraben auf dem Soldatenfriedhog St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
Wehrmann Theodor Rank, gefallen am 05.10.1914 bei Vimy , begraben auf dem Soldatenfriedhog St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.
Der Hilfslehrer Max Handlechner stammte aus Bad Reichenhall. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Vizefeldwebel und Offiziers-Aspirant in der 1. Maschinen-Gewehr-Kompanie des 18. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Für seine Leistungen wurde er mit dem Bayerischen Militär-Verdienstkreuz 3. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Am 11.11.1916 fiel er im Alter von 21 Jahren bei einem Sturmangriff in Rumänien.