Die Beselicher Klosterbasilika

In Beselich bei Limburg an der Lahn befindet sich etwas versteckt die Ruine einer alten Kloster Basilika. Vor 1163 vermachte der Priester Gottfried von Beselich dem Kloster Arnstein eine Kapelle und stattete sie mit einem zehntfreien Hof aus. Das bildete die Grundlage für das Kloster, das Gaugraf Ludwig III. von Arnstein zwischen 1163 und 1185 auf dem Beselicher Kopf errichtete, mit Prämonstratenserinnen besetzte und diese dem Abt von Arnstein unterstellte. Der Adel der Umgebung schenkte zahlreiche Güter und Zehnten und machte Beselich zu einem reichen Adelskloster.

In der Folgezeit gab es mehrere Überfälle auf das Kloster. Von einem solchen Ende des 15. Jahrhunderts erholte es sich kaum noch. Die Reformation brachte Ende des 16. Jahrhunderts die Auflösung, weil die Nonnen den neuen Glauben nicht annahmen. Kurze Zeit dienten die Gebäude als Landeshospital. Damals entstand das Beselicher Hofhaus.

1637 übernahmen die Hadamarer Jesuiten die Gebäude und nutzten sie als Steinbruch für ihren Residenzbau. 1665 kamen sie an Nassau – Hadamar und wurden als Erbleihhof genutzt. Um 1660 erfolgte der völlige Abbruch. 1763 baute der Eremit Niederstraßen hier eine Klause mit Kapelle. Sie wurde 1767 auf den Titel „Maria Hilf“ und zu Ehren der 14 Nothelfer benediziert.

Der „Verein zur Erhaltung der Klosterruine Beselich e. V.“ übernahm 1985 die Trägerschaft und führte 1986 umfangreiche Restaurationsarbeiten durch.

Grundriss der Klosterbasilika von Beselich

Nach den Grabungs- und Baufunden zu urteilen muss die Kirche etwa um 1170 errichtet worden sein. Der Grundriss ohne Querschiff ist untypisch für diese Zeit der Hochromatik. Dies mag jedoch daran liegen, dass man die Kirchen der Nonnenklöster im Zisterzienser- und Prämonstratenserorden bewusst einfach gestaltete, da sie nicht als Pfarrkirchen dienten. An den noch teilweise vorhandenen Westbau gliederte sich ein dreischiffiges Langhaus an, das im Chor bzw. Altarraum endete. Der Altarraum und die beiden Nebenschiffe waren durch Halbrundapsiden abgeschlossen. Die Gesamtanlage war 37 Meter lang und 18 Meter breit. Um die Basilika verlief etwa bis zum Westbau ein Außensockel, der teilweise noch sichtbar ist. In der Außenwand waren wohl auf jeder Seite fünf Fenster. Ein zweites Portal befand sich vermutlich an der Nordseite. Es ist anzunehmen, dass das Langhaus wie der Westbau an den Außenwänden Lisenen und Rundbögen aufwies. Das Mittelschiff war durch je fünf Pfeiler von den Seitenschiffen getrennt.

(Quelle: Westerwald-Verein e. V., Verein zur Erhaltung der Klosterruine Beselich e. V.)

Die Klosterbasilika vom heutigen Eingangsbereich aus betrachtet

 

Seitenansicht der Klosterbasilika
Blick ins Innere der Ruine der Klosterbasilika
Die Rückwand der Ruine

Hier ist eine Lagekarte zur Klosterbasilika von Beselich: