Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 683: Anton Hausberger

Der Bauerssohn Anton Hausberger wurde am 30.08.1888 geboren und stammte aus Obereck und war Expositur Haunzenbergersöll (Schreibfehler). Im Ersten Weltkrieg diente er in der 3. Kompanie des 16. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments („List“), in dem auch der spätere Diktator Adolf Hitler Dienst tat. Am 21.11.1914 fiel er im Alter von 26 Jahren bei Wyschaette im belgischen Westflandern während der Schlacht bei Ypern, bei der 373 Regimentsangehörige starben.

Eine Grablage ist für Anton Hausberger offiziell nicht bekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass er mit seinen Kameraden aus der 3. Kompanie, die am gleichen Tag fielen, als unbekannter Toter in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Langemark beigesetzt wurde. Ich begründe meine Annahme mit folgenden von mir recherchierten Fällen:

  1. Infanterist Anton Hopf, gefallen am 21.11.1914, beigesetzt auf dem Soldatenfriedhof Langemark in einem Massengrab;
  2. Ersatz-Reservist Nikolaus Eder, gefallen am 21.11.1914, beigesetzt auf dem Soldatenfriedhof Langemark in einem Massengrab;
  3. Infanterist Paulus Heilmeier, gefallen am 21.11.1914, beigesetzt auf dem Soldatenfriedhof Langemark in einem Massengrab.

 

Seine Heimatgemeinde Bodenkirchen – Haunzenbergersoell gedenkt Anton Hausberger noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/bodenkirchen-haunzenbergersoell_1870-71_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Anton Hausberger
Rückseite des Sterbebildes von Anton Hausberger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 450: Oscar Omer Cornille

Der Belgier Oscar Omer Cornille wurde am 01.11.1902 in Emelgem, einem Ortsteil der Gemeinde Izegem, geboren. Er war Mitglied der Feuerwehr und starb am 06.05.1945 in einem Konzentrationslager in der ehemaligen Tschechoslowakei. Es könnte das KZ Theresienstadt gewesen sein. Er war politischer Gefangener der Deutschen.

Sterbebild von Oscar Omer Cornille
Rückseite des Sterbebildes von Oscar Omer Cornille

Belgischer Widerstand – Teil 449: Roger-Victor Terrin

Heute stelle ich einen besonderen Fall vor. Es handelt sich um den Belgier Roger-Victor Terrin. Er wurde am 11.06.1923 in Roeselare geboren und beteiligte sich am Widerstand im Zweiten Weltkrieg. Er war der Sohn von Maurice (offiziell Alfons) Terrin und Ivonne Callebert und ein Schüler der Nationalen Mittelschule. Als die Deutschen ihn 1943 für seine Arbeit nach Deutschland verschleppen wollten, versteckte er sich bei einem flämischen Bauern in Frankreich. Die Deutschen wollten seinen Vater nach Deutschland schicken. Der Vater war jedoch ein wichtiges Mitglieder des Widerstandes und wurde von seinem Kommandanten gezwungen, nach seinem Sohn zu suchen. Roger ging dann nach Berlin, wo er für die Firma AEG Zwangsarbeit leisten musste. Am 27. Januar 1944 verbrannte er bei einem Luftangriff lebendig. In den Abendstunden des 27. Januar griff die britische RAF Berlin mit 481 Bombern an, die 1761 Tonnen Bomben auf die Stadt warfen. Laut Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht wurden durch Luftminen, Spreng- und Brandbomben vor allem dicht besiedelte Wohnviertel und Kulturstätten zerstört oder beschädigt. Die Royal Air Force verlor 33 Flugzeuge. Roger-Victor Terrin war ein Opfer dieses Angriffs.

Logo der Royale Union des Services de Renseignement et d’Action

Wegen seiner Opferbereitschaft für seinen Vater, seinen Widerstand, seine Intelligenz und seinen Mut wurde Roger 1946 rückwirkend zum März 1943 zum Adjutant der 4. Kategorie der S.A.R., der Service de renseignement et d’Aktion (der Widerstand) ernannt. Nähere Informationen zum belgischen Widerstand gibt es in deutscher Sprache bei Wikipedia hier. Die Organisation, die an die Erinnerung an die Menschen pflegen soll, die im belgischen Widerstand aktiv waren, heißt RUSRA und ihre Internetseiten findet man unter https://sites.google.com/site/rusraasbl/

Sterbebild von Roger-Victor Terrin
Rückseite des Sterbebildes von Roger-Victor Terrin