Der Soldat Josef Stöckelhuber wurde am 16.03.1893 in der bayerischen Gemeinde Gnotzheim geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 8. Kompanie des 10. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 10.09.1914 wurde er bei der Serres schwer verwundet. Am 11.09.1914 verstarb er im Alter von 21 Jahren in einem Feldlazarett an seinen Wunden.
Über den Todestag und die Todesumstände von Josef Stöcklhuber berichtet die Regimentsgeschichte des 10. bayerischen Infanterie-Regiments:
„In der Nacht vom 10./11. September, sowie am 11. September selbst mussten gewaltsame feindliche Erkundungsversuche, Angriffe, welche mit starker Artillerievorbereitung bis auf 100 Meter an unsere Stellung vorgetragen wurden, abgewiesen werden. Daran hatte das III. Bataillon rühmlichen Anteil – Leutnant Freiherr von Harsdorf (9. Kompanie) fand den Heldentod. Das II. Bataillon, das zur Hilfe eilte, hatte in deckungslosem Gelände unter starkem feindlichen Artilleriefeuer schwer zu leiden.
Auch unseren wackeren Dreizehnern konnten die Franzosen nicht beikommen. In einem Briefe eines gefallenen Franzosen vom 146. Infanterie-Regiment, der an seine petite Mama gerichtet war, stand u. a.: „…Wir haben unglücklicherweise Bayern gegenüber, das ist schrecklich“. Der Aufenthalt im Ort Bellencourt selbst wurde bald unerträglich – alles eilte in die vorwärts gelegenen Schützengräben, wo man sich in unliebsamer Weise zusammendrängte.
Zu den bereits geschilderten seelischen und körperlichen Anstrenungen kam, dass strömender Regen einsetzte, welcher die Gräben bis Knietiefe unter Wasser und Schlamm setzte und die Waffen verschmutzte.
Brennende Ortschaften überall, grelle Blitze beleuchteten das furchtbar zerwühlte Kampfgelände mit all seinen Schauern des Todes – grausige, unvergessliche Eindrücke!
Einige Beispiele von pflichttreuem Ausharren und tapferem Verhalten sollen hier noch Erwähnung finden.
Der Infanterist der 2. Kompanie Andreas Brummet war am 10. September von seinem Kompanieführer wegen stark geschwollenen Fußes zum Arzt verwiesen worden. Allein er blieb freiwillig bei der Truppe, „weil gerade das Bataillon zur Unterstützung des bedrohten Nachbarregiments alarmiert worden war“.
Ungeachtet seiner Schmerzen hat er sich an diesem und an den folgenden Tagen wiederholt freiwillig zu gefährlichen Beobachtungsposten und Erkundungsgängen gemeldet.
Als am 11. September gegen Abend die Infanterielinie zurück zu verlegen war, kam ein Maschinengewehr in Gefahr, in Feindeshand zu fallen. Nur ein einziger Richtschütze, Ferdinand Gerstl, war noch unverwundet übrig geblieben. Er rief in der Nähe vorrübergehende Infanterie um Beistand an. Johann Neumeyer der 8. Kompanie kroch unaufgefordert sofort zum maschinengewehr heran und half der Gerstl, im heftigsten Infanterie- und Artilleriefeuer, das Maschinengewehr zunächst bis zu einer Artilleriegruppe zurückzubringen. Nach Einbruch der Dunkelheit schleppten sie es weiter in das Gehöft St. Libaire, wo es durch eine Bespannung abgeholt wurde.
Dann rückte Neumeyer wieder bei seiner Kompanie in die Gefechtsstellung ein.
Brummet, Gerstl und Neumeyer erhielten die wohlverdiente Silberne Tapferkeitsmedaille.“
Die Grablage von Josef Stöckelhuber ist offiziell unbekannt. Es könnte sein, dass man ihn anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Gerbéviller begraben hat.

