Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.119: Thomas Bergmann

Der Soldat Thomas Bergmann stammte aus Kobler am Bach, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Burgkirchen an der Alz, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er im 12. bayerischen Infanterie-Regiment. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem bayerischen Militärverdienstkreuz ausgezeichnet. Am 07.04.1918 fiel er nach drei Jahren Kriegsdienst im Alter von 34 Jahren durch Brustschuss bei Amiens an der Somme.

Man begrub Thomas Bergmann auf dem Soldatenfriedhof Montdidier in einem Massengrab.

Sterbebild von Thomas Bergmann
Rückseite des Sterbebildes von Thomas Bergmann

Sonderbeitrag: Franz Feldmann

Der Soldat Franz Feldmann wurde am 21.6.1893 in Münster/Westfalen geboren, entstammte einer westfälischen Handwerker- und Beamtenfamilie, war katholisch und kämpfte als Vizefeldwebel im Ersten Weltkrieg. Am 04.04.1918 fiel er an der Somme in Frankreich bei Mongival.

Zum Abschied – so wurde es in seiner Familie erzählt – soll er gesagt haben:

„Nun soll ich auf Menschen schießen, die mir nie etwas zu leide getan.“

Franz Feldmann im Schützengraben Franz Feldmann – Europeana 1914-1918, Europe – CC BY-SA. https://www.europeana.eu/item/2020601/https___1914_1918_europeana_eu_contributions_2551

 

Man begrub Franz Feldmann auf dem Soldatenfriedhof Montdidier in einem Massengrab.

Franz Feldmann im Schützengraben umgeben von seinen Kameraden  Franz Feldmann – Europeana 1914-1918, Europe – CC BY-SA. https://www.europeana.eu/item/2020601/https___1914_1918_europeana_eu_contributions_2551

 

 

SONDERBEITRAG: Otto Ackermann

Bei einem Spaziergang über den Alten Friedhof in Gießen stieß ich auf die Gedenkplatte für Otto Ackermann. Er wurde am 23.03.1874 in Gießen im heutigen Bundesland Hessen geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Landwehr in der 12. Kompanie des 116. Infanterie-Regiments. Ende 1914 wurde er als vermisst gemeldet. Später, Anfang 1915 meldete die Verlustliste, er sei in Gefangenschaft geraten. Ende 1917 korrigierten sich die Militärbehörden via Verlustliste. Demnach gilt Otto Ackermann als seit dem 31.10.1914 als bei Le Quesnoy en Santerre (heute Parvillers-le-Quesnoy) an der Somme vermisst. Er wurde 40 Jahre alt.

Über den Todestag und die Todesumstände von Otto Ackermann berichtet die Regimentsgeschichte des 116. Infanterie-Regiments:

„Der Feind hat mit starken Kräften das von der 21. Infanterie-Division verteidigte Le Quesnoy-en-Santerre überrumpelt und weggenommen!“ Wie ein Blitz schlug diese Meldung am Abend des 30. Oktober beim Regiment ein. Sofort wurde alarmiert. Um 10 Uhr nachmittags rückten die Bataillone nach Fresnoy vor. Dort hieß es, es sei alles wieder in Ordnung, Le Quesnoy sei wieder unser, die Regimenter 81 und 88 hätten es den Franzosen wieder entrissen. Die Unsicherheit der einlaufenden Meldungen war nie so groß wie an diesem Tage. Die Bataillone rückten weiter vor nach Damery, wo sie um 4 Uhr vormittags ankamen. Dort kam neue Meldung von vorn: Le Quesnoy ist zum zweiten Male von den Franzosen genommen worden. Nun wurde das Regiment gegen das Dorf angesetzt. Rechts der Straße Damery-Quesnoy sollte das III. Bataillon mit vier Maschinengewehren vorgehen, an der Straße selbst und links davon das I. mit zwei Maschinengewehren. Das II. Bataillon hatte sich schon zwei Stunden zuvor in Anlehnung an diese Straße entwickelt und lag bereits weit vorn im Felde. Ein lichterloh brennendes Haus in Le Quesnoy gab den in der Dunkelheit vorrückenden Kompanien die Marschrichtung an. Eine Zeitlang schien es, als ob alles gut ablaufen sollte. Die Bataillone kamen vor, wenn auch mit Verlusten. Bald waren sie auf Sturmstellungen an den Feind heran. Er lag wieder vor dem Dorfrand, gedeckt durch Gräben und Hecken. An einigen Stellen hatten sich die Kompanien bis auf 50 Meter an ihn herangearbeitet. Aber hier, so nahe am Ziel, sollte jetzt ein Schauspiel anheben, so ungeheuer und fürchterlich, dass es den wenigen, die es überlebt haben, nie aus dem Gedächtnis entschwinden wird. Einzelne Kompanien, auch Züge und Gruppen stürmten vor. Ein rasendes Feuer mähte sie nieder. Was noch lebt, springt eiligst in die Deckung zurück. Ein zweiter und dritter Versuch missglückt ebenso. Dann gibt es ein Zuwarten. Aber jede Verbindung nach rechts und links fehlt, und die Nachbartruppen schaffen keine Abhilfe gegen sas schreckliche Flankenfeuer. Meldungen nach hinten sind unmöglich. Was die Deckung verlässt, wird abgeschossen. Nirgends Hilfe, jeder ist auf sich selbst angewiesen. Von neuem wird der Sturm versucht. Mit gezogenem Degen stürmt Offizierstellvertreter Ohly seiner 6. Kompanie voran. Er fällt, die meisten seiner Braven mit ihm. Dem Oberleutnant der Reserve Frank von der 11. Kompanie gelingt es, mit seiner kleinen unerschrockenen Schar durch die Hecke durchzustoßen und sich ins Handgemenge mit dem Gegner zu stürzen. Aber das Häuflein ist zu schwach, erliegt der Übermacht, und keiner von ihnen kehrt mehr zurück. Das gleiche Geschick ereilt den Führer der Leibkompanie, Oberleutnant Bethge, und den Adjutanten des I. Bataillons, Leutnant der Reserve Desch, mit ihren treuen Kameraden. Umsonst ist aller Heldenmut, umsonst jede pflichttreue Aufopferung. So vergeht Stunde auf Stunde in qualvoller, hoffnungsloser Lage. Mit Bangen wird der Abend erwartet.

Aber auch der sollte keine Besserung bringen. Hunger und Durst quälen die durch Anstrengung des Tages zu Tode Ermatteten. Aber es kann nichts nach vorn geschafft werden. Die mondhelle Nacht lässt keine Verbindung zu. Was den Kopf über die Deckung streckt, ist verloren. Abgeschnitten von allem, gefangen wie in einer Falle! Kein Essen, kein Trinken, kein Munitionsersatz. Und doch wird der Entschluss, das Dorf zu stürmen, nicht aufgegeben: Drei Bataillone von den Regimentern 87 und 88 rücken im Laufe der Nacht nach vorn. Aber es gelingt ihnen nicht einmal, bis in Höhe unserer vorderen Kompanien zu kommen; 200 Meter dahinter müssen sie liegenbleiben und Schutz suchen gegen die alles niedermähenden feindlichen Maschinengewehre.“

Bis heute konnte man seine Gebeine nicht finden bzw. identifizieren. Es könnte sein, dass sie anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Montdidier begraben wurde, wo auch zwei seiner Kameraden begraben wurden, die am gleichen Tag fielen, u. a.

  • Kriegsfreiwilliger Hans Rumpf, gefallen am 31.10.1914 bei Quesnoy-en-Santerre, begraben auf dem Soldatenfriedhof Montdidier in einem Massengrab;
  • Oberleutnant Wolfgang Frank, geboren am 24.03.1876 in Oberlais, gefallen am 31.10.1914 bei Quesnoy-en-Santerre, begraben auf dem Soldatenfriedhof Montdidier in einem Massengrab.

 

Gedenkplatte für Otto Ackermann auf einem Grabstein auf dem Gießener Alten Friedhof

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.493: Thomas Guggemoos (eigentlich Guggenmoos)

Der Schütze Thomas Guggemoos wurde am 19.02.1898 in Lechbruck am See in Bayern geboren und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 1. Maschinengewehr-Kompanie des 17. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 10.04.1918 fiel er während der Kämpfe an der Avre und bei Montdidier im Alter von 20 Jahren in Mensil – St. George bei Montdidier.

Man begrub Thomas Magnus Guggenmoos wahrscheinlich auf dem Soldatenfriedhof Montdidier in einem Massengrab, wo seine Regimentskameraden beigesetzt wurden.

Sterbebild von Thomas Guggemoos
Rückseite des Sterbebildes von Thomas Guggemoos

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.436: Georg Hungerhuber

Georg Hungerhuber stammte aus Waldhausen, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Schnaitsee, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 3. Kompanie des 16. bayerischen Infanterie-Regiments. Mitte 1915 wurde er leicht verwundet. Danach wechselte er zum 3. bayerischen Jäger-Regiment. Am 14.07.1916 fiel er im Alter von 31 Jahren bei Montauban durch einen Herzschuss.

Die Lages des Grabes von Georg Hungerhuber ist offiziell unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er entweder auf dem Soldatenfriedhof Montdidier oder Fricourt begraben wurde. Dort setzte man die anderen Kameraden seines Regiments bei, die im gleichen Zeitraum fielen.

Sterbebild von Dominikus und Georg Hungerhuber
Rückseite des Sterbebildes von Dominikus und Georg Hungerhuber

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.378: Kaspar Hief

Der Unteroffizier Kaspar Hief wurde am 04.03.1892 in Holzleuten geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Rückholz. Er war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 12. Kompanie des 12. bayerischen Infanterie-Regiment, und wurde er mit dem bayerischen Verdienstkreuz 3. Klasse und mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 25.04.1918 fiel er im Alter von 26 Jahren bei Moreuil an der Somme in Frankreich bei einem Sturmangriff.

Man begrub Kaspar Hier auf dem Soldatenfriedhof Montdidier in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Rückholz gedenkt Kaspar Hief noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2017/rueckholz_lk-ostallgaeu_1813_1866_70-71_wk1_wk2_bay.html

Sterbebild von Kaspar Hief
Rückseite des Sterbebildes von Kaspar Hief

Der theoretische Weg von Kaspar Hiefer von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 984: Heinrich Schleininger

Der Landsturmmann Heinrich Schleininger stammte aus Starnberg, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Saaldorf, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 1. Kompanie des 16. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Mitte 1916 wurde er leicht verwundet gemeldet. Am 18.04.1918 fiel er im Alter von 30 Jahren bei Fontaine durch einen Granatvolltreffer.

Heinrich Schleininger wurde auf dem Soldatenfriedhof Montdidier in einem Massengrab beigesetzt.

Sterbebild von Heinrich Schleininger
Rückseite des Sterbebildes von Heinrich Schleininger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 963: Xaver Keller

Xaver Keller wurde am 26.08.1896 in Waltenhausen in Bayern geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 3. Kompanie des 3. bayerischen Jäger-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 11.04.1918 fiel er im Alter von 21 Jahren bei Moreuil während der großen Schlacht in Frankreich.

Offiziell ist für Xaver Keller keine Grablage bekannt. Gefallene dieser Region um Moreuil wurden jedoch meist auf dem Soldatenfriedhof Montdidier beigesetzt. Es könnte also sein, dass Xaver Keller nicht mehr zu identifizieren war und anonym auf diesem Friedhof in einem Massengrab beigesetzt wurde – ein übliches Verfahren in dieser Situation. Verwiesen sei auf die Gefallenen

  • Schütze Kajetan Aschauer, gefallen am 04.04.1918 bei Moreuil, begraben auf dem Soldatenfriedhof Montdidier in einem Massengrab;
  • Hornist Kaspar Hief, 12. bayerisches Infanterie-Regiment, gefallen am 24.04.1918 bei Moreuil, begraben auf dem Soldatenfriedhof Montdidier in einem Massengrab.
Sterbebild von Xaver Keller
Rückseite des Sterbebildes von Xaver Keller

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 923: Joseph Hanslmeier

Joseph Hanslmeier stammte aus Ed, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Taufkirchen. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 9. Kompanie des 20. bayerischen Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 03.04.1918 fiel er im Alter von 21 Jahren in Frankreich nach 13 Monaten Kriegsdienst.

Man begrub Joseph Hanslmeier auf dem Soldatenfriedhof Montdidier in einem Massengrab.

Sterbebild von Joseph Hanslmeier
Rückseite des Sterbebildes von Joseph Hanslmeier

Der theoretische Weg von Joseph Hanslmeier von seinem Geburtsort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.100: Anton Schießl

Der Soldat Anton Schießl stammte aus Stachesried, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Eschlkam, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 7. Kompanie des 11. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 29.03.1918 fiel er im Alter von 20 Jahren bei Lassigny während der Großen Schlacht in Frankreich während der Verfolgungskämpfe bis Montdidier und Noyon bei Cambrai.

Über den Todestag berichtet die Regimentsgeschichte des 11. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Der Karfreitag (29.03.) und das Ostern (31.03.) in Lassigny mit französischen Gegenangriffen und schwerstem Feuer waren mit die schwersten Tage des ganzen Feldzuges. Die Offensive war auf den toten Punkt gekommen. Die Kampfhandlung zerfiel in erbitterte Teilkämpfe. Dieser Schwächemoment wurde abwechslungsweise vom Freund und vom Feind zu kleineren, aber nicht Entscheidung bringenden Vorstößen ausgenutzt.“

Man begrub Anton Schießl auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Sterbebild von Anton Schießl
Rückseite des Sterbebildes von Anton Schießl