Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.096: Anton Füßl

Der Soldat Anton Füßl (Verlustliste: „Füssel„) stammte aus Weixerau, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Eching. Er diente im Ersten Weltkrieg in der 11. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments als Gefreiter der Reserve. Am 09.10.1914 fiel er im Alter von 24 Jahren während der Stellungskämpfe bei Lihons an der Somme.

Anton Füßl war der Bruder von Dianys Schröger, dessen Schicksal ich morgen vorstelle.

Offiziell ist für Anton Füßl keine Grablage bekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers begraben wurde, wo auch seine Regimentskameraden beigesetzt wurden, die am gleichen Ort und im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Oberleutnant Ludwig Stich, gefallen am 25.09.1914 bei Lihons, begraben auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab;
  • Leutnant Rudolf Georg Weigand, gefallen am 02.10.1914 bei Lihons, begraben auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab;
  • Leutnant Ludwig Karl Hellquist, gefallen am 25.09.1914 bei Lihons, begraben auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab;
  • Gefreiter Joseph Wenger, gefallen am 24.09.1914 bei Lihons, begraben auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Anton Füßl und Dionys Schröger
Rückseite des Sterbebildes von Anton Füßl und Dionys Schröger

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.072: Remigius Wengenmair

Der Soldat Remigius Wengenmair (Verlustlisten: „Wengenmeier“) wurde am 20.02.1892 in der bayerischen Gemeinde Oberrieden als Sohn eines Schmiedemeisters geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er als Reiter in der 3. Eskadron des 2. bayerischen Schwere-Reiterregiments. Am 28.04.1915 fiel er im Alter von 23 Jahren bei Kielmy (litauisch: Kelmė) in im heutigen Litauen.

Die Lage des Grabes von Remigius Wengenmair ist unbekannt.

Seine Heimatgemeinde Oberrieden gedenkt Remigius Wengenmair noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2008/oberrieden_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Remigius Wengenmair
Rückseite des Sterbebebildes von Remigius Wengenmair

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.008: Michael Meier

Der Soldat Michael Meier (Verlustlisten: Maier) stammte aus Niederrunding, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Runding. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 11. Kompanie des 14. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Reservist. Am 12.09.1914 fiel er wärhend dder Schlacht vor NancyEpinal in den Vogesen.

Die Lage des Grabes von Michael Meier ist offiziell unbekannt. Er könnte auf dem Soldatenfriedhof Thanvillé begraben worden sein, wo viele seiner Regimantskameraden begraben wurden, die im gleichen Zeitraum fielen.

Sterbebild von Michael Meier
Rückseite des Sterbebildes von Michael Meier

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.918: Joseph Dirigl

Der Soldat Joseph Dirigl (Verlustlisten / Volksbund: Dirrigl) stammte aus Gotzendorf. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 1. Kompanie des 1. bayerischen Reserve-Jägerbataillons. Am 27.06.1916 (Verlustlisten und Volksbund: 28.06.1916) verstarb er nach schwerer Verwundung im Alter von 31 Jahren in einem Lazarett in Vis-en-Artois .

Man begrub Joseph Dirrigl auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab,

Sterbebild von Joseph Dirgl
Rückseite des Sterbebildes von Joseph Dirgl

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.795: Johann Frauenlob

Der Soldat Johann Frauenlob stammte aus Brunnthal, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Rechtmehring, und war der Sohn eines Kleinbauern (Gütlerssohn). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 3. Kompanie des 25. bayerischen Infanterie-Regiments. Seit den Kämpfen bei der Schlacht um Verdun im August 1916 wird er nach Angaben des Sterbebildes vermisst. Er wurde 31 Jahre alt.

Ich vermute jedoch, dass die Angabe des Zeitpunktes seines Todes falsch ist. In den Verlustlisten wird er mit Regimentskameraden aufgeführt, die alle – soweit recherchierbar – im September gefallen sind, bei den Kämpfen um Fleury. Johann Frauenlob fiel vermutlich etwa um den 03.09.1916 herum. Er dürfte auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville anonym in einem Massengrab beigesetzt worden sein, wenn seine Gebeine geborgen wurden. Dort ruhen auch seine Regimentskameraden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Leutnant Karl Fürgang, gefallen am 03.09.1916 bei Fleury, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Johann Schäffler, gefallen am 03.09.1916 bei Fleury, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Leutnant Luitpold Wallner, gefallen am 03.09.1916 bei Fleury, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Infanterist Albrecht Stadelmann, gefallen am 03.09.1916 bei Fleury, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Johann Frauenlob
Rückseite des Sterbebildes von Johann Frauenlob

SONDERBEITRAG: Otto Ackermann

Bei einem Spaziergang über den Alten Friedhof in Gießen stieß ich auf die Gedenkplatte für Otto Ackermann. Er wurde am 23.03.1874 in Gießen im heutigen Bundesland Hessen geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Landwehr in der 12. Kompanie des 116. Infanterie-Regiments. Ende 1914 wurde er als vermisst gemeldet. Später, Anfang 1915 meldete die Verlustliste, er sei in Gefangenschaft geraten. Ende 1917 korrigierten sich die Militärbehörden via Verlustliste. Demnach gilt Otto Ackermann als seit dem 31.10.1914 als bei Le Quesnoy en Santerre (heute Parvillers-le-Quesnoy) an der Somme vermisst. Er wurde 40 Jahre alt.

Über den Todestag und die Todesumstände von Otto Ackermann berichtet die Regimentsgeschichte des 116. Infanterie-Regiments:

„Der Feind hat mit starken Kräften das von der 21. Infanterie-Division verteidigte Le Quesnoy-en-Santerre überrumpelt und weggenommen!“ Wie ein Blitz schlug diese Meldung am Abend des 30. Oktober beim Regiment ein. Sofort wurde alarmiert. Um 10 Uhr nachmittags rückten die Bataillone nach Fresnoy vor. Dort hieß es, es sei alles wieder in Ordnung, Le Quesnoy sei wieder unser, die Regimenter 81 und 88 hätten es den Franzosen wieder entrissen. Die Unsicherheit der einlaufenden Meldungen war nie so groß wie an diesem Tage. Die Bataillone rückten weiter vor nach Damery, wo sie um 4 Uhr vormittags ankamen. Dort kam neue Meldung von vorn: Le Quesnoy ist zum zweiten Male von den Franzosen genommen worden. Nun wurde das Regiment gegen das Dorf angesetzt. Rechts der Straße Damery-Quesnoy sollte das III. Bataillon mit vier Maschinengewehren vorgehen, an der Straße selbst und links davon das I. mit zwei Maschinengewehren. Das II. Bataillon hatte sich schon zwei Stunden zuvor in Anlehnung an diese Straße entwickelt und lag bereits weit vorn im Felde. Ein lichterloh brennendes Haus in Le Quesnoy gab den in der Dunkelheit vorrückenden Kompanien die Marschrichtung an. Eine Zeitlang schien es, als ob alles gut ablaufen sollte. Die Bataillone kamen vor, wenn auch mit Verlusten. Bald waren sie auf Sturmstellungen an den Feind heran. Er lag wieder vor dem Dorfrand, gedeckt durch Gräben und Hecken. An einigen Stellen hatten sich die Kompanien bis auf 50 Meter an ihn herangearbeitet. Aber hier, so nahe am Ziel, sollte jetzt ein Schauspiel anheben, so ungeheuer und fürchterlich, dass es den wenigen, die es überlebt haben, nie aus dem Gedächtnis entschwinden wird. Einzelne Kompanien, auch Züge und Gruppen stürmten vor. Ein rasendes Feuer mähte sie nieder. Was noch lebt, springt eiligst in die Deckung zurück. Ein zweiter und dritter Versuch missglückt ebenso. Dann gibt es ein Zuwarten. Aber jede Verbindung nach rechts und links fehlt, und die Nachbartruppen schaffen keine Abhilfe gegen sas schreckliche Flankenfeuer. Meldungen nach hinten sind unmöglich. Was die Deckung verlässt, wird abgeschossen. Nirgends Hilfe, jeder ist auf sich selbst angewiesen. Von neuem wird der Sturm versucht. Mit gezogenem Degen stürmt Offizierstellvertreter Ohly seiner 6. Kompanie voran. Er fällt, die meisten seiner Braven mit ihm. Dem Oberleutnant der Reserve Frank von der 11. Kompanie gelingt es, mit seiner kleinen unerschrockenen Schar durch die Hecke durchzustoßen und sich ins Handgemenge mit dem Gegner zu stürzen. Aber das Häuflein ist zu schwach, erliegt der Übermacht, und keiner von ihnen kehrt mehr zurück. Das gleiche Geschick ereilt den Führer der Leibkompanie, Oberleutnant Bethge, und den Adjutanten des I. Bataillons, Leutnant der Reserve Desch, mit ihren treuen Kameraden. Umsonst ist aller Heldenmut, umsonst jede pflichttreue Aufopferung. So vergeht Stunde auf Stunde in qualvoller, hoffnungsloser Lage. Mit Bangen wird der Abend erwartet.

Aber auch der sollte keine Besserung bringen. Hunger und Durst quälen die durch Anstrengung des Tages zu Tode Ermatteten. Aber es kann nichts nach vorn geschafft werden. Die mondhelle Nacht lässt keine Verbindung zu. Was den Kopf über die Deckung streckt, ist verloren. Abgeschnitten von allem, gefangen wie in einer Falle! Kein Essen, kein Trinken, kein Munitionsersatz. Und doch wird der Entschluss, das Dorf zu stürmen, nicht aufgegeben: Drei Bataillone von den Regimentern 87 und 88 rücken im Laufe der Nacht nach vorn. Aber es gelingt ihnen nicht einmal, bis in Höhe unserer vorderen Kompanien zu kommen; 200 Meter dahinter müssen sie liegenbleiben und Schutz suchen gegen die alles niedermähenden feindlichen Maschinengewehre.“

Bis heute konnte man seine Gebeine nicht finden bzw. identifizieren. Es könnte sein, dass sie anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Montdidier begraben wurde, wo auch zwei seiner Kameraden begraben wurden, die am gleichen Tag fielen, u. a.

  • Kriegsfreiwilliger Hans Rumpf, gefallen am 31.10.1914 bei Quesnoy-en-Santerre, begraben auf dem Soldatenfriedhof Montdidier in einem Massengrab;
  • Oberleutnant Wolfgang Frank, geboren am 24.03.1876 in Oberlais, gefallen am 31.10.1914 bei Quesnoy-en-Santerre, begraben auf dem Soldatenfriedhof Montdidier in einem Massengrab.

 

Gedenkplatte für Otto Ackermann auf einem Grabstein auf dem Gießener Alten Friedhof

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.385: Magnus Wanner

Der Landwehrmann Magnus Wanner wurde am 19.02.1881 in Breitenbrunn geboren, einer Gemeinde in Bayern, und war Landwirt. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 7. Kompanie des 2. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 15.12.1914 fiel er im Alter von 33 Jahren bei Fresnoy-en-Gohelle (Schreibfehler auf Sterbebild) während der Kämpfe bei Arras in Frankreich. Der Volksbund gibt ein Lazarett in Fresnoy als Sterbeort an. Aufgrund der Eintragung in den Verlustlisten erscheint mir die Angabe des Volksbundes wahrscheinlicher, da Magnus Wanner nicht sofort tot war, sondern schwer verwundet wurde.

Man begrub Magnus Wanner auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Breitenbrunn gedenkt noch heute Magnus Wanner auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/breitenbrunn_1805-15_1866_1870-71_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Magnus Wanner
Rückseite des Sterbebildes von Magnus Wanner

Der theoretische Weg von Magnus Wanner von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Sonderbeitrag: Katharina Reichsgräfin von der Schulenburg

Bei Recherchen stieß ich vor einigen Tagen auf die Oberschwester Anna Katharina Adelheid Reichsgräfin von der Schulenburg. Sie wurde am 03.05.1867 in Wolfsburg geboren und entstammte aus dem Wolfsburger Stamm der Schulenburgs ab. 1896 wurde sie Diakonisse und arbeitete als Krankenschwester in der Reichshauptstadt Berlin am St.-Elisabeth-Krankenhaus.

Im August, zu Beginn des Ersten Weltkrieges, meldete sie sich für die Krankenpflege nach Belgien an die Westfront bei der Etappeninspektion der 11. Armee. Während des Ersten Weltkrieges meldeten sich 23.000 Krankenschwestern, Hilfskrankenschwestern und Helferinnen freiwillig zum Sanitätsdienst, erhielten wenig oder kein Geld für ihre Arbeit.

Mehr als ein Drittel der Frauen arbeitete in der Nähe der Frontlinie, wo ihr Leben gefährdet war. Schutzräume, Bahnhöfe und Fahrzeuge, die Truppen transportierten, gerieten oft unter Beschuss von Artillerie oder Flugzeugen. 1918 fielen viele medizinische Mitarbeiter der Spanischen Grippe zum Opfer. Insgesamt sind 18 Frauen im Kriegsgrab im belgischen Vladslo begraben. Die meisten von ihnen arbeiteten als medizinisches Personal.

Am 02.09.1914 verstarb sie im Alter von 47 Jahren im Lazarett Tirlemont. Nach Angaben der Verlustlisten verstarb sie an den Folgen einer Krankheit. Andere Quellen, u. a. die Familienchronik geben an, dass sie in Folgen von Misshandlungen durch Franc-tireurs verstarb. Viel wahrscheinlicher ist es, dass sie bei der Beschießung des Bahnhofes von Tirlemont getötet wurde.

Man begrub Anna Katharina Adelheid Reichsgräfin von der Schulenburg mit militärischen Ehren auf dem Soldatenfriedhof Vladslo in Block 9, Grab 972.

Noch heute gedenkt man Katharina Reichsgräfin von der Schulenburg auf einem Denkmal in Beetzendorf: http://www.denkmalprojekt.org/2018/beetzendorf_altmarkkreis-salzwedel_wk1u2_sa.html

Katharina Reichsgräfin von der Schulenburg

 

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.239: Michael Schüllinger

Michael Schüllinger stammte aus Hofisen, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Mettenheim, und war der Sohn eines Kleinbauern. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 1. Maschinengewehr-Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments als Unteroffizier und wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem Verdienstkreuz mit Krone und Schwert ausgezeichnet. Am 03.06.1918 fiel er während der Stellungskämpfe in der Champagne (Frankreich) nach 24 Monaten Kriegsdienst im Alter von 22 Jahren durch einen Bauchschuss. Die offiziellen Verlustlisten melden, dass er durch einen Unfall verstarb.

Man begrub Michael Schüllinger auf dem Soldatenfriedhof Mont St. Remy in Block 3, Grab 96.

Sterbebild von Michael Schüllinger
Rückseite des Sterbebildes von Michael Schüllinger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.167: Andreas Pointinger

Heute stelle ich das Schicksal von Andreas Pointinger vor, morgen folgt sein Bruder Michael. Beide stammen aus Unterriedl, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Kollnburg, und waren die Söhne eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg diente Andreas in der 11. Kompanie des 14. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 11.09.1915 starb er im Alter von 24 Jahren, nachdem er in den Vogesen durch Artilleriefeuer schwer verwundet worden war.

Merkwürdig ist, dass Andreas eigentlich laut Volksbund und offiziellen staatlichen Verlustlisten „Poitinger“ hieß. Die gleichen Quellen geben für seinen Bruder Michael „Pointinger“ an.

Man begrub Andreas Poi(n)tinger auf dem Soldatenfriedhof Senones in Block 2, Grab 319.

Sterbebild von Andreas und Michael Pointinger
Rückseite des Sterbebildes von Andreas und Michael Pointinger

Der theoretische Weg von Andreas Pointinger von seinem Geburtsort zu seinem Grab: