Sonderbeitrag: Leutnant der Reserve Werner Pfeffer

Der Soldat Werner Pfeffer stammte aus Limbach, Sonneberg. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Reserve in der 2. Kompanie des 95. Infanterie-Regiments. Am 05.03.1915 fiel er an der Ostfront im heutigen Polen bei Jezierzec.

Die Lage des Grabes von Werner Pfeffer ist unbekannt. Wahrscheinlich existiert es nicht mehr.

Grab von Leutnant der Reserve Werner Pfeffer und Leutnant der Reserve Alfred Wibbeling

Sonderbeitrag: Leutnant Werner Ulrich

Der Sldat Werner Ulbrich stammte aus Schwallungen im heutigen Bundesland Thüringen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als  Leutnant der Reserve und Kompanieführer der 3. Kompanie des 95. Infanterie-Regiments. Am 02.01.1915 fiel er bei  Rawa Mazowiecka in Polen.

Die Lage des Grabes von Werner Ulbrich ist unbekannt. Wahrscheinlich existiert es nicht mehr.

Gräber von Hauptmann Bernhard Ritter und Edler von Fischern (rechts) und Leutnant der Reserve Werner Ulbrich (links) in Rawa

Sonderbeitrag: Leutnant der Reserve Walter Schievelbein

Der Soldat Walter Schievelbein stammte aus Neustettin (seit 1945 polnisch: Szczecinek). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Reserve in der 2. Kompanie des 95. Infanterie-Regiment. Am  19.11.1914 fiel er während der Schlacht bei Lodz.

Über den Todestag und die Todesumstände von Walter Schievelbein berichtet die Regimentsgeschichte des 95. Infanterie-Regiments:

„Der Kompanie-Führer der 10. Kompanie, Leutnant der Reserve schmidt, berichtet: „In der Nacht zum 19. wurde ein endloser Marsch mit vielen Unterbrechungen durchgeführt. Viele dachten da wohl an die Heimat und an die Empfindungen, mit denen sie sonst den ersten Schnee begrüßt hatten. Seit 15.11. hatte die Truppe Mäntel. Endlich gegen Mitternacht traf das III. Bataillon in Janowice ein. Die 10. erhielt da endlich nach 34 Stunden das erste warme Essen aus der Feldküche. Die Häuser waren bereits überlegt mit Truppen, sodass sich die 10. Kompanie bei einer Scheune, so gut es eben ging, im Stroh niederlegte. Der 19. November war angebrochen, einer der schwersten Tage für das Regiment im Jahre 1914. Kurz vor 4 Uhr früh wurden die Kompanien alarmiert, um alsbald etwa 2 Kilometer vor dem Dorfe Schützengräben anzulegen. Die oberen Bodenschichten waren hartgefroren. Aber allmählich kamen wir doch in die Erde hinein. Die 10. Kompanie war auf dem rechten, die 11. Kompanie auf dem linken Flügel, in der Mitte eine Straße. Beim Morgengrauen erkannten wir, dass sich der Russe an einem etwa 5 – 600 Meter entfernten Waldrand mit überhöhter Stellung eingegraben hatte. Alsbald beim Tageslicht wurde auf beiden Seiten ein heftiges Infanterie-, Maschinengewehr- und Artillerie-Feuer eröffnet. Gegen 9 Uhr vormittags erhielt die 11. Kompanie den Befehl zum Vorgehen. Langsam arbeiteten sich die Schützen in den Ackerfurchen vorwärts, die genau senkrecht auf die russischen Stellung verliefen. Infolgedessen hatte der Russe ein leichtes Ziel. Die 10. Kompanie konnte beobachten, welche außerordentlichen Verluste beim Vorarbeiten der 11. Kompanie eintraten. Zwischen 12 und 1 Uhr mittags versuchten mehrere russische Bataillone unsere rechte Flanke zu umgehen, indem sie sich in einem Walde festsetzten. Alsbald wird ein Zug der 10. Kompanie rechts herausgenommen und mit mehreren Maschinengewehren verstärkt. Unsere Artillerie nimmt die vorgehenden Russen offenbar mit Erfolg unter Feuer; denn der russische Vorstoß kommt unter Verlusten zum Stehen, zum Teil laufen die Russen zurück. Auch in unseren Reihen mehren sich die Verluste. – Von besonderem Schneid zeigte das Vorgehen einiger Russen, die in unserem Feuer ihren Schützengraben nach vorwärts trieben. Zunächst sprang ein einzelner Mann aus dem Schützengraben und hob mit seinem Spaten einige Löcher aus. Dann folgten weitere Russen, um die einzelnen Löcher allmählich zu einem Graben zu verbinden, soweit sie nicht vorher abgeschossen waren.

Seit 14.11. war von nah und fern ständig Artillerie-Feuer zu hören, das sich immer mehr im engeren Umkreise zusammenzog. Mit welchem Aufwand aller Kräfte in jenen Vovembertagen 1914 gerungen wurde, das haben auch die 95er erfahren, die damals über 2 Wochen ständig im Angriff und in der Abwehr eingesetzt waren.“

Bei der 11. Kompanie war Oberst von Berg in aller Frühe im Graben und hatte 2 Züge der Maschinengewehr-Kompanie beim III. Bataillon eingesetzt beiderseits der Straße südlich Janowice. Unteroffizier Müller der 11. Kompanie hatte ihm zuerst die starke Besetzung der vorliegenden Höhe gemeldet, die ohne Artillerie nicht zu nehmen sei. Letztere aber litt unter Munitionsmangel, erst als der Russe Mittags in dichtenLinien angriff, zwang sie ihn auf kurze Entfernung zur Umkehr. Von drohender Umklammerung war man vorläufig befreit. Mertens der 11. Kompanie war links mit Zug Sahw auf Gut Huta vorgegangen, Zug Vollrath mit Vize-Feldwebel Dreyer rechts, etwa 80 Meter zurück, Zug Köhn war im Graben verblieben. Vize-Feldwebel Henning im Zug Shaw erkannte auf 200 Meter einen überdeckten, dicht besetzten russischen Graben, der mit Schießscharten versehen war. Der Zug wurde mit Feuer überschüttet. Zug Vollrath konnte nicht mehr auf gleiche Höhe kommen, er feuerte auf 300 Meter. Vor die geschaffene Kopfdeckung stellte Dreyer seinen Spaten. Ein Geschoss schlug in die aufgeworfene Erde und blieb am Spaten hängen. Mit angezogenen Beinen lag er in seinem Loch. Es entwickelte sich ein furchtbares Nahgefecht, wer sich nicht eingraben konnte, war verloren. Unsere eigene Artillerie konnte unsere vordere Linie nicht sehen, schoss auch zu kurz. Die anderen Kompanien schossen teils über die 11. Kompanie hinweg. Schon hatten sich die vorderen Züge verschossen, Ersatz konnte nicht vorgebracht werden. Leutnant Vollrath lag 10 Meter links vom Feldwebel Dreyer, was dazwischen war, war tot oder verwundet. Die Russen winken, bald werden sie stürmen. Um 2 Uhr ist unsere schwere Artillerie aufgefahren und nimmt die feindlichen Verstärkungen unter wirksames Feuer. Volltreffer wirken gut, Gruppen von Russen fliegen in die Luft. Bald aber sind wir umzingelt, wir müssen zurück. Hierbei fällt Leutnant Vollrath. Um 3 Uhr lässt das feindliche Feuer nach. In 4 Sprüngen erreicht Dreyer die 12. Kompanie. Vor Hunger, Durst und Erregung bricht er zusammen. Feldwebel Scheller rüttelt ihn wach und gibt ihm Kaffee. Vize-Feldwebel Vogel ruft ihm die Meldung zu: Unser Kommandeur und viele Kameraden sind gefallen –

Vize-Feldwebel Platztasch der 12. Kompanie schreibt:

„Wir waren zunächst Reserve, schwärmten dann mit 2 Zügen ein, der 3. Zug blieb in Reserve neben der Straße im Graben. Wir erlitten schwere Verluste, doch wurden alle feindlichen Angriffe abgeschlagen. Links von uns bei 94 kamen die Russen weiter vor, sodass die 94er ihre Stellung weiter zurückbiegen mussten, wir wurden von links flankiert. Unsere rechte Flanke wurde Mittags angegriffen, doch fluteten die Russen wieder in den Wald zurück. Nachmittags wurde die Lage sehr ernst, da der Feind seine Vorstöße erneuerte. Da kroch unser tapferer Oberst mit Oberleutnant Weinert zum Reserve-Zug vor und sagte: „Wir müssen angreifen.“ Der Zug machte sich fertig. Oberst von Berg sagte alsdann: „Erst will ich mich überzeugen, wie es vorn aussieht“; beide Offiziere krochen weiter vor. Nach kurzer Zeit wurde nach hinten gerufen: “ Unser Oberst ist schwer verwundet, Sanitäter vor!“ Immer fühlbarer wurde der feindliche Druck, die Verluste mehrten sich. Ein Gegenangriff unterblieb. In der Dämmerung wurde befohlen, die Stellung langsam zu räumen, man kroch einzeln zurück. Wir sammelten uns in einem Wald und schanzten bei großer Kälte. Tote und Verwundete mussten wir zurücklassen.

Oberleutnant Weinert war mit wichtigem Befehl nach vorn gesprungen. Kaum hatte er ihn überbracht, da zerschmetterte ihm ein Infanteriegeschoss beide Knie. Unfähig sich fortzubewegen, brach er zusammen und starb am 20. an seinen Wunden. Auch Leutnant Krause fiel mit seinem Maschinengewehr-Zuge. Hier fiel auch Unteroffizier Seel der Maschinengewehr-Kompanie, der immer lustige Kamerad. Auch die Maschinengewehr-Kompanie war von 7 Uhr früh im Kampf. Über 70.000 Patronen hatten vier Gewehre verschossen. Petersen wurde durch Halsschuss verwundet. Zwei tapfere Gefreite, Eichhorn und Voigt, retteten in der Nacht die Gewehre, sie lagen 40 Meter vor der Front, von Leichen bedeckt. Oberst von Berg fiel dicht hinter der Msschinengewehr-Stellung. Bis zur Dunkelheit hat die Maschinengewehr-Kompanie ohne Offiziere ausgehalten und so eine Aufnahmestellung ermöglicht.“

Das II. Bataillon war inzwischen rechts vom III., in der westlichen Flanke, in schwerstem Kampf gewesen. In Jasionna hatte die 6. Kompanie von der nahen Waldspitze her sehr heftiges Feuer erhalten, das von 6. und 7. Kompanie erwidert wurde. Der Feind verstärkte dauernd von Südwesten, die 5. Kompanie verlängert daher rechts. Da der Russe gegen 7.30 Uhr in der Flanke vorstieß, wurde auch die 8. Kompanie eingesetzt und der Division die drohende Umfassung gemeldet. Daraufhin sollte Infanterie-Regiment 71 östlich Janowice zur Entlastung vorgehen. Die Ausdehnung des II. Bataillons betrug schon fast 1.200 Meter. Neuer Feind setzte bei Zalesie zum flankierenden Angriff an. Unser Artillerie-Feuer wirkte erleichternd. Um 9 Uhr flankierten feindliche Maschinengewehre im Wiesengrunde unsere 5. und 7. Kompanie und schossen bereits im Rücken. Schon näherte sich der Russe auf 50 Schritt durch das Dorf. Schwere Verluste traten ein, Munition fehlte. Der Russe drang in die Gehöfte, es kam zum Bajonettkampf. Die 5. und 6. Kompanie gingen zurück, die 8. Kompanie nahm nach 9 Uhr eine Aufnahmestellung am Waldrand westlich Jasionna. Im Walde kämpfend ging das II. Bataillon über die Straße Ludowinka-Janowice zurück. Im nördlichen Walde machten die restlichen 120 Mann des Bataillons mit Teilen Infanterie-Regiment 71 Front. Der Feind folgte bis zur Straße, seine weiteren Angriffe waren erfolglos. In den ersten Nachmittagsstunden war der Feind überall zum Stehen gebracht. Leutnant Mitthauer und Offizier-Stellvertreter Lauterbach kamen verwundet in Gefangenschaft. Das II. Bataillon hatte 36 Tote (1 Offizier), 221 Verwundete, Beute 10 Gefangene. Die Reste der 5. und 6. Kompanie bildeten Kompanie Kolb, 7. und 8. Kompanie Köhler. Die 11. Kompanie, welche allein 2 Offiziere, 103 Mann verloren hatte, hob ausgehungert und seelisch mürbe am Waldrand eine Verteidigungsstellung aus. Reservist Weidemann und Schindhelm holten freiwillig die 2 Stunden zurückstehenden Feldküchen heran. Oberstleutnant Kumme übernahm den Befehl über das Regiment und gab um 4 Uhr dem III. Bataillon und der Maschinengewehr-Kompanie den Rückzugsbefehl. Feldwebel Höhn schreibt:

„Mit Offizier-Stellvertreter Büttner verließ ich zuletzt die Stellung, um das Maschinengewehr-Material zu bergen. Da starkes Feuer auf der Straße lag, mussten wir über die Leiche unseres lieben Obersten kriechen, ein Versuch, ihn mitzunehmen, scheiterte an vollständiger Entkräftung; wir hatten 2 Tage lang fast nichts gegessen. Als tapferer Offizier, der immer zwischen seinen 95ern war, ist er an der Spitze des Infanterie-Regiment 95 gefallen. Alle, die diesen ritterlichen Offizier kannten, werden ihm ein ewiges Andenken bewahren! – “

Die Lage des Grabes von Walter Schievelbein ist unbekannt. Wahrscheinlich existiert es nicht mehr.

Siehe auch die Verlustliste der Ordensbrüder der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland: http://www.denkmalprojekt.org/2015/vl_ordensbrueder-der-grossen-landesloge-der-freimaurer-von-deutschland-l-z.html 

Leutnant der Reserve Walter Schievelbein

Sonderbeitrag: Leutnant der Reserve Ernst Grünkorn

Der Soldat Ernst Grünkorn wurde am 24.01.1891 in Gräfenthal im heutigen Bundesland Thüringen geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Reserve im 95. Infanterie-Regiment. Am 06.11.1916 fiel er während der Schlacht an der Somme im Alter von 25 Jahren. Er wurde bei Grandcourt getötet

Über den Todestag und die Todesumständer von Ernst Grünkorn berichtet die Regimentsgeschichte des 95. Infanterie-Regiments:

„Am Abend des gleichen Tages versuchte der Gegner einen ersten Handstreich auf die vorspringende Barrikade der 11. Kompanie; auch hier wurde er mit blutigen Köpfen heimgeschickt. In der Nacht zum 2. November gewahrten die Posten in der Sandsackbarrikade der 11. Kompanie wiederum eine anschleichende Patrouille; sie wurde im Handgranatenkampf vertrieben. Aber gerade diese Stelle schien es dem Gegner angetan zu haben: am Spätnachmittag des 4. November brach erneut ein starker Trupp gegen die Barrikade vor, ein Offizier mit vorgehaltener Pistole voraus. Leutnant der Reserve Albrecht verteidigte mit seinem Zuge die Barrikade in verbissener Tähigkeit; die Musketenschützen leisteten ihm dabei wirksame Hilfe. Trotzdem der Angriff des Engländers durch heftiges Gewehrfeuer und schließlich noch durch Minenwerfer unterstützt wurde, blieben alle Versuche, an den deutschen Graben heranzukommen, erfolglos. Mit Mühe erreichte der Feind wieder seine Ausgangsstellung. Leutnant Albrecht und 15 Mann der 11. Kompanie wurden im Kampf verwundet, darunter ein Unteroffizier tödlich. Ein letzter Versuch des Feindes, in der Nacht zum 06.11. die Barrikade zu nehmen, wurde ebenfalls im Handgranatenkampf abgewiesen.

Die Vermutung, dass diese Unternehmungen auf einen bevorstehenden Angriff hindeuteten, erschien nur zu begründet. Dazu kam das ständig sich steigernde Artilleriefeuer, mit dem der Feind die deutsche Stellung überschüttete. Tag für Tag, Nacht für Nacht hämmerte Eisenhagel von nie geahnter Raserei auf den Trichtern, Dorftrümmern und Grabenresten, vom scheinbar ziellos flackernden Störungsfeuer lechzend anschwellend zum gespenstisch tobenden Orkan. Dabei war deutlich zu bemerken, wie sich einzelne feindliche Batterien auf die vorspringenden Sappen der deutschen Linie einschossen. Der Meldeverkehr war unter diesen Umständen aufs äußerste erschwert; Fernsprechverbindungen zwischen den Bataillonsgefechtsständen und dem Regiment bestand im Hinblick auf die Abhörapparate des Feindes nicht, sie wäre bei dieser Intensität der Beschießung auch ohnehin illusorisch geworden. Was es hieß, in solchem Feuer die Telefonverbindungen zur Brigade und Division aufrecht zu erhalten, davon konnten die in und um Grandcourt untergebrachten Störungssucher ein Lied singen. Aber auch für die Essen- und Materialträger war es jeweils ein schwerer Gang, ihre Bürde an Ort und Stelle zu bringen.

Die Verluste steigerten sich von Tag zu Tag. Der 3. Maschinengewehr-Kompanie wurde durch Volltreffer ein Gewehr vollkommen verschüttet, wobei Sergant Marr und Musketier Wenderoth fielen; bei der 3. Kompanie durchschlug eine schwere Granate den Eingang eines Unterstandes, wodurch Leutnant der Reserve Grünkorn und drei Mann getötet, vier Mann verwundet wurden. Auch Gasgranaten mischte der Engländer gelegentlich in diese Orgie der Vernichtung… .“

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Man begrub Ernst Grünkorn auf dem Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast in Block 1 Grab 725.

Leutnant Ernst Grünkorn

Sonderbeitrag: Leutnant der Reserve Friedrich Voß

Der Soldat Friedrich Voß wurde am 22.08.1884 in der Stadt  Ribnitz im heutigen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Reserve in der 11. Kompanie des 95. Infanterie-Regiment. Am 25.05.1916 fiel er im Alter von 31 Jahren. Er wurde während der Schlacht um Verdun an der Höhe 304 bei Béthincourt getötet.

Über den Todestag und die Todesumstände von Friedrich Voß berichtet die Regimentsgeschichte des 95. Infanterie-Regiments:

„Am 25.05. rückten II. und III. Bataillon wieder in Stellung. Kaum angekommen, setzte gegen III. Bataillon ein starker feindlicher Angriff ein, der aber nach ½stündigem Kampfe glatt abgeschlagen wurde.

Man begrub Friedrich Voß nach der Überführung seines Leichnams in die Heimat auf dem Friedhof Ribnitz-Damgarten-OT Ribnitz-Schleusenb. in Block II Grab Sagab.

Leutnant der Reserve Friedrich Voß

Sonderbeitrag: Leutnant Hilarius Huppert

Der Soldat Hilarius Huppert wurde am 16.06.1894 in der Gemeinde Gundersheim im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Reserve im 95. Infanterie-Regiment. Am 13.11.1916 fiel er im Alter von 22 Jahren in Nordfrankreich bei Grandcourt an der Somme.

Über den Todestag und die Todesumstände von Hilarius Huppert berichtet die Regimentsgeschichte des 95. Infanterie-Regiments:

„Angriff der Engländer

In der Nacht zum 13.11. zog sich ein undurchdringliches Nebelmeer langsam lastend über das Gelände. Dicht wallende Schwaden wogten gespenstisch durcheinander, alles in sich verhüllend. Die Posten standen wie verloren von diesen unheimlichen Nebelwänden umfangen und starrten verzeifelt in das weißgraue Gewoge; keiner sah und hörte den anderen mehr, der Nebel ließ kaum auf 5 Schritte etwas erkennen.

Unruhig flackerte fast die ganze Nacht hindurch das Artilleriefeuer über die Stellungen hin, bis es gegen Morgen langsam verstummte. Alle Sinne gespannt, lauschten die Posten in die unheimliche Stille hinein, die da lauernd in den Nebel hing.

Da – gegen 6.30 Uhr morgens – brüllte ein gellender Donnerschlag auf. Feurige Blitze zuckten weit im Umkreis an der englischen Artillerielinie entlang, und lechzend heulte der Eisenhagel von allen Seiten heran. Berstende Einschläge überall, Flammen schießen durch Nebelfetzen, Eisensplitter fegen gierig daher in tollem Wirbel! „Alarm!“ gellt es in die Stollen hinunter, „Alarm!“ gellt es durch die Grabenreste. Zwanzig Minuten nach dem Ausbruch des Feuerorkans hastet atemlos der Leutnant der Reserve Schröder von der 1. Kompanie in den Regimentsgefechtsstand und überbringt die letzte Meldung des Hauptmanns Caesar: die im neuen Schwabenriegel und Serbenweg liegenden Teile der 1. und 2. Kompanie sind unter schwerstem Feuer verschüttet, ein Angriff scheint unmittelbar bevorzustehen!

Allmählich verlegt der Engländer seine Feuerwalze sprungweise vor und riegelt besonders die Artillerieschlucht am linken Flügel des Regimentsabschnitts bis zum Regimentsgefechtsstand Grandcourt hermetisch ab. Aus den vorderen Gräben des III. und I. Bataillons knattert Gewehrfeuer, überpeitscht von rasselnden Serien der Maschinengewehre, dann wird es langsam still. Der undurchdringliche Nebel erstickt jedes Leuchtsignal, die Telefon-Verbindung ist längst zerrissen. Im Rücken der Stellung liegt das unüberschreitbare Sumpfgelände der Ancre! Der Regimentskommandeur, Oberstleutnant von Selle, sendet daher besorgte Läufer auf Läufer nach vorn, um Näheres zu erfahren; keiner kommt zurück. Bange Stunden verstreichen. Gegen 10 Uhr bringt endlich eine Meldung des I. Bataillons der 144er, das in der Nacht das in Stellung befindliche Bataillon 91er abgelöst hatte, etwas Licht in das Dunkel: der Feind hat einige 100 Meter Gelände gewonnen, kurz vor dem Regimentsgefechtsstand 95 haben jedoch die Angreifer halt gemacht, weil sie selbst im dichten Nebel keine Orientierung finden können. Oberstleutnant von Selle und sein Stab hatten vor dem Gefechtsstand mit Gewehr, Revolver und Handgranaten das Herankommen der Engländer erwartet. Sie blieben aber aus! Über die Besatzung der deutschen vorderen Linie und ihr Schicksal ist indes noch nichts bekannt. Oberstleutnant von Selle versucht erneut, mit seinen beiden Stellungsbataillonen die Verbindung aufzunehmen. Er beauftragt Leutnant Limprecht und Musketier Albrecht, neue Gefechtsanweisungen nach vorn zu bringen; nach längerer Zeit kehren jedoch beide unverrichteter Dinge zurück; das englische Sperrfeuer macht ein Durchkommen unmöglich. Spätere Verbindungspatrouillen bleiben vermisst. Der Nebel ist inzwischen einem trüben Tag gewichen.

In den ersten Nachmittagsstunden erhält der Msschinengewehr-Offizier beim Stabe, Rittmeister Holtz den Befehl, mit einigen rasch herangezogenen Kompanien der Regimenter 144 und Ersatz 29 die verlorene Stellung gegen 8 Uhr abends wiederzunehemn. Bei Einbruch der Dämmerung wird im übrigen der Leutnant der Reserve Georgi der 4. Kompanie mit einigen Gruppen nach vorn geschickt, um den beiden Stellungsbataillonen, falls sie noch da sind, Befehle über dne geplanten Gegenangriff überbringen. Leutnant Georgi arbeitet sich durch das schwere Sperrfeuer hindurch und kommt bis auf wenige Schritte an die alte deutsche Linie heran, als er plötzlich aus den Gräben heraus heftig beschossen wird. Er stellt fest, dass der Feind die ganze deutsche Stellung bis St. Pierre Division dicht besetzt hat. Unteroffizier Alban überbringt diese Meldung dem Regiment.

Damit war dem geplanten Vorstoß die Aussicht auf Erfolg genommen. Ein Angriff auf die ausgedehnte deutsche Linie konnte nur mit starken Kräften zum Ziele führen; diese standen aber nicht zur Verfügung. Auf die Mitwirkung der beiden Stellungsbataillone durfte offensichtlich nicht mehr gehofft werden, die 3 Kompanien 144er und 29er, die verfügbar waren, zählten kaum die Hälfte ihrer normalen Stärke; 2 weitere Kompanien 29er, mit deren rechtzeitigem Eintreffen man gerechnet hatte, waren noch nicht angekommen.

So musste auf den geplanten Gegenstoß verzichtet werden, dessen Gelingen in völliger Dunkelheit ohnehin mehr als zweifelhaft gewesen wäre, da der größte Teil der Truppen im Angriffsgelände vollkommen fremd, überdies durch den schwierigen Anmarsch stark erschöpft war. Rittmeister Holtz wurde daher angewiesen, von dem Vorstoß Abstand zu nehmen und dafür mit seiner Abteilung eine vom Westausgang Grandcourt bis an die Straße Thiepval-Grandcourt heranreichende Stellung zu beziehen. Oberstleutnant von Selle musste auf direkten Befehl der Division den gefechtsstand am Westausgang von Grandcourt aufgeben, da dieser nunmehr für die Gefechtsführung unmöglich geworden war. Der Regimentsgefechtsstand wurde daher am 14. November an den Ostausgang von Grandcourt verlegt..“

Man begrub Hilarius Huppert auf dem Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast in einem Massengrab.

Leutnant Hilarius Huppert

Sonderbeitrag: Leutnant Friedrich Rodrian

Der Soldat Friedrich Rodrian stammte aus der Gemeinde Bechtheim im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz. Im Ersten Weltkrieg kämpfte als Leutnant der Reserve und Adjutant in der 5. Kompanie des 116. Reserve-Infanterie-Regiment. Am 31.01.1918 fiel er in Frankreich während der Kämpfe bei St. Quentin und an der Oise an der Aisne bei Coucy-le-Château-Auffrique.

Die Lage des Grabes von Leutnant der Reserve Friedrich Rodrian ist nicht zu ermitteln. Vermutlich wurde er in die Heimat überführt und auf seinem Heimatfriedhof begraben.

Gruppenfoto mit Leutnant der Reserve Friedrich Rodrian (rechts außen) vom 116. Reserve-Infanterie-Regiment

Sonderbeitrag: Leutnant der Reserve Otto Wrede

Der Soldat Otto Wrede wurde am 24.05.1888 in Schermcke geboren, einem Ortsteil der Stadt Oschersleben im heutigen Bundesland Sachsen-Anhalt. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Reserve in der 1. Batterie der 1. Garde-Feldartillerie-Regiments. Am 10.09.1916 fiel er während der Schlacht an der Somme bei Puisieux.

Über den Todestag und die Todesumstände von Otto Wrede berichtet die Regimentsgeschichte des 1. Garde-Feldartillerie-Regiment:

„10.09.1916 Die Nacht war unruhig und morgens streut der Feind das Hintergelände ab und macht mehrere Feuerüberfälle, während seine Infanterie schanzt.

Gruppe Nord muss ihr entbehrliches Feuer zur 54. Reserve-Infanterie-Division herüberschwenken, da der Feind versucht, sich in den Besitz des westlichen Marrieres-Gehölzes zu setzen. Dies soll nach Meldung A. V. D.s 106. Reserve-Infanterie-Brigade von uns nicht besetzt sein.

3.10 Uhr nachmittags ist der Feind in das Wäldchen eingedrungen. Kräftiges Sperrfeuer dorthin, worauf keine Vorstöße mehr erfolgen.

Abteilungs-Kommandeur vom Dienst, Oberst Graf Zech, bereinbart mit Abteilungs-Kommandeur 13. Infanterie-Division, General von Groddeck, eine Neueinteilung der Artillerie. 13. Feldartillerie-Brigade soll am 13.09. Gruppe Süd übernehmen.

Es ist tagsüber sehr neblig, weshalb stündlich 60 Schuss Störungsfeuer pro Batterie abgegeben werden. Leuchtkugelposten sind neu besetzt.

Die beiderseitigen Flieger sind trotz der Unsichtigkeit unterwegs.

Nachts ist die feindliche Artillerie wieder sehr tätig und beschießt unsere vordere Linie, Anmarschstraßen, Batteriestrellungen, Ortschaften usw.

Wir erwidern kräftig.

Munitionsverbrauch: 3.900 Schuss.

4. und 5. Batterie haben je einen Verwundeten..“

Man überführte den Leichnam von Leutnant Otto Wrede in seine Heimat und begrub ihn auf dem Friedhof Schermcke in einem Einzelgrab. Das Grab existiert noch heute.

In Oschersleben gedenkt man Otto Wrede noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2021/oschersleben-bode_chronik_lkr-boerde_wk1_sa.html

links: Leutnant der Reserve Wrede vom 1. Garde-Feldartillerie-Regiment bei Puisieux, gefallen am 10.09.1916

Sonderbeitrag: Der Leutnant der Reserve und Theologiestudent Otto Herzog

Der Soldat Otto Herzog wurde am 28.07.1891 in der Stadt Reutlingen im heutigen Bundesland Baden-Württemberg geboren und war Student der Theologie (cand. theol.). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Reserve (Volksbund, Regimentsgeschichte) bzw. Vizefeldwebel und Offizierstellvertreter in der 10. Kompanie des 120. Infanterie-Regiment. Am 31.08.1914 fiel er im Alter von 23 Jahren bei der Erstürmung der Höhen bei Mont-devant-Sassey.

Über den Todestag und die Todesumstände von Otto Herzof berichtet die Regimentsgeschichte des 120. Infanterie-Regiments:

„Der 31. August sollte einer der schwersten Kampftage des Bewegungskrieges werden. Das XIII. Armee-Korps lag mit seinen Gefechtsstaffeln westlich, mit den Reserven noch östlich der Maas, deren Ufer nur durch die eine Kriegsbrücke hinter dem äußersten linken Flügel bei Sassey miteinander verbunden waren. Man rechnete mit einem von Süden, Westen und Nordwesten erfolgenden umfassenden feindlichen Angriff, der auch tatsächlich um Mittag des 31. August begann, durch die vorzügliche Wirkung unserer Artillerie aufgefangen und im Gegenstoß zuungunsten der Franzosen entschieden wurde. Er galt der Wegnahme der hochgelegenen Wälder von Mont. Nachdem in den Vormittagsstunden die Artillerie dauernd gewirkt hatte, gelang es unter den denkbar schwierigsten Angriffsverhältnissen, Meter um Meter unter schwerem Artilleriefeuer erkämpfend, dem I. und III. Bataillon bis 5 Uhr nachmittags endlich in den Besitz des Waldrandes zu gelangen. Der Wald selbst konnte erst in den späten Abendstunden und, seines dichten Unterholzes wegen, nur auf einigen Schneides durchschritten werden. Mitten im Wald, beim Zusammenlauf von zahlreichen Wegen und Schneisen, kam es nochmals zu äußerst blutigen Nahkämpfen bei den Kompanien des III. Bataillons, wobei die Franzosen 3 Offiziere und etwa 80 Mann an Gefangenen einbüßten. Dieser Zusammenstoß auf nächste Entfernung mit dem vortrefflich eingenisteten Gegner, der mit Maschinengewehren das Dickicht abstreute, brachte den Kompanien, besonders der 10., beträchtliche Verluste. Hier fiel auch der junge allseitig beliebte Leutnant Lamparter.

Nun standen die beiden Bataillone am jenseitigen Waldrand. Ein weiteres Vorgehen war von der Führung zunächst verboten, auch sollte sich die Truppe möglichst der Sicht des Gegners entziehen. An eine Nachtruhe war trotz der Anstrengungen, die der Tag gebracht hatte, nicht zu denken. Jeden Augenblick musste damit gerechnet werden, dass der Gegner versuchen würde, sich wieder des Waldes zu bemächtigen oder dass hinterlistige Trupps sich in dem undurchsichtigen Dickicht regen würden. Mit Gewehr im Arm lagen die Kompanien gefechtsbereit.“

Man begrub Otto Herzog auf dem Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse in einem Massengrab.

Grab Leutnant Lamparter und Offizier-Stellvertreter Otto Herzog im Wald von Monton Leutnant Lamparter und Offizier-Stellvertreter Herzog im Wald von Mont

Sonderbeitrag: Das Grab des Leutnant Otto Herzog

Der Soldat Otto Herzog wurde am 28.07.1891 in Reutlingen im heutigen Bundesland Baden-Württemberg geboren. Er war Student der Theologie (cand. theol.). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Reserve (Volksbund, Regimentsgeschichte) bzw. Vizefeldwebel und Offizierstellvertreter in der 10. Kompanie des 120. Infanterie-Regiment. Am 31.08.1914 fiel er bei Mont-devant-Sassey 46 Kilometer nordwestlich Verdun.

Über den Todestag und die Todesumstände von Otto Herzog berichtet die Regimentsgeschichte des 120. Infanterie-Regiments:

„Der 31. August sollte einer der schwersten Kampftage des Bewegungskrieges werden. Das XIII. Armee-Korps lag mit seinen Gefechtsstaffeln westlich, mit den Reserven noch östlich der Maas, deren Ufer nur durch die eine Kriegsbrücke hinter dem äußersten linken Flügel bei Sassey miteinander verbunden waren. Man rechnete mit einem von Süden, Westen und Nordwesten erfolgenden umfassenden feindlichen Angriff, der auch tatsächlich um Mittag des 31. August begann, durch die vorzügliche Wirkung unserer Artillerie aufgefangen und im Gegenstoß zuungunsten der Franzosen entschieden wurde. Er galt der Wegnahme der hochgelegenen Wälder von Mont. Nachdem in den Vormittagsstunden die Artillerie dauernd gewirkt hatte, gelang es unter den denkbar schwierigsten Angriffsverhältnissen, Meter um Meter unter schwerem Artilleriefeuer erkämpfend, dem I. und III. Bataillon bis 5 Uhr nachmittags endlich in den Besitz des Waldrandes zu gelangen. Der Wald selbst konnte erst in den späten Abendstunden und, seines dichten Unterholzes wegen, nur auf einigen Schneides durchschritten werden. Mitten im Wald, beim Zusammenlauf von zahlreichen Wegen und Schneisen, kam es nochmals zu äußerst blutigen Nahkämpfen bei den Kompanien des III. Bataillons, wobei die Franzosen 3 Offiziere und etwa 80 Mann an Gefangenen einbüßten. Dieser Zusammenstoß auf nächste Entfernung mit dem vortrefflich eingenisteten Gegner, der mit Maschinengewehren das Dickicht abstreute, brachte den Kompanien, besonders der 10., beträchtliche Verluste. Hier fiel auch der junge allseitig beliebte Leutnant Lamparter.

Nun standen die beiden Bataillone am jenseitigen Waldrand. Ein weiteres Vorgehen war von der Führung zunächst verboten, auch sollte sich die Truppe möglichst der Sicht des Gegners entziehen. An eine Nachtruhe war trotz der Anstrengungen, die der Tag gebracht hatte, nicht zu denken. Jeden Augenblick musste damit gerechnet werden, dass der Gegner versuchen würde, sich wieder des Waldes zu bemächtigen oder dass hinterlistige Trupps sich in dem undurchsichtigen Dickicht regen würden. Mit Gewehr im Arm lagen die Kompanien gefechtsbereit.“

Man begrub Otto Herzog auf dem Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse in einem Massengrab.

In seiner Heimatstadt Reutlingen gedenkt man noch heute Otto Herzog auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2010/reutlingen_1870-71_wk1_bw.htm

Grab des Leutnant Lamparter und Offizier-Stellvertreter Herzog im Wald von Monton