Johann Vocklinger stammte aus Adelstetten, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Ainring, und war gewerblicher Bahnarbeiter in Freilassing. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 8. Batterie des 10. bayerischen Feld-Artillerie-Regiments als Fahrer. Er wurde mit dem Eisernes Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 09.04.1918 fiel er im Alter von 23 Jahren bei Behagnies in Frankreich durch einen Kopfschuss.
Über die Todesumstände von Johann Vocklinger berichtet die Regimentsgeschichte des 10. bayerischen Feld-Artillerie-Regiment:
„Ein großes Unglück traf am 09.04. noch die 9. Batterie in ihrem Barackenlager bei Behagnies. Gegen 4.00 Uhr nachmittags wurde dieses Lager mit schwerem Kaliber beschossen und unglücklicherweise traf der erste Schuss mitten in das Lager, wo eben die Fahrer zum Haberfassen angetreten waren. 8 Tote und viele Schwerverwundete lagen umher und eine entsetzliche Verwirrung entstand. Schuss auf Schuss folgte, während sich Wachtmeister Pronet mit Umsicht und Tatkraft bemühte, die Pferde aus der gefährdeten Feuerzone in Sicherheit zu bringen, sorgten Oberarzt d. Reserve Dr. Stubner sowie die Batterieoffiziere für die Schwerverwundeten. Bei diesen Bemühungen fielen durch die weiteren Schüsse auch noch Dr. Stubner, der treffliche und beliebte Abteilungs-Arzt der III. Abteilung, sowie der Leutnant der Reserve Franz Glaser, der eben erst zum Offizier befördert war. Leutnant Geiger erlitt einen Nervenschock. Unter schweren Opfern gelang es, die Verwundeten zu bergen und die Pferde aus der Feuerzone in eine Mulde östlich Sapignies zu bringen, woselbst sich dann die Batterie sammelte und Biwak bezog. Dieser Unglückstag kostete der III. Abteilung 2 Offiziere und 8 Mann der 8. Batterie tot, 21 Schwer- und 3 Leichtverwundete. Auch die 9. Batterie hatte noch 5 und der Stab 1 Verwundeten. Im Soldatenfriedhof in Sapignies wurden am 10.04. nachmittags die Gefallenen der III. Abteilung begraben. Nicht weniger als 10 einfache schlichte Gräber reihen sich dort aneinander in dem eben erst zurückgewonnenen Gebiet. Die beiden Divisionsgeistlichen sprachen Worte der Anerkennung und Ermunterung, der Kommandeur III./10. sowie der Batterieführer der 8./10., Leutnant der Reserve Mayer riefen den gefallenen Kameraden in markigen und tief bewegten Worten den letzten Gruß in das Grab.“
Man begrub Johann Vockinger auf dem Soldatenfriedhof Sapignies in Block 1, Grab 187.
Seine Heimatgemeinde Ainring gedenkt noch heute Johann Vocklinger auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2010/ainring_1870-71_wk1u2_bay.htm
Auch in der Verlustliste des 10. bayerischen Feld-Artillerie-Regiment wird Johann Vocklinger aufgeführt: http://www.denkmalprojekt.org/verlustlisten/koeniglich-bayerisches-10.feldartillerie-regiment.html
Der theoretische Weg von Johann Vocklinger von seinem Geburtsort zu seinem Sterbeort und Grab: