SONDERBEITRAG: Friedrich von Bismarck

Der Soldat Friedrich von Bismarck wurde am 23.07.1870 in Magdeburg geboren, der Hauptstadt des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Er war der Enkel des Reichskanzlers Otto von Bismarck. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Oberstleutnant und Regimentsführer im Regimentsstab des 1. Garde-Regiment zu Fuß. Am 05.11.1916 fiel er im Alter von 46 Jahren auf der Maisonette-Höhe in der Nähe von Bernes (⇒ Google Maps) östlich Péronne. Hier wurde er auch zunächst begraben. Später wurde er umgebettet auf den Soldatenfriedhof Le Sourd.

Über den Todestag und die Todesumstände von Friedrich von Bismarck berichtet die Regimentsgeschichte des 1. Garde-Regiments zu Fuß:

„5. November: Die feindliche leichte Artillerie war sehr tätig. 8.05 Uhr vormittags erhielt bei der Beobachtung des Gegners aus dem Schützengraben der Regimentsführer Oberstleutnant von Bismarck einen einzelnen, wohlgezielten Gewehrschuss in den Kopf und starb kurz darauf. Ein schwerer Verlust für das Regiment! Oberstleutnant von Bismarck war ein wahres Soldatenkind. Wie seinen Vater 1870 bei Beaumont traf ihn hier im Dienste für König und Vaterland, für Kaiser und Reich das feindliche Blei. Seit seinem Dienstantritt hatte er dem Regiment angehört und mit ihm den Feldzug von Anfang an mitgemacht. Sein ehrenhafter, kristallklarer Charakter, sein gütiges Herz und sein bescheidenes, fröhliches Wesen machten ihn zum wahren, fürsorglichen Vater seiner Untergebenen und treusten Helfer seiner Kameraden. Sein Geist lebt deshalb weiter in unseren Reihen, uns zu steter Pflichttreue anfeuernd. Nie wird das Regiment diesen altpreußischen Soldaten und Edelmann vergessen! Hauptmann Küpper hielt an die am Regiments-Gefechtsstand versammelte Bereitschaftskompanie eine kurze Ansprache, dann wurde der Sarg, von acht Offizieren getragen, nach der Dürrbrücke gebracht. In Bouvincourt erwies das unter präsentiertem Gewehr spalierstehende Sempertalisbataillon seinem gefallenen Kommandeur die letzte Ehre.“

Major von Bismarck und Oberleutnant Matuschka im Gefechtsstand bei Tahure im Januar 1915

In der Ruhmeshalle in Berlin gedachte man Friedrich von Bismarck auf einer Tafel: http://www.denkmalprojekt.org/2020/mitte_ruhmeshalle-zeughaus_stadt-berlin_wk1_ber.html

Auf dem Soldatenfriedhof Le Sourd gedenkt man Friedrich von Bismarck auf einem Gedenkstein: http://www.denkmalprojekt.org/2017/le-sourd_deutsche_kriegsgraeber_departement-aisne_hauts-de-france_frk.html

Sterbebild von Friedrich von Bismarck
Aufbahrung des auf der Maisonette-Höhe am 05.11.1916 gefallenen Oberstleutnant von Bismarck
Trauerfeier für Oberstleutnant von Bismarck in Bernes östlich Peronne

 

Das Grab Franz von Papens

In den letzten Tagen war ich im Saarland, in dem ich geboren wurde, um private Grundstücksangelegenheiten zu ordnen. Aus diesem Anlass suchte ich das Grab des ehemaligen deutschen Reichskanzlers und Diplomaten Franz von Papen (* 29.10.1879 – 02.05.1969) auf dem Friedhof von Wallerfangen auf. Während der Nürnberger Prozesse war er in allen Anklagepunkten freigesprochen worden, in einem späteren Spruchkammerverfahren jedoch als Hauptschuldiger eingestuft und zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Er war der Wegbereiter des Diktators Hitler, mitverantwortlich für ein Regime, das die Leben vieler Millionen Leben auf dem Gewissen hat, ein Mensch, der große Schuld auf sich geladen hat. Trotzdem gehört er in die Reihe der Kanzler Deutschlands.

Franz von Papen
Grabstein von Franz von Papen
Grab von Franz von Papen