Der Soldat Bartholomäus Freudling wurde am 24.02.1881 in Salenwang geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Friesenried, und war Landwirt. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Wehrmann in der 9. Kompanie des 26. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 19.08.1917 fiel er im Alter von 36 Jahren bei Mărășești in Rumänien.
Über den Todeszeitraum und die Todesumstände von Bartholomäus Freudling berichtet die Regimentsgeschichte des 26. bayerischen Infanteriue-Regiments:
„Der Angriff auf Marasesti 19.08.
Am 18.08. begannen die Vorbereitungen zum Angriff für den 19.08., dieser sollte zunächst in nordnordostwärtiger Richtung die feindlichen Stellungen nördlich der Bahnlinie Maracesti – Panciu wegnehmen. Im weiteren Verlauf sollte dann in Höhe von Maracesti mit vorgenommener linker Schulter, mit 26. Infanterie-Regiment als Drehpunkt, gegen Maracesti und nördlich davon nach Osten eingeschwenkt werden.
Das Regiment stellte sich hierzu am 19.08. zwischen 3 und 4 Uhr morgens zum Angriff bereit, und zwar: II./26 beiderseits der Bahnlinie Focsani – Maracesti, Angriffsziel Maracesti, anschließend I. Bataillon mit 300 Meter Frontbreite, Angriffsziel das Höhengelände westlich der Straße Bisighesti – Marasesti, ½ III./26 Regiments-Reserve 300 Meter nördlich Tisita. Rest des III. Bataillons musste an 28. Infanterie-Regiment abgegeben werden, das links vom Regiment vorgehen sollte. Von 7 – 9 Uhr vormittags Vorbereitung des Angriffs durch unsere Artillerie und Minenwerfer. Auf Antrag des Regimentskommandeurs wurde noch eine Mörserbatterie auf die stark befestigten Bahnhofsanlagen von Marasesti gelegt.
Um 9 Uhr vormittags treten die ersten Wellen des Regiments zum Angriff an, sie erhalten bald heftiges Feuer der scheinbar unerschütterten feindlichen Infanterie und Artillerie, bleiben jedoch trotz erheblicher Verluste im zügigen Vorgehen. II. Bataillon nimmt gegen 9.50 Uhr vormittags den südlichen Teil der Bahnhofsanlage in Besitz, macht 100 Gefangene, kommt aber infolge feindlicher Gegenwirkung, hauptsächlich in der Flanke aus Marasesti heraus, nicht mehr weiter vor. Das I. Bataillon erreicht die Mulde nördlich Punkt 85. Der Angriff kommt hier unter der unverminderten feindlichen Feuerwirkung zum Stehen. Die Regimentsreserve war mittlerweile im heftigen feindlichen Artilleriefeuer in die Ausgangsstellung des I. Bataillons nachgerückt. Gegen 12.30 Uhr nachmittags wirft sich das I. Bataillon, flankierend unterstützt durch II. Bataillon, erneut auf den Feind und nimmt ihm 150 Gefangene ab.
Besonders zeichnete sich hier durch außerordentliche Tapferkeit der Vizefeldwebel der Reserve und Offizier-Aspirant Norbert Weinhuber aus, der als Führer eines leichten Maschinengewehr-Trupps in schwerstem feindlichen Feuer, das zahlreiche Verluste in seiner Nähe hervorrief, allein aus der Deckung nahe gegen die besetzte feindliche Stellung vorsprang und zunächst mit dem Infanterie-Gewehr, dann mit einem auf seine Veranlassung vorgebrachten schweren Maschinengewehr so wirksam auf den Gegner schoss, dass von diesem die stark besetzte Stellung fluchtartig verlassen und hierdurch das weitere Vorgehen des I. Baraillons ohne Verluste ermöglicht wurde.
Inzwischen trifft den linken Flügel der Division und insbesondere die anschließende 115. Division ein starker feindlicher Gegenstoß, unterstützt von flankierender feindlicher Artillerie. Der eigene Angriff kommt dadurch zum Stehen. Die erreichten Linien werden gehalten. Die stark gelichteten Verbände können ohne ausgiebigen Verstärkung und besonders ohne überlegene Artillerie zunächst nicht mehr weiteren Boden gewinnen.
Zum ersten Mal seit langer Zeit waren hier die Rumänen wieder auf den Plan getreten. Sie waren inzwischen in monatelanger Ruhepause jenseits des Sereth in französische Schule genommen worden. Doch war es nur ein kurzes Aufflackern ihrer Gefechtstätigkeit, ihr Gefechtswert stand nach wie vor weit hinter dem des deutschen Soldaten. Ihre Moral war ebenfalls in der langen Schonzeit nicht gehoben worden, wie wir im Folgenden sehen werden.
So ist auch der 19. August als überaus schwerer Kampftag ein jervorstechender Markstein in der Geschichte der Division und des Regiments. Hatte es doch unter überaus ungünstigen Verhältnissen, erschöpft und geschwächt durch Verluste und Krankheiten – die unerträgliche Hitze des August hatte u. a. zahlreiche Darmerkrankungen hervorgerufen – seinen Mann vollauf gestellt.
Unter den 217 blutigen Verlusten des 19.08. hatte das Regiment den Tod von vier Offizieren zu betrauern. Es waren dies der hochbegabte, vielversprechende Oberleutnant der Reserve Gschwendtner, die vorbildlich tapferen Leutnante Hell, Rager und Kühn. Außerdem hatte das Regiment viele tapfere Unteroffiziere und Mannschaften auf dem Kampfplatz verloren.“
Die Lage des Grabes von Bartholomäus Freudling ist unbekannt.
Seine Heimatgemeinde Friesenried gedenkt Bartholomäus Freudling noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/friesenried_wk1u2_bay.htm

