Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.740: Alois Leopold

Der Soldat Alois Leopold wurde am 04.06.1893 in Steinlohe geboren, einem Ortsteil der bayerischen gemeinde Tiefenbach. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 3. Kompanie des 6. bayerischen Infanterie-Regiments. Ende 1914 wurde er leicht verwundet. Anfang 1916 wurde er erneut verwundet und starb an der Verwundung am 24.01.1916 im Alter von 22 Jahren im Feldlazarett in Saint-Mihiel.

Man brgub Alois Leopold auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 10, Grab 134.

Seine Heimatgemeinde Steinlohe gedenkt Alois Leopold noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2010/tiefenbach-steinlohe_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Alois Leopold
Rückseite des Sterbebildes von Alois Leopold

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.739: Augustin Eckmaier

Der Soldat Augustin Eckmaier stammte aus der bayerischen Gemeinde Massing und war der Sohn eines Hutmachers. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 1. Kompanie des 30. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 17.07.1918 fiel er kurz vor Kriegsende im Alter von nur 18 Jahren südlich Reims während eines Sturmangriffs bei Thuizy durch einen Granatvolltreffer

Über den Todestag und die Todesumstände von Augustin Eckmaier berichtet die Regimentsgeschichte des 30. bayerischen Infanterie-Regiments:

„17.07.1918 In der Nacht zum 17.07. ist feindliches Artilleriefeuer sehr rege und steigert sich in den Morgenstunden zu größter Heftigkeit auf unsere vorderen und rückwärtigen neugewonnenen Stellungen. 4 Uhr vormittags schießt der Feind Gas auf Römerstraße und Batterien. Feindliches Infanterie- und Maschinengewehrfeuer während der ganzen Nacht. Der Morgen und Mittag verliefen verhältnismäßig ruhig. Abstruen der Römerstraße, der Marquise-Ferme und des Iltisstützpunktes durch feindliche Artillerie, darunter mit Gasmunition. Durch die bisherigen Anstrengungen und mangelhafte Verpflegung ist die Truppe erschöpft. Abends Neugliederung des Regiments wie folgt: Zwei Bataillone mit je drei Kompanien in der Römerstraße, eine Kompanie jedes Kampfbataillons in der ehemaligen französischen K-3-Linie, Reservebataillon hinter den beiden Kampfbataillonen. Regimentsstab im alten deutschen K-2-Graben.“

Die Grablage von Augustin Eckmaier ist unbekannt. Vermutlich war von seinem Körper nach dem Volltreffer nichts mehr übrig, was man begraben konnte.

Seine Heimatgemeinde Massing gedenkt Augustin Eckmaier noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2009/massing_1870-71_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Augustin Eckmaier
Rückseite des Sterbebildes von Augustin Eckmaier

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.738: Georg Berninger

Der Soldat Georg Berninger wurde am 01.04.1892 in der bayerischen Gemeinde Rannungen geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 4. Kompanie des 8. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 06.09.1916 fiel er im Alter von 24 Jahren während der Schlacht um Verdun bei der Souville-Schlucht durch einen Kopfschuss.

Man begrub Georg Berninger auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Rannungen gedenkt Georg Berninger noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2017/rannungen_lk-bad-kissingen_bay.html

Sterbebild von Georg Berninger
Rückseite des Sterbebildes von Georg Berninger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.732: Georg Fenk

Der Soldat Georg Fenk stammte aus der bayerischen Stadt Dorfen und war Bahnarbeiter von Beruf. Im Ersten Weltkrieg diente er als Unteroffizier in der 9. Batterie des 4. bayerischen Feldartillerie-Regiments. Man zeichnete ihn mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse  aus. Am 19.08.1917 fiel er im Alter von 32 Jahren nach drei Jahren Kriegsdienst im Duissy (Regimentsgeschichte Cuisy-Wald) Wald bei Verdun.

Sterbeort von Georg Fenk:

Hinsichtlich des Todesdatum von Georg Fenk liegen drei unterschiedliche Daten vor:

19.09.1917 laut Sterbebild
10.08.1917 laut Volksbund
18.08.1917 laut Regimentsgeschichte

Man begrub Georg Fenk auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye in einem Massengrab.

Sterbebild von Georg Fenk
Rückseite des Sterbebildes von Georg Fenk

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.730: Karl Eiblmeier

Der Soldat Karl Eiblmeier stammte aus Münchham, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Ering, und arbeitete als Viktualienhändler und Kleinbauer (Gütler). Im Ersten Weltkrieg diente er als Wehrmann in der 10. Kompanie des 15. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 09.08.1916 verstarb er nach schwerer Verwundung im Alter von 33 Jahren im Feldlazarett Nr. 2 bei Piennes.

Man begrub Karl Eiblmeier auf dem Soldatenfriedhof Piennes in Block 4, Grab 298.

Sterbebild von Karl Eiblmeier
Rückseite des Sterbebildes von Karl Eiblmeier

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.729: Joseph Nitzl

Der Soldat Joseph Nitzl stammte aus Schönau, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Kröning, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 10. Kompanie des 8. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 03.09.1916 fiel er im Alter von 23 Jahren während der Schlacht um Verdun in Frankreich bei der Erstürmung der französischen Stellungen beiderseits der Souville-Schlucht.

Man begrub Joseph Nitzl auf dem Soldatenfriedhof Azannes II. in Block 3, Grab 6.

Sterbebild von Joseph Nitzl
Rückseite des Sterbebildes von Joseph Nitzl

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.711: Anton Fertl

Der Soldat Anton Fertl stammte aus Thann, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Lengdorf, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 8. Kompanie des 15. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 05.05.1915 fiel er im Alter von 24 Jahren bei Saint-Mihiel.

Die Lage des Grabes von Anton Fertl ist offiziell unbekannt. Ich vermute jedoch, dass seine sterblichen Überreste, wenn sie geborgen werden konnten, anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel begraben wurden, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Gefreiter Johann Brunnhuber, gefallen am 05.05.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Landsturmmann Fritz Singer, gefallen am 05.05.1915 bei La Vaux Fery, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Landsturmmann Johann Danner, gefallen am 05.05.1915 im Bois d’Ailly, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Infanterist Michael Sauer, gefallen am 05.05.1915 bei La Vaux Fery, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Anton Fertl
Rückseite des Sterbebildes von Anton Fertl

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.705: Josef Staber

Der Soldat Josef Staber wurde am 23.09.1893 in Berbling geboren, einem Stadtteil der bayerischen Stadt Bad Aibling, und war der Sohn eines Landwirts (Zachbauerssohn). Im Ersten Weltkrieg diente er in der 12. Kompanie des 20. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 26.06.1916 fiel er im Alter von 22 Jahren während der Schlacht um Verdun laut Sterbebild in Folge einer Verschüttung durch einen Granattreffer beim Fort Thiaumont.

Über den Todestag und die Todesumstände von Josef Staber berichtet die Regimentsgeschichte des 20. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Der 26. Juni, wie der 25., ein trüber, regnerischer Tag, brachte wohl starkes Zerstörungsfeuer der feindlichen Artillerie, aber keinen Angriff. Zur Ausfüllung der Lücke zwischen dem I. und III. Bataillon wurde die 12. Kompanie dem I. Bataillon unterstellt und von diesem in die Batterie b. nördlich Punkt 820 vorgezogen. Kaum hatte sich die Kompanie in der auch stark mit Verwundeten (hauptsächlich Franzosen) belegten Batterie einigermaßen zurechtgefunden, als sie der Franzose in Brand schoss. Gewaltige Feuersäulen stiegen aus ihr hoch, eine Explusion folgte der anderen. Die Kompanie vermochte sich zum Teil wohl noch zu retten. Immerhin sind 39 Mann in den Flammen elend umgekommen. Viele andere hatten schwere Brandwunden erlitten. Wohl sandte der Kommandeur des III. Bataillons die 9. Kompanie, in Rettungstrupps aufgelöst, vor, aber sie vermochte dem lichterloh brennenden Objekt nicht beizukommen. Der Brand dauerte noch bis zum Mittag des folgenden Tages. Leutnant der Reserve Bode, der damals die 12. Kompanie führte, vertrat in einem längeren anschaulichen Bericht die Ansicht, dass die Batterie vom Feinde zur Sprengung vorbereitet war und die Sprengladung durch Zeitzünder zur Detonantion gebracht wurde.

Josef Staber ist also wahrscheinlich nicht bei einer Schüttung gefallen, sondern elendig in einem Betonunterstand verbrannt. Ein furchtbarer Tod! Vermutlich wollte man der Familie ersparen, die grausamen Details des Todes ihres Bruders, Sohns zu erfahren, und gab einen sanfteren Tod an.

Offiziell ist die Grablage von Josef Staber unbekannt. Ich bin mir jedoch sicher, dass seine Gebeine, wenn sie geborgen wurden, anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville beigesetzt wurden, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die am gleichen Tag fielen, u. a.

  • Unteroffizier Johann Archinger, gefallen am 26.06.1916, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Hosef Weinmüller, gefallen am 26.06.1916 bei Thiaumont, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Gefreiter Johann Willibald, gefallen am 26.06.1916 bei Thiaumont, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Infanterist Balthasar Adam, gefallen am 26.06.1916, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Josef Staber
Rückseite des Sterbebildes von Josef Staber

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.697: Bernhard Baumgärtl

Der Soldat Bernhard Baumgärtl wurde am 25.11.1887 in Wondreb geboren, einem Ortsteil der bayerischen Stadt Tirschenreuth. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Reservist und Infanterist in der 3. Kompanie des 6. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 17.11.1914 fiel er im Alter von 26 Jahren bei Saint-Mihiel, rund 30 Kilometer südlich von Verdun, wo 1 ½ Jahre später ein furchtbares Morden einsetzen sollte.

Über den Todestag und die Todesumstände von Bernhard Baumgärtl berichtet die Regimentsgeschichte des 6. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Die Franzosen wollen St. Mihiel wieder

16. – 18. November 1914

Der Franzose, der am 24. September St. Mihiel so rasch räumen musste, hat sich anscheinend erst jetzt von seinem Schrecken erholt. Schon seit einigen Tagen verstärkt er das Feuer seiner Batterien auf die Stellungen des 6. Infanterie-Regiments, auf Brücke und Maasviertel und mit einem Schlage bricht am 16. November ein Feuerorkan los, wie wir ihn noch nicht erlebt haben. In kürzester Zeit ist die vordere Linie in Rauch und Staub gehüllt. Kein Beobachtungsposten kann mehr sehen, die Fernsprechdrähte sind abgeschossen; auf der Maasbrücke rollt, kracht und donnert es – die Truppen westlich des Flusses sind vollständig abgeriegelt. Erst um 3.40 Uhr nachmittags erreicht das Regiment die erste Meldung, dass die in der Kaserne befindliche 1. Kompanie von starken Kräften angegriffen wird, dass ihr Führer, Hauptmann Reitzenstein, verwundet und Hilfe in der Kaserne dringend notwendig sei. Die 10. und 12. Kompanie eilen durch die fürchterliche Feuerwand über die Brücke, die 12. Kompanie in das Proviantamt als Reserve, die 10. Kompanie in die Kaserne. Hier stößt sie zur 1. Kompanie, die in den rückwärtigen Gebäuden der Mac-Mahon-Kaserne verzweifelt mit dem Feinde ringt. Der Kompanieführer, Oberleutnant Neumeier, rafft die durcheinandergekommenen Teile der 1., 10. und 4. Kompanie zusammen und gibt den Befehl zur Säuberung der Kaserne. Da wird er, während die Kompanie das Seitengewehr aufpflanzt, verwundet. Vizefeldwebel der Reserve Hermann führt den Befehl weiter; mit Gewehr, Messer, Kolben und Bajonett trägt er mit seinen Leuten den Gegenangriff bis zur westlichen Kasernenmauer vor. Gerade im rechten Augenblick ist auch Zug Pitzer der 12. Kompanie eingetroffen. Schon steht man vor dem Lazarett, da wird Hermann durch Schuss, Kolbenschlag und Bajonettstich verletzt. Der Angriff bleibt stecken. Auch das Eingreifen der 9. Kompanie vermag den Angriff nicht bis ins Lazarett vorzutragen.

Um 8 Uhr abends ist folgende Linie erreicht:

An der westlichen Kasernenmauer liegen Teile der 1., 4., 10., 9. und 12. Kompanie, vor dem Lazaretteingang der Zug Hagen der 9. Kompanie, an der Nord-Ost-Seite Leute der 1. und 9. Kompanie, an der Exerzierhausmauer und beim Schießstand Zug Gleißner der 10. Kompanie. Die 5. Kompanie überschreitet ebenfalls die Maas und bildet in der Mac-Mahon-Kaserne den Rückhalt für die vordere Linie. Ein Angriff auf das Lazarett kann in der völlig dunklen Nacht nicht durchgeführt werden.

Während der Nacht ist es ruhig, da jagen bei einbrechender Morgendämmerung die deutschen leichten Feldhaubitzen hinter dem Fort Granaten auf Granaten ins Lazarett und dicht hinter den Einschlägen nacheilend setzt sich ein Zug der 5. und ein Zug der 9. Kompanie in den Besitz des nordöstlichen Lazarettgebäudes. Sie erleiden schwere Verluste, da der Feind im nordwestlichen Lazarettgebäude in den Granatlöchern, in verschütteten Unterständen und hinter der Süd-West-Mauer sich festgesetzt hat. Wer sich von Deutschen zeigt, wird auf nächste Entfernung unter Feuer genommen. Die Pioniere der 3. Feld-Pionier-Kompanie versuchen das Gebäude zu sprengen. Vergebens! Ohne die Mitwirkung der schweren Artillerie ist die Wiedereroberung mit zu schweren Opfern verbunden.

Der Gegner mochte mit seinem Erfolg wohl nicht zufrieden sein! Schon 8.45 Uhr vormittags schiebt er sich von den Schützengräben am Steinbruch Malimbois vor, muss aber unter dem Feuer des 8. Feld-Artillerie-Regiments wieder zurück. Um 11 Uhr hat ein gleicher Vorstoß denselben Misserfolg. Um 4.20 Uhr nachmittags versucht der Franzose sein Glück zum dritten Male, auch dieser Angriff kommt bald zum Stehen.

In den Abendstunden treffen zwei mittlere Minenwerfer auf Kraftwagen ein, die in der Nordwestecke der Canrobert-Kaserne eingebaut werden. Just um dieselbe Stunde probierte der Franzose zum vierten Male einen Angriff: Zwei französische Kompanien greifen die 11. Kompanie links des Höhenweges an. Sie werden mit Schnellfeuer überschüttet und fliehen. An der gleichen Stelle rennt der Feind um 7.30 Uhr und um 8 Uhr nochmals an. Auf den nächsten Entfernungen brechen die Angriffe zusammen. An die 80 tote Franzosen bedecken das Kampffeld. Die Franzosen lassen die Nacht nicht untätig verstreichen, besonders im Lazarett haben sie sich bedeutend verstärkt. Sie eröffnen am 18. November um 5 Uhr vormittags ein wütendes Feuer und stürmen bald darauf gegen die Kaserne vor, werden aber von den deutschen Verteidigern sofort zu Boden gestreckt.

Hauptmann Krummel leitet den Angriff auf das Lazarett ein: Die ersten Minen fliegen ins Gebäude; eine gewaltige Detonation lässt weithin das Gelände erbeben; baumstarke Balken werden in die Höhe gewirbelt. Die 21-cm Mörser und leichten Feldhaubitzen brüllen gegen den Wasserturm, Lazarett-Mauer und -Gebäude, während die Feldgeschütze in die feindlichen Schützen- und Verbindungsgräben Schuss auf Schuss jagen. Den Franzosen wird die Sache unheimlich, gruppenweise laufen sie davon, werden aber bald von den Kasern-Verteidigern sowie von der 8. Kompanie, die in der rechten Höhenstellung liegt, abgeschossen. Von hier aus entdeckt man auch eine geschlossene französische Kompanie an der südlichen Kasernenmauer. Ein solches Ziel lassen sich die Maschinengewehre nicht entgehen. Der Führer der 8. Kompanie, Leutnant Dostler (Joseph), leitet das Feuer selbst und bald wälzt sich der größte Teil der Franzosen im Blute. Punkt 11 Uhr verlegt die eigene Artillerie ihr Feuer und die Kasernen-Kompanien treten zum Sturme an. Zwei Offiziere, 38 Mann ergeben sich im Lazarett. Nur am Westrand desselben hält sich noch der Franzose. Je 15 Mann der 5., 9. und 10. Kompanie unter Führung des Leutnants Dost gehen mit zwei französischen Offizieren gegen sie vor, fordern sie zur Übergabe auf, worauf sich der Rest ergibt (drei Offiziere, 100 Mann).

Drei Tage heißer Kämpfe sind vorüber, die für die Franzosen schwere Verluste gebracht haben. Außer fünf Offizieren und 300 Mann haben sie mindestens 700 Tote verloren. Schneidig haben sie gekämpft, es waren Freiwillige aus allen Regimentern zwischen Verdun und Toul. Als Führer haben ortskundige Offiziere gedient von den im Frieden hier liegenden Infanterie-Regiment 150. Hoch sind auch unsere Verluste, sie stehen aber in keinem Vergleich zu den gegnerischen. Ein Regiments-Befehl besagt: „Das Regiment hat 220 Mann Verluste, darunter 60 Tote. Wir werden das Andenken an unsere gefallenen Kameraden dadurch am besten ehren, dass wir in künftigen Gefechten unser Leben ebenso unverzagt einsetzen, wie sie es getan haben; dann wird auch künftig der Sieg auf unserer Seite sein.“

Offiziell ist beim Volksbund keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass seine sterblichen Überreste anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Troyon begraben wurde, wo man auch seine Kameraden aus der 3. Kompanie des 6. bayerischen Infanterie-Regiments begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Unteroffizier Karl Herold, gefallen am 16.11.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 1, Grab 143,
  • Infanterist Michael Merl, gefallen am 16.11.1914 bei Saint-Mihiel, begraben auf dem Soldatenfriedhof Troyon in einem Massengrab,
  • Reservist Josef Häberl, gefallen am 17.11.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Troyon in einem Massengrab,
  • Reservist Alois Wein, gefallen am 17.11.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 1, Grab 123.

 

Sterbebild von Bernhard Baumgärtl
Rückseite des Sterbebildes von Bernhard Baumgärtl

Sonderbeitrag: Das Denkmal für Wiehelm Mathes (1870/71)

Bei einem Fahrradausflug nach Bettenhausen, einem Ortsteil der hessischen Stadt Lich, stieß ich auf ein Denkmal für den Soldaten Wiehelm Mathes, das sich auf dem Friedhof des Dorfes befindet. Wiehelm Mathes wurde am 01.12.1847 geboren, kämpfte im Deutsch-Französischen-Krieg 1870/1871, und fiel am 18.08.1870 bei Gravelotte.

Das Denkmal für Wiehelm Mathes auf dem Friedhof in Bettenhausen
Das Denkmal für Wiehelm Mathes auf dem Friedhof in Bettenhausen
Das Denkmal für Wiehelm Mathes auf dem Friedhof in Bettenhausen