Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.294: Josef Haderer

Der Soldat Josef Haderer stammte aus der bayerischen Gemeinde Gangkofen und war der Sohn eines Getreidehändlers. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 7. Kompanie des 24. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem Verdienstkreuz 3. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Am 22.03.1918 wurde er während der Durchbruchsschlacht bei Saint-Quentin – La Fère in der Nähe von Jussy durch einen Granatsplitter schwer verwundet. Am 02.05.1918 verstarb er nach 39 Monaten Kriegsdienst im Alter von 24 Jahren im Reservelazarett Trier an den Folgen der schweren Verwundung.

Über die Umstände seiner schweren Verwundung schreibt die Regimentsgeschichte des 24. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Das Regiment blieb im Laufe des Nachmittags des 21.03.1918 in der erreichten Linie: Straße Essigny – Beney-Südostrand Essigny liegen. In der Nacht vom 21./22.03.1918 wurde die 10. preußische Infanterie-Division eingeschoben. Am frühen Morgen des 22.03. lösten Teile der 10. Infanterie-Division das 24. Infanterie-Regiment ab. Es stand nunmehr als Regiment 2. Linie hinter dem 1. und 2. Infanterie-Regiment.

Der durch die Kämpfe schwer erschütterte Gegner hatte sich offenbar schon bald nach Eintritt der Dunkelheit am 21.03. hinter den Crozatkanal zurückgezogen, so dass die deutschen Truppen am Vormittage des 22.03. den Vormarsch ohne Widerstand aufnehmen konnten.

Das 24. Infanterie-Regiment überschritt am 22.03., immer noch in 2. Linie, um 1 Uhr mittags im Regimentsverband die Fayferme. Um 1.30 Uhr wurde der Bahndamm Lizerolles erreicht. Das I. Bataillon traf erst einige Stunden später ein.

Um 6 Uhr abends erhielt das Regiment den Befehl, den Übergang über den Kanal westlich Jussy zu erzwingen, nachdem zuerst das 2. bayerische Infanterie-Regiment dazu ausersehen gewesen war. Das Unternehmen sollte um 9 Uhr abends bach Artillerievorbereitung durchgeführt werden. Um die befohlene Zeit waren jedoch die Vorbereitungen für den Angriff noch nicht beendet. Das Regiment entschloss sich daher, den Übergang an einem späteren Zeitpunkt zu versuchen. Unter dem Schutze überhöhend schießender Maschinengewehre, dem Feuer der Begleitbatterie und der Minenwerfer des Regiments gelang es den Pionieren, zwei Schnellbrücken über den sehr tiefen und mit Wasser gefüllten Kanal zu schlagen.“

Die Lage des Grabes von Josef Haderer ist nicht beim Volksbund registriert. Ich bin mir jedoch recht sicher, dass er auf dem militärischen Teil eines Friedhofs in Trier begraben wurde und dass sein Grab noch heute existiert.

Sterbebild von Josef Haderer
Rückseite des Sterbebildes von Josef Haderer

Sonderbeitrag: Heinrich Braun, 116. Reserve-Infanterie-Regiment

Der Soldat Heinrich Braun wurde am 15.01.1887 in Daubringen geboren, einem Ortsteil der hessischen Stadt Staufenberg. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Wehrmann und Musketier in der 5. Kompanie des 116. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 24.09.1914 wurde er bei Servon an der Marne schwer verwundet. Am 02.12.1914 verstarb er im Alter von 27 Jahren im 2. Reserve-Lazarett in Trier an seinen Wunden. Die Regimentsgeschichte berichtet irrtümlich, er sei an einer Krankheit gestorben.

Über den Tag und die Umstände seiner schweren Verwundung berichtet die Regimentsgeschichte des 116. Reserve-Infanterie-Regiments:

„24.09.1914 Morgens Befehl zum Erneuern des Angriffs. Reserve-Infanterie-Regiment 116 auch in vorderster Linie. 12 Uhr soll ohne Rücksicht auf die Nachbarn angetreten werden. Sofort setzt heftiges feindliches Artilleriefeuer ein, I. gewinnt Gelände, II. nicht. Abends Befehl, nach Absuchen des Gefechtsfeldes in die alte Stellung zurückzugehen. Verluste: 8 Offiziere und Offizierstellvertreter. Gefallen Offizierstellvertreter Ringen; verwundet Oberleutnant der Reserve Ockel, Oberleutnant der Landwehr Sprengel, Leutnant der Reserve Stimmel, Schemenski, Offizierstellvertreter Handwerk, Schürmann, Anton. Verluste an Unteroffizieren und Mannschaften: 30 tot, 104 verwundet. Die Gefechtsstärke des Regiments beträgt noch 15 Offiziere, 1.094 Unteroffiziere und Mannschaften. Ausgerückt war das Regiment mit 71 Offizieren, 2.852 Unteroffizieren und Mannschaften.“

Man überführte den Leichnam von Heinrich Braun in seinen Heimatort Daubringen und begrub ihn dort auf dem örtlichen Friedhof. Das Grab wurde inzwischen eingeebnet. Seinen Grabstein setzte man vor das Kriegerdenkmal um.

Grabstein von Heinrich Braun

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Sonderbeitrag Frankfurter Volkszeitung 17: Theodor Hirsch

Der Soldat Theodor Hirsch stammte aus der hessischen Stadt Frankfurt am Main. Er wurde am 21.10.1885 geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Unteroffizier der Reserve in der 1. Batterie der Ersatz-Abteilung des 63. Feldartillerie-Regiment. Am 07.03.1915 verstarb er nach schwerer Verwundung bei den Kämpfen bei Roye an der Somme im Alter von 29 Jahren im Reserve-Lazarett Trier.

Man überführte Theodor Hirsch nach Frankfurt in seine Heimatstadt. Dort wurde er auf dem jüdischer Friedhof begraben.

Todesanzeige für Theodor Hirsch in der Frankfurter Volkszeitung vom 20.03.1915