Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.534: Johann Unterauer

Der Soldat Johann Unterauer stammte aus Götzberg, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Schnaitsee, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 5. Kompanie des 12. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 08.06.1916 fiel er im Alter von 22 Jahren während der Schlacht um Verdun bei Thiaumont.

Über den Todestag und die Todesumstände von Johann Unterauer berichtet die Regimentsgeschichte des 12. bayerischen Infanterie-Regiments:

„In der Nacht vom 7./8.6. erfolgte unter erheblichen Verlusten die Neugliederung für den beabsichtigten Angriff des 8.6. Es sollte eine Linie östlich Ferme Thiaumont erreicht werden. II./12. und die ihm als Abschnittsreserve im Chauffourwald Nord unterstellte 4. Kompanie war mit anderen Truppenteilen der mittleren Angriffsgruppe (Gruppe Policzka) dem Hauptmann Stöber, Führer des II./12. zugeteilt. Sie lösten heute Nacht I./12. in vorderster Linie unter erheblichen Verlusten ab. I./12. ohne 4. Kompanie wurde Brigadereserve in der Küchenschlucht, woselbst auch III./12 bereit gestellt wurde. Von 4 bis 10 Uhr vormittags musste das vorderste II. Bataillon starkes Trommelfeuer, das sich zum Orkanfeuer steigerte, in den stark besetzten Bereitschaftsgräben 319 – 326, die auch noch mit Mannschaften des 15. und 20. Infanterie-Regiments belegt waren, über sich ergehen lassen, sodass der Befehl zum Vorbrechen als eine Erlösung empfunden wurde. Gleich der erste Sturm brachte herrliche Erfolge.

Die feindlichen Gräben wurden im Handgranatenkampf genommen, die überlebenden Franzosen gefangen, Werk 368 und M 369 durch Sturmabteilung Echteler, 6./12, und Vizefeldwebel Eberl ebenfalls genommen und durch Vizefeldwebel Sauter, 6./12, ein bisher unbekanntes Infanterie-Werk 377 überrumpelt. 9 Offiziere, etwa 150 Mann und 7 Maschinengewehre fielen in unsere Hände. Nach einer Stunde war die befohlene Stellung erreicht, an ihrer Verteidigungsfähigkeit wurde mit Nachdruck gearbeitet.. Um 5.30 Uhr abends schloss sich das Bataillon dem links angreifenden Jägerregiment zum 2. Sturme an und es gelang einer gemischten kleineren Abteilung in das Zwischenwerk Thiaumont einzudringen. Doch da rechts der Anschluss fehlte, musste dieses wieder aufgegeben werden; der Feind besetzte es anderen Tags. Ein von ihm unternommener Gegenangriff scheiterte bereits in unserem Artilleriefeuer. Nachts kam für das schwer geprüfte II. Bataillon Ablösung durch das III. Bataillon in vorderster Linie, leider unter schwerstem feindlichen Artilleriefeuer. Die nächsten Tage brachten stündlich starkes und stärkstes Artilleriefeuer auf vordere und rückwärtige Stellungen, wodurch Leutnant der Reserve Ostermayr und Rettenberger am 11.06. und 12.06. 11 Uhr vormittags in der Fossesschlucht auch der Regimentskommandeur den Heldentod fanden. Gleichzeitig wurden der Regimentsadjutant Hauptmann Seyer, Oberleutnant der Reserve Schiele, der Maschinengewehr-Kompanie-Führer Hauptmann Schäffer und der A. B. O. (Verbindungsoffizier) verwundet. Mit Oberst Policzka – 12er Vater genannt – war ein alter 12er, der schon als Kompaniechef und Bataillons- wie Regimentskommandeur im Frieden einen wesentlichen Anteil an der Erziehung der 12er zu kriegsbrauchbaren Soldaten hatte, als leuchtendes Vorbild dahin gegangen, getreu seinem Wahlspruch: Die Pflicht über alles!“

Man begrub Johann Unterauer auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

Seine letzte Heimatgemeinde Kraiburg – Frauendorf gedenkt Johann Unterauer noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/kraiburg-frauendorf_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Johann Unterauer
Rückseite des Sterbebildes von Johann Unterauer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.525: Joseph Fuchs

Der Soldat Joseph Fuchs wurde am 31.07.1894 in Gall bei Johannesbrunn geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Schalkham, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 12. Kompanie des bayerischen Infanterie-Leib-Regiments. Am 30.06.1916 fiel er im Alter von 21 Jahren in der Nähe der Albain-Schlucht während der Schlacht um Verdun. Dabei war er bei den Kämpfen um Fleury und die Munitionsräume südlich Fleury eingesetzt worden.

Die Regimentsgeschichte des bayerischen Infanterie-Leib-Regiments berichtet über den Todestag und die Todesumstände von Joseph Fuchs:

„30.06. Nach Trommelfeuer vorm französischen Angriff auf Thiaumont, das am 23.06. vom 10. bayerischen Infanterie-Regiment genommen worden war. 12./Leibregiment rückt nach Höhe 387, II. und III./Leibregiment in der Küchenschlucht in Marschbereitschaft. Infanterieangriff scheitert. I./Leibregiment wird abends durch II./Leibregiment, das inzwischen wieder aufgefüllt wurde, abgelöst und rückt nach Küchenschlucht.“

Eine andere Regimentsgeschichte berichtet:

„Am 30.06. fanden heftige feindliche Angriffe gegen Zwischenwerk Thiaumont statt. Auf Befehl der Brigade mussten II. und III./Leibregiment in der Küchenschlucht marschbereit sein, 12. Leibregiment und Maschinengewehr-Abteilung 206 rückten auf Höhe 378 südlich des Fossewaldes ab. Am gleichen Abend wurden die Bereitschaften aber wieder aufgehoben. – Auf unseren Stellungen lag nur leichtes Feuer.“

Man begrub Joseph Fuchs auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

Sterbebild von Joseph Fuchs
Rückseite des Sterbebildes von Joseph Fuchs

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.519: Matthias Hausberger

Der Soldat Matthias Hausberger stammteb aus Johannesbrunn, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Schalkham, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 6. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 01.06.1916 verstarb er während der Schlacht um Verdun im Alter von 33 Jahren in im Feldlazarett Romagne-sous-Cotes bei Verdun nach einem Kopfschuss. Diesen erhielt er während der Erstürmung der feindlichen Gräben des I-Werkes und der Batterieanlagen südwestlich des Forts Douaumont.

Man begrub Matthias Hausberger auf dem Soldatenfriedhof Romagne-sous-les-Cotes in Block 3, Grab 53.

Sterbebild von Matthias Hausberger
Rückseite des Sterbebildes von Matthias Hausberger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.509: Jakob Müller

Der Soldat Jakob Müller stammte aus Bertoldsheim, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Rennertshofen, und war Zimmermann von Beruf. Im Ersten Weltkrieg diente er als Pionier in der 19. bayerischen Pionier-Kompanie. Am 23.03.1916 fiel er während der Schlacht um Verdun im Alter von 38 Jahren bei Malancourt vermutlich bei den Kämpfen rund um die Höhe 304.

Man begrub Jakob Müller auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye in ienem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Rennertshofen gedenkt Jakob Müller noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/rennertshofen-bertoldsheim_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Jakob Müller
Rückseite des Sterbebildes von Jakob Müller

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.502: Matthäus Seehuber

Der Soldat Matthäus Seehuber stammte aus Lohen, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Ruhpolding, und war der Sohn eines Säge- und Elektritzitätswerks. Im Ersten Weltkrieg diente er als Gefreiter in der 15. Kompanie des 3. bayerischen Jäger-Regiments. Am 08.06.1916 fiel er während der Schlacht um Verdun bei dem Fort Vaux.

Vermutlich wurde er, wenn seine Gebeine nach dem Krieg geborgen werden konnten, auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville anonym in einem Massengrab begraben, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a. Oberleutnant Albert Saur, gefallen am 08.06.1916 bei Fort Vaux.

Sterbebild von Matthäus Seehuber
Rückseite des Sterbebildes von Matthäus Seehuber

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.478: Josef Trum

Der Soldat Josef Trum stammte aus Strahberg, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Schwarzach, und war Bräugehilfe in einer Münchener Brauerei. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 6. Kompanie des 8. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 18.09.1916 fiel er im Alter von 31 Jahren nach zwei Jahren Kriegsdienst während der Schlacht um Verdun.

Die Lage des Grabes von Josef Trum ist offiziell unbekannt. Ich vermute jedoch, dass man ihn, wenn er geborgen werden konnte, anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville begrub, wo auch seine Regimentskameraden beigesetzt wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Unteroffizier Adolf Neumann, gefallen am 20.09.1916 bei Bezonvaux, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Vizefeldwebel Peter Schweitzer, geboren am 18.07.1880 in St. Ingbert, gefallen am 27.09.1916 bei Verdun, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Josef Trum
Rückseite des Sterbebildes von Josef Trum

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.476: Stefan Thurnhausstatter

Der Soldat Stefan Thurnhausstatter wurde am 05.04.181894 in Berg geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Ainring, und war der Sohn eines Landwirts (Berghartlsohn). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 1. Kompanie des 3. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 20.03.1916 fiel er während der Schlacht um Verdun im Alter von 21 Jahren durch Kofschuss. Sein Bruder Paul verstarb am 30.03.1917 im Gefangenenlager Sipote in Rumänien, wie ich bereits am 07.07.2020 berichtet habe ⇒ Paul Thurnhausstatter.

Über den Todestag und die Todesumstände von Stefan Thurnhausstetter berichtet die Regimentsgeschichte des 3. bayerischen Infanterie-Regiments:

„So kam der 20.3. heran. Die Befehle besagten, dass nach einer Artillerie- und Minenwerfer-Beschießung von 8 Uhr morgens bis 4 Uhr nachmittags der von unseren Pionieren unterminierte Stützpunkt am Bordostsaum des Waldes vor dem linken Flügel des Regiments und die Bohrsprengung zu den feindlichen Sappen zu zünden seien und dann habe der Sturm loszubrechen und sei in einem Zug über sämtliche feindliche Linien hinweg bis zum Süd- und Ostrand des Bois d‘ Avocourt vorzutragen. Der Waldrand sei dann nur mit Posten zu besetzen. Der feindliche Stützpunkt zweiter Linie vor dem Ostrand des Waldes müsste aber vom Feinde gesäubert und dann mit Unteroffiziersposten besetzt werden. Der Angriffsraum des Regiments war vom „Mittelgeräumt“ bis zum östlichen Waldrand. Zur Wegnahme des unterminierten feindlichen Stützpunktes in der ersten Linie vor dem linken Flügel 3. bayerisches Infanterie-Regiment sollte ein Bataillon Reserve-Infanterie-Regiment 10 mitwirken. Es war der Brigade unterstellt. Nach erneuter Artillerievorbereitung sollte dann am 22.03. seitens des linken Flügels der 11. bayerischen Infanterie-Division im Zusammenwirken mit dem rechten Flügel der 11. Reserve-Division die feindlichen Werke auf dem Höhenzug ostwärts vom Ostrand des Waldes zwischen diesem und der Straße Hautcourt – Esnes gestürmt werden.

Am 19.3. vormittags hatte der Brigandekommandeur selbst die unmittelbare Führung des Abschnittes übernommen und alle Vorbereitungen nachgeprüft, der Regimentskommandeur war in eine Befehlsstelle nahe hinter der Mitte der vorderen Gefechtslinie des Regiments vorgegangen. Am 20.03. eröffneten Schlag 8 Uhr vormittags unsere Artillerie und unsere Minwnwerfer das Wirkungsschießen. Merkwürdigerweise erwiderten die Franzosen sofort das Feuer mit mindestens der gleichen Wucht, so dass die Vermutung entstand, dass sie nicht überrascht waren. Wir waren vielleicht ihren Abhörapparaten gegenüber bei Telefongesprächen damals noch nicht vorsichtig genug gewesen. Am linken Flügel des Regiments (II./3. bayerisches Infanterie-Regiment) war das feindliche Minenfeuer in der zweiten und dritten Linie besonders wirksam. Schweres Sperrfeuer lag auch auf den Laufgräben. Schon gegen Mittag war trotz aller Vorbereitungen und trotz aller Bemühungen der tapferen Leitungspatrouillen keine Fernsprechverkehr mehr möglich. Mühsam, mit wichtigen Meldungen und Befehlen und todesmutig trotz schwerer Verluste arbeiteten sich die Läuferketten durch das von schwersten Kalibern zerwühlte und immer mehr verschlammtende Grabengewirr. Endlich rückt die vierte Nachmittagsstunde heran. Die Bataillone melden 3.45 Uhr nachmittags trotz des nunmehr acht Stunden lang ertragenen Höllenfeuers recht zuversichtlich. Sie halten die Wirkung des eigenen Minenwerfers- und Artilleriefeuers für gut, und sind voll Selbstvertrauen. Punkt 4 Uhr bricht alles los. I./3. bayerisches Infanterie-Regiment rechts, II./3. bayerisches Infanterie-Regiment links in vorderer Linie. In diesen bildete die vordere Welle von rechts nach links 1./3., 3./3., 7./3. und 8./3. bayerisches Infanterie-Regiment. Der linke Flügel (8. und 7. Kompanie) soll die Sprengung des feindlichen Stützpunktes abwaren. Die Sprengung versagt. Drei Minuten warten die beiden Kompanien. Als aber der Leutnant der Pioniere ihnen zuruft, die Sprengung habe endgültig versagt, da werfen sich die beiden Kompanien todesmutig auf den mit Rücksicht auf die vorbereitete Sprengung von den Minenwerfern wenig bearbeiteten, feindlichen Stützpunkt, der sich kräftig wehrt. Viele Blutsopfer, darunter auch den Führer der 8. Kompanie Leutnant der Reserve Henle und den Pionieroffizier kostet dies unglückliche Episode, aber der Siegeswille der tapferen Truppe hält durch. Die anderen Sturmtrupps des Regiments dringen verhältnismäßig rasch in die vorderste Linie des Feindes ein und treten sofort wieder in Richtung auf die zweite in lichterem Hochwald liegende feindliche Stellung an; nur kurze Zeit verzögert das aus dem Kampf um den Stützpunkt von links her streichende Flankenfeuer das Vordringen der Mitte. Der rechte Flügel des Regiments hielt gleichen Schritt mit dem 22. bayerischen Infanterie-Regiment 4.40 konnte das I./3. bayerisches Infanterie-Regiment schon melden, dass es im vollem Kampf um die zweite feindliche Linie liege. Trotz des mörderischen Sperrfeuers rückt die Regimentsreserve (III./3. bayerisches Infanterie-Regiment) in die Sturmstellung nach. 9./3. bayerisches Infanterie-Regiment wird dem II./3. bayerisches Infanterie-Regiment zur Verfügung gestellt. Der Kampf um die zweite feindliche Stellung erfordert besonders überlegte und beherzte Einzeltaten; denn sie ist durch starke, unzerstörte Drahthindernisse geschützt und von mehreren Betonblöcken mit Maschinengewehren flankiert. Durch Lücken im Hindernis und durch Sappen bahnen sich die Stoßtrupps kämpfend den Weg. Mit Handgranaten wird den Blockhäusern zu Leibe gerückt und dadurch ihr Feuer, wenn die sofortige Wegnahme nicht gelinkt, wenigstens solange niedergehalten, bis die Nebentruppen daran vorbeigestürmt sind. Im Negerdorf (wie wir das aus den Fliegeraufnahmen erkennbare Unterstandslager im südöstlichen Teil des Waldes nannten) wurden Stäbe und Reserven überrascht und gefangen genommen. Ein französischer Regimentskommandeur versicherte den eindringenden Dreiern, er habe geglaubt, wir seien noch im Kampf mit seiner vordersten Linie. So wurde gegen 5 Uhr 10 schon von Teilen des I./3. bayerisches Infanterie-Regiment der Südostrand des Waldes erreicht, während das II./3. bayerisches Infanterie-Regiment, das auch in der zweiten Linie heftigeren Widerstand fand, die schwersten Verluste erlitt und langsamer vorwärts kam. Gerade diejenigen Kompanien, die die härteste Arbeit um den Stützpunkt in der feindlichen ersten Linie gehabt hatten, kamen nach dem Durchstoßen der feindlichen zweiten Linie am Ostrand des Waldes wieder an einen feindlichen Stützpunkt heran. Bevor an die Säuberung dieses zweiten Stützpunktes herangegangen werden konnte, fiel bereits die Dämmerung ein. Die zur Feststellung der dortigen verhältnisse entsandte starke Offizierspatrouille geriet in den Nahkampf mit einzelnen, dort eingenisteten, anscheinend versprengten Franzosen, bezeichnete aber im übrigen in seiner Meldung die Befestigungsgruppe als vom Feinde frei. Das Regiment hatte schwer gerungen, es hatte 426 Mann, darunter eine große Anzahl der besten Kompanie- und Zugführer verloren, aber das Angriffsziel war erreicht. Der Wald von Avocourt war genommen, eine feindliche Brigade war aufgerieben. Das 3. bayerische Infanterie-Regiment hatte 9 Offiziere, 1.031 Mannschaften, 3 Geschütze, 10 Maschinengewehre, 1 Minenwerfer an die Division abgeliefert. Der Armeeführer und der kommandeierende General beglückwunschten die Division zu dem Erfolg. Seine Majestät der König von Bayern telegraphierte am folgenden Tage.

Ununterbrochenes schweres Feuer lag auf der müden Truppe, die sich in der nasskalten Märznacht eingrub und, wo es möglich war, in französischen Gräben einnistete. Ein Reservebataillon (III./3. bayerisches Infanterie-Regiment) war die Nacht über tätig der vorderen Linie Munition und Handgranaten sowie Stellungsbaumaterial zuzuführen. Die Verpflegung bildete der eiserne Bestand.

Am Abend hätte dem rechten Flügel des 3. bayerischen Infanterie-Regiments noch 1/2 I./bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment 13 nachgeschoben werden sollen. Es wurde aber wieder zur Brigadereserve zurückbeordert. Da I./3. bayerisches Infanterie-Regiment schon französische Gegenstöße abzuwehren hatte, befahl daher der Regimentskommandeur an III./3. bayerisches Infanterie-Regiment näher an das I./3. bayerisches Infanterie-Regiment heranzurücken, wie auch mit II./3. bayerisches Infanterie-Regiment in Fühlung zu gehen.“

Man begrub Stefan Thurnhausstatter auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye in einem Massengrab.

Sterbebild von Stefan Thurnhausstatter
Rückseite des Sterbebildes von

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.473: Lampert Bart

Der Soldat Lampert Bart stammte aus Erdmannsdorf, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Hohenpolding, und war der Sohn eines Landwirts (Bartbauerssohn). Im Ersten Weltkrieg diente er in der 4. Kompanie (Verlustlisten: 2. Kompanie) des 12. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 26.06.1916 wurde er während der Schlacht um Verdun bei den Kämpfen vor dem Zwischenwerk Thiaumont schwer verwundet und verstarb an dieser Verwundung am 30.01.1917 im Alter von 19 Jahren im Vereinslazarett Trier.

Für Lampert Bart gibt es keine offizielle Grabmeldung, ich vermute jedoch, dass er auf einem Friedhof in Trier im militärischen Teil beigesetzt wurde.

Sterbebild von Lampert Bart
Rückseite des Sterbebildes von Lampert Bart

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.464: Joseph Sedlmayr

Der Soldat Joseph Sedlmayr stammte aus Schwaibach, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Ortenburg, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 2. Kompanie des 15. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 28.02.1916 fiel er während der Schlacht um Verdun im Alter von 27 Jahren im Bois de Manheulles (Schreibfehler auf Sterbebild) bei Verdun.

Offiziell ist für Joseph Sedlmayr keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er, wenn seine Gebeine geborgen werden konnten, diese anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville beigesetzt wurden, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Landsturmmann Ludwig Schröck, gefallen am 22.03.1916, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in Block 7, Grab 132;
  • Infanterist Lorenz Bronner, gefallen am 29.03.1916 im Bois de Manheulles, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Landsturmmann Adolf Prym, gefallen am 30.03.1916 im Bois de Manheulles, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Infanterist Friedrich Adrion, gefallen am 21.03.1916, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Joseph Sedlmayr
Rückseite des Sterbebildes von Joseph Sedlmayr

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.459: Engelbert Hackner

Der Soldat Engelbert Hackner stammte aus Altmühldorf, einem Ortsteil der bayerischen Stadt Mühldorf am Inn, und war der Sohn eines Landwirts (Schnambergerbauerssohn). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 1. Kompanie des  24. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 25.05.1916 fiel er im Alter von 22 Jahren bei einem Sturmangriff während der Schlacht um Verdun.

Über den Todestag und die Todesumstände von Engelbert Hackner berichtet die Regimentsgeschichte des 24. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Ein für den 25.06.1916, 6 Uhr vormittags angesetzter Angriff konnte nicht zur Ausführung gebracht werden, weil der Befehl verspätet eintraf. Der Sturm wurde daraufhin auf 6 Uhr nachmittags verlegt.

Im Laufe des Nachmittags versuchten I. und III. Bataillon, sich für den Angriff zu gliedern, und so gut es ging, für den Sturm bereitzustellen.

Um 5.45 Uhr nachmittags traten die 9. und 10. Kompanie von der Albainschlucht aus mit Anschluss rechts an das 6. Garde-Infanterie-Regiment zu Fuß zum Sturm an. Sie vereinigten sich dann nach kurzer Zeit mit der in 1. Linie stehenden 11. und 12. Kompanie zu einer Angriffswelle, überrannten die feindlichen Gräben und arbeiteten sich durch die Thiaumontschlucht vorwärts. Durch starkes Maschinengewehr-Feuer aus Richtung Thiaumontferme, die angeblich in unserem Besitz sein sollte, wurden die Kompanien unter großen Verlusten nach rechts abgedrängt und vermischten sich mit den Gardetruppen. Der Angriff kam schließlich zum Stehen.

Das Bataillon brachte drei Offiziere und etwa 100 Mann als Gefangene ein.

Das I. Bataillon fand noch schwierigere Verhältnisse vor. Als die 1. Kompanie eben den Sturmgraben verlassen hatte, wurde sie mit Feuer überschüttet und musste unter Zurücklassung einer großer Anzahl Toter und Verwundeter nach kurzem Anlauf in die Ausgangsstellung zurück.

Die 3. Kompanie, die sich noch im Abschnitt der 2. bayerischen Infanterie-Division befand, machte dort den Sturm mit.“

Man begrub Engelbert Hackner auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

Sterbebild von Engelbert Hackner
Rückseite des Sterbebildes von Engelbert Hackner