Der Soldat Sebastian Hamberger wurde am 15.05.1891 in Au bei Bad Aibling in Bayern geboren und lebte in Willing, einem Ortsteil von Bad Aibling. Im Ersten Weltkrieg diente er als Reservist in der 12. Kompanie des 19. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 14.11.1916 fiel er im Alter von 25 Jahren bei Oituz am Ojtozpass in Rumänien während eines Sturmangriffs.
Über den Todestag und die Todesumstände von Sebastian Hamberger berichtet die Regimentsgeschichte des 19. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:
„Am 14.11. 5.45 Uhr machte sich der Regimentsstab unter Führung von zwei Kroaten, die kein Wort Deutsch sprachen und wie sich nachträglich herausstellte, den beabsichtigten Weg selbst noch nie gegangen waren, auf den Marsch. – Nachdem noch am Parkplatz II./Reserve-Infanterie-Regiment 19 begrüßt worden, gings bei leichtem Regen und sehr starkem Wind auf steilem, steinigen Weg hinauf in die dunklen, von zahlreichen Wassern durchtosten Waldungen.
Nach fünfstündigem Steigen, vorbei an mehreren Armierungs-Kompanien, einer Feldbatterie und an den weit ausgedehnten Stellungen der 1. Kavallerie-Truppen-Division – 7. Husaren (Kaiser Wilhelm) und der kroatischen 5./27. – war 11.30 Uhr vormittags das Finanzwach-Haus bei 1.041 Metern erreicht, woselbst dem dort liegenden Stab V./27 kroatisch und dem Regiment die ganz überraschende aber desto hocherfreuliche Kunde wurde: „III./R. 19 (Hauptmann Schierlinger) hat im Verein mit Teilen des ungarischen Infanterie-Regiment 82 (Hauptmann Richter) heute früh Leany mezö Pontia genommen und bisher 3 Offiziere, 66 Mann und zwei feindliche Maschinengewehre eingebracht“. So ermutigend nun auch diese Siegesbotschaft und so freundlich auch das Entgegenkommen des Führers vom kombinierten kroatischen Bataillon V./27, Hauptmann Pazmann, war, so waren doch die Verhältnisse, unter denen der regimentsstab leben und arbeiten musste, nichts weniger als erquicklich. Vor dem Finanzwachhaus dichtester Nebel, Regen unsäglicher Schmutz, im Finanzhaus nur ein etwas größerer Raum, darinnen aber nicht weniger als 7 dem Bataillonsstab zugeteilte kroatische Offiziere und beim eigenen Regimentsstab nicht weniger als 6, dazu die vollauf berechtigten, aber ständigen Klagen des seit 30.10.1916 III./R.19 zugeteilten stellvertretenden Regimentsarztes, Dr. Fellerer, dass die schon 7 Uhr vormittags angeforderten leichten Wagen zum Abtransport Schwerverwundeter noch nicht eingetroffen seien, dass mit Ausnahme einer kleinen Waschküche auch der kleinste Raum zum Bergen der zahlreich eingelieferten Verwundeten fehle; dazu ein ganzes Gewirr von Anordnungen der vorgesetzten Stellen in deutschen und kroatischen Telefongesprächen und nicht zuletzt der nochmalige befehl der 71. Infanterie-Truppen-Division, dass morgen unbedingt der Runcul wegzunehmen sei, mit einem Bataillon, das selbst totmüde und in Schmutz, Nebel und Nässe beim Finanzwachhaus eingertoffen war und von da noch bergauf, bergab über 7 Kilometer bis zu der ihm weltfremden Gegend des Runcul mr. hatte. Wenne es auch zu weit ginge, näher auszuführen, wie Adjutant Wagner, Stabsarzt Dr. Fellerer, Pater Rupert Mayer, Maschinengewehr-Oberleutnant der Reserve Reim und Ordonannz-Offizier Leutnant der Reserve Ruf zusammenarbeiteten, Ordnung in den ganzen Betrieb und namentlich in den Nachschub unud Abtransport zu bringen, und so die Lage von Stab, der Truppe und namentlich all den Verwundeten und Gefangenen zu bessern, so sei doch hier schon erwähnt, dass der Angriff auf den Runcul mr. nicht schon morgen, sondern, allerdings nach gründlicher Vorbereitung und sehr wertvoller Beratung durch den Kommandeur k. u. k. ung. Infanterie-Regiment 82, Oberstleutnant Paphazi, und dessen Bataillonsführer, Hauptmann Richter, erst in den Morgenstunden des 16.11. von II./R. 19 (Major der Reserve Ruschel) durchgeführt wurde und glänzend gelang. Unvergesslich wird uns bleiben, wie dem kroatischen Kommandeur dabei gleichsam die Haare zu Berg standen vor Staunen, dass es in der deutschen Armee möglich war, gegen die sofortige Durchführung eines gegebenen Befehls Vernunftsgründe geltend zu machen. „Denn bei uns, bemerkte er, gibts kein Gewimmer, was befohlen ist, geschieht und wenn dabei auch alles zugrunde geht.“.
Man begrub Sebastian Hamberger auf einem Feldfriedhof bei Leangmezöpongja am Ojtozpass.

