Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.123: Michael Schreiner

Der Soldat Michael Schreiner wurde am 27.08.1889 als Sohn eines Hausbesitzers geboren und lebte in Draxelschlag, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Sankt Oswald-Riedlhütte. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Unteroffizier in der 10. Kompanie des 11. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 07.10.1914 fiel er im Alter von 25 Jahren bei Saint-Mihiel in der Nähe des Camp des Romains durch einen Granatsplitter.

Man begrub Michael Schreiner auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 10, Grab 204.

Sterbebild von Michael Schreiner
Rückseite des Sterbebildes von Michael Schreiner

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.101: Franz Köpf

Der Soldat Franz Köpf wurde am 15.01.1892 in Ostern geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Halblech. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Unteroffizier in der 5. Kompanie des 20. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 25.08.1916 fiel er im Alter von 24 Jahren bei Saint-Mihiel während der Kämpfe vor Verdun.

Man begrub Franz Köpf auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 3, Grab 314.

Sterbebild von Franz Köpf
Rückseite des Sterbebildes von Franz Köpf

Sonderbeitrag: Major Heinrich Hörnis

Der Soldat Heinrich Hörnis wurde am 03.06.1866 in der bayerischen Landeshauptstadt München geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Major und Bataillonskommandeur des II. Bataillons des 21. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 07.10.1914 fiel er im Alter von 48 Jahren südlich Verdun bei Apremont-la-Forêt.

Über den Todestag und die Todesumstände von Heinrich Hörnis berichtet die Regimentsgeschichte des 21. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Am 7. Oktober 6 Uhr morgens erneuert sich das Ringen um das Erdwerk. Einigen todesmutigen Männern gelingt es, sich durch die Drahtwirrnis durchzuwinden, die Wallböschung zu erreichen, die Brustwehr zu erklimmen. Ihr Beispiel winkt anderen entschlossenen Kameraden; auch sie kommen hinauf. Aber nun vereinigt sich auf die dünnen Gruppen von allen Seiten ein mörderisches Gewehr- und Maschinengewehrfeuer, und bald decken die Leichen der Tapferen den schwer errungenen Boden. Die wenigen Überlebendenden gleiten die Böschung wieder hinab. Immer und immer wieder suchen die Männer des II. Bataillons den Wall zu gewinnen. Der Bataillonskommandeur Major Hörnis, allen voran; auf der Wallkrone ereilt ihn ein tödliches Geschoss. Einer der Besten des Regiments, gleich hochstehend als Mensch, als Führer, als Soldat und Kamerad, hat sich, ein leuchtendes Vorbild für sein Bataillon, geopfert. Sein Freund, Hauptmann Kohlmann, der vielbewährte Chef der 7. Kompanie, ist ihm in den Tod gefolgt. Alle Kompanieführer werden hinweggerafft. An der Spitze der 5. fällt Leutnant der Reserve Wösch, an der Spitze der 6. wird Leutnant Gustav März zu Tod getroffen, an der Spitze der 8. Oberleutnant der Reserve Kreuzer verwundet.

Es heißt, dass Bataillone der 10. Infanterie-Brigade von Westen her den Franzosen in Flanke und Rücken fallen; aber leider vermögen sie nur ein hinhaltendes Waldgefecht zu führen und kommen nicht vorwärts. 9 Uhr vormittags geht das III. Bataillon mit Teilen des I. im Anschluss an das rechts von ihm befindliche II./7 zum Angriff über. Mit „Sprung auf, marschmarsch“ erreichen die 9., 10. und 12. Kompanie die Straße. Weiter geht’s nicht mehr; das verheerende Geschützfeuer zwingt sogar schließlich die 21er wie die 7er, wieder den Schutz der corvée des Prêtres aufzusuchen. Oberleutnant der Reserve Kündinger, der Führer der 3. Kompanie, ist verwundet worden.

Um die Mittagsstunde zeigt sich die Unmöglichkeit, in rein frontalem Angriff, ohne irgendwelche fühlbare Entlastung von der Flanke her, das Erdwerk wegzunehmen; es entsteht ein zähflüssiges Feuergefecht, das gegen Abend allmählich abflaut. Die zurückhaltende 11. und Teile der Maschinengewehr-Kompanie kommen nicht mehr zum Eingreifen. Der Sturm ist gescheitert.“

Man begrub Heinrich Hörnis auf dem Soldatenfriedhof Saint-Mihiel in einem Massengrab.

Major Heinrich Hörnis

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.094: Josef Mayr

Der Soldat Josef Mayr stammte aus Rehling in Oberbayern und wurde am 03.03.1881 geboren und war Landwirt von Beruf. Im Ersten Weltkrieg diente er als Landwehrmann in der 9. Kompanie des 15. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 13.10.1914 fiel er im Alter von 33 Jahren während der Kämpfe im Bois Brûlé bei Saint-Mihiel. Die Angabe „Puseeruller“ kann ich nur insofern zuordnen, dass es wahscheinlich der Versuch war, das französische „Bois Brûlé“ nach dem Gehör aufzuschreiben.

Man begrub Josef Mayr auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 3, Grab 383.

Sterbebild von Josef Mayr
Rückseite des Sterbebildes von Josef Mayr

Sonderbeitrag: Oberstleutnant Maximilian Drausnick

Der Oberst Maximilian Drausnick wurde am 07.03.1866 in der bayerischen Stadt Starnberg, Oberbayern geboren. Er absolvierte die Bayerische Kriegsakademie für Höhere Adjutantur, Referatsdienst, Taktik und Militär-Zeichnen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Oberst und Regimentskommandeur im 19. bayerischen Infanterie-Regiment. Am 28.02.1916 fiel er im Alter von 49 Jahren während der Schlacht um Verdun im Wald von Apremont-la-Forêt.

Über den Todestag und die Todesumstände von Maximilian Drausnick berichtet die Regimentsgeschichte des 19. bayerischen Infanterie-Regiment:

„Der Gegner hatte im Laufe des 28. Februar allein in dem Bereich des linken Unterabschnittes etwa 800 Schuss leichten und mittleren Kalibers verfeuert.

Bitteres Weh traf das Regiment am 28. Februar.

An diesem Tage übernahm Oberst Drausnick wieder sein Regiment. Von St. Mihiel kommend, ging er in gewohnter eiserner Pflichterfüllung zuerst die Front ab, seine ihm ans Herz gewachsenen Kameraden begrüßend.

Oberst Drausnick äußerte sich noch dem Hauptmann Kretzner, der damals Führer des Stellungsbataillons war,  gegenüber:

„Ich sag Ihnen, Kretzer, ich bin froh, dass ich wieder bei meinem lieben Regiment bin“ und verabschiedete sich frohgesinnt, nicht ohne dass er von Hauptmann Kretzer auf die häufigen Artillerieüberfälle, die vornehmlich der Louvièrestraße galten, aufmerksam gemacht worden wäre.

Kurze Zeit darauf, 3.15 Uhr nachmittags, kam die erschütternde Mitteilung, dass Oberst Drausnick in der Nähe des Fort Plötz an der Louvièrestraße durch Artilleriefeuer schwer verwundet worden und kurz darauf, dass er seinen Verletzungen erlegen sei.

Ehemaliger Gefreiter Probst, jetzt Schreinermeister in Ansbach, der Oberst Drausnick als Begleitordonnanz zugeteilt war, beschreibt den letzten Gang dieses heldischen Mannes folgendermaßen:

„Als ich mich bei Herrn Oberst gemeldet hatte, gingen wir aus dem Bereitschaftsgraben die Bereitschaftsmulde herunter an den Heldengräbern vorbei, deren Kreuze teilweise vom Franzmann schiefgeschossen waren. Der Oberst blieb stehen und befahl: „Richten.“ Befehlsgemäß richtete ich die nächststehenden Kreuze gerade, dann gings durch die 7er Sappe, das heißt: „Oben drüber“ und dann weiter an den Waldrand, wo die neue Gefechtsstelle für das Regiment gebaut wurde.

Hier drehte sich der Oberst um und blieb stehen, ich dachte mir dabei, so jetzt braucht’s bloß loszugehen und da, schon die Abschüsse eines Wellenfeuers, fünf Meter vor uns schlagen sie ein, die Fetzen haut’s zwischen uns durch und der Oberst bleibt stehen, ja intensiv schaut er in die berstenden Granaten hinein, nicht weicht er, nicht wirft er sich hin, was konnte ich anders tun als auch stehenzubleiben. Dicht hinter uns war vor wenigen Augenblicken noch reges Leben gewesen, 20, ja 30 Mann waren da noch vor Stunden und nun war alles leer, wo waren sie hin?

Wieder kracht’s, und zwar wie besessen; da, eine große Eisenschwarte saust zischend an meinem rechten Arm vorbei, ein Wunder war’s, dass keiner von uns beiden verletzt wurde.  Der Oberst schreitet weiter, der Louvièrestraße zu, was soll ich tun, da kommen wir doch in noch wütenderes Feuer wie vorher? Gestern noch lautete sein eigener Brigadebefehl, dass die Louvièrestraße von keinem Mann bis auf weiteres der großen Feuerüberfälle wegen betreten werden dürfe. Die Schrapnells platzen über unseren Köpfen, die Ladung saust über uns hinweg, einige Meter kürzer, und wir werden durchlöchert wie ein Sieb. Aufschlag- und Brennzünder, Gruppe auf Gruppe, kein Graben in der Nähe, kein Mensch weit und breit. Der Oberst dreht sich um, er spricht etwas, ich verstehe ihn nicht und horche nochmals schärfer hin, er muss schreien, jetzt verstehe ich, er fragt: „Wo stehen meine Pferde?“ Ich weiß es nicht, doch kann ich dies meinem Oberst nicht sagen, darum schreie ich: „Zu befehl, Herr Oberst!“ mache Kehrt und spritze zurück, meine Gedanken suchen nach dem nächsten Fernsprecher, jetzt weiß ich’s, zum 7er Zwischendepot, das kann nicht weit sein, dort kenne ich die Fernsprecher, rase fort und um mich kracht’s und – oh, jetzt bekomme ich Seitenstechen, verfl. – weiter in den Unterstand, sie starren mich an, ich schreie nur den Gefreiten Popp an: “ Wo stehen die Pferde von unserem Oberst?“  „Granatstraße.“ Weiter geht’s wieder zurück zur Louvièrestraße, was wird sein – wird? Es darf nicht sein! Oh, dieses verflixte Seitenstechen, ich komme an das 1., 2., 3., 4. Astverhau, oh, da liegt einer, ein Offizier, Gott sei dank, er ist es nicht. Oder? Mich treibt’s weiter. 5., 6., 7. Astverhau, nicht möglich, vielleicht hatte ich mich doch getäuscht. Umgekehrt, das Feuer wird weniger, es tritt Stille ein, nur ab und zu ein Querschläger von vorne, nun komme ich der Stelle näher, wo der Offizier gelegen, ich betrachte ihn von weitem – „Herr Oberst?“ -, nun wusste ich die traurige Wahrheit, er war es. Ich befühlte ihn und rief ihn an, nichts regte sich mehr. Ich rief in den Wald. Dort, wo der große neue Sanitätsstollen fast fertig gebaut stand, sah ich einen Kameraden, der jedoch verschwand, als er merkte, dass er mir helfen sollte. Da konnte ich nichts weiter tun, als zum nächsten Posten der Sanitätskompanie zu laufen. Dort hielten sie es für verrückt, jetzt hinauszugehen und sich zusammenschießen zu lassen. Schließlich gab aber der Unteroffizier doch meinem Bitten nach und begab sich mit einigen Leuten und einer Fahrbahre nach der von mir bezeichneten Stelle. Ich selbst sprang weiter zum 7er Zwischendepot, wo die 19er Telephonzentrale lag und ließ durch Gefreiten Popp in der vordere Linie melden: „Oberst Drausnick an der Louvièrestraße schwer verwundet.“ Ich brachte es wirklich nicht übers Herz, die volle Wahrheit, diesen wuchtigen Schlag für unser Regiment, sofort mitzuteilen und zudem hoffte ich ja immer, es möchte doch nur eine schwere Bewusstlosigkeit vorliegen.

Hierauf lief ich wieder zur Unglücksstelle. Hier waren die Sanitäter um unseren Oberst bemüht und als sie mich kommen sahen, rief mir der Unteroffizier zu: „Hier war nichts mehr zu helfen, du kannst ruhig vor und Meldung machen.“

„Ruhig vor!“ Noch heute schüttle ich den Kopf darüber. Wie konnte man ruhig vor, wenn man den Auftrag hatte, seinen Regimentskommandeur, welcher noch dazu verehrt und bewundert wurde, wie selten einer, zu begleiten, und nun seinen Tod melden sollte? Wie mit schwerer Schuld belastet, schleppte ich mich in die Stellung vor. Dort angelangt, musste ich mir in der Bereitschaftsmulde, erst einen Weg durch die vielen Kameraden bahnen, die zwar noch nicht das ärgste wussten, aber doch schon von der schweren Verwundung unseres Obersten gehört hatten.

Zuerst ging ich dann zum Bataillonsadjutanten und mit diesem zum Bataillonskommandeur, Hauptmann Kretzer.

Die Herren waren auf das tiefste erschüttert und ich höre noch heute wie damals nur das eine: „Sie Unglücksmensch!“ Das war ich wirklich.

Es ist unmöglich, den Eindruck zu schildern, den der Tod dieses prächtigen, edlen Führers auf alle, die je mit ihm in Verbindung treten durften, hervorgerufen hat. Die Trauer war allgemein und beschränkte sich nicht nur auf sein Regiment, sondern weit darüber hinaus, wie die Aussegnung im Walde von Apremont in Anwesenheit Seiner Exzellenz des Kommandierenden Generals, Freiherr von Gebsattel, Seiner Exzellenz des Divisionskommandeurs, Generalleutnant von Endres, des Brigadekommandeurs, Generals Freiherrn von Godin, sowie vieler anderen Offizieren, und dann die Bestattung im Waldfriedhof zu München erkennen ließen.

Das Regiment hatte seinen besten Kommandeur, die bayerische Armee einen ihrer verdientesten Offizier verloren.“

Die Gebeine von Maximilian Drausnick wurden in seine Heimat Bayern überführt. Man begrub ihn auf dem Münchner Waldfriedhof in Reihe 43, Grab 7.

Trauerfeier für Oberst Drausnick im Wald von Apremont mit General der Kavalerie Freiherr von Gebsattel, Generalleutnant Ritter von Endres und Generalmajor Ritter von Jäger

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.062: Markus Huber

Der Soldat Markus Huber stammte aus Waldhaiming, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Obing, und war Kleinbauer in Massing. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 6. Kompanie des 15. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 26.04.1915 fiel er im Alter von 30 Jahren durch Verwundung.

Offiziell ist die Grablage von Markus Huber nicht bekannt. Ich vermute jedoch, dass er bei Saint-Mihiel fiel und auf dem dortigen Friedhof anonym in einem Massengrab beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, u. a.

  • Reservist Jakob Stork, gefallen am 22.04.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Wehrmann Anton Ring, gefallen am 22.04.1915 bei La Vaux Fery, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Leutnant Xaver Büchling, gefallen am 24.04.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 1, Grab 338;
  • Reservist Johann Reichenberg, gefallen am 23.04.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 4, Grab 470;
  • Wehrmann Josef Deisenberg, gefallen am 23.04.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 5, Grab 146;

 

Sterbebild von Markus Huber
Rückseite des Sterbebildes von Markus Huber

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.052: Joseph Grill

Der Soldat Joseph Grill stammte aus Hörabach, heute ein Dorf der Stadt Bogen in Bayern, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 10. Kompanie des 10. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 16.04.1915 fiel er im Alter von 22 Jahren während der Kämpfe vor Verdun bei der kleinen französischen Stadt Saint-Mihiel im Bois d’Ailly.

Offiziell ist für Joseph Grill keine Grablage bekannt, ich bin mir jedoch gewiss, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Unteroffizier Christian Kastenhuber, gefallen am 16.04.1915 im Bois d’Ailly, begraben auf dem Soldatenfriedhof  St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Christian Kastenhuber, gefallen am 16.04.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof  Troyon in Block 1, Grab 335;
  • Gefreiter Max Saller, gefallen am 11.04.1915 im Bois d’Ailly, begraben auf dem Soldatenfriedhof  St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Infanterist Johann Brand, gefallen am 12.04.1915 im Bois d’Ailly, begraben auf dem Soldatenfriedhof  St. Mihiel in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Joseph Grill
Rückseite des Sterbebildes von Joseph Grill

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.034: Ludwig Hüfner

Der Soldat Ludwig Hüfner stammte aus Werberg, einem ehemaligen Dorf, das heute nicht mehr existiert und sich auf dem heutigen Truppenübungsplatz Wildflecken befand. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 4. Kompanie des 24. bayerischen Infanterie-Regiments als Infanterist. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 13.03.1917 fiel er im Alter von 23 Jahren bei Vigneulles während der Stellungskämpfe im Wald von Apremont und Ailly durch schwere Verwundung.

Über den Zeitraum des Todes von Ludwig Hüfner berichtet die Regimentsgeschichte des 24. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Die vom Regiment besetzte Stellung bei St.-Mihiel lag östlich des Forts „Römerlager“ am sogenannten „Kuhkopf“, der die Denezieresschlucht überhöhte. Der Anmarschweg war durch dichten Waldbestand gegen Sicht geschützt, sodass die Ablösung unterwegs vorgenommen werden konnte. Die Stellung bestand aus einem fast unübersehrbaren Grabengewirr, das bei dem leicht brüchigen Boden, den in dieser Jahreszeit reichlichen Niederschlägen und dem häufig zutage tretenden Grundwasser nur schwer instand gehalten werden konnte. Innerhalb des Grabensystems waren besonders wichtige Stellen zu Stützpunkten ausgebaut. An den Gräben war viel, aber nicht planmäßig gearbeitet.

Die Front galt als ruhig. Wie jede Stellung im Westen ihre Besonderheit hatte, die gewissermaßen historisch zu erklären waren, so trat hier der ausgiebige Gebrauch von Minenwerfern, die zum großen Teil als bodenständig zur Stellung gehörten, in die Erscheinung. Der Gegner lag teilweise nur 40 Meter entfernt, sodass die Verwendung von Artillerie zur Beschießung der vordersten feindlichen Linie nicht mehr möglich war. Gelegentlich war die beiderseitige Minenwerfertätigkeit lebhafter, besonders wenn die feindlichen Minenwerfer die deutschen zu einem „Strafschießen“ herausforderten. Reger Patrouillenbetrieb unterblieb mit Rücksicht auf die Nähe des Gegners. Stärkeres feindliches Artilleriefeuer oder andere Gründe veranlassten manchmal die höhere Führung, die Gefechtsbereitschaft zu verschärfen und die in Ruhe befindlichen Teile des Regiments in die Stellung zu befehlen.

Das Ruhelager des Regiments „Neu-Württemberg“ war solide und geräumig gebaut. Jedes Bataillon hatte seine eigenen Quartiere mit allem Zubehör, wie Badeanstalt, Waschraum für die Wäsche, Marketenderei usw.

In der Stellung waren jeweils vier Kompanien in vorderer Linie. Zwei Kompanien standen in Bereitschaft (je eine Kompanie in der 3. Linie und am „Alten Erdwerk“), zwei Kompanien befanden sich im Lager „Neu-Württemberg“ als Regimentsreserve. Das Ruhebataillon wurde von Zeit zu Zeit zu Ausbildungszwecken nach Haumont und La Chaussée, später nach Chamblay, zurückgezogen. Die Regimentsbefehlsstelle war zuerst im Lager „Blümleinschlucht“, später im Lager „Neu-Württemberg“.

Alle 5 – 6 Tage wurde abgelöst. Am 11.01.1917 wurde das II. Bataillon für 15 Tage dem 1. bayerischen Infanterie-Regiment taktisch unterstellt und rückte nach St.-Mihiel. Während dieser Zeit versahen die beiden anderen Bataillone den Stellungsdienst alleine.

Am 31.01. unternahm das I. Bataillon eine gewaltsame Erkundung. Sie verlief planmäßig und führte zur Einbringung eines Gefangenen.

Nach ausgiebiger Artillerie- und Minenwerfervorbereitung machte der Gegner am 16.02. einen Vorstoß gegen die 1. und 2. Kompanie, ohne etwas zu erreichen.

Am 17.02. blieben dauernd zwei volle Bataillone in Stellung. Ein Bataillon besetzte wie bisher die vordere Linie, von dem zweiten Bataillon, dem Bereitschaftsbataillon, sollte eine Kompanie in die 3. linie, eine Kompanie in die 4. Linie, eine Kompanie in das „König-Karl-Lager“ und die letzte Kompanie in das „Alte Erdlager“ und in den „C-Graben“. Die Durchführung dieser Neugliederung war jedoch von der Schaffung einiger Unterstandsgruppen abhängig.

Am 02.03. drangen Franzosen in den Abschnitt der 8. Kompanie und machten zwei Mann zu Gefangenen. Wenige Tage später, am 15.03., gelang es einer Patrouille des II. Bataillons, den Gegner zu überrumpeln und einen Gefangenen einzubringen.“

Man begrub Ludwig Hüfner auf dem Soldatenfriedhof Thiaucourt-Regniéville in Block 19, Grab 111.

Sterbebild von Ludwig Hüfner
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Hüfner

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.887: Otto Schroll

Der Soldat Otto Schroll stammte aus Unterholzen, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Haselbach, und war der Sohn eines Landwirts. Er lebte in Windberg. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Reservist in der 5. Kompanie des 13. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 17.11.1914 fiel er im Alter von 27 Jahren bei Saint-Mihiel, in der Nähe von Verdun.

Die Lage des Grabes von Otto Schroll ist offiziell unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel begraben wurde, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, die am gleichen Tag vielen, u. a.

  • Wehrmann Joseph Händl, gefallen am 17.11.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Infanterist Otto Wittmann, gefallen am 17.11.1914 bei Maizey, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Infanterist Joseph Schmidtner, gefallen am 17.11.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 1, Grab 21;
  • Unteroffizier Hermann Stumpf, gefallen am 17.11.1914 bei Maizey, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Windberg gedenkt Otto Schroll noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/windberg_bay.htm

 

Sterbebild von Otto Schroll
Rückseite des Sterbebildes von Otto Schroll

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.837: Johann Röhrner

Der Soldat Johann Röhrner wurde am 16.08.1890 in Gschaid in Bayern geboren, heute ein Ortsteil der Gemeinde Dietersburg. Er lebte später im benachbarten Schatzbach, einem Ortsteil der bayerischen Gemeidne Bad Birnbach. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 6. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 13.03.1917 fiel er im Alter von 26 Jahren im Wald von Apremont und Ailly während der erfolgreichen Abwehr eines Angriffs der Franzosen auf dem linken Flügel des Regimentes durch Herzschuss.

Johann Röhrner wurde zunächstauf dem Friedhof Servonieres begraben. Später bettete man ihn auf den Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 5, Grab 143 um.

Sterbebild von Johann Röhrner
Rückseite des Sterbebildes von Johann Röhrner