Der Infanterist Johann Peter stammte aus Gossersdorf, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Konzell, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er im 10. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment. Er wurde mit dem Eisernes Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 17.02.1917 fiel er im Alter von 19 Jahren durch einen Minenvolltreffer bei Brebières, zwischen Gavrelle und Scarpe.
Man begrub Johann Peter zuerst in Brebières. Später wurde er auf den Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast in Block 15 Grab 45 umgebettet.
Sterbebild von Johann PeterRückseite des Sterbebildes von Johann Peter
Während meines derzeitigen Sommerurlaubs in Le Tréport in der Normandie stieß ich durch Zufall auf einen britischen Soldatenfriedhof. Interessant ist, dass auf diesem Soldatenfriedhof auch drei deutsche Soldaten des Ersten Weltkrieges begraben liegen. Sie wurden nicht, wie sonst üblich, nach dem Krieg auf einen deutschen Soldatenfriedhof umgebettet. Es handelt sich dabei um folgende Gefallenen:
Der Gefreite Alfred Meyer stammte aus der Stadt Bochum im heutigen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 8. Kompanie des 15. Infanterie-Regiment. Am 05.06.1915 starb er in Gefangenschaft, in die er während der Schlacht bei La Bassee und Arras geraten war. Man begrub ihn in Block 1 Reihe O Grab 4
Grab von Alfred Meyer
Ersatz-Reservist Theodor Schug aus Hörschhausen im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz. Er kämpfte in der 5. Kompanie des 57. Infanterie-Regiment. Er fiel am 27.05.1916 (Regimentsgeschichte: gestorben am 27.05.1915) und wurde in Block 2 Reihe M Grab 7 begraben.
Grab von Theodor Schug
Der Musketier Karl Terner stammte aus der Hauptstadt des heutigen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 3. Kompanie des 57. Infanterie-Regiment. Am 23.05.1916 (Regimentsgeschichte: 23.05.1915) starb er in französischer Kriegsgefangenschaft. Man begrub ihn in Block 2 Reihe M Grab 8.
Grab von Karl Terner
Hier ein paar fotografische Eindrücke des Friedhofs, der ausgesprochen gut gepflegt wird:
Der Soldat Friedrich von Bismarck wurde am 23.07.1870 in Magdeburg geboren, der Hauptstadt des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Er war der Enkel des Reichskanzlers Otto von Bismarck. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Oberstleutnant und Regimentsführer im Regimentsstab des 1. Garde-Regiment zu Fuß. Am 05.11.1916 fiel er im Alter von 46 Jahren auf der Maisonette-Höhe in der Nähe von Bernes (⇒ Google Maps) östlich Péronne. Hier wurde er auch zunächst begraben. Später wurde er umgebettet auf den Soldatenfriedhof Le Sourd.
Über den Todestag und die Todesumstände von Friedrich von Bismarck berichtet die Regimentsgeschichte des 1. Garde-Regiments zu Fuß:
„5. November: Die feindliche leichte Artillerie war sehr tätig. 8.05 Uhr vormittags erhielt bei der Beobachtung des Gegners aus dem Schützengraben der Regimentsführer Oberstleutnant von Bismarck einen einzelnen, wohlgezielten Gewehrschuss in den Kopf und starb kurz darauf. Ein schwerer Verlust für das Regiment! Oberstleutnant von Bismarck war ein wahres Soldatenkind. Wie seinen Vater 1870 bei Beaumont traf ihn hier im Dienste für König und Vaterland, für Kaiser und Reich das feindliche Blei. Seit seinem Dienstantritt hatte er dem Regiment angehört und mit ihm den Feldzug von Anfang an mitgemacht. Sein ehrenhafter, kristallklarer Charakter, sein gütiges Herz und sein bescheidenes, fröhliches Wesen machten ihn zum wahren, fürsorglichen Vater seiner Untergebenen und treusten Helfer seiner Kameraden. Sein Geist lebt deshalb weiter in unseren Reihen, uns zu steter Pflichttreue anfeuernd. Nie wird das Regiment diesen altpreußischen Soldaten und Edelmann vergessen! Hauptmann Küpper hielt an die am Regiments-Gefechtsstand versammelte Bereitschaftskompanie eine kurze Ansprache, dann wurde der Sarg, von acht Offizieren getragen, nach der Dürrbrücke gebracht. In Bouvincourt erwies das unter präsentiertem Gewehr spalierstehende Sempertalisbataillon seinem gefallenen Kommandeur die letzte Ehre.“
Major von Bismarck und Oberleutnant Matuschka im Gefechtsstand bei Tahure im Januar 1915
Sterbebild von Friedrich von BismarckAufbahrung des auf der Maisonette-Höhe am 05.11.1916 gefallenen Oberstleutnant von BismarckTrauerfeier für Oberstleutnant von Bismarck in Bernes östlich Peronne
Der Leutnant Hans Tissen wurde am 12.10.1920 in Kranenburg geboren, im heutigen Nordrhein-Westfalen. Im Zweiten Weltkrieg diente er in einer Stabsbatterie und wurde mit dem Kriegsverdienstkreuz ausgezeichnet. Am 29.11.1944 fiel er im Alter von 24 Jahren durch einen Granatsplitter.
Zunächst wurde Hans Tissen in Bitschweiler begraben (französisch: Bitschwiller-lès-Thann). Später wurde sein Leichnam auf den Soldatenfriedhof Cernay in Block 13, Reihe 5, Grab 103 umgebettet.
Während eines sehr schönen Spaziergangs mit meiner Freundin ❤ auf dem Bornheimer Friedhof stieß ich auf das Grab des im Ersten Weltkrieges gefallenen Soldaten Paul Kraft. Hier meine Rechercheergebnisse zu seinem Schicksal:
Der Soldat Paul (Emil Karl) Kraft wurde am 13.12.1880 in Frankfurt am Main geboren und war Fabrikant von Beruf. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Vizefeldwebel in der 3. Kompanie des 81. Infanterie-Regiments. Nach schwerer Verwundung bei den Kämpfen an der Somme (Frankreich) bei Roye–Andechy verstarb er am 30.07.1915 im Alter von 34 Jahren im Lazarett Nesle.
Man begrub Paul Kraft zunächst im militärischen Bereich des Frankfurter Hauptfriedhofes, am 12.9.1946 bettete man ihn jedoch in das Familiengrab auf dem zivilen Friedhof in Frankfurt-Bornheim um. Dort ruhen seine Gebeine noch heute.
Das Grab von Paul Kraft auf dem Friedhof Frankfurt – Bornheim
Der Landsturmmann Josef Meindl stammte aus Fischaitnach, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Viechtach. Am 04.09.1917 wurde er durch eine Maschinengewehrkugel schwer verwundet. Am 05.09.1917 verstarb er an seiner schweren Verwundung in Nordfrankreich.
Zunächst wurde Josef Meindl in Dou begraben. Er wurde jedoch umgebettet auf den Soldatenfriedhof Annoeullin in Block 4, Grab 316.
Sterbebild von Josef MeindlRückseite des Sterbebildes von Josef Meindl
Der Gymnasiallehrer Georg Martin Krug stammte aus Viereth in Oberfranken (Bayern) und wurde am 11.11.1880 geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 12. Kompanie des 17. bayerischen Infanterie-Regiments als Unteroffizier und Offiziersaspirant. Er fiel am 13.06.1918 bei den Kämpfen an den Flüssen Avre und Matz in der Nähe der französischen Gemeinde Chevincourt.
Zunächst wurde Georg Martin Krug im Schlosspark Bertancourt in der Nähe von St. Quentin begraben. Später wurde er auf den Soldatenfriedhof Nampcel in Block 7, Grab 357, umgebettet.
Sterbebild von Georg Martin KrugRückseite des Sterbebildes von Georg Martin Krug
Der theoretische Weg von Georg Martin Krug von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:
Der Pionier Josef Dittscheid wurde am 29.04.1897 in Oberplag, heute ein Ortsteil der rheinland-pfälzischen Gemeinde Asbach geboren. Er hatte zwei Brüder und drei Schwestern und war Mitglied der Marianischen Jünglings-Congregation. Im Ersten Weltkrieg diente er seit dem 25.05.1916 in der 4. Kompanie des 2. Minenwerfer-Bataillons. Am 24.04.1917 fiel er im Alter von 19 Jahren in Frankreich.
Sein erstes Grab fand Josef Dittscheid in bei Liesse bei Laon. Später wurde er auf den Soldatenfriedhof Sissonne in Block 8, Grab 900 umgebettet.
Sterbebild von Josef DittscheidRückseite des Sterbebildes von Josef Dittscheid
Der Bauerssohn Georg Schrank stammte aus Urtl heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Walpertskirchen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 4. Kompanie des 3. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Soldat. Am 13.07.1915 fiel er im Alter von 30 Jahren bei den Kämpfen um Arras bei Thélus. Zunächst begrub man ihn bei Thélus.
Man bettete Georg Schrank später auf den Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in ein Massengrab um.
Sterbebild von Georg SchrankRückseite des Sterbebildes von Georg Schrank
Der theoretische Weg von Georg Schrank von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:
Der Maler Alfons Oellinger wurde am 07.01.1910 in Landau an der Isar geboren. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er als Obergefreiter in einem Infanterie-Regiment. Am 11.04.1942 wurde er verwundet Am 14.04.1942 (laut Volksbund am 11.04.1942) verstarb er im Alter von 32 Jahren im Osten bei, Teterina, Feldlaz. 35
Alfons Oellinger wurde auf einem ungeordneten Friedhof bei Teteri / Gagarin in Russland begraben. Dort ruhen seine Gebeine noch heute und sollen in Zukunft auf einen Soldatenfriedhof des Volksbundes umgebettet werden.
Sterbebild von Alfons OellingerRückseite des Sterbebildes von Alfons Oellinger
Umfang der Datenbank und der Recherchen
In der Datenbank von Geschichte hautnah sind inzwischen 6.115 Datensätze von Gefallenen des Ersten Weltkriegs eingegeben. Hinter jedem Datensatz steht ein Schicksal, stehen Trauernde, stehen sinnlose Tode. Jedes Schicksal wurde recherchiert. Bis zum 15.01.2033 sind die Beiträge mit diesen Daten vorproduziert. Bis zu diesem Datum wird Tag für Tag ein Schicksal an dieser Stelle veröffentlicht.