Der Soldat Michael Zierhut stammte aus der bayerischen Stadt Neuötting und war der Sohn eines Hausbesitzers. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 2. Kompanie des 15. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 21.07.1915 fiel er im Alter von 23 Jahren im Wald bei La Vaux Fery bei Verdun in Frankreich.
Offiziell ist für Michael Zierhut keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel beigesetzt wurde, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.
Landwehrmann Januarius Bahmann, gefallen am 21.07.1915 bei La Vaux Fery, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
Ersatz-Reservist Georg Niedermeier, gefallen am 25.07.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 5, Grab 130.
Der Soldat Karl Steinle stammte aus Thannhausen in Schwaben (Bayern) und war Forstassistent der Regierung von Schwaben und Neuburg. Im Ersten Weltkrieg diente er als Offiziersstellvertreter in der 5. Kompanie des 15. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Vermutlich wurde er am 21.10.1914 schwer verwundet. Am 03.11.1914 verstarb er im Feldlazarett Buxières-sous-les-Côtes an seiner schwere Verwundung.
Man begrub Karl Steinle auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 4, Grab 247.
Der Soldat Friedrich Wilhelm Daum wurde am 09.03.1897 in Obersteinbach in Bayern geboren. Er war Gymnasiast im Alten Gymnasium in Nürnberg (8. Klasse) (heute: Melanchthon-Gymnasium). Er verließ in Kriegsbegeisterung das Gymasium ohne Abitur, wie es viele Schüler zu Beginn des Ersten Weltkrieges taten. Sie befürchteten, dass der Krieg so schnell beendet sei, dass sie, sollten sie erst das Abitur ablegen, nicht mehr als Held aus diesem Krieg hervorgehen können. Er kämpfte als Infanterist und Kriegsfreiwilliger in der 11. Kompanie des 19. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 03.11.1914, drei Monate nach Kriegsbeginn, fiel er im Alter von 17 Jahren im Wald von Aprémont bei Buxerulles östlich von Saint-Mihiel.
Über den Todeszeitraum von Friedrich Wilhelm Damm berichtet die Regimentsgeschichte des 19. bayerischen Infanterie-Regiments:
„Bereits am 25. Oktober hatte er im festen Vertrauen auf seine Truppe dem Kommandeur der 9. Infanterie-Brigade und dem General der Pioniere der Armeeabteilung Strantz seine Ansicht über einen Angriff ohne lange Vorbereitungen entwickelt. Seine Absicht am 27. Oktober, eine günstige Gelegenheit auszunützen, wurde nur durch die Einwände des Kommandeures der Pioniere vereitelt. Vergeblich wartete das Regiment auf Durchführung des von der Division beabsichtigten großen Angriffes – immer war der Wind für Abbrennen des Waldes ungünstig – da kam am 3. November nachmittags von der 9. Infanterie-Brigade die Mitteilung, dass die rechts anschließenden Jäger ein unbesetztes Grabenstück genommen hätten und die Anfrage, ob das 19. Regiment nicht ebenfalls in der Lage wäre, seine nördliche Stellung weiter vorzuschieben. Bereitwillig sagte das Regiment zu, obwohl Oberst Drausnick sich wohl bewusst war, dass seine Truppen nicht auf unbesetzte Schützengräben stoßen würden. Die Angriffsvorbereitungen trafen das Regiment in einer ungünstigen Lage. Das II. Bataillon war in der Bereitschaft abgelöst und im Marsch auf Buxerulles; die beiden anderen Bataillone waren zu einer Art Bereitstellungsübung in vorderer Linie. Trotzdem wurden die Vorbereitungen rasch getroffen. Um 3.30 Uhr nachmittags stand die Angriffstruppe bereit. Hinter der linken Flügelkompanie 3. Kompanie stand 10. Kompanie. Auf 3 Kompanien verteilt 1./3. bayerisches Pionier-Bataillon, 9. und 12. Kompanie standen bereit an die Stelle der 3. und 10. Kompanie zu rücken, sobald diese vorgestürmt waren. Anschließend an 3. Kompanie standen in vorderer Linie 2., 4., 1. Kompanie, 11. Kompanie und zwei Kompanien Pionier-Bataillon 27 in der Mulde hinter der Stellung bereit. 4.40 Uhr nachmittags gab der Regimentskommandeur, selbst in vorderer Linie befindlich, den befehl zum Angriff.
Aus den Sappenköpfen springen die ersten Leute der 3. Kompanie vor. Ein Maschinengewehr feuert auf den nur 40 Meter entfernten feindlichen Graben, andere Tapfere folgen. Nun sind sie am feindlichen Graben. Krachend fallen die Reisigdächer auf die Besatzung. Zwei Offiziere, 50 Mann werden gefangen, was sich nicht ergibt, wird niedergemacht; vorwärts stürmen 3. und 10. Kompanie und Pioniere.
Nun befiehlt der Regimentskommandeur auch die 2. Kompanie vor. Diese schwenkt rechts und vorwärts gehts über 5 – 6 feindliche Gräben. Südlich der Mulde sieht man die fliehenden Franzosen die Höhe hinaufeilen; nun zeigt auch der in vorderer Linie eingebaute Geschützzug seine Wirkung. 4. und 1. Kompanie schließen sich ebenfalls rechts einschwenkend dem Angriff an.
Da entschließt sich der Regimentskommandeur auch die Höhe südlich der Mulde zu nehmen und setzt 11. und die beiden Pionier-Kompanie 27 zum Angriff am rechten Flügel an. Unter großen Verlusten erreicht der Angriff die Höhe.
Um 6.00 Uhr abends trifft das herangeholte II. Bataillon ein und stellt sich für einen möglichen feindlichen Gegenstoß mit 6. und 7. hinter dem rechten, mit 5. und 8. Kompanie und Bataillonsstab hinter dem linken Flügel bereit. Ein Eingreifen war jedoch nicht nötig, da der Feind sich vollkommen ruhig verhielt.
Um 500 Meter war der linke Flügel des Regiments vorwärts gekommen. Während bisher die Linie mit Front Ost-Südost verlief, stand jetzt das Regiment mit Frint nach Süden auf einer Höhenlinie, die den gegenüberliegenden Rücken beherrschte, auf dem die feindlichen Verbindungen zum Erdwerk liefen
So war durch den selbständig und verantwortungsfreudig gefassten Entschluss des Regimentskommandeurs ein glänzender Erfolg erreicht worden, der vor allem der Division viel kostbare Munition für schwere Artillerie und Minenwerfer sparte.
Die Verluste des Regiments am 3. und 4. November betrugen an Toten: 5 Offiziers-Stellvertreter (Kühn, Hartmann, Bergdolt, Grimmler, Weichert), 72 Unteroffiziere und Mannschaften. An Verwundeten: 2 Offiziers-Stellvertreter (Habersang, Wolfrun) etwa 100 Unteroffiziere und Mannschaften.“
Man begrub Friedrich Wilhelm Daum auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab.
Der Vater von Friedrich Wilhelm Daum, Heinrich Daum, war königlicher Pfarrer.
Todesanzeige von Friedrich Wilhelm DaumFoto von Friedrich Wilhelm Daum
Der Soldat Michael Kraus wurde am 27.12.1893 in Haag in Bayern geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Ursensollen. Er arbeitete als Bäcker in München. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 1. Kompanie des 15. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernes Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 03.12.1916 fiel er im Alter von 22 Jahren bei Saint-Mihiel in der Nähe von Verdun. Die Stellungen, bei denen er getötet wurde, lagen bei Chauvoncourt und Menonville.
Lage des Todesortes:
Man begrub Michael Kraus auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 1, Grab 178.
Sterbebild von Michael KrausRückseite des Sterbebildes von Michael Kraus
Der Soldat Sebastian Strauß wurde am 21.05.1882 in Bad Kohlgrub und war Fabrikarbeiter in Schongau. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 5. Kompanie des 15. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Ende 1914 wurde er im Gefecht leicht verwundet. Am 12.09.1915 fiel er dann im Alter von 33 Jahren.
Die Lage des Grabes von Sebastian Strauß ist unbekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass seine Gebeine, wenn sie geborgen wurden, anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel begraben wurden, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.
Landsturmmann Konrad Deinböck, gefallen am 07.09.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 2, Grab 320;
Ersatz-Reservist Wendelin Baur, gefallen am 12.09.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 4, Grab 160;
Landsturmmann Franz Assinger, gefallen am 14.09.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
Landsturmmann Andreas Völkl, gefallen am 13.09.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 5, Grab 134;
Unteroffizier Jakob Hartmann, gefallen am 06.09.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 5, Grab 118.
Sterbebild von Sebastian StraußRückseite des Sterbebildes von Sebastian Strauß
Der Soldat Karl Ringlstetter stammte aus der bayerischen Gemeinde Attenhofen und war der Sohn eines Hofbesitzers. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 2. Kompanie (Verlustliste: 3. Kompanie) des 11. bayerischen Infanterie-Regiments als Reservist. Am 05.05.1915 fiel er während eines Angriffs im Wald von Ailly im Alter von 24 Jahren durch Kopfschuss.
Über den Todestag und die Todesumstände von Karl Ringstetter berichtet die Regimentsgeschichte des 11. bayerischen Infanterie-Regiments:
„Ein eigener schwerer Angriff am 05.05. brachte die gesamte im April verlorengegangenen Linien wieder restlos in den Besitz des III. bayerischen Armee-Korps. Überraschend, nach kurzem Artillerievorbereitungsfeuer, stürmte das Regiment Carl, beiderseits eingerahmt von je einem Regiment der neu aufgesetzten 80. Infanterie-Brigade gegen die französischen Gräben an; in kurzer Zeit waren alle ehemaligen deutschen Linien wiedergewonnen und darüber hinaus noch die frühere vorderste Stellung der Franzosen besetzt. Mit einem Schlag war die Ruhe im Wald von Ailly hergestellt. Leider fiel gleich zu Beginn des Sturms der tapfere Kommandeur des Bataillons 11. Regiment, Major Georg Vogl.“
Offiziell ist für Karl Ringlstetter keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Troyon beigesetzt wurde, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitabschnitt fielen, u. a.
Gefreiter Sebastian Roithmeier, gefallen am 05.05.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 13, Grab 134,
Leutnant Josef Mandl, gefallen am 05.05.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 12, Grab 20,
Reservist Jakob Schrögmeier, gefallen am 06.05.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 12, Grab 87.
Sterbebild von Karl RinglstetterRückseite des Sterbebildes von Karl Ringlstetter
Der Soldat Josef Zitzelsberger stammte aus Attenkofen, einem Ortsteil der bayerischen Stadt Landshut, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg diente er als Gefreiter in der Maschinengewehr-Abteilung des 6. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 14.08.1915 verstarb er im Alter von 22 Jahren bei Saint-Mihiel in Folge eines Unglücksfalls.
Man begrub Josef Zitzelsberger auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 11, Grab 176.
Der Soldat Ernst Küspert wurde am 12.08.1882 in Poppenlauer geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Maßbach. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Oberleutnant und Kompanieführer in der 10. Kompanie des 19. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 26.09.1914 fiel er im Bois d’Ailly in der Nähe von Saint-Mihiel.
Über den Todestag und die Todesumstände von Ernst Küspert berichtet die Regimentsgeschichte des 19. bayerischen Infanterie-Regiments:
„Am 26. September steht das Regiment in der am 25. eingenommenen Stellung, und zwar mit dem I. Bataillon im Anschluss an das 11. regiment beiderseits des Sträßchens, das von der Straße Apremont – Saint-Mihiel nach Ailly führt mit Sicherung an der Maas; das III. Bataillon im Bois d‘ Ailly, von der großen Schneise bis zur Ferme Denexiéres; das II. Bataillon an der großen Straße bei Punkt 362.
1. und 8. Kompanie, die am Abend des 25. September als Brigadereserve nach Woinville gezogen worden waren, wurden dem 7. Infanterie-Regiment zu einem Feuervorstoß gegen das Bois Brûlé zur Verfügung gestellt. Der Feind hatte ohne ernstlich daran verhindert worden zu sein, von Süden her stärkere Kräfte allmählich in den Wald vorgeschoben und stand dem 7. Infanterie-Regiment im Bois Brûlé und beiderseits der Louviérestraße auf nächste Entfernung gegenüber, vor dem Abschnitt des 19. Infanterie-Regiments hielt er den Nordteil des Bois Mullot besetzt.
Da das Regiment einen Abschnitt von zirka 4 Kilometer zu decken und einen feindlichen Durchbruch unter allen Umständen zu verhindern hatte, war eine Dreiteilung nicht mehr möglich, die Ablösung der vordersten Sicherungsglieder musste von den Bataillonen bzw. Kompanien selbst durchgeführt werden.“
Dabei wurde Ernst Küspert getötet.
Man begrub Ernst Küspert auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab.
Der Soldat Oskar Salffner wurde am 06.03.1884 in Breitsbronn Mittelfranken geboren. Er war königlicher Finanzassessor in Würzburg. Im Ersten Weltkrieg diente er als Leutnant der Reserve in der 11. Kompanie des 21. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet.
Am 27.09.1914 fiel er im Alter von 30 Jahren bei Loupmont.
Die Burschenschaft Germania Erlangen, der er als Alter Herr angehörte, veröffentlichte diese Todesanzeige. 63 Mitglieder der Burschenschaft fielen im Ersten Weltkrieg oder werden vermisst.
Man begrub Oskar Salffner auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 3, Grab 533.
Der Soldat Xaver Zisler wurde am 27.02.1889 in Lesmannsried als Sohn eines Landwirts geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Dachselsried. Im Ersten Weltkrieg diente er als Reservist in der 6. Kompanie des 11. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 27.12.1914 (Verlustlisten und Volksbund: 28.12.1914) wure er im Alter von 25 Jahren bei den ersten Kämpfen bei Saint-Mihiel an der Maas, wenige Kilometer von Verdun entfernt, schwer verwundet und verstarb.
Man begrub Xaver Zisler auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 1, Grab 98.