Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.366: Max Schmittner

Der Soldat Max Schmittner wurde am 03.11.1895 in Oberbabing (Ortsteil der bayerischen Gemeinde Velden (Vils)) geboren und war der Sohn eines Mühlenbesitzers. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 8. Kompanie des 3. bayerischen Infanterie-Regiment. Man zeichnete ihn mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse aus. Am 16.11.1916 (Regimentsgeschichte: 17.11.1916) fiel er im Alter von 21 Jahren während der Schlacht von Targu Jiu in Rumänien durch.

Über die Todestage von Max Schmittner schreibt die Regimentsgeschichte des 3. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Und da es im strömenden Regen erst mit Einbruch der Dunkelheit vor der Ortschaft eintraf, musste der Sturm auf den nächsten Morgen (16.11.) verschoben werden. An ihm nahm dann noch die eben dort eingetroffenen Eskadrons 2./7. und 3./7. bayerisches Chev.-Regiment unter Rittmeister Graf Preysing flotten Anteil. Als Budieni genommen war, trat die Division mit II/3. bayerisches Infanterie-Regiment als Vortrupp wieder an und beließ I./3. bayerisches Infanterie-Regiment zunächst bei Budieni. III./3. bayerisches Infanterie-Regiment, das mit zwei Kompanien von Pitesti din Deal her ebenfalls auf Budieni angetreten, dort aber nicht mehr zum Eingreifen gekommen war, hatte die Division als rechte Seitendeckung längs der Bahnlinie zu begleiten.

Schon bei Pojogeni traf man wieder auf Feind, anscheinend eine Nachhut. Der Regimentskommandeur entwickelte II./3 und nach dem Herankommen von III./3. bayerisches Infanterie-Regiment noch dieses. Der Feind nahm den Nahkampf nicht an. Beim weiteren Vorgehen wurde dem Regimentskommandeur die Führung des rechten Flügels der Infanterie der Division übertragen. Da II./3. bayerisches Infanterie-Regiment durch sein Vorgehen auf Targu Carbunesti (auf anderen Karten Petresti genannt) zur mittleren Gruppe (Schulz) kam, bestand die rechte Flügelgruppe aus II./ 3. bayerisches Infanterie-Regiment und I./ 22. bayerisches Infanterie-Regiment. Diese Gruppe folgte dem auf die südlichen Höhen abziehenden Gegner durch Comanesti und schob zur Sicherung kurz vor Einbruch der Dämmerung eine Kompanie auf den Nordostausläufer der Höhe Curmatura (südlich Comanesti) vor. I./ 3. bayerisches Infanterie-Regiment war im Laufe des Tages bei Budieni von einem Bataillon der 109. Infanterie-Division abgelöst und von der 11. bayerischen Infanterie-Division nach Colibasul in Unterkunft befohlen worden.

Am 17.11. wurde das Vordringen nach Süden fortgesetzt. Der Regimentskommandeur fürhrte zunächst III./3. bayerisches Infanterie-Regiment und I./22. bayerisches Infanterie-Regiment als rechte Flügelgruppe auf die Curmaturahöhe herauf. Dann wurden die Gruppen anders gebildet. I./22. bayerisches Infanterie-Regiment und ein preußisches Bataillon wurden eine gesonderte rechte Flügelgruppe. Dem Regimentskommandeur wurde außer dem III./3. bayerisches Infanterie-Regiment noch das 26. Infanterie-Regiment (ohne II./26.) unterstellt. Die Gruppe hatte am Ostabfall der westlichen Gilorttalhöhe über Rogojani auf Boja vorzustoßen. II./3. bayerisches Infanterie-Regiment aber war mit III./22. bayerisches Infanterie-Regiment der linken Flügelgruppe (Vogt) unterstellt und hatte dort einen schweren Kampf zu bestehen. Diese Gruppe wurde im Vorgehen auf dem östlichen Gilortufer von Petresti (Targu Carbunesti) auf Tupsani von überlegenen feindlichen Gegenangriffen hart bedrängt. Die nördlich Petresti (Targu Carbunesti) stehende Artillerie, das der Gruppe von der Division zur Verfügung gestellte I./3. und flankierendes Eingreifen von Teilen des III./3. bayerisches Infanterie-Regiment vom westlichen Gilortufer her wandten den kritischen Kampf nachmittags endlich zum Sieg. Tupsani wurde noch abends im Ortskampf genommen. II./3. bayerisches Infanterie-Regiment nächtigte mit dem Hauptteil in Bidinul. Unterdessen hatte westlich des Gilort III./3. bayerisches Infanterie-Regiment im Verein mit einem Bataillon Infanterie-Regiments 26 Boja genommen und fand spät abends in Socul wieder Anschluss an die rechte Flügelgruppe (Werkmann).“

Die Lage des Grabes von Max Schmitt ist, wie meist bei Gefallenen des Ersten Weltkrieges in Rumänien, unbekannt.

Sterbebild von Max Schmittner
Rückseite des Sterbebildes von Max Schmittner

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.365: Valentin Scheibl

Der Soldat Valentin Scheibl wurde am 30.05.1891 in Übl geboren und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Ersatz-Reservist in der 6. Kompanie des 16. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 13.03.1915 fiel er im Alter von 24 Jahren bei Neuve Chapelle und Biez durch schwere Verwundung.

Offiziell ist für Valentin Scheibl keine Grablage bekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Lens-Sallaumines begraben wurde, wo auch seine Regimentskameraden beigesetzt wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Infanterist Benno Bauer, gefallen am 12.03.1915 bei Neuve-Chapelle, begraben auf dem Soldatenfriedhof Lens-Sallaumines in einem Massengrab;
  • Infanterist Franz Xaver Neubauer, gefallen am 12.03.1915 bei Neuve-Chapelle, begraben auf dem Soldatenfriedhof Lens-Sallaumines in einem Massengrab;
  • Feldwebelleutnant Johann Schaller, gefallen am 12.03.1915 bei Neuve-Chapelle, begraben auf dem Soldatenfriedhof Lens-Sallaumines in einem Massengrab;
  • Offiziersstellvertreter Joseph Däntl, gefallen am 12.03.1915 bei Neuve-Chapelle, begraben auf dem Soldatenfriedhof Lens-Sallaumines in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Valentin Scheibl
Rückseite des Sterbebildes von Valentin Scheibl

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.359: Karl Zwiflsberger

Der Soldat Karl Zwiflsberger stammte aus Pfenningbach, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Neuburg am Inn, und war Zimmermann von Beruf. Im Ersten Weltkrieg diente er als Landwehrmann in der 12. Kompanie des 2. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 20.07.1915 fiel er im Alter von 30 Jahren zu Beginn der 2. Schlacht bei Münster in den Vogesen am Schratzmaennele durch Verschüttung.

Über den Todestag und die Todesumstände von Karl Zwiflsberger schreibt die Regimentsgeschichte des 2. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments:

Die zweite Schlacht um Münster

Die Gefechte am Lingekopf, Schratzmaennele und Barrenkopf am 20., 22., 26. und 27.7.1915

Der Regiments-Kommandeur ordnete am 19. in Voraussicht des feindlichen Angriffs an, dass die am Bärenstall befindliche Kompanie der Regiments-Reserve (9. Kompanie unter Oberleutnant Voigt) mit 1 Zug den in der Nordwestecke des Barrenkopfes befindlichen, stark erschütterten Zug der 6. Kompanie abzulösen und die 2. Linie am Schratzmaennele und im Sattel zwischen Schratzmaennele und Barrenkopf zu besetzen habe. Eine Kompanie der Brigade-Reserve wurde als Ersatz für die 9. Kompanie am Bärenstall zur Verfügung des rechten Regiments-Abschnitts angefordert. Die 12. Kompanie traf 1.00 Uhr morgens am Bärenstall ein. Für die Divisions-Reserve, II. Landwehr-Infanterie-Regiment 1, war Besichtigung auf dem Exerzierplatz Colmar für den 20. vormittags angesetzt. Der Antrag des Kommandeurs Landwehr-Infanterie-Regiment 2, dass diese ausfallen und das Bataillon zum Heranziehen für den bevorstehenden Kampf bereitgestellt werden möchte, wurde abgewiesen.

Am 20. 5.00 Uhr morgens begann der Feind mit der planmäßigen Zerstörung unserer Stellung vom Schratmaennele bis zum Eichwald einschließlich mit allen Kalibern des Feldkriegs, gegen den Sattel zwischen Schratzmaennele und Barrenkopf auch mit schweren Minen. Auch die Regiments-Reserve-Stelle in Hohrod und die rückwärtigen Straße und Wege wurden stark beschossen.

Der Regiments-Kommandeur forderte beim Landwehr-Feld-Artillerie-Regiment 6 die kräftigste Erwiderung des feindlichen Feuers gegen Großen Hörnleskopf, Combekopf und die feindliche Stellung bei Mittelbühl an, beantragte die Heranziehung der zweiten Kompanie der Brigade-Reserve (11. Kompanie) mit 1 MG-Zug nach dem Bärenstall, setzte von der Regiments-Reserve (10. Kompanie) in Hohrodberg 2/3 nach der Badener Hütte, am Südosthange des Barrenkopfes gelegen, in Marsch und stellte 1 Zug dem linken Unterabschnitt im Eichwald zur Verfügung. Der dringende Antrag, die Besichtigung des II./Land.Inf.Rgts. ausfallen zu lassen, wurde abermals abgelehnt.

Der Regiments-Kommandeur begab sich mit dem Regiments-Stab nach dem entscheidenden Punkte des Kampfes, nach der Badener Hütte am Barrenkopf. Dieser Berg bildete den rechten Stützpunkt für unsere Münstertal-Front. Wenn er fiel und sich die feindliche Angriffsbewegung nach links über den anschließenden Kleinkopf fortsetzte, waren das Münstertal und die südlich dieses Tales gelegene Stellung der 8. bayerischen Reserve-Division auf dem Reichsackerkopf und Hilsenfirst stark gefährdet, wenn nicht unhaltbar.

Die Stellung des Landwehr-Infanterie-Regiments 2 war am 20. morgens folgendermaßen besetzt:

Im rechten Regimentsabschnitt stand in erster Linie das II. Bataillon in der Reihenfolge

5. Kompanie am Schratzmaennele

6. Kompanie im Sattel, an der zerschossenen Nordwestecke des Barrenkopfs 1 Zug der 9. Kompanie

7. Kompanie am Westhange des Barrenkopfs und Kleinkopfs

8. Kompanie im Sattel zwischen Kleinkopf und Eichwald bei Hinterberg und Gebräch;

in zweiter Linie

2/3 9. Kompanie auf dem Schratzmaennele und im Sattel zum Barrenkopf;

in Reserve

11. und 12. Kompanie am Bärenstall östlich Schratzmaennele, 2/3 10. Kompanie bei der Badener Hütte;

Stab II. und III. Bataillon am Bärenstall.

Der linke Regimentsabschnitt war vom I. Bataillon besetzt in der Reihenfolge:

2. Kompanie Westrand des Eichwald,

3. Kompanie Katzensteine,

4. Kompanie Muschlersberg,

  1. Kompanie Rebberg;
    in Reserve

1 Zug der 10. Kompanie am Eichwald, Ostrand

hier auch Stab I. Bataillon

Jedes Bataillon hatte 1 MG-Zug.

Der Schwerpunkt der Verteidigung war also auf den wichtigeren rechten Flügel gelegt.

Das feindliche Zerstörungsfeuer hielt unentwegt, mit wenigen Pausen, an und richtete besonders auf dem Südhange des Schratzmaennele, im Sattel zwischen Schratzmaennele und Barrenkopf und auf diesem selbst starke Verwüstungen an. Unsere erste Linie im Sattel wurde mitsamt ihrer Besatzung verschüttet, auch die zweite Linie schwer beschädigt. Die Barrenkopf-Besatzung in der Nordwestecke wurde derart gelichtet, dass 1 Zug der 10. Kompanie zu ihrer Auffüllung eingesetzt werden musste. Auch Oberleutnant Reck musste die 12. Kompanie zur Besetzung der weiten Lücken, die die zweite Linie im Sattel aufwies, ausgeben. Oberleutnant Roder begab sich im heftigsten Artilleriefeuer zu der kämpfenden Truppe vor, um den Zusammenhang zwischen Schratzmaennele- und Barrenkopf-Besatzung wieder herzustellen.

Um 1.30 Uhr nachmittags gingen starke feindliche Infanterie-Linien aus der Sturmstellung bei Glasborn zum Sturm vor, fluteten aber vor unserem sofort einsetzenden Infanterie- und MG-Feuer in ihre Ausgangsstellung zurück.

Das feindliche Artilleriefeuer setzte mit erhöhter Stärke wieder ein. Um 3.00 Uhr nachmittags wurde es nach rückwärts und besonders stark gegen die Straße Bärenstall-Wahlenstall-Schneiden verlegt. Die Umgebung der Badener Hütte war in dichte Rauchwolken gehüllt. Wiederum trat der Feind in 5 losen Wellen hintereinander zum Sturm an. Wieder prasselten den feindlichen Alpenjägern die Infanterie- und MG-Geschosse der bayerischen Landwehr, die die Hölle des feindlichen Artilleriefeuers überstanden hatte, entgegen.

Am Fuße des Schratzmaennele geriet der Feind überraschend in das Feuer unserer von ihrem kaltblütigen Führer, Hauptmann Pausch, geleiteten 5. Kompanie. Unsere neu angelegte 1. Linie war vom Feinde nicht entdeckt worden und daher von seinem Artilleriefeuer verschont geblieben. Er machte hier gar keine Fortschritte. Wohl aber nahm er rechts der 5. Kompanie Besitz von dem vom Landwehr-Infanterie-Regiment 1 angelegten, aber nicht besetzten Graben am Westhange des Lingekopfes und bedrängte von hier aus stark den rechten Flügel dieser Kompanie und besonders auch die Lingekopf-Besatzung des Landwehr-Infanterie-Regiments 1.

Weiter drang der Feind im Sattel gegen den Südhang des Schratzmaennele vor. Hier wurde er aber durch das falankierende Feuer des auf halbem Hang in Stellung gebrachten MG-Zuges des Offiziers-Stellvertreter Faulstich wirksam gefasst. Dem Feinde wurde durch das Feuer dieser MG die schwersten Verluste zugefügt. Links vorwärts von diesem MG-Zug feuerte Hauptmann Hainer, der unerschrockene Führer der 6. Kompanie durch sein vorbildliches Beispiel die wenigen Leute seiner Kompanie, die das schwere feindliche Feuer überstanden hatten, zu dem hartnäckigsten Widerstande nan. Die tapfere Schar streckte auf nächster Entfernung einen Feind nach dem anderen nieder. Sowie sich der feindliche Infanterie-Angriff aussprach, wurde die 11. Kompanie von Oberstleutnant Reck vom Bärenstall aus zum gegenstoß am Südhange des Schratzmaennele und im Sattel angesetzt. Entschlossen führte Hauptmann Ruidisch seine Kompanie vor. Sie kam gerade noch rechtzeitig an die 2. Linie heran, um gemeinsam mit der hier kämpfenden 12. Kompanie unter ihrem tapferen Führer, Oberleutnant Emminger, den feindlichen Angriff an dieser Stelle restlos abzuschlagen. Durch besondere Tapferkeit tat sich hierbei Unteroffizier Ludwig Pechaigner der 11. Kompanie auf dem Schratzmaennele hervor und spornte durch sein leuchtendes Beispiel als Gruppenführer seine Leute zum Ausharren im schwersten Feuer an. Wehrmann Peter Holzner der 12. Kompanie trug im schwersten Artilleriefeuer fortgesetzt Munition herbei.

An der Südseite des Sattels trat ein noch kampffähig gebliebenes MG in dem zertrümmerten Beton-Blockhaus in Tätigkeit und feuerte so lange, bis die Bedienungsmannschaften durch ein bei Glasborn stehendes feindliches MG außer Gefecht gesetzt waren und die Schießscharte durch eine feindliche Mine verschüttet worden war.

Die Masse der Franzosen blieb vor unserer Front liegen oder flutete zurück. Nur einer gegen die zertrümmerte Nordwestecke der Barrenkopf-Stellung angesetzten feindlichen Sturmabteilung gelang es, hier einzudringen. Leutnant Prähuber warf sich dem übermächtigen Feinde mit einer kleinen Schar der 9. Kompanie heldenmutig entgegen. Der Überzahl gegenüber musste sie im Kampfe erliegen. Den heldenhaft kämpfenden Offizier erreichte auf nächster Entfernung das tödliche Geschoss.

Der Führer der 9. Kompanie, Oberleutnant Voigt, eilte dem feindlichen Sturmangriff mit einem Teil seiner Leute zur Besetzung des an den Barrenkopf anschließenden, südlichsten Teiles der 2. Linie im Sattel entgegen. Er wurde durch eine feindliche schwere Granate verschüttet und am Tage danach tot ausgegraben. Auch Leutnant Hornick dieser Kompanie fand hier den Heldentod. Führerlos wich eine Anzahl der auf dem Barrenkopf kämpfenden Leute der 9. Kompanie dem Feinde aus und riss den zu ihrer Unterstützung eingesetzten Zug der 10. Kompanie nmit sich fort. Der Gegiments-Kommandeur warf sich dem kopflosen Haufen entgegen und führte sie wieder gegen die Höhe des Barrenkopfes vor. Hier gewannen diese Leute Anschluss an eine kleine, mutige Schar, die auf der Höhe des Barrenkopfes dem Feinde das Vorwärtskommen verwehrte. Vizefeldwebel Taubeneder der 9. Kompanie hatte beim Einsetzen des feindlichen Infanterie-Angriffs mit rücksichtsloser Tatkraft die in den Unterständen gegen das überwältigende Artilleriefeuer Schutz suchenden Leute aus den Deckungen herausgeholt und durch das feindliche Artilleriefeuer hindurch auf die Höhe des Barrenkopfes vorgeführt. Im heftigsten feindlichen Infanterie- und eigenem Artilleriefeuer hielt er mit seiner todesmutigen Kampfgruppe, selbst als diese auf 8 Mann zusammengeschmolzen war, stand, bis die durch den Regiments-Kommandeur wieder vorgeführten Leute sich ihm anschlossen und ihn bei der Abwehr unterstützten. Dem Vizefeldwebel Taubeneder gebührt das Verdienst, durch sein entschiedenes, opferfreudiges Handeln dem Feinde die Besitznahme des ganzen Barrenkopfes verwehrt zu haben. Er wurde für seine selbsttätige, entschlossene, tapfere Tat mit der goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Ein Inhaber der goldenen Tapferkeitsmedaille, die er sich in der Champagne erworben hatte, Vizefeldwebel Königer der 10. Kompanie, fand auf dem Barrenkopf, verzweiflungsvoll gegen feindliche Übermacht kämpfend, den Heldentod.

Als der Regiments-Kommandeur die Kuppe des Barrenkopfs in der Hand des Feindes sah, warf er seine letzte Reserve, 1 Zug der 10. Kompanie, auf den Kleinkopf und befahl dem Führer der 10. Kompanie, Oberleutnant Vilbig, zusammen mit Teilen der 7. Kompanie unter Hauptmann Krug gegen den Feind auf dem Barrenkopf links umfassend vorzugehen. Diese beiden Kompanieführer nahmen die Kampfgruppe auf dem Kleinkopf fest in die Hand und drangen mit ihr in dem am Westhange des Barrenkopfes führenden Kampfgraben bis zu der Nordwestecke der Barrenkopf-Stellung vor und verlegten hierdurch der nfeindlichen Schar, die sich auf der Barrenkopf-Kuppe festgesetzt hatte, den Rückzug.

Nun – etwa 4 Uhr nachmittags – traf von der Brigade die Mitteilung ein, dass die Divisionsreserve II./Landwehr-Infanterie-Regiment 1, dem Landwehr-Infanterie-Regiment 2 zur Verfügung gestellt sei. Bataillons-Stab und 3 Kompanien seien nach dem Kuhberg (östlich Schratzmaennele), 1 Kompanie nach Hohrod in Marsch gesetzt worden. Dem immer dringender werdenden Antrag des Kommandeurs Landwehr-Infanterie-Regiment 2, die Besichtigung auf dem Exerzierplatz Colmar abzubrechen, war endlich Folge gegeben worden. Das Bataillon erstieg in der Julihitze die Vogesenhöhen und legte im Eilmarsch die 25 Kilometer Entfernung von Colmar bis zum Bärenstall zurück. Hierher hatte Oberstleutnant Reck 2 Kompanien des Bataillons herangezogen. 1 Kompanie war vom Bataillons-Kommandeur, Oberstleutnant von Grundherr, dem auf dem Lingekopf vom Feinde stark bedrängten Landwehr-Infanterie-Regiment 1 zur Unterstützung gesandt worden. Oberstleutnant Reck erhielt vom Kommandeur Landwehr-Infanterie-Regiment 2 den Befehl, mit den beiden Kompanien den Barrenkopf von dem Rest des Feindes, der sich auf dessen Kuppe noch eingenistet hatte, zu säubern. Die 5. und 7. Kompanie 1. Landwehr-Infanterie-Regiment erstiegen unter Führung des Oberstleutnant Reck den Barrenkopf und schritten unverzüglich zum Sturm. Die Schützen des Landwehr-Infanterie-Regiments 2 schlossen sich ihnen von allen Seiten an. Die Kampfgruppe des Hauptmann Krug und Oberleutnant Vilbig drang von Westen her vor- Die nun völlig eingekreisten Franzosen wurden gefangen genommen. 1 Offizier, 51 unverwundete und 13 verwundete Alpenjäger der Bataillone 22, 28, 70 und 106 fielen in die Hände der bayerischen Landwehr.

Unsere Stellung war wieder restlos in unserem Besitz. Aus eigener Kraft hatte die Infanterie den feindlichen Angriff abgewiesen. Die Artillerie vermochte sie nur ungenügend zu unterstützen, da damals die Verbindung mit ihr, besonders auch durch Leuchtzeichen, für schwere Kampfverhältnisse noch nicht hinreichend organisiert war. Landwehr-Feld-Artillerie-Regiment 6 war wegen seines kurzen Einsatzes mit dem Schießen im Gebirge noch nicht vertraut, schoss infolgedessen mehrfach in die eigene Stellung hinein und fügte unserer Infanterie dadurch Verluste zu.

Gegen den linken Regimentsabschnitt richtete der Feind keinen Angriff, wohl aber lag auch auf ihm, besonders aber auf der Eichwald-Stellung, das schwerste Artilleriefeuer. Hier wirkte das feindliche 28 cm-Kaliber verheerend. Die vordersten Gräben wurden vollständig verschüttet, die Unterstände alle zertrümmert.

Die ganze Regimentsstellung zeigte überhaupt derartige Zerstörungen, vornehmlich auch an den Hindernissen, dass sie ihre Sturmfreiheit eingebüßt hatte und nur wenig Schutz gegen Artilleriefeuer mehr bot.

Der Regiments-Kommandeur zog die von der Brigade nach Hohrod in Marsch gesetzte 8. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 1 nach der Badener Hütte als seine Reserve heran, stellte 2/3 davon aber auf dringende Anforderung des Oberstleutnant von Grundherr dem Landwehr-Infanterie-Regiment 1 für den Lingekopf alsbald zur Verfügung.

Die 6. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 2, die im Sattel zwischen Schratzmaennele und Barrenkopf bis über die Hälfte aufgerieben worden war, wurde an den Bärenstall zurückgenommen und durch die 11. Kompanie ersetzt.

Am Abend unternahmen die Franzosen noch einmal zwei Angriffe gegen den Barrenkopf. Sie wurden beide Male abgewiesen.

In der Nacht vom 20./21. traf das Mecklenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 14 zur Verfügung des Regiments ein.

Durch 2/8 Radfahrer Kompanie der Jäger wurde der rechte Flügel der in der vorgeschobenen Linie am Schratzmaennele-Hang sehr ausgedehnten 5. Kompanie verstärkt. Mit 2 Kompanien hatte das Jäger-Battailion die 7., 9., 10. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 2 und 5. und 7. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 1 auf dem Barrenkopf abzulösen.“

Offiziell ist für Karl Zwiflsberger keine Grablage bekannt. Ich bin mir jedoch sicher, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Hohrod begraben wurde, wo auch seine Regimentskameraden beigesetzt wurden, die am gleichen Tag fielen, u. a.

  • Leutnant der Reserve der Infanterie Max Hönig, gefallen am 20.07.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in Block 2, Grab 552;
  • Offiziersstellvertreter Adolf Müller, gefallen am 20.07.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in Block 2, Grab 551;
  • Vize-Feldwebel Hans Fischer, gefallen am 20.07.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in Block 2, Grab 295;
  • Unteroffizier Gustav Schidemandel, gefallen am 20.07.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in Block 3, Grab 257.

 

Sterbebild von Karl Zwiflsberger
Rückseite des Sterbebildes von Karl Zwiflsberger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.358: Georg Müller

Der Soldatb Georg Müller wurde am 23.03.1891 in Schopflohe geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Fremdingen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 10. Kompanie des 12. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 26.05.1916 (vermutlich richtig: 25.05.1916) fiel er im Alter von 25 Jahren während der Schlacht um Verdun bei Dorf und Fort Douaumont.

Offiziell ist für Georg Müller keine Grablage bekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass seine Gebeine, sofern sie geborgen wurden, anonym auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab begraben wurde, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Unteroffizier Anton Frech, gefallen am 25.05.1916 bei Douaumont, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Infanterist Michael Barth, gefallen am 25.05.1916 bei Douaumont, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Andreas Saum, gefallen am 25.05.1916 bei Douaumont, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Georg Müller
Rückseite des Sterbebildes von Georg Müller

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.354: Peter Linmaier

Der Soldat Peter Linmaier stammte aus Oberharpfing, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Schnaitsee, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 7. Kompanie des 1. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 02.06.1916 fiel er während der Schlacht um Verdun im Alter von 21 Jahren bei Thiaumont durch Kopfschuss.

Offiziell ist für Peter Linmaier keine Grablage bekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass, wenn seine Gebeine geboren werden konnten, er auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville anonaym in einem Massengrab beigesetzt wurde, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Infanterist Johann Baueregger, gefallen am 29.05.1916 bei Douaumont, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Kriegsfreiwilliger Johann Zillner, gefallen am 01.06.1916 bei Douaumont, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Gefreiter Josef Segl, gefallen am 01.06.1916 bei Douaumont, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Landsturmmann Michael Dobmeier, gefallen am 28.05.1916, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Peter Linmaier
Rückseite des Sterbebildes von Peter Linmaier

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.352: Josef Felixberger

Der Soldat Josef Felixberger stammte aus der bayerischen Gemeinde Schönau und war der Sohn eines Landwirts, er selbst war landwirtschaftlicher Arbeiter. Im Ersten Weltkrieg diente er als Gefreiter in der 1. Kompanie des 20. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 07.07.1916 fiel er während der Schlacht um Verdun bei den Kämpfen auf Kalter Erde und bei Fleury im Alter von 21 Jahren durch einen Granatschuss.

Offiziell ist für Josef Felixberger keine Grablage bekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass er anonym auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab beigesetzt wurde, wenn sein Leichnam geborgen werden konnte. Dort ruhen auch seine Regimentskameraden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Reservist Adam Bosch, gefallen am 08.07.1916, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Infanterist Rudolf Schulze, gefallen am 07.07.1916 bei Douaumont, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Albert Erd, gefallen am 12.07.1916 bei Thiaumont, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Infanterist Johann Lederle, gefallen am 10.07.1916 bei Thiaumont, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

 

Seine Heimatgemeinde Schönau gedenkt Josef Felixberger noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2009/schoenau_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Josef Felixberger
Rückseite des Sterbebildes von Josef Felixberger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.348: Johann Gaulinger

Der Soldat Johann Gaulinger stammte aus Münster, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Wurmsham, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 2. Kompanie des 16. bayerischen Infanterie-Regiments – laut Verlustlisten diente er in der 2. Kompanie des 3. bayerischen Jäger-Regiments. Ich bin mir sicher, dass die Angaben der amtlichen Verlustlisten richtig ist. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 12.07.1916 fiel er während der Schlacht an der Somme im Alter von 24 Jahren in einer Stellung vor Montauban-de-Picardie.

Offiziell ist für Johann Gaulinger keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem rund 7 Kilometer entfernten Soldatenfriedhof Fricourt begraben wurde, wo auch seine Regimentskameraden beigesetzt wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

Für fast alle Ihrer gefallenen Kameraden ist keine Grablage bekannt.

 

Sterbebild von Johann Gaulinger
Rückseite des Sterbebildes von Johann Gaulinger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.343: Albert Hofmayer

Der Soldat Albert Hofmayer (laut Verlustliste „Hofmaier“) wurde am 20.06.1890 in der bayerischen Gemeinde Schwabsoien geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Reservist in der 12. Kompanie des 124. württembergischen Infanterie-Regiment. Am 15.09.1914 fiel er im Alter von 24 Jahren während der Schlacht bei Eclisfontaine, einem Ortsteil der französischen Gemeinde Épinonville bei Verdun.

Was auf dem Sterbebild mit „Schlacht von Sarlois“ gemeint ist, bleibt für mich nicht nachvollziehbar. Eine solche Schlacht gab es nicht. Der Ort Saarlouis ist 139 Kilometer von Eclisfontaine entfernt.

Offiziell ist für Albert Hofmayer keine Grablage bekannt. Ich bin mir jedoch sicher, dass er anonym auf dem Soldatenfriedhof Épinonville in einem Massengrab beigesetzt wurde, der nur wenige Kilometer von seinem Sterbeort entfernt liegt. 227 deutsche Soldaten wurden hier in einem Massengrab begraben, die nicht mehr zu identifizieren waren. Albert Hofmayer ist sicher einer davon.

Seine Heimatgemeinde Schwabsoien gedenkt Albert Hofmayer noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2008/schwabsoien_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Albert Hofmayer
Rückseite des Sterbebildes von Albert Hofmayer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.340: Joseph Brandner

Joseph Brandner Marxenlehen in Metzenleiten, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Salzberg (Berchtesgaden). Im Ersten Weltkrieg diente er als Pionier. Am 19.03.1918 fiel er im Alter von 19 Jahren bei „Tyient“ (?) in Frankreich.

Die Lage des Grabes von Joseph Brandner ist unbekannt. Ich konnte auch seine Zugehörigkeitz zu einer militärischen Einheit nicht ermitteln, genauso wie seinen Sterbeort.

Sterbebild von Joseph Brandner
Rückseite des Sterbebildes von Joseph Brandner
Joseph Brandner

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.337: Julius Götz

Der Soldat Julius Götz wurde am 28.01.1894 in Siegelau geboren, heute ein Ortsteil der Gemeinde Gutach im Breisgau in Baden-Württemberg, und war angehender Lehrer (Schulkandidat). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Grenadier in der 6. Kompanie des 1. badischen Leib-Grenadier-Regiments Nr. 109. Am 09.05.1915 fiel er während der Lorettoschlacht im Alter von 21 Jahren bei Carency an der Lorettohöhe.
in franz. Kriegsgefangenschaft“.

Die Lage des Grabes von Julius Götz ist unbekannt. Ich konnte keine Grablage für auch nur einen seiner mehreren hundert Kameraden recherchieren, die im selben Zeitraum fielen. Die meisten gelten als vermisst. Offensichtlich wurden die Gräber während der heftigen und unmenschlichen Kämpfe um die Lorettohöhe immer wieder zerstört, die Gebeine immer mehr und weiter eingegraben, so dass am Ende des Krieges nichts mehr beizusetzen war. So ruhen die Gebeine von Julius Götz noch in der Erde bei Carency, gemeinsam mit seinen hunderttausend Kameraden in anderen Regimentern auf deutscher und französischer Seite.

Sterbebild von Dr. Heinrich und Julius Götz
Rückseite des Sterbebildes von Dr. Heinrich und Julius Götz