SONDERBEITRAG: Simania-Armee- und Marine-Uhren

Beim Kauf von Sterbebildern schenkte mir der Verkäufer die unten abgebildete Werbebeilage der Berliner Firma Simania aus dem Ersten Weltkrieg. Sie besteht aus dünner Pape und wirbt für ihre Militär-Uhren, Kriegsschmuck, Taschenmesser, Zigarren-Etuis, Geldbörsen, Tabakpfeifen und Rasierapparate.

Bemerkenswert finde ich, dass die Zifferblätter der Uhren aufgrund der Erfordernisse im Kriegseinsatz mit Radium bestrichen waren, damit sie im Dunklen leuchteten.

Webebeilage der Firma Simania

Sonderbeitrag: Werbung für Zigaretten als Liebesgabe an die Front

Unten abgebildet sieht man eine Anzeige in der Berliner Volkszeitung für die Zigaretten Marken Salem-Aleikum und Salem Gold, um sie als Geschenke (Liebesgabe) an die Soldaten an die Front zu schicken.

Die Zugaretten wurden durch die Orientalische Tabak- und Cigaretten Fabrik Yenidze-Dresden, Inhaber Hugo Zietz, Hoflieferant der Königs von Sachsen.

Interessant ist auch der bildliche Hinweis auf den U-Boot Krieg, der auch den Import von Tabakwaren traf.

Werbung für Salem-Aleikum und Salem Gold als Liebesgaben für die Frontsoldaten

Sonderbeitrag: Das Mückennetz für den Feldgrauen

Eine bemerkenswerte Werbeanzeige fand ich bei meinen Recherchen in der Berliner Volkszeitung. Die Firma Willy Fischer, Cöln, warb für Mückenschleier aus ihrer Produktion. Für 1,20 Mark konnte man sie erwerben, wobei sie dann direkt an die Front verschickt wurden. Sie sollten gegen Mückenstiche und ihre Folgen schützen. Leider konnte ich keine Informationen finden, ob sie wirklich genutzt haben. In jedem Fall sieht der abgebildete Soldat recht nett aus, um nicht zu schreiben „lustig“

Das Mückennetz für die Feldgrauen

Sonderbeitrag: Das Nährmalz, die Werbung und der gefallene Fähnrich Kurt Wulff

Die unten abgebildete Werbeanzeige in der Berliner Volkszeitung vom 03.07.1915 fiel mir auf. In dieser schreibt der Fähnrich Kurt Wulff über die segensreiche Wirkung des Biomal der Chemischen Fabrik Gebrüder Patermann in Berlin-Teltow. Ich recherchiert anschließend hierzu und fand heraus, dass er aus der Reichshauptstadt Berlin stammte und in der 4. Kompanie des 47. preußischen Infanterie-Regiments kämpfte. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Anzeige war er bereits gefallen – bei den Kämpfen um die Combres-Höhe und bei Les Eparges, südlich Verdun.

Die Lage des Grabes von Kurt Wulff ist unbekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass sein Leichnam, wenn er bis heute geborgen wurde, anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Troyon beigesetzt wurde. Allerdings kann es aufgrund der Situation in der Todesregion gut sein, dass seine Gebeine noch heute auf dem Schlachtfeld begraben sind.

Übrigens: Die Fabrik Gebrüder Patermann gibt es noch heute in Berlin.

Werbeanzeige für Nährmalz in der Berliner Volkszeitung vom 04.07.1915

Sonderbeitrag: Die Deutsche Armee-Armband-Uhr [Werbung von 1915]

Bei der Recherche in der Berliner Volkszeitung stieß ich heute auf folgende bemerkenswerte Werbung aus dem Jahr 1915. Man beachte den Hinweis, dass die Uhr mit Radium-Zifferblatt ausgetattet ist. Heute wäre das undenkbar, da man um die Gefährlichkeit des hichradioaktiven Radiums weiß. 1915 war die tödliche Wirkung noch weitestgehend unbekannt. Erst 1920 wurde erkannt, welche Folgen der Kontakt mit Radium hat.

Sonderbeitrag: Kriegsgewinnler im Ersten Weltkrieg: Biocitin

Auch im Ersten Weltkrieg gab es, wie in jedem Krieg, sogenannte Kriegsgewinnler, als Menschen, die mit Hilfe und unter Ausnutzung des Leids anderer Menschen im Krieg private Geschäfte machten. Ein solcher Fall kam mir bei Recherchen in alten Tageszeitungen des Jahres 1914 unter. Ich fand in der Berliner Volkszeitung vom 08.11.1914 eine Anzeige für das Stärkungsmittel Biocitin. Man warb damit, dass Soldaten im Feld durch Biocitin bei Strapazen und Entbehrungen Hilfe erhielten.

Hergestellt wurde das Präparat durch die Biocitin-Fabrik GmbH in Berlin. Entwickelt hatte das Präparat Professor Dr. Habermann. Biocitin beinhaltete Lecithin.

Über die Wirkungsweise von Biocitin schreibt der Produzent in einer Werbung aus dem Jahr 1912:

„BIOCITIN-Fabrik, Berlin – Biocitin · das Erneuerungsmaterial für die Nerven. Durch Ueberarbeitung, Aufregung, Sorge, Kummer, aber auch durch Freude und Lust, Vergnügen und Ausschweifung wird Nervenkraft verbraucht, die kostbare Nervensubstanz oft geradezu vergeudet. Soll der Organismus sich seine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit bewahren bzw. sie wiedererlangen, so muss für einen Ersatz der verbrauchten Nervensubstanz, für eine Kräftigung der Nerven und des Körpers Sorge getragen werden. Der lebenswichtige Bestandteil von Nerven, Gehirn und Rückenmark ist das Lecithin, das neuerdings auch direkt Nervensubstanz genannt wird. Diese Nervensubstanz kann dem Körper in genügender Menge durch Biocitin zugeführt werden. Nach dem patentierten Verfahren von Hofrat Prof. Habermann hergestellt, enthält das Biocitin das physiologisch reine Lecithin aus dem Hühnerei, das in seiner Zusammensetzung dem Lecithin des menschlichen Körpers am nächsten steht. BIOCITIN-FABRIK G. m. b. H., Berlin.“

Biocitin