Sonderbeitrag: Oberst Paul Foerster

Oberst Paul Foerster (Verlustliste: Förster) stammte aus der Stadt Greifswald im heutigen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Oberst und Regimentskommandeur im Stab des 174. Infanterie-Regiments. Am 24.08.1914 fiel er bei Lunéville in Frankreich. Er wurde schwer verwundet nach Einville-au-Jard gebracht, wo er an seinen Wunden starb.

Über den Todestag und die Todesumstände von Paul Foerster berichtet die Regimentsgeschichte des 174. Infanterie-Regiments:

„Die Schlacht vor Nancy und Epinal.

Lunéville.

22.08.1914 Uhr vormittags Vormarsch über Rechicourt-la-Petite-Bathelemont les Bauzemont auf Einville. Das Regiment (ohne II.) befindet sich in der Vorhut der Division. Mit Begeisterung wird die deutsch-französische Grenze überschritten, 8.30 Uhr vormittags Rast von 1½ Stunden nordostwärts Einville. Patrouillen melden Infanteriefeuer aus Einville. Die Infanteriespitze der 11./174, unter Leutnant Hencke, dringt kurz entschlossen in den Ort ein und stößt bis an den jenseitigen Dorfrande durch. Brigade-, Regiments- und Bataillons-Stab III./174 begleiten das Vorgehen der Spitze und beteiligen sich an der Säuberung des Ortes. III. und I./174 folgen. Mit Vorsicht werden die Häuser, deren Türen und Fensterläden geschlossen sind, durchsucht. Die Straßen sind fast leer. Aus den letzten Häusern fallen noch einige Schüsse von französischen Versprengten und Nachzüglern. Die Höhen südlich Einville scheinen besetzt. Unter dem Schutze der Maschinengewehre entwickelt sich gegen 11 Uhr vormittags III./174 beiderseis der Straße nach Lunéville, I./174 ostwärts davon, und erreichten kämpfend die beherrschenden Höhen von La Rochelle und Bonviller. Der Feind leistet nur geringen Widerstand von La Rochelle und Bonviller. Da setzt plötzlich ein von starkem Infanterie- und Artilleriefeuer begleiteter Gegenstoß der Franzosen ein. Dichte Schützenlinien steigen aus dem Grunde herauf und drohen, unsere schwachen Kräfte zu überrennen. Die Hoffnung, Lunéville kampflos iin die Hand zu bekommen, erfüllt sich nicht. Der Franzose setzt alle Kraft daran, die Stadt zu retten. Ein Ausharren auf den heiß umstrittenen Höhen ist für die Unsrigen unmöglich und im tollsten Granatfeuer weichen sie schrittweise dem Angreifer. Der Brigadekommandeur sieht sich veranlasst, nach und nach das Infanterie-Regiment 70 einzusetzen, um den Angriff wieder vorwärts zu tragen. Die eigene Artillerie trifft erst spät in Tätigkeit und die Infanterie muss stundenlang die Last des Kampfes allein tragen. Ihr zäher Widerstand lässt bald den Ansturm des Feindes erlahmen, der über La Rochelle und Bonviller nicht hinauskommt. Überall sitzen die Einzelkämpfer in den Löchern und hinter den Hecken und erwehren sich, trotz der verzweifelten Lage der Angreifer. Lange wogt so der Kampf und noch steht die Entscheidung aus. Weit vorn in einer Geländewelle liegt der schneidige Leutnant Meerwein mit seinem Maschinengewehr-Zuge und nimmt die Ziele unter wirksames Feuer. Schwer verwundet erteilte er noch bis zum letzten Augenblick seine Befehle; dann wird er aus seiner hilflosen, gefährlichen Lage von der Gefechtsordonnanz, dem Schützen Pordzik, unter Aufbieten der letzten Kräfte, im heftigsten Feuer zurückgeschleppt. In Deckung angelangt, sieht Pordzik plötzlich, dass alle Bedienungsmannschaften eines vorn liegen gebliebenen Maschinengewehr verwundet sind. Sofort springt er hinzu, bringt das Maschinengewehr wieder in Stellung und feuert auf die anstürmenden Franzosen solange, bis neue Schützen eintreffen. Durch diese brave Tat gerät das Maschinengewehr nicht in Verlust. Pordzik und der verwundete Unteroffizier Link tragen, ungeachtet der dicht neben ihnen einschlagenden Granaten, den durch den großen Blutverlust schwer geschwächten Leutnant Meerwein auf einer Bahre zum Verbandsplatz. Für das unerschrockene, kaltblütige Verhalten wird Podzik mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet.

Im Verlauf des Kampfes, gerade, als es darauf ankommt, mit den wenigen Gewehren den übermächtigen Feind unter wohlgezieltem und heftigem Feuer abzuwehren, tritt bei den Maschinengewehren Munitionsmangel ein. Der wertvolle Rückhalt des Maschinengewehr-Feuers droht den Infanteristen verloren zu gehen. Kurz entschlossen fährt der Gefreite Eckhardt mit dem bespannten Munitionswagen im stärksten Feuer bis in die Maschinengewehr-Stellungen vor und lädt dort die ersehnte Munition ab. Durch sein tapferes Verhalten hat Eckhardt den Ausfall dieser wichtigen Gefechtskraft verhütet.

Gegen 2 Uhr nachmittags setzt ein neuer Vorstoß frischer französischer Kräfte beiderseits der Straße Lunéville-Einville und von Westen her auf La Rochelle ein. Da die Vorhut der rechts neben der 31. Division vorgehende 3./bayerischen Division um Mittag bei Maixe angehalten worden war, kann der Feind sein überlegenes Artillerie-Feuer gegen den rechten Flügel der 31. Division vereinigen und starke Kräfte zum umfassenden Gegenstoß ansetzen. Dem französischen Angriff scheint ein Erfolg beschieden. Da rafft der Brigade-Kommandeur, General von Behr, die letzten Reserven seiner Brigade zusammen und führt sie persönlich auf Bonviller vor. Das zündet und im Vorwärtsstürmen wird alles mitgerissen. Bonviller, das an allen Ecken brennt, wird zurückerobert. Dabei zeichnen sich der Sergant Stellweg und der Gefreite Fernsner, 1. Kompanie, bei der Erstürmung eines schlossartigen französischen Besitzes aus, dessen Fortnahme für das weitere Vorgehen von besonderem Wert ist. Beide erhalten das Eiserne Kreuz 2. Klasse.

Doch noch immer gefahrdrohend ist die Lage bei La Rochelle, wo der Feind unseren rechten Flügel, der keine Reserven mehr hinter sich hat, umfasst und zurückdrückt. Dort leitet Major Düsterhoff, Kommandeur des III./174, in unerschrockener Weise den Kampf. Mit wenigen Tapferen sucht er die Gefahr abzuwenden. Zum Glück treffen in diesem Augenblick, etwa 3 Uhr nachmittags, Teile der Infanterie-Regimenter 60 und 166 an diesem Brennpunkt ein, die mit Unterstützung einiger Batterien die Umfassung unschädlich machen. Das II. Bataillon, das von Moussey über Lagarde-Parroy dem Gefechtsfelde zugeeilt war, trifft noch zur rechten Zeit ein, den Angriff auf diesem Flügel vorzutragen. Der französische Widerstand fängt an zu erlahmen und gegen 6 Uhr abends ist der beherrschende Höhenzug von Friscati und Jolivet, hart nördlich Lunéville, in unserer Hand. Der Franzose befindet sich in vollem Rückzug nach Süden. Nach französischen Quellen nahm er beim XV. und XVI. Korps, besonders bei Lunéville, fluchtartiges Gepräge an. Der innere Halt der Mannschaften soll zum Teil schwer erschüttert gewesen sein. Im Schein des brennenden La Rochelle werden unter großem Jubel der siegreichen Truppen die Kommandeure der Brigade, der Division und des Korps begrüßt, die den Siegespreis des Tages, die Stadt Lunéville, noch von den Strahlen der sinkenden Sonne beleuchtet, von Friscati aus in Augenschein nehmen wollen. Unsere braven Streiter haben sich wiederum vorzüglich geschlagen, das beweisen die schweren Verluste der Franzosen. Überall liegen die toten Franzosen mit zerschossenen Leibern in den Straßengräben, an den Hängen und Böschungen, auf freiem Felde, zum Teil unter Pferden und umgestürzten Wagen. Ein furchtbarer Anblick! Die Arme in abwehrender Haltung, die Angesichter von Blut und Staub bedeckt, in Kriegswut und Todesschrecken verzerrt. Aber auch bei uns konnte dieser Sieg nur mit schweren Opfern errungen werden. Freudig bewegt las man am 23. August in der Heimat:

„Die Truppen, die unter Führung des Kronprinzen von Bayern in Lothringen siegten, haben die Linie Lunéville-Blamont-Cirey überschritten. Das XXI. Armeekorps zog in Lunéville ein. Die Verfolgung beginnt reiche Früchte zu tragen.“

Wohl niemand machte sich in diesem Augenblick eine Vorstellung, mit wieviel Aufwand von Mut und Blut das erreicht wurde.

Der Kommandeur des Regiments, Oberst Foerster, von einer Granate schwer verwundet, wird mit seinem gefallenen Adjutanten, Oberleutnant Priebe, nach Einville gefahren. Kurz vor seinem Tode richtete er noch an den verwundeten Leutnant Hawickhorst die Worte:

„Das Regiment soll sich brav halten, wie es sich bisher brav gehalten hat. Das wäre der letzte Wunsch, den ich an das Regiment hätte.“

Bis zum letzten Atemzuge gab Oberst Foerster seinem Regiment das Vorbild eines mutigen, pflichttreuen Soldaten.

Verluste: tot 4 Offiziere, 29 Unteroffiziere und Mannschaften, verwundet: 7 Offiziere, 227 Unteroffiziere und Mannschaften, vermisst: – Offiziere, 30 Unteroffiziere und Mannschaften.“

Die Lage des Grabes von Paul Foerster konnte ich nicht ermitteln. Vermutlich wurde sein Leichnam in die Heimat überführt und dort begraben.

Oberst Paul Foerster, Kommandeur des 174. Infanterie-Regiments

Die Gefallenen des Frankfurter Hauptfriedhofs – Teil 32: Leo Wallach

Der jüdische Soldat Leo Wallach wurde am 13.02.1888 in der hessischen Gemeinde Oberaula geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Landsturmmann im 2. Ersatz-Bataillon des 173. Infanterie-Regiment. Am 25.11.1918 verstarb er im Alter von 30 Jahren im Reserve-Lazarett Saint-Avold in Frankreich.

Man begrub Leo Wallach auf dem Neuen Jüdischen Friedhof Frankfurt.

Grabstein für Leo Wallach

Die Gefallenen des Frankfurter Hauptfriedhofs – Teil 24: Heinrich Achenbach

Der Soldat Heinrich Achenbach wurde am 30.09.1876 in der hessischen Stadt Frankfurt am Main geboren und war von Beruf Landwirt. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 10. Kompanie des 87. Infanterie-Regiments. Seit dem 16.04.1916 gilt er als vermisst bei Douaumont. Er wurde ein Opfer der Schlacht um Verdun.

Gedenkplatter für Heinrich Achenbach
Gedenkplatte Heinrich Achenbach

Die Gefallenen des Frankfurter Hauptfriedhofs – Teil 21: Otto Appel

Der Soldat Heinrich Appel wurde am 03.03.1891 in der hessischen Stadt Frankfurt am Main geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Reserve in der Maschinengewehr-Kompanie des 81. Infanterie-Regiments. Am 16.04.1916 fiel er im Alter von 25 Jahren während der Schlacht um Verdun. Er wurde bei den Kämpfen im Cailette-Wald nahe dem Fort Douaumont getötet.

Übersicht über das Gelände bei dem Fort Douaumont

Man begrub Otto Appel nach Überführung seines Leichnams in die Heimat auf dem Hauptfriedhof Frankfurt am Main im Familiengrab.

Grab von OttoAppel auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt am Main
Grab von Otto Appel

Die Gefallenen des Frankfurter Hauptfriedhofs – Teil 19: Eugen Reutlinger

Der Soldat Eugen Reutlinger wurde am 19.10.1880 in der hessischen Stadt Frankfurt am Main geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Wehrmann in der 3. Kompanie des 81. Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 15.09.1914 verstarb er nach schwerer Verwundung im Lazarett in Ban-de-Laveline.

Man begrub Eugen Reutlinger nach Überführung des Leichnams in die Heimat auf dem Hauptfriedhof Frankfurt am Main in einem Familiengrab.

Grab von Eugen Reutlinger
Grab von Eugen Reutlinger

Die Gefallenen des Frankfurter Hauptfriedhofs – Teil 16: Blasius Haider

Der Soldat Blasius Haider wurde am 03.02.1889 in Kloster Au am Inn geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Gars am Inn. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Unteroffizier der Landwehr in der 2. Kompanie des 3. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 28.04.1916 wurde er während der Schlacht um Verdun an der Höhe 304 schwer verwundet. Am 06.06.1916 starb er im Alter von 27 Jahren an seiner Verwundung in einem Lazarett in Frankfurt am Main.

Man begrub Blasius Haider auf dem Hauptfriedhof Frankfurt am Main in Reihe F, Grab 32.

Grab von Blasius Haider auf dem Hauptfriedhof Frankfurt am Main

Die Gefallenen des Frankfurter Hauptfriedhofs – Teil 12: Richard Langosch

Der Soldat Richard Langosch (Verlustliste: Langorsch) wurde am 13.12.1886 in Groß Boschpohl (seit 1945 polnisch: Bożepole Wielkie)
geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Pionier in der 43. Reserve-Kompanie des Garde-Pionier-Bataillons. Am 04.05.1916 wurde er während der Schlacht um Verdunschwer verwundet. Am 14.06.1916 verstarb er an schwerer Verwundung im Alter von 29 Jahren im 5. Reserve-Lazarett in Frankfurt am Main im heutigen Bundesland Hessen.

Man begrub Richard Langosch auf dem Hauptfriedhof Frankfurt am Main in Reihe F, Grab 39.

Grab von Richard Langosch (Langorsch)

 

Die Gefallenen des Frankfurter Hauptfriedhofs – Teil 11: Christian Marschall

Der Soldat Christian Marschall wurde am 26.04.1879 in Ostheim vor der Rhön, Dermbach geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Musketier und Landsturm-Rekrut in der 3. Kompanie des 87. Infanterie-Regiments. Am 25.02.1916 wurde er während der Schlacht um Verdun auf dem Pfefferrücken schwer verwundet. Am 17.06.1916 verstarb er im Alter von 37 Jahren im 10. Reserve-Lazarett in Frankfurt am Main an seiner schweren Verwundung.

Man begrub Christian Marschall auf dem Hauptfriedhof Frankfurt am Main in Reihe F, Grab 38.

Grab von Christian Marschall

Die Gefallenen des Frankfurter Hauptfriedhofs – Teil 10: Georg Pfnür

Der Soldat Georg Pfnür wurde am 10.08.1883 in Königsee geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Schönau am Königssee. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 10. Kompanie des 3. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 08.05.1916 wurde er bei während der Schlacht um Verdun bei dem Kämpfen um die Höhe 304 schwer verwundet. Am 11.06.1916 verstarb er im Alter von 32 Jahren in einem Lazarett in Frankfurt am Main im heutigen Bundesland Hessen an seiner Verwundung.

Man begrub Georg Pfnür auf dem Hauptfriedhof Frankfurt am Main in Reihe F, Grab 37.

Grab von Georg Pfnür

Die Gefallenen des Frankfurter Hauptfriedhofs – Teil 4: Alfred Mangold

Der Soldat Alfred Mangold wurde am 07.04.1893 in bayerischen Stadt Münnerstadt geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 6. Kompanie des 24. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 18.06.1916 verstarb er nach schwerer Verwundung während der Schlacht um Verdun in einem Lazarett in Frankfurt am Main.

Man begrub Alfred Mangold auf dem Hauptfriedhof Frankfurt am Main in Reihe F, Grab 42.

In seiner Heimatstadt Münnerstadt gedenkt man Alfred Mangold noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2017/muennerstadt_lk-bad-kissingen_wk1_wk2_bay.html

Grab von Alfred Mangold auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt am Main