Der Soldat Johann Angermeier wurde am 06.08.1887 in der bayerischen Gemeinde Lengdorf geboren und war der Sohn eines Kleinbauern (Gütlers). Im Ersten Weltkrieg diente er als Gefreiter in der 7. Kompanie des 12. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 24.08.1916 fiel er im Alter von 29 Jahren bei Peronne.
Über den Todestag und die Todesumstände von Johann Angermeier berichtet die Regimentsgeschichte des 12. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:
„Der 24.08. war wieder ein Großkampftag, den das II. Bataillon ehrenvoll bestand. Ununterbrochen hagelte das Vernichtungsfeuer vermischt mit Gasgranaten auf die vordere und Le Forest-Stellung; zahllose Flieger leiteten das Feuer unter Abwurf von Bomben und Maschinengewehr-Beschießung. Vo 6 Uhr abends ab war das rückwärtige Gelände wieder so mit Sperrfeuer zugedeckt, dass es durch eine graue, rauchende Wand von vorne abgeschlossen war. Kein Zweifel: ein ernster Angriff stand bevor. Erst gegen Mitternacht konnte man sich nach vielen widersprechenden Meldungen ein Bild über die abgelaufenen Ereignisse machen:
Nach einem rasenden Trommelfeuer war gegen 6.30 Uhr nachmittags der Feind nördlich und in dem vom Reserve-Infanterie-Regiment 7 besetzten Maurepas eingebrochen, im Anschluss hieran auch in der vorderen Linie des II. Bataillons, auf dem deckungslosen Gelände die ganze Wucht des Vernichtungsfeuers gelegen war. Heldenmutig wehrten die spärlichen Reste der 8. Kompanie den Angriff ab, ebenso weiter rückwärts ein Zug der 5. Kompanie in Stärke von nur 20 Mann hinter rasch aufgeworfenen Barrikaden. Der Bataillonskommandeur, Major Horn, war gefallen. Die Bataillons-Befehlstelle verteidigte der stellvertretende Bataillons.Adjutant, Leutnant der Reserve Stiefenhofer, gegen die feindliche Überzahl, getreulich unterstützt von den wenigen Leuten des Unterstabes und eines Fliegerabwehr-Maschinengewehrs.
Keinem Franzosen war es gelungen bis zur II. Stellung, die bis 9.30 Uhr abends unter Feuer lag, vorzudringen; nur ein französischer Alpenjäger vom 62. Bataillon war allein auf die Stellung zugelaufen, froh, sich ergeben zu können. Nach Aussage eines weiteren Gefangenen dieses Bataillons war der Feind nicht über unsere I. Stellung vorgekommen; nur kleinere Abteilungen, die den Anschluss verloren hatten, mochten sich zwischen der I. und II. Stellung befinden.
Um Klarheit zu schaffen, bekam das mittlerweile dem Regiment wieder unterstellte und in die III. – R1-Stellung vorgezogene III. Bataillon – ohne die 12. Kompanie, die in der R1-Stellung zur Verfügung des Reserve-Infanterie-Regiments 7 zu bleiben hatte – 2.30 Uhr vormittags den Befehl zum Gegenstoß, der unter der persönlichen Führung des Hauptmanns Schäffer vor sich ging. Das zerwühlte Gelände, die ausnehmend dunkle Nacht, das ununterbrochene Sperrfeuer erschwerten die Bewegungen im höchsten Grade. Die geringe Ortskenntnis der beigegebenen Führer gestattete nur ein langsames Vorwärtskommen, wenn das mit 10. und 11. Kompanie in erster Linie, der 9. Kompanie in zweiter vormarschierende Bataillone nicht auseinander reißen sollte. Mit dem Erreichen der unter Trommelfeuer liegenden II. Stellung – gegen 5.30 Uhr vormittags – war die 11. Kompanie durch mehrere Volltreffer zersprengt worden. Die ersten Anzeichen der Morgendämmerung und das Artilleriefeuer auf die zum Vorbrechen bereit liegenden 9. und 10. Kompanie veranlassten Hauptmann Schäffer zum sofortigen Handeln; er hätte ohne Scheu vor der Verantwortung den befohlenen Vorstoß mangels verfügbarer Kräfte und der nötigen Zeit aufgeben können. Statt dessen setzte er sich selbst an die Spitze der zur Hand befindlichen 10. Kompanie, sich des Wagnisses bewusst, mit unzureichenden Kräften seinen Auftrag auszuführen, ohne der Mitwirkung der beiden anderen Kompanien sicher zu sein. Zudem wurde der Ansatz zum Vorgehen der 10. Kompanie vom Feind bemerkt, der sofort das Vorfeld beleuchtete, worauf schlagartig Sperrfeuer einsetzte. Mit dem Befehl an den nebenan liegenden Kompanieführer, Leutnant der Reserve Matthiesen,: „Aus dem Granatfeuer heraus! Vorwärts auf den Hang hinauf! Auf keinen Fall zurück!“ sprang die Kompanie auf und erreichte im feindlichen Infanterie- und Maschinengewehr-Abwehrfeuer die Höhe, wo sie mit dem an Zahl überlegenen Gegner ins Feuergefecht trat. Der 9. und 11. Kompanie war es unter dem ständigen Geschoss- und Granathagel nicht gelungen, den Angriff mitzumachen; keiner der Melder des Bataillons-Stabes zum Heranholen der beiden Kompanien erreichte sein Ziel.“
Man begrub Johann Angermeier auf dem Soldatenfriedhof Rancourt in einem Massengrab.

