Der Soldat Joseph Zellner (eigentlich Zöllner s. a. Verlustlisten und Volksbund) stammte aus Stockham in Bayern und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter und Infanterist in der 7. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem bayerischen Militär-Verdienstkreuz ausgezeichnet. Am 28.01.1916 fiel er bei Givenchy-en-Gohelle und den Vimy-Höhen im Alter von 27 Jahren beim 1. Angriffsgefecht von La Folie.
Über den Todestag und die Todesumstände von Joseph Zöllner berichtet die Regimentsgeschichte des 2. bayerischen Infanterie-Regiments:
„Der 28.01.1916 war der große Tag für das 2. Infanterie-Regiment. Nach nur vierstündiger Artillerievorbereitung erfolgte um 4.00 Uhr nachmittags gleichzeitig mit zwei gewaltigen Sprengungen am rechten und linken Flügel des Regimentsabschnittes unser Angriff. I. Bataillon unter Führung des Major von Imhof, bei dem sich der tapfere Oberleutnant Melber (Führer der 1. Kompanie) besonders hervortat, stürmte rechts vor, links griff die Kampfgruppe Zorn (5. und 7. Kompanie) an. Nach kurzer Zeit ist die feindliche Stellung in einer Ausdehnung von fast 2 Kilometer Breite in unserer Hand, der Gegner lässt uns 340 Gefangene und 9 Maschinengewehre. Er hatte durch die Beschießung und durch die beiden ihm überraschend gekommenen Sprengungen schwer gelitten. Ein äußerst heftiges Artilleriefeuer, das der Gegner dann die Nacht vom 28. auf 29.01. auf unsere Stellung legte, und dem im Morgengrauen des 29. ein feindlicher Gegenangriff folgte, forderte auch auf unserer Seite erhebliche Verluste, aber keinen Fußbreit der eroberten Stellung konnte der französische Angriff wieder zurückgewinnen. Wir verloren in diesen Kampftagen rund 400 Tote und Verwundete.“
Einer davon war Joseph Zöllner.
Man begrub Joseph Zöllner auf dem Soldatenfriedhof Billy-Montigny in Block 5, Grab 228.